USA: Wenn es noch irgendwo Zweifler gab:


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Neuester Beitrag: 17.09.03 11:32
Eröffnet am:17.09.03 08:10von: BRAD PITAnzahl Beiträge:16
Neuester Beitrag:17.09.03 11:32von: RheumaxLeser gesamt:742
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5937 Postings, 8021 Tage BRAD PITUSA: Wenn es noch irgendwo Zweifler gab:

 
  
    #1
17.09.03 08:10

Die USA haben gestern endgültig den Zorn der gesamten arabischen Welt auf sich gezogen und selbst die letzten Zweifel innerhalb der arabischen Welt beseitigt.

Wie?


Durch ihre typisch dezente Diplomatie.

Sie gaben gestern im Weltsicherheitsrat ihr Veto ab und stimmten als EINZIGE Nation gegen eine Resolution, die die Abschiebung Arafats aus Israel verurteilen sollte.

Der arabische Sender AL Djasira sprach von einer "Lizenz zum Töten".


Wenn die Amis jemals wieder behaupten wollen, dass sie diesen Konflikt schlichten wollen, dann werden sie als PINNOCCHIO der Weltgeschichte in die Analen eingehen.

 

5937 Postings, 8021 Tage BRAD PITDa war ich anscheinend schneller als der Spiegel

 
  
    #2
17.09.03 08:22
Hier die Meldung:US-Veto gegen Schutz-Resolution für ArafatDie USA haben die Uno-Resolution gegen die Ausweisung von Palästinenserpräsident Jassir Arafat durch ihr Veto blockiert. Deutschland enthielt sich bei der Abstimmung über den arabischen Entwurf der Stimme.APJassir ArafatNew York - Zur Begründung gab der US-Delegierte an, der Entwurf enthalte keine Verurteilung terroristischer Gruppen wie der Hamas. Elf Sicherheitsratmitglieder stimmten für den Entwurf. Großbritannien, Deutschland und Bulgarien enthielen sich. Der stellvertretende US-Botschafter James Cunningham hatte zuvor erklärt, der zuletzt vorgelegte Resolutionsentwurf sei inakzeptabel, weil er den Friedensplan des Nahost-Quartetts nicht unterstütze, die so genannte Road Map. In dem Entwurf wurde gefordert, dass "Israel, die Besatzungsmacht, von jeglicher Deportation Abstand nimmt und jegliche Drohung gegen die Sicherheit des gewählten Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde beendet". Ferner wurden darin die gezielte Tötung militanter Palästinenser seitens Israels und palästinensische Selbstmordattentate verurteilt, "die alle enormes Leid und viele unschuldige Opfer hervorgerufen haben". Darüber hinaus wurde eine Ende "aller Terrorakte, Provokationen, Aufwiegelung und Zerstörung" gefordert. Deutschlands Uno-Botschafter Gunter Pleuger äußerte sich nach dem Votum enttäuscht über das Ergebnis. Es habe "das falsche Signal" in den Nahen Osten gesendet. Nicht alle Möglichkeiten seien ausgeschöpft worden. Zuvor hatte Ratspräsident Sir Emyr Jones Parry erklärt, das Gremium versuche, die Resolution einstimmig zu verabschieden, um "eine klare Botschaft" in den Nahen Osten senden zu können. Parry hatte nach gut einstündiger Beratung hinter geschlossenen Türen eine Pause eingelegt, um den Delegationen Zeit zu geben, sich mit ihren Regierungen zu besprechen. Der syrische UnoN-Botschafter Fajssal Mekdad äußerte Bedauern über das Veto. Er bezeichnete den Entwurf als "hoch ausgewogen" und betonte, die meisten Formulierungen stammten aus früheren Resolutionen, die vom Sicherheitsrat angenommen worden seien. Das Veto erschwere die ohnehin komplizierte Lage im Nahen Osten noch mehr, sagte Mekdad. Arafat bietet Waffenstillstand an Arafat bot Israel derweil einen Waffenstillstand unter bestimmten Bedingungen an. Die Palästinenser wollten die Hand zum Frieden ausstrecken, sagte Arafat zu rund 2500 Anhängern vor seinem Hauptquartier in Ramallah. Sein Sicherheitsberater Dschibril Radschub erklärte, man werde alle Gewaltakte einstellen, wenn Israel im Gegenzug seine militärischen Operationen beende und die Absperrung palästinensischer Städte aufhebe. Israel lehnte dies ab. Bei einer Razzia in Dura in der Westbank erschossen israelische Soldaten einen mutmaßlichen palästinensischen Extremisten. Nach Armeeangaben handelte es sich um Chaled Abu Dosch, einen führenden Vertreter des Islamischen Dschihads. Israel warf Dosch Beteiligung an Anschlägen mit 16 Toten vor. IN SPIEGEL ONLINE· Interview mit Israels Botschafter Stein: "Arafat ist ein Teil des Problems, nicht der Lösung" (16.09.2003)· Nahost-Experte: "Mord an Arafat wäre für Israel verheerend" (15.09.2003)  

8584 Postings, 8433 Tage RheumaxDie zeigen doch nur ihr wahres Gesicht

 
  
    #3
17.09.03 08:43
und die Abstimmung hat gezeigt, welche Heuchelei hinter der "Vermittlerrolle" der USA steht.
Verstehe nur nicht, warum der deutsche UNO-Botschafter sich beschwert, wenn Deutschland es nicht einmal fertig gebracht hat, eindeutig für die Resolution zu stimmen.


Rheumax  

5937 Postings, 8021 Tage BRAD PIT@Rheumax.

 
  
    #4
17.09.03 08:48
Da gibt es doch einen klaren Grund. Schau mal wieviele Leute alleine jetzt schon hier in Deutschland ewig sagen, "Deutschland ist jetzt undankbar".

Da zählt dann eine neutrale Haltung der Deutschen schon wie "Widerstand".

Ich hätte auch keine Lust, wieder pber Monate die devote Presse zu verfolgen, "ob Bush Schroeder nun die Hand gegeben hat oder nicht".

Schicksal  

8584 Postings, 8433 Tage RheumaxGibt es nur den einen Grund?

 
  
    #5
17.09.03 09:58
Was würden die Herren Spiegel oder Pinkel dazu sagen, wenn Deutschland für eine gegen Israel gerichtete Resolution stimmen würde?
 

5937 Postings, 8021 Tage BRAD PITKlar Rheumax. Das sind schon 2 Gründe

 
  
    #6
17.09.03 10:00

Was die Sache netütrlich nicht leichter macht.

Gruß



Brad  

7336 Postings, 7798 Tage 54reabder mann muss weg!

 
  
    #7
17.09.03 10:03
... Die Palästinenser wollten die Hand zum Frieden ausstrecken, sagte Arafat zu rund 2500 Anhängern vor seinem Hauptquartier in Ramallah. Sein Sicherheitsberater Dschibril Radschub erklärte, man werde alle Gewaltakte einstellen, wenn Israel im Gegenzug seine militärischen Operationen beende und die Absperrung palästinensischer Städte aufhebe. Israel lehnte dies ab. ...

Umkehrschluss: vorher haben wir den terror gefördert. wenn man die einstellung anbieten kann, hat man offensichtlich verfügungsgewalt oder man ist ein kasperle.


 Salute 54reab - baer45: <a href=">www.baer45.de.vu">

 

5937 Postings, 8021 Tage BRAD PIT@reab. Hier geht es - zumindest mir - nicht

 
  
    #8
17.09.03 10:08
um die Frage ob Arafat weg muß.
Ich finde Arafat und Sharon sind alte Krieg-Dinos die beide kaum etwas von Diplomatie verstehen.

Hier geht es aber um die Haltung der USA dazu.

Man sollte doch gerade dann, wen man sich als Schlichter und Richter anbietet versuchen, nicht parteiisch zu wirken.


Es kommt immer darauf an "WER" etwas sagt.  

7336 Postings, 7798 Tage 54reabneutrale positionen gibt es nicht!

 
  
    #9
17.09.03 10:12
auch schlichter können nicht neutral sein - es sei sie sind gehirnlos.
in der resolution fehlte die ausreichende verurteilung des terrors. ich hätte auch nicht zugestimmt.

was allerdings die enthaltung deutschland zu bedeuten hat? ich versteh sie nicht.


 Salute 54reab - baer45: <a href=">www.baer45.de.vu">

 

805 Postings, 8254 Tage C.F.GaussWieso sollte die USA für so eine

 
  
    #10
17.09.03 10:13
bescheuerte Resolution stimmen? Arafat ist offensichtlich ein scheinheiliges Arschloch, das trotz seines Gehabes immer noch den Terror gegen Israel fördert. Und dann soll eine Resolution, die pro Arafat ist, durchgesetzt werden? Sorry, die USA haben das einzig richtige getan. Hut ab, daß sie trotz ihrer eigenen Gefährdung nicht den Blick für die wahren Tatsachen verlieren.  

18298 Postings, 8454 Tage börsenfüxlein@brad pit

 
  
    #11
17.09.03 10:16
so kurz vor den Wahlen wird es für die Bush Regierung ziemlich schwierig werden eine neutrale Haltung zu dem Konflikt zu beziehen...mich hat es sowieso gewundert, warum Bush 1 Jahr vor den Wahlen plötzlich den Konflikt zwischen Israel und den Palestinänsern lösen zu versucht...bin gespannt wie die amis da wieder raus kommen...ein blaues Auge holen sie sich auf jeden Fall...

füx  

5937 Postings, 8021 Tage BRAD PIT@börsenfüxlein

 
  
    #12
17.09.03 10:21
Das stimmt nur teilweise.

Bush braucht eigntlich sogar wieder Ablenkung durch Außenpolitik, wenn er von den seinen inländischen Kernthemen ablenken will.

Du darfst nicht vergessen, dass Innenpolitik das einzige ist, worüber die Amis durch ihre Medien noch halbwegs aufgeklärt sind.

Mysterium Außenpolitik und Feindbilder ziehen aber dagegen schon seit 50 Jahren.  

18298 Postings, 8454 Tage börsenfüxlein@brad pit

 
  
    #13
17.09.03 10:30
da hast du sicherlich recht...mit guter Außenpolitik und erfolgen könnte er schon gut ablenken...aber nicht mit einem Debakel mit der "road map" bzw. mit Toten Amis im Nachkriegs Iraq...oder siehst du das anders?

füx  

5937 Postings, 8021 Tage BRAD PITbörsenfüxlein

 
  
    #14
17.09.03 10:33
Die Toten einer Kriegshandlung zu berücksichtigen erfordert Weitsicht.

Der Gedanke darüber, wie man einen Militäretat von 500.000.000.000,-$ finanzieren will erfordert ebenfalls Weitsicht.


Ich habe aber nie behauptet, dass die Politik des G.W. weitsichtig ist.  

18298 Postings, 8454 Tage börsenfüxlein@brad pit

 
  
    #15
17.09.03 10:35
wer das behauptet...hihi...schade nur das solch ein Präsident + Berater so eine Macht ausüben können...aber ich will mich darüber ja gar nicht mehr soviel aufregen...hilft leider nichts...

füx  

8584 Postings, 8433 Tage RheumaxWo die Haltung der USA hinführen wird:

 
  
    #16
17.09.03 11:32
 
Uri Avnery
 
Lauern auf eine Gelegenheit
 
Die von Israel geplante Ermordung Arafats hätte eine historische Wende zur Folge
 
Jetzt ist es offiziell: Die Regierung Israels hat sich entschieden, Yassir Arafat zu ermorden. Man spricht nicht mehr von »Exil«, nicht mehr von »vertreiben oder töten«. Ganz einfach von »beseitigen«.

Natürlich ist es nicht die Absicht, Arafat in ein anderes Land zu bringen. Keiner glaubt ernsthaft, daß der Palästinenserpräsident seine Hände heben wird und damit einverstanden ist, daß man ihn abführt. Er und seine Männer werden »während eines Feuerwechsels« getötet werden.

Einige Leute beruhigen sich mit dem Gedanken, dies sei nur eine leere Resolution. Es steht ja darin, daß sie zu einer Zeit und in einer Weise ausgeführt werden würde, die noch entschieden werden muß. Aber das ist Wunschdenken, ein gefährliches Wunschdenken. Die Entscheidung zu diesem Mord ist ein weitreichender politischer Akt. Man beabsichtigt damit, daß sich die israelische und internationale Öffentlichkeit an diesen Gedanken gewöhnt. Was normalerweise wie ein wahnsinniger Akt von extremen Fanatikern klingt, hat nun den Anschein eines legitimen politischen Prozesses, bei dem nur noch der Zeitpunkt und die Art und Weise unbestimmt sind.

Jeder, der Ariel Scharon näher kennt, weiß, wie es nun weitergehen wird. Er wird auf eine günstige Gelegenheit warten, die jeden Augenblick, in einer Woche, in einem Monat oder in einem Jahr kommen wird. Er hat Geduld. Wenn er sich zu einer Tat entschließt, ist er auch bereit zu warten – er wird aber niemals von seinem Ziel abweichen.

Wann wird also der geplante Mord stattfinden? Wenn sich ein großer Selbstmordanschlag sich in Israel ereignen wird und zwar ein so großer, daß eine extreme Reaktion auch von den Amerikanern hingenommen würde? Oder wenn irgendwo irgend etwas geschieht, das die Aufmerksamkeit der Welt von unserem Land ablenkt? Oder wenn ein dramatischer Vorfall, vergleichbar der Zerstörung der Zwillingstürme, Bush wütend macht? Und was geschieht danach? Arabische Führer sagen, dies werde »unberechenbare Folgen« haben. In Wahrheit aber können die Folgen sehr wohl im voraus kalkuliert werden.

Der Mord an Arafat würde eine historische Wende in den Beziehungen zwischen Israel und dem palästinensischen Volk mit sich bringen. Seit dem Krieg von 1973 haben beide Völker die Idee eines Kompromisses zwischen den beiden großen Nationalbewegungen akzeptiert. Mit dem Oslo-Abkommen gaben die Palästinenser 78 Prozent ihres Landes, das vor 1948 Palästina genannt wurde, auf. Sie waren damit einverstanden, ihren Staat auf den restlichen 22 Prozent zu errichten. Allein Arafat hatte den moralischen und politischen Rang, der notwendig war, das Volk zu überzeugen – so wie Ben Gurion in der Lage war, unser Volk zu überzeugen, den Teilungsplan zu akzeptieren.

Selbst in den schwierigsten Krisen seit jener Zeit sind beide Völker in ihrem Glauben standhaft geblieben, daß es am Ende einen Kompromiß geben wird.

Der Mord an Arafat würde dem vielleicht auf immer ein Ende setzen. Wir werden zum Stadium des »Alles oder nichts« zurückkehren. Groß-Israel oder Groß-Palästina, die Juden ins Meer werfen oder die Palästinenser in die Wüste treiben. Die Palästinensische Autonomiebehörde wird verschwinden. Israel wird gezwungen sein, die ganzen palästinensischen Gebiete zu übernehmen – mit all dem wirtschaftlichen und menschlichen Druck, der damit verbunden ist. Die »De-luxe-Besatzung«, die Israel in den besetzten Gebieten alles erlaubte, was es wollte, und deren Rechnungen durch die Welt bezahlt werden, wird aufhören.

Gewalt wird die einzige Sprache beider Völker sein. In Jerusalem und Ramallah, Haifa und Hebron, Tulkarem und Tel-Aviv wird die Angst herrschen. Jede Mutter, die ihre Kinder zur Schule schickt, wird sich vor Sorge verzehren, bis sie wieder zu Hause sind.

Das Erdbeben wird sich nicht auf das Land zwischen Mittelmeer und Jordan beschränken. Die ganze arabische Welt wird ausbrechen. Arafat, der Märtyrer, der Held, das Symbol, wird eine gesamtarabische, eine gesamtmuslimische mythologische Gestalt werden. Sein Name wird von Indonesien bis Marokko für alle Revolutionäre ein Schlachtruf, eine Losung für alle religiösen und nationalistischen Untergrundorganisationen werden.

Die Erde wird unter den Füßen aller arabischen Regime erzittern. Verglichen mit Arafat, dem Helden, werden alle Könige, Emire und Präsidenten unmännlich, als Verräter und Marionetten erscheinen. Wenn einer von ihnen fällt, wird der Dominoeffekt eintreten.

Das Blutvergießen wird weltweit sein. Jeder Israeli ein Ziel, jedes Flugzeug, jede Gruppe von Touristen, jede israelische Institution wird in ständiger Angst existieren.

Die Amerikaner haben ihre Gründe, gegen den Mord zu stimmen. Sie wissen, daß die Tötung Arafats ihre Position in der arabischen und muslimischen Welt im Kern erschüttern würde. Der Guerillakrieg, der im Irak immer größere Kreise zieht, wird sich in den arabischen und in anderen muslimischen Ländern, ja weltweit, verbreiten. Jeder Araber und Muslim wird glauben, Scharon habe mit Washingtoner Einverständnis und der Ermutigung durch die Amerikaner gehandelt, trotz des schwachen Widerspruches, der damit verbunden war. Die Wut wird gegen sie gerichtet sein. Viele neue bin Ladens werden Rache schwören.

Und die Menschen in Israel? Die armen, durch eine Gehirnwäsche gegangenen, verzweifelten und apathischen Leute mischen sich nicht ein. Die schweigende, blutende Mehrheit benimmt sich so, als ginge dies sie und ihre Kinder nichts an. Sie folgen Scharon, wie die Kinder dem Rattenfänger von Hameln direkt ins Verderben nachfolgten.


 

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