Infineon: Kein Grund zum Jubeln
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 22.01.02 15:41 | ||||
Eröffnet am: | 22.01.02 09:43 | von: Brummer | Anzahl Beiträge: | 6 |
Neuester Beitrag: | 22.01.02 15:41 | von: heal | Leser gesamt: | 2.633 |
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München - Als gestern die Zahlen für das erste Quartal 2002 bekannt gegeben wurden - Verluste in Höhe von 564 Millionen Euro vor Steuern und Zinsen - reagierte die Börse enttäuscht. Der Kurs gab deutlich nach. Kein Wunder. Die Zukunftsaussichten machen nicht gerade Lust auf das Infineon-Papier.
Selbst wenn sich die Preise für Speicherchips weiterhin positiv entwickeln, bleibt fraglich, wann der Technologiekonzern in die schwarzen Zahlen kommt. Es fehlen die Zeichen, die für eine nachhaltige Erholung des Marktes sprechen. Und so rechnet Vorstandschef Schumacher auch für das laufende Geschäftsjahr mit roten Zahlen. Mit dem Kostensenkungsprogramm "Impact" will er den Konzern nun wieder auf Kurs bringen. Zu spät?
Doch nicht nur wegen der pessimistischen Prognose dürfte dem Vorsteher des Halbleiterherstellers heute eine turbulente Hauptversammlung bevorstehen. Belegschaftsaktionäre haben bereits im Vorfeld angekündigt, gegen die Entlastung des Vorstands stimmen zu wollen. Der Grund: Die Streichung von 5000 Stellen bei Infineon.
Was Infineon-Chef Schumacher seinen Aktionären zu sagen hat - und was seine Aktionäre ihm - darüber hält Sie mm.de-Redakteurin Katy Hillmann mit Beginn der Hauptversammlung um 10 Uhr topaktuell auf dem Laufenden.
Katy Hillmann
mm.de-Redakteurin Katy Hillmann
Belegschaftsaktionäre etwas ausrichten können? Wenn er 5.000 entlässt,
klatschen die restlichen Aktionäre Beifall und die Aktie steigt.
Ganz solidarisch wäre es, wenn die Führungsriege auf ihr Gehalt verzichten
würde. Denn die sind es, die den Schaden anrichten und der Arbeiter büßt
es. Vor keinem Jahr brauchten wir IT-Fachleute en masse, diese Manager
haben Weitsicht!!!!
flori
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Infineon-Chef (IFX.ETR) Ulrich Schumacher ist auf der Hauptversammlung seines Konzern in München unter schweren Beschuss geraten. "Rennfahrer-Mentalität", warf ihm Daniela Bergdoldt vor, die Landesgeschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Der Vorstand sei "viel zu lässig mit der Situation umgegangen" und müsse sich vorwerfen lassen, in mancher Hinsicht zu spät reagiert zu haben.
"In der mobilen Kommunikation hätten wir schon im Januar und nicht erst im März hart reagieren können", räumte Schumacher ein. Ansonsten sei die Vorgehensweise des Vorstands angesichts der Krise der Halbleiterbranche "sinnvoll und verantwortungsbewusst" gewesen. Das Ausmaß des Abschwungs sei nicht erkennbar gewesen.
STELLENABBAU
Der Halbleiterkonzern habe zu Beginn des vergangenen Jahres zunächst noch an eine "temporäre Bestandskorrektur" geglaubt. Dann habe man sich den "berechtigten Luxus" geleistet, zu analysieren, was weiter zu tun sei. Im Zuge des im Juli 2001 gestarteten Sparprogramms "Impact" sollen weltweit insgesamt rund 5.000 Stellen abgebaut werden.
Ein IG Metall-Betriebsratsmitglied stellte Schumacher Schadenersatzklagen derjenigen in Aussicht, die während der Probezeit gekündigt wurden. Sie fühlten sich "arglistig getäuscht", nachdem sie zuvor teuer abgeworben worden seien. Das Image von Infineon als attraktiver Arbeitgeber sei schwer beschädigt.
APPLAUS FÜR KRITIKER
Bernd Heise vom Verein Belegschaftsaktionäre bei Infineon e.V. erhielt Applaus für seine Forderung, den Vorstand nicht zu entlasten, weil dieser seine expansive Firmenpolitik fortgesetzt habe, als Wettbewerber bereits länger als ein halbes Jahr mit der Krisenvorsorge begonnen hätten.
"Ich hoffe, dass es das letzte Mal war, dass der Vorstand die freien Aktionäre unwissend gehalten hat", sagte DSW-Sprecherin Bergdolt. Diese scheinen jedoch wenig Interesse an Mitsprache zu haben: Anwesend waren knapp 3.400, die 41,58 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals repräsentierten. Die von Aktionären geforderten Prognosen für das laufende Geschäftsjahr lieferte Schumacher nicht: "Auch in diesem Jahr werden wir uns nicht zu quantifizierten Ergebnisprognosen hinreißen lassen."/hi/mur/af
Quelle: dpa-AFX
Andererseits was macht die Nasdaq bis heute abend? Schließt der im Plus, geht es
morgen weiter.
flori