M-DAX Chance !!!


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Neuester Beitrag: 30.05.01 19:12
Eröffnet am:30.05.01 15:34von: SchnäppchenAnzahl Beiträge:4
Neuester Beitrag:30.05.01 19:12von: schneeLeser gesamt:1.800
Forum:Börse Leser heute:3
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67 Postings, 8470 Tage SchnäppchenM-DAX Chance !!!

 
  
    #1
30.05.01 15:34
Liebe Arivaner,

da es am Neuen Markt erst mal nicht weiter aufwärts gehen sollte, hab ich mir mal den M-DAY angesehen. Bei Kamps sehe ich eine gute Chance bei KGV von knapp 10 für 2002. Was meint Ihr ???

teledata.de  

67 Postings, 8470 Tage SchnäppchenSorry, M-DAX o.T.

 
  
    #2
30.05.01 15:34
 

1489 Postings, 8820 Tage sfordachte schon Mayday

 
  
    #3
30.05.01 15:41
sorry, aber organischen wachstum zu schwach bei kamps  

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1015 Postings, 8611 Tage schneeWo ist der Gewinn geblieben?

 
  
    #4
30.05.01 19:12
Kamps: Wo ist der Gewinn geblieben? (Altdatenbestand) [25. 05. 2001]  
 
Aktuelles Urteil: marktneutral (unverändert)
Letztes Update: 12.03.2001

Aktueller Kurs: 9,73 Euro
Marktkapitalisierung: 800 Mio. Euro

KGV 2001/02: 14,7 / 13,9
KUV 2001/02: 0,4 / 0,35

Kamps meldete für das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2001 einen Nettoumsatz von 412,7 Mio. Euro. Dies entspricht einer Steigerung in Höhe von 37,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum (299,7 Mio. Euro). Im wesentlichen geht die Umsatzsteigerung auf die Konsolidierung übernommener Unternehmen bzw. Unternehmensanteile (Quality Bakers und Harrys) zurück.


Gewinneinbruch
Kamps hat für die Darstellung des Ergebnisses nun auf die Kennziffer EBITA zurückgegriffen, die den operativen Gewinn vor Firmenwertabschreibungen, Zinsen und Steuern ausweist. Damit werden beinahe alle Positionen ausgeklammert, die sich gegenüber dem Vorjahr, insbesondere als logische Folge der aggressiven Akquisitionsstrategie des Unternehmens, signifikant verschlechtert haben. Das selbst mit diesem Kunstgriff nur eine deutlich unterproportionale Ergebnissteigerung von 8,4% vermeldet werden konnte, hat viele Anleger offenbar überrascht und die Aktie weiter unter Druck gesetzt. Wesentlicher Grund für die, im Verhältnis zum Umsatzwachstum, schwache Entwicklung des EBITA ist der deutliche Anstieg der Herstellungskosten von 60%. Dabei dürfte es sich zum einen um eine Folge der Umorientierung des Unternehmens von den Handwerksbäckereien zur industriellen Backwarenerzeugung handeln, zum anderen aber kämpft man offenbar mit mangelnder Effizienz zumindest eines übernommenen Unternehmens. Jedenfalls wird bei Quality Bakers Restrukturierungsbedarf gesehen, der „ab dem 2. Halbjahr“ zu einer Besserung beim Ergebnis führen soll.

Ist schon die Entwicklung des EBITA enttäuschend, so zeigt sich erst beim Blick auf die eigentlich relevanten Kennziffern, nämlich EBIT und Nettoergebnis, das ganze Ausmaß der Verheerungen, welche die überteuerten Übernahmen in der Gewinn- und Verlustrechnung hinterlassen. So fiel das EBIT im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,4% bei einem um 37,7% gestiegenen Umsatz. Das Nettoergebnis stürzte gar um 88,2% ab. Es entsprach mit 1,7 Mio. Euro einem Gewinn von lediglich 0,02 Euro pro Aktie, nach immerhin 14,3 Mio. Euro bzw. 0,17 Euro pro Aktie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Hier haben sich insbesondere die gestiegenen Zinsaufwendungen und die höhere Steuerquote negativ ausgewirkt.



Unternehmen bleibt bei optimistischem Ausblick
Unbeeindruckt von der desolaten Gewinnentwicklung im 1. Quartal hat Kamps die optimistischen Prognosen für das Gesamtjahr bekräftigt. Der Umsatz soll demnach um mindestens 20% steigen und würde damit ca. 2 Mrd. Euro erreichen. Weit interessanter ist aber, daß Kamps nach wie vor auch am Ziel einer überproportionalen EBIT-Steigerung (ausdrücklich nicht EBITA) festhält. Seine Zuversicht begründet das Unternehmen mit der, nach seiner Aussage bestehenden, Saisonalität des Industriebackwaren-Geschäfts und den angestrebten Optimierungen im Konzern, insbesondere bei Quality Bakers.

Kamps muß klar sein, daß die Anleger die Einhaltung dieser Prognose sehr wachsam beobachten werden. Das Unternehmen hat bereits viel Vertrauen verloren, eine weitere Enttäuschung wäre verheerend. Wir halten die Ergebnisprognose aus heutiger Sicht jedenfalls für ambitioniert.

Anleger müssen sich dagegen darüber im klaren sein, daß auch eine deutliche Steigerung des EBIT aufgrund des steigenden Zins- und Steueraufwands einen sinkenden Gewinn pro Aktie wahrscheinlich nicht verhindern kann. Wir gehen nach wie vor von einem solchen Szenario aus, weshalb unsere KGV-Angabe auch vorsichtiger als die allgemein kursierende Zahl ist.



Lichtblicke?
Daß trotz der beschriebenen Schwächen für die Kamps-Aktionäre das Schlimmste vielleicht überstanden ist, könnte daraus resultieren, daß sich die Entwicklung des free Cash-flow offenbar wieder verbessert. Aus der leider sehr verkürzt dargestellten Kapitalflußrechnung leiten wir einen Wert von 8,3 Mio. Euro für das 1. Quartal ab. Vor Investitionen und Finanzierungstätigkeit betrug der Cash-flow 32,1 Mio. Euro, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vergleichszeitraum (25,3 Mio. Euro). Insbesondere hat sich die zum Ende des letzten Jahres herrschende negative Tendenz in diesem Bereich vorerst nicht fortgesetzt. Kamps will künftig die freien Mittel zu einer Rückführung der Verschuldung nutzen. Allein im laufenden Geschäftsjahr sollen für diesen Zweck 50 Mio. Euro eingesetzt werden. Sollte sich der Cash-flow, entsprechend der Prognosen des Unternehmens, weiter deutlich nach oben entwickeln, stimmt die derzeitige Bewertung mit der Ertragskraft von Kamps gut überein, so daß die Aktie fundamental einen Halt finden könnte.



Fazit
Kamps hat mit dem vorgelegten Ergebnis unsere abwartende Haltung leider mehr als bestätigt. Wie teuer die aggressive Übernahmestrategie für die Eigentümer des Unternehmens wirklich ist, zeigt sich an dem Ergebnis pro Aktie des 1. Quartals 2001. Das Management scheint aber langsam umzudenken. Übernahmen sollen in Zukunft „wertschaffend“ sein oder unterbleiben. Die Verschuldung soll konsequent zurückgeführt werden. Wenn es dem Unternehmen gelingt, seine EBIT-Prognose einzuhalten und den Cash-flow voranzubringen, ist die Aktie auf dem derzeitigen Niveau sicher nicht zu teuer, insbesondere, wenn man die operative Stabilität des Geschäfts berücksichtigt. Fraglich ist aber, ob dies wirklich gelingen wird. Das 1. Quartal ist diesbezüglich jedenfalls unschön verlaufen. Auch traut man dem Management aggressive Planzahlen leider eher zu, als einen bewußt konservativen Ansatz. In Anbetracht der verbleibenden Unsicherheiten belassen wir unsere Einschätzung bei marktneutral.

Sepp Ludwig Gramann

© 2001 Performaxx AG

 

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