Achtung Achtung jetzt kommt eine

geklaute Geschichte nur für Sieger und andere die sowas lesen wollen.

Der Landarzt und das Mädchen
Natürlich war ich gespannt, welches Mädchen mir die Agentur schicken würde. Wie würde sie aussehen - die Schwünge von Augen, Mund und Busen... Auch das Haar interessierte mich. War es voll und lang, wie bei einer griechischen Göttin oder chemisch gehärtet wie bei einer modischen Bürstenfrisur? Dann verbot ich mir weitere Vorstellungen von ihr. Denn es brachte Unglück, sich ein vorzeitiges Bild zu machen. Man war am Ende doch nur damit beschäftigt, dieses Bild abzugleichen mit dem Bild, das einem real vor Augen stand. Und es kam zu keiner Verzückung mehr, sondern nur noch zu Verrechnungen. Auch einen Blick in mein eigenes Antlitz vermied ich. Ich wußte nur zu genau, welche Enttäuschung mich dort erwarten würde. Ein kleines, rundes Gesicht mit leichten Tränensäcken, die unter der dicken Brille hervorquollen. Dazu ein großer Mund mit dunklen Lippen, die sich an den Rändern leicht blau verfärbten, als wäre ich permanent ein wenig unterkühlt.
Als es schließlich schellte, versuchte ich mein Selbstbild vor meinem inneren Auge wegzuwischen wie eine Kreidezeichnung auf einer Tafel. Ich konnte dennoch nicht umhin, in dem Gesicht der blonden Nymphe, die vor meiner Tür stand, nach Spuren des Schreckens oder gar des Ekels zu suchen.

Doch sie war vollkommen ungerührt und schien in meinem Gesicht eher etwas zu suchen, als sich vor ihm zu grausen
Vielleicht suchte sie ja nach einem Anzeichen dafür, wie SIE MIR gefiel. Das dachte ich allerdings erst sehr viel später, als sie längst wieder aus meiner Wohnung und aus meinem Leben verschwunden war. Jedenfalls physisch. In meinen Gedanken und Erzählungen lebte sie noch lange Jahre nach.
"Ich heiße Christine", sagte das Nymphchen. "Und Du? Ich darf doch Du sagen?"
Damit spielte sie wohl auf den großen Altersunterschied zwischen uns an. Ich schätzte Christine auf Anfang zwanzig, so wie ich es auch bestellt hatte. Ich selbst war vierundfünfzig.
"Mir wäre das Sie lieber", entgegnete ich. "Vorname und Sie - was halten Sie davon Christine?"
Das Nymphchen nickte mit einem Gesichtsausdruck, als kenne Sie so Typen wie mich.
"Und wo wollen wir es machen?" fragte Sie ungerührt weiter. Es sah ganz so aus, als wolle sie die Regie übernehmen, weil sie mich für verklemmt hielt.

"Hier", sagte ich und bot ihr den Sessel vor meinem Kamin an. Dann empfing ich einen langen strengen Blick von Christine, der mich wohl einschüchtern und von allzu perversen Gedanken abbringen sollte.
Sie begann, langsam ihre Bluse zu öffnen und streifte sie ab wie eine Schlange ihre Haut. Darunter trug sie einen BH, der genaugenommen nur aus den Rändern und Verstärkungen eines normalen BH´s bestand, und der das nackte Fleisch Ihrer kleinen Brust in eine Art Idealform presste. Dann knöpfte Sie langsam ihre Jeans auf.
"Moment", rief ich viel zu laut. "Moment, ich muß erst noch etwas holen."
Wieder schmetterte Christine mir einen scharfen Blick vor die Füße, der wohl besagen sollte, dass sie nichts übrig hat für jede Art von Sexspielzeug. Das hatte man mir jedenfalls am Telefon gesagt: "Christine ist ein zartes junges Mädchen und insbesondere für S/M-Praktiken nicht geeignet."
Ich lief ins Arbeitszimmer, kam mit meinem Laptop zurück und setze mich an den Eßtisch, der nur wenige Schritte von Christine entfernt war.
 

 

"Ich schreibe einen Roman über die Liebe zwischen einem jungen Mädchen und einem Landarzt. Aber ich habe schon seit vielen Jahren kein junges Mädchen mehr gesehen. Ich meine, so wie sie, Christine, nackt und lebendig vor mir."
Einen Moment lang sah ich in Christines Gesicht jenen Ausdruck, den ich eigentlich schon an der Tür erwartet hatte. Einen Ausdruck von Schrecken und zurückgehaltenem Ekel. Doch während ich zu schreiben begann, fing sie sich wieder und kam mit nacktem Oberkörper und aufgeknöpfter Hose auf mich zu. Sie umschlang mich von hinten mit Ihren langen hellen Armen an denen dünne silberne Reifen klapperten.
"Was wird das denn für eine Nummer?" hauchte sie mir ins Ohr und ich roch das schwere Damenparfum, dass gar nicht zu ihrem flüchtigen Wesen passte.
"Eine Nymphe mit einer Haut aus Wachs und einer kleinen, kühlen Brust, die sie stolz und aufrecht vor sich trug." las Christine. "Soll ich das sein?" fragte sie und begann zu kichern und an den Knöpfen meines Hemdes zu nesteln.
"Lassen Sie das, Christine", schrie ich. Es ist mir ernst.
Darauf nahm Sie mir die Brille ab, so dass meine optische Wahrnehmung ähnlich verschwommen wurde wie mein Geist, der sich unter ihren Händen aufzulösen schien. Vor meinem inneren Auge ließ ich das Nympfchen mit den fest umrandeten Brüsten wieder auferstehen und sie war schöner als jede Vorstellung, die ich mir vorher von ihr hätte machen können.
Als Christine mir die Brille wieder aufsetze, war sie selbst bereits wieder in ihre Schlangenhaut zurückgekehrt.
"Na also", sagte sie. "Jetzt kannst Du doch viel besser schreiben über Deinen Landarzt, oder?" Dann tätschelte sie mir die Wange wie eine Mutter es bei ihrem Schulkind tun würde, wenn es die Aufgaben gut gelöst hat und ging aus der Tür.

 

ein Produkt aus einem Volkshochschulkurs
"Anleitung zum Schreiben erotischer Lyrik und Prosa"

;-))  

BITTE mehr lieber OTTIFANT, ist ein genialer Posting, da werden grüne Sternchen nciht lange auf sich warten lassen!!!  

MAD Chart??