Rezessionsängste

30. Okt,22:35 REUTERS  

FOKUS 3-Verbraucherdaten schüren Rezessionsängste an US-Börsen  

(Neu: Schlusskurse, Analysten) New York, 30. Okt (Reuters) - Das stärker als erwartet gesunkene Vertrauen der US-Verbraucher in die Konjunktur des Landes hat nach Händlerangaben die Ängste vor einer Rezession in den USA geschürt und die Kurse an den New Yorker Aktienmärkten am Dienstag auf Talfahrt geschickt. Die Marktteilnehmer seien außerdem in Sorge wegen der Warnungen der US-Regierung vor weiteren möglichen Anschlägen und wegen der Schuldenkrise in Argentinien, sagten Händler. "Die heutigen Zahlen waren kein Vergnügen. Ich sitze und schaue auf meinen Schirm und sehe eine Ankündigung über Stellenabbau nach der anderen", sagte Donna Van Vlack, Director of Trading bei Brandywine Asset Management. Der trübe Ausblick in den Bilanzen einiger US-Unternehmen habe im frühen Geschäft bereits für Kurseinbußen gesorgt, sagten Börsianer. Der Dow-Jones-Index verlor zum Handelsschluss 1,59 Prozent auf 9121,98 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq notierte 1,89 Prozent niedriger auf 1667,41 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 1,72 Prozent auf 1059,79 Punkte nach. Der Dow-Jones-Index hatte im frühen Geschäft sogar rund zwei Prozent eingebüßt, der Nasdaq-Index rund drei Prozent. Die Anleger hätten die gefallenen Kurse im späten Verlauf zum Wiedereinstieg genutzt, sagten Händler. "Es gab deutliche Verluste, ... und ich glaube, dass die Leute versuchen werden, auf dem niedrigeren Niveau Positionen einzugehen", sagte Rick Meckler, Präsident der Investmentfirma LibertyView. Der Index des US-Verbrauchervertrauens fiel nach Angaben des Wirtschaftsforschungsinstituts Conference Board im Oktober auf 85,5 von revidiert 97,0 im September und erreichte damit den tiefsten Stand seit Februar 1994. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 95,6 gerechnet. Sie sehen im Rückgang des Verbrauchervertrauens ein Vorzeichen sinkender Konsumausgaben, die zwei Drittel der US-Wirtschaft ausmachen. Die Zahlen könnten auf einen schwachen Arbeitsmarktbericht hinweisen, sagte Stuart Hoffman, Chefvolkswirt bei PNC Financial Services Group. "Dieser Vertrauensindex folgt der Entwicklung am Arbeitsmarkt und dem Gefühl der Leute über Sicherheit oder Unsicherheit ihrer Jobs. Er spiegelt wahrscheinlich die große Zahl von Entlassungen im vergangenen Monat wider und deutet auf einen recht schwachen Arbeitsmarktbericht am Freitag hin." In dieser Woche wird außerdem die erste Schätzung für das Bruttoinlandsprodukt in den USA im dritten Quartal erwartet. Bei den Standardwerten gaben die Aktien des weltgrößten Tabakkonzerns Philip Morris  zum Schluss vier Prozent auf 47,70 Dollar nach. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte die Titel zuvor von ihrer Liste der zu empfehlenden Aktien genommen. Die Aktien der Schnellrestaurant-Kette McDonald's  verloren rund 4,7 Prozent auf 25,99 Dollar. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, der Gewinn im Jahr 2002 werde voraussichtlich unter den Erwartungen der Analysten ausfallen. Bei den Technologiewerten verloren die Aktien des Kommunikationssoftwareherstellers Openwave Systems  rund 13 Prozent auf 7,81 Dollar. Die Gesellschaft hatte unter anderem eine Gewinnwarnung für das kommende Quartal ausgegeben und Stellenstreichungen angekündigt. Die Aktien der Drogeriemarktkette CVS Corp  waren die Titel mit dem zweitgrößten Handelsvolumen an der New York Stock Exchange und schlossen rund 23 Prozent niedriger auf 24,35 Dollar. Das Unternehmen hatte einen Gewinnrückgang von 16 Prozent bekannt gegeben und will nach eigenen Angaben 200 Märkte schließen. An der New York Stock Exchange wechselten insgesamt rund 1,3 Milliarden Aktien den Besitzer, dabei überwogen 2159 Verlierer 943 Gewinner, 212 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen nach Umsätzen von 1,78 Milliarden Aktien 2322 im Minus, 1279 im Plus und 291 unverändert. Am US-Rentenmarkt notierten die 30-jährigen Bonds zuletzt 20/32 höher auf 102-8/32 und erbrachten eine Rendite von rund 5,22 Prozent. evs/mer  



Schmuggler  

umsonst kopiert hat