Stoiber ohne Konzept, Merkel auch


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Neuester Beitrag: 09.02.04 23:11
Eröffnet am:09.02.04 22:38von: vega2000Anzahl Beiträge:4
Neuester Beitrag:09.02.04 23:11von: bogardLeser gesamt:344
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Clubmitglied, 50092 Postings, 8639 Tage vega2000Stoiber ohne Konzept, Merkel auch

 
  
    #1
09.02.04 22:38
ruf nach neuwahlen
Gespielter Tatendrang
Sie wissen es eigentlich besser. Edmund Stoiber und Angela Merkel, die jetzt nach Neuwahlen rufen, haben am Freitag, direkt nach dem Rücktritt Gerhard Schröders von seinem Amt als SPD-Chef, zunächst klug reagiert. Ein bisschen Schadenfreude muss sein, deshalb sprach Merkel vom "Anfang vom Ende von Rot-Grün". Wohlgemerkt vom Anfang. Dass es sofort zu einem Regierungswechsel komme, nannte Stoiber "unrealistisch". Damit hatte er Recht.

Der schnelle Sinneswandel der UnionsfürstInnen übers Wochenende spricht nicht dafür, dass die Aussichten auf ein schnelles Ende der Regierung gestiegen sind. Im Gegenteil. Das wilde Geschrei der Opposition schweißt die angeschlagene Koalition erst recht zusammen. Neuwahlen gäbe es nur, wenn die SPD beschlösse, freiwillig auf die Macht in Berlin zu verzichten. Ein Szenario, das ungefähr so wahrscheinlich ist wie die Vorstellung, die SPD werde sich auf ihrem Sonderparteitag im März selbst auflösen.

Neuwahlen würde es nicht einmal dann geben, falls Schröder eines Tages auch als Kanzler hinwirft. Der neue SPD-Messias Franz Müntefering stünde notfalls - aber nur dann - sofort bereit. Und seine Partei, die ihm inzwischen alles zutraut, würde ihm mit Freuden dabei helfen, die Regierung irgendwie zumindest bis zur Wahl 2006 zu retten. Schon Münteferings Übernahme des Parteivorsitzes hat gereicht, dass die SPD wieder an sich selbst und an den Aufschwung glaubt. Ein Irrglaube, vielleicht, aber nicht ganz so absurd wie Hoffnungen auf Neuwahlen.

Dass Stoiber und Merkel (und FDP-Chef Westerwelle sowieso am lautesten) so tun, als wollten und könnten sie das Ruder in Berlin stande pede übernehmen, zeigt nur, unter welchem Druck das Trio der Möchtegernregierer steht. Fängt einer damit an, Neuwahlen zu fordern, kann der oder die andere nicht anders, als mitzurufen. Alles andere würde intern als Schwäche ausgelegt. In Wirklichkeit verdecken sie mit ihrem gespielten Tatendrang nur ihre wahren Schwächen.

Die Union wäre überhaupt nicht darauf vorbereitet, wenn ihr öffentlich bekundeter Wunsch nach Neuwahlen in Erfüllung ginge. Das radikale Reformkonzept, das Merkel vorschwebt, hat sie in der Union noch längst nicht durchgesetzt. Dafür braucht sie Zeit - und ein paar gewonnene Landtagswahlen. Stoiber hat erst gar kein Konzept und könnte nur da weiterwursteln, wo Schröder aufgehört hätte. Was er nicht tun wird.

taz  

6422 Postings, 9064 Tage MaMoeUnd, wenn die Wahl gewonnen wäre, hätten plötzlich

 
  
    #2
09.02.04 22:56
alle ein Konzept innerhalb kürzester Zeit ... denn wenn´s um Macht geht, dann wird der Müde munter ...

insofern: abwarten und Kaffetrinken ... ein Konzept fällt nicht unbedingt unter die Aufgabe der Opposition ... dafür ist die Richtlinienkompetenz zuständig ... nur die Linie, die unser Oberchef da zieht ist in sich vergleichbar mit der Bakterienplasmid-DNA: circulär und total verschlungen ... undurchblickbar eben ...

;-))

MaMoe .......  

Clubmitglied, 50092 Postings, 8639 Tage vega2000stimmt o. T.

 
  
    #3
09.02.04 22:58

562 Postings, 8685 Tage bogardWas die Opposition so an Kommentaren

 
  
    #4
09.02.04 23:11
losgelassen hat, war gelinde gesagt auch mal wieder bescheiden. Besonders Angela hat wieder negativ brilliert. Neuwahlen hin oder her, die werden wohl nicht kommen. Schröder ist viel zu sehr Machtmensch. Der vertraut bis zuletzt auf ein Wunder und geht eher mit Schimpf und Schande unter. Alles andere würd mich wundern.  

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