Nie wieder hässliche Deutsche!


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Neuester Beitrag: 25.09.03 20:36
Eröffnet am:25.09.03 16:45von: unhappyAnzahl Beiträge:5
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305 Postings, 7556 Tage unhappyNie wieder hässliche Deutsche!

 
  
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25.09.03 16:45
Friederich Kapulke hatte schlechte Laune als er das weiß gestrichene Treppenhaus zu der Drei-Zimmerwohnung, die er zusammen mit seiner aufgequollenen Frau und einem quengeligen 8-jährigem bewohnte, keuchend erklomm. Während seiner Schicht bei FFFS (Fabo Final Food Solutions) war ein Mitarbeiter mit seinen abgewetzten Gummistiefeln auf der Fettschicht in der Werksshalle ausgerutscht und kopfüber in das Schnetzelwerk gefallen.

Der Computer, der die Produktionsstrasse steuerte, hatte das für die übliche Mangelware an knochigen holländischen KZ-Hühnchen gehalten und der Hydraulik einfach mehr Druck gegeben. Bevor er der kryptischen Benutzeroberfläche endlich klar machen konnte die Produktionsstrasse anzuhalten, war der Mann bereits Bestandteil der aktuellen Charge "Childrens Chicken Chubbies" und sie alle waren unter der Aufsicht des zu spät eingetroffenen Rettungsteams stundenlang damit beschäftigt gewesen die dunklen Bröckchen aus dem frisch frittiertem Hühnerfleisch heraus zu suchen.

Die Wohnungstür flog auf und mit einem lang gejaultem "Papa!" sprang ihm sein Sohn entgegen. Um nicht mit ihm zusammen wieder die Treppe runter zu donnern trat Friederich Kapulke einen Schritt beiseite. Sein Zögling endete krachend auf einer Zwischenetage in einem botanischem Gebilde, wobei seine verrenkten dünnen Gliedmaßen perfekt mit den zerbrochenen Ästen harmonierten. Im Wohnzimmer saß Kapulkes Frau fett im Sessel. Er begrüßte sie: "Was macht Klausi schon hier?"
"Es sind Ferien."
"Na und?"
"Seine Freunde sind alle weg gefahren."
"Ach so...", Friederich Kapulke ließ sich knirschend in das Sofa fallen. Seine Frau wandte mit ihren wässrigen Augen den Blick vom Fernseher auf ihn: "Hast du ihn gesehen?"
"Er ist nach draussen. Spielen."

Sie stellte den Fernseher lauter. Rein zufällig lief KP1 (Kulthaftes Programm Nr. 1) mit einer politisch korrekten Sondersendung. Der Moderator Micha Freakman sah ziemlich depressiv unter seiner Pomadenmischung in die Kamera. Aus dem Off ertönte eine wohlmeinende herrische Stimme: "Sie sind sicher, sie schaffen das?"

Kämpferisch veranlagt und sich seiner Verantwortung gegenüber dem glotzendem Deutschen Volke voll bewusst riss sich Freakman hoechst moralisch beisammen: "Kein Problem!"

Er nahm sein handsigniertes Exemplar von "Klartext. Für das Territorium. Böllemann!" zur Hand, riss die nächste Seite heraus, knickte diese und verteilte ein weißes Pulver darauf. Dann zog er sich die vollen 30 Zentimeter schniefend durch die Nase direkt in das Gehirn und erstrahlte in neuem Glanz vor der Kamera: "Guten Abend meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich grüße sie zu einer Sondersendung zur heutigen Inkraftsetzung des Gesetzes zum Schutze des Deutschen Ansehens und Wahrhaftigkeit im Ausland."

Aus den Augenwinkeln bemerkt Micha Freakman weiße Pulverreste auf dem Moderationspult. Kurz überlegte er wie er sie sich unauffällig einverleiben kann, besann sich dann aber eines besseren und wischte das Zeug mit dem Anzugärmel weg. Mit einem weißem Fleck auf der schwarzen Weste moderierte er weiter: "In allen Bundesländern haben heute kurzfristig die Sommerferien aufgrund eines mutigen Verwaltungsaktes gleichzeitig begonnen. Gleichzeitig mit der Inkraftsetzung des Gesetzes zum Schutze des Deutschen Ansehens und Wahrhaftigkeit im Ausland, kurz GSDAWA, dessen wirksame Anwendung heute für die ersten Überraschungen bei Urlaubswilligen sorgte. Wir schalten um zum wieder aufgebauten Düsseldorfer Flughafen!"

Die Schlangen bei der Gepäckabfertigung waren durch die wieder in Kraft getretene Deutsche Gründlichkeit etwas länger als sonst. Ein dicker schwitzender Mann mit gewölbtem Stiernacken legte seinen Reisekoffer auf das Band, welches diesen sogleich in die Röntgenhölle hinein zog. Als das gestochen scharfe Bild vom Inhalt auf den Monitor des Reichsgrenzschutzes gezaubert wurde, gab das vollautomatische Mustererkennungsprogramm sofort heulend Alarm. Der völlig überrumpelte Tourist wurde von eilends hinzu gesprungenen Beamten in goldbetressten schwarzen Uniformen zu Boden geknüppelt. Der Inspektor zog den Koffer mit einem Stahlhaken zu sich und öffnete ihn mit seiner Taschenflex. Dann trat er ihn mit einem Tritt aus seinem handgearbeitetem Stiefel dem Touristen vor dem hochroten Kopf und angelte mit dem Haken eine Sandale mit inliegendem Tennissocken-Knäuel aus dem Haufen heraus. Diese hielt er dem Mann vor die Nase, während seine Untergebenen diesen mit den Knüppeln in Position hielten: "Was ist das?"

Der Mann starrte schweißtriefend auf sein Schuhwerk und schwieg zitternd. Das wurde ihm böse ausgelegt: "Ich habe sie was gefragt, Mann: Was ist das?"
"Schuhe! Das sind meine Schuhe!"
"Glauben sie nicht, sie könnten uns hier verarschen. Das sind Sandalen."
"Ja gut. Es sind Sandalen! Na und?" schrie der dicke Tourist angestrengt.
"Sie wollten diese Sandalen mit Tennissocken tragen." stellte der Inspektor fest.
Darauf folgte die falsche Antwort: "Das ist doch nicht verboten."
Die Augen des Inspektors wurden zu schmalen Schlitzen: "Sie lesen wohl keine Zeitung? Seit heute ist Schluss mit derlei undeutschem Auftreten im Ausland!" Er zog dem jammernden Touristen einen mit dem Stahlhaken einen Scheitel und stocherte dann damit weiter im Eigentum des aufgeflogenen hässlichen Deutschen herum. Ein paar kurze Hosen wirbelten zur Decke und landeten im Mülleimer, eine weiße Mütze, Muscleshirts und Feinripp-Unterhosen flogen über den Fussboden des Terminals.

"Sie müssen endlich einsehen, dass wir sie so nirgendswo herum laufen lassen können. Sie sind vorläufig wegen Verstosses gegen das GSDAWA festgenommen."

Die kombinierte Hand-Fuß-Halsschelle klickte und der entsetzte Tourist wurde rasselnd weg geschliffen. Ein Beamter sammelte seine Sachen mit einem schwarzen Beweis-Sack ein und siegelte diesen mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum für das noch zu eröffnende Verfahren (ab heute noch 5 Jahre, danach erfolgt die boxordentliche Vernichtung aller Beweise). Die Schlange vor der Gepäckabgabe hatte sich inzwischen aufgelöst. Die meisten schlichen verstohlen in Boutiquen herum.

"Nein! Hier arbeitet kein Paolo Pinkel. Gehen sie doch endlich aus der Leitung!" Micha Freakman knallte in moralischer Entrüstung über soviel Unverstand den Hörer auf die Gabel und lächelte breit in die Kamera: "Nicht nur auf den Flughäfen kam es zu Verzögerungen. Auch an den Grenzübergängen bildeten sich kilometerlange Schlangen. Wir schalten nun um nach Belgrad, unser Tor in das Osmanische Reich."

Der Blechgletscher reichte unter sengender Sonne bis zum Horizont. An der Zollstation warteten schon hunderte festgenommener schlecht angezogener Straftäter in einem eingezäunten Hof schwitzend auf ihren Abtransport. Der Reichsgrenzschutz hatte gerade einen Wagen durchgelassen, der einsam auf den türkischen Straßen seinem Ferienziel entgegen tuckerte. Das nächste Auto hielt an. Vom Rücksitz quoll Gequengel: "Sind wir jetzt da?"
"Mein Gott, das fragst du alle fünf Minuten. Halt doch endlich die Klappe!" erscholl die entnervte Antwort.

Der Zollbeamte lugte neugierig geworden durch das Fenster, dann sackte ihm vor Entsetzen der Unterkiefer nach unten. Er winkte nach seinen Kameraden den Wagen zu umstellen und riss die Tür auf. Dann zog er ein 75-Kilo-Kind, das mit einem Gameboy nach ihm schlug, an den Ohren aus dem Auto. Zu den erstaunten Eltern schnauzte er: "Damit kann ich sie unmöglich über die Grenze lassen!"

Der dicke Bengel mit den roten Hamsterbäckchen trat ihm auf den handgearbeiteten schwarzen Lederstiefel und kassierte dafür einen unauffälligen Tritt an das Schienenbein. Natürlich hielt der Zöllner ihn weiterhin freundlich an dem Ohr fest, dass der Junge nicht kreischend mit seinem Speckpopo auf den Asphalt sacken konnte. Die Leute in den weiter hinten wartenden Autos waren in der Hitze schon nervös genug.

Die auf jung geschminkte Mutter wedelte hektisch mit allen möglichen Papieren vor dem Zollbeamten herum: "Aber mein Peterle ist geimpft! Und kerngesund! Wieso?"
"Ihr Sohn ist zu fett!"
"Nur ein bisschen dicklich. Das sind doch viele Kinder in seinem Alter!"
"Nach GSDAWA ist die Ausfuhr deutscher Kinder mit einem Gewicht von über 40 Kilogramm verboten! Kommen sie, ihr Sohn wiegt doch mindestens 70 Kilogramm."

Während die Mutter noch hysterisch rum kreischte und ihr Gemahl sein Gesicht im Steuerrad versteckte, fuhr der Zollbeamte mit der Erklärung, die er an diesem Tag schon bald einhundert mal geben musste, gelangweilt fort: "Gerade in Zonen mit schwacher Einkommensstruktur soll der Eindruck einer deutschen Überflussgesellschaft durch dicke Kinder vermieden werden. Es tut mir leid, wir müssen ihren Peter hier behalten."

Das kleine Peterle realisierte endlich die Lage und begann zu flennen: "MAMA!"
Seine Mutter krallte ihn sich: "Das ist mein Kind, lassen sie ihre Finger von ihm!"

Natürlich hatten die Zollbeamten ihre Erfahrung mit solchen verzwickten Situationen wie dieser und betäubten die Mutter mit einem gezielten Schlag auf den Hinterkopf. Zwei Beamte schoben sie zurück auf den Beifahrersitz, während dem erbleichten Vater eine Quittung ausgehändigt wurde: "Heute Abend wird ihr Peter zusammen mit den anderen Dickerchen in ein Kinderzentrum gebracht. Nach ihrem Urlaub reichen sie bitte ein Rücküberstellungsgesuch mit dieser Quittung ein. Schöne Urlaubstage und gute Erholung!"

Ein weiterer Wagen fuhr einsam durch das türkische Territorium. Da im Zoll keine Unmenschen arbeiteten, bekam Peterle zusammen mit den anderen wimmernden dicken Kindern ein Plätzchen im Schatten einer hohen Betonmauer.

"Was hast du mit meiner Valeska gemacht? Kein Kunde mehr seit Wochen, sie quatscht nur noch dummes Zeug! Was soll das sein, Vielfalt statt Einfalt? Sie soll anschaffen, nicht so blöd quatschen. Ich hau dir in die Fresse!" Bevor der Zuhälter in dem Ledermantel sich den Moderator Micha Freakman abgreifen konnte, wurde er gewaltsam vom Studio-Sicherheitsdienst entsorgt. Micha Freakman wischte sich die feuchte Stirn mit einem Seidentaschentuch ab und kündigte wieder ganz entspannt den nächsten Beitrag an: "Natürlich endet der Zugriff staatlicher Organe nicht an der Grenze. Durch multilaterale Abkommen ist das Deutsche Ansehen im Ausland ebenfalls aktiv geschützt. Wir schalten um zur schönen Schwarzmeerküste!"

Die drei Grazien lagen mit entblößten weißen Brüsten, die jeder ambitionierte Milchbauer sofort auf 30 Liter Tagesleistung geschätzt hätte, auf mit Schweiß voll gesogenen Frottehandtüchern am Strand, als ein dunkler Schatten auf sie fiel. Eine machte mühselig die Augen auf und brüllte: "Hey! Raus aus der Sonne!"
Eine männlich harte Stimme antwortete ihr: "Sie sind verhaftet wegen Verstosses gegen das GSDAWA."
"Mensch, hau ab du Spanner!" kreischte die Mittfünfzigerin in so schrillem Tonfall, dass das bleiche Holz vor der Hütte aufgeregt wackelte. Der Beamte vom Reichsgrenzschutz in schwarzer Uniform ließ sich davon nicht beirren: "Deutschen Frauen die nicht die Kolle-Norm erfüllen ist die Entblößung im Ausland untersagt."

Das Kinn des Beamten zitterte vor Entsetzen ob der tiefschürfenden Wunden die der Anblick dieser drei halb nackten Deutschen Weiber den Seelen unschuldiger Männer des Gastlandes schlagen konnte, als er fort fuhr: "Ihre Brüste sind ohne jede Festigkeit, ausgedörrt und haben Haare um die Brustwarzen. Als verbeamteter Vertreter ihres Vaterlandes bin ich verpflichtet dem Einhalt zu gebieten, da unmittelbare Gefahr für unbeteiligte Ausländer besteht!"

Die Frau wollte aufspringen und dem dienstbeflissenen Beamten für seine unendlichen Mühen eine Ohrfeige geben. Doch dieser snipte mit den Fingern und seine Kompanie entsicherte ihre Spraydosen mit schnell abbindenden Bauschaum und verhüllte das Ungemach zischend und blubbernd. Das Wort "Betonbusen" erhärtete an diesem Tag zum ersten mal seine wahre Bedeutung. Nach wenigen Sekundenbruchteilen war der Bauschaum ausgehärtet. Mit Akkubohrern wurden die Haltegriffe in die die kreischenden Touristinnen umhüllenden Blöcke getrieben und diese daran auf die Ladefläche eines Kübelwagens zum Abtransport geworfen.

Der Beamte sah sich abschätzend am Strand um und entdeckte eine illegal errichtete Sandburg. Eine weitere Duftmarke aufsässiger Deutscher Touristen. Er erledigte sie alle da drin mit nur einer einzigen Handgranate und ging seines Weges.

Im Studio hielt Micha Freakman lächelnd ein Buch in die Kamera: "Dass ich gerne kontroverse Themen aufgreife ist ihnen sicher bekannt. Dazu erreichten mich bislang hunderte Zuschriften von ihnen, meine lieben Zuschauer. Die interessantesten davon habe ich als Buch heraus gegeben."

Die Kamera zoomte in eine prekäre Nahaufnahme des 700-seitigen in Rindsleder gebundenen Wälzers auf dem in güldenen Lettern stand: "Micha Freakman - Meine schönsten Drohbriefe"

Micha Freakman legte sein Buch auf das Pult und kündigte einen Gast an: "Ich begrüße jetzt bei mir Fabo, den Initiator des GSDAWA und seiner akuten Durchsetzung."

Fabo marschierte in seiner vor Orden klirrenden Gala-Uniform vor und ließ sich elegant in den knirschenden Sessel fallen: "Guten Tag Herr Freakman!"
"Ich hoffe noch darauf, dass dieser Tag gut wird. Was haben sie sich nur bei diesem Gesetz gedacht?"
Fabo legte die schwarz behandschuhtem Hände unschuldig auf den Schoss: "Welches Gesetz?"
"Weichen sie mir doch nicht derart primitiv aus. Das Gesprächsthema wurde vor der Sendung mit ihrem Ministerium vereinbart."
"Ach so, das GSDAWA... ", Fabo sprach extra gedehnt, "... ist doch nur eines aus einer ganzen Reihe völlig neuer und frischer Gesetze um..."
Freakman unterbrach ihn hektisch: "Diese anderen Gesetze tun hier nichts zur Sache. Sagen sie mir ganz einfach, was sie sich bei diesem gedacht haben!"
"Aber das steht doch im Gesetzestext drin." lächelte Fabo, während er die Hände an den Fingerspitzen aneinander hielt.
Offensichtlich war Micha Freakman mit dieser Antwort immer noch nicht zufrieden: "Meine Frage war für sie als Chance gedacht. Wenn dieser Gesetzestext wirklich ihre Gedanken reflektiert, dann verdienen sie mein Mitleid!"

Inzwischen hatte Fabo amüsiert angefangen in Freakmans Buch zu blättern: "Wenn dieser Motorradclub sie in die Finger kriegt, dann kriegen sie dafür mein Mitleid. Die bieten ihnen an sie mit ihren Maschinen zu vierteilen. Und hier ist ein schöner..."
Fabo stutzte kurz, dann funkelte er Freakman böse an: "Der ist von mir! Woher nehmen sie sich das Recht ihn zu veröffentlichen?"
Kurz entschlossen riss Freakman das Buch wieder an sich und blickte kurz auf die von Fabo aufgeschlagene Seite: "Ich sehe da nirgendswo ihren Namen!"
"Natürlich nicht, denn sonst wäre es ja kein anonymer Drohbrief! Man muss ja immer die Form wahren..."
"Und ich habe das Original! Was wollen Sie nun machen?"
Sich bequem im Sessel räkelnd antwortete Fabo: "Ihre gesamte Auflage kassieren, denn siehe: Ich habe beglaubigte Kopien. Bei mir geht nichts verloren, es wird alles dokumentiert!"
Freakman dachte nach, während er sich die Schweißperlen von der Stirn mit einem Tuch abtupfte: "3 Prozent vom Reingewinn?"
"15 Prozent vom Brutto-Umsatz!"
"Sind sie verrückt? Da zahle ich ja noch drauf! 3 Komma 5!"
"Dann 15 Prozent vom Reingewinn! Da sind garantiert noch mehr von mir in diesem Buch drin..."

Während das Gefeilsche weiter ging, entschied sich die Regie lieber einen weiteren Bildbeitrag zu senden. Im Fotoshop um die Ecke bat Vanessa Strontzki um die fertigen Abzüge ihrer Urlaubsfotos, die der dienstbeflissene Angestellte nach einem etwas zu langen Blick auf ihre prall gefüllte Bluse auch prompt holen ging. Als er endlich, nachdem er Vanessa Strontzki zum dritten mal ihren Nachnamen buchstabieren lassen hatte, das richtige kleine Kotztütchen heraus gekramt hatte, fiel ihm das schwarze GSDAWA-Siegel neben ihrem Namen auf. Unauffällig drückte er den roten Knopf unter der Ladentheke bevor er seiner Kundin ihre Fotoabzüge überreichte.

Vanessa Strontzki sortierte immer noch geflissentlich Aufnahmen aus, die ihr nicht gefielen, wobei sie sich sicher war dem notgeilen Idioten hinter der Theke notfalls auch eine Pizza als "offensichtlich überbelichtet" oder "grünstichig" verkaufen zu können um einen nicht genehmen Abzug nicht zahlen zu müssen, als die männlich sonore Stimme hinter ihr fragte: "Sind das ihre Fotos?"
Sie fuhr so erschrocken herum, dass sie ihre Fotos von der Ladentheke wischte und diese flatternd den Boden bedeckten. Dann fuhr sie den schwarz uniformierten Beamten des Reichsgrenzschutzes empört an: "Bist du blöd mich von hinten anzumachen?"

Derweil hatte sich der Beamte ein paar von den Fotos abgegriffen. Eines davon zeigte Vanessa Strontzki zusammen mit ihrer alkoholisierten Clique beim Eimersaufen am Strand. Einem der Kerle lief bereits der Sabbel aus den Mundwinkeln über dem aufgedunsenem Bauch, ein anderer täuschte emsige Selbstbefriedigung in den Sangria-Eimer an. Der Beamte pfiff anerkennend und fragte freundlich: "Ihre Freunde?"
"Das geht dich einen Scheißdreck an!" kam die entnervte Antwort.
Beim Blick auf weitere Urlaubsfotos ähnlicher inhaltlicher Qualität wurde die Stimme des Beamten plötzlich hart: "Ihnen scheint ihre Situation nicht ganz klar zu sein. Wenn sie kooperieren und uns alle Namen nennen, dann kommen sie vielleicht mit 20 Jahren Ausreiseverbot davon!"
Sie wirkte jetzt bereits erschrocken: "Was ist los?"
"Das GSDAWA verbietet derartiges Benehmen im Ausland und ahndet Zuwiderhandlung auch mit mehrjährigen Haftstrafen. Die Beweislast anhand der Fotos, die sie hier haben entwickeln lassen, ist völlig erdrückend."
Nunmehr schluchzte sie: "Aber das sind doch nur meine Urlaubsfotos!"
"Auf denen sich ungeheuerliches abspielt. Alleine der Besitz solchen Materials ist verboten. Sie kommen jetzt erstmal mit uns!"

Noch während die verstört heulende Vanessa Strontzki in Handschellen aus dem Laden zum Verhör abgeführt wurde, holte sich der Fotolaborant eine weitere Rolle mit den superklebenden GSDAWA-Siegeln.

"Die senden wieder den allerletzten Dreck!" Mit diesen Worten schaltete Friederich Kapulke den Fernseher aus, um sich danach in der Küche ein kühles Bier zu holen. Allerdings kam er nie dort an, denn die Wohnungstür flog mit einem Knall in Stücken durch den Hausflur und erwischte ihn dort noch vor der gläsernen Küchentür. Auf dem Flurboden liegend beobachtete er die verlaufenen roten Streifen auf der Küchentür. Etwas Kaltes bohrte sich in sein Genick: "Schön liegen bleiben, Freundchen! Du hast ganz schön Scheiße gebaut..."

Aus den Augenwinkeln bekam Friederich Kapulke noch mit, wie seine vor Schreck fast erstarrte Frau abgeführt wurde: "Aber das ist doch nur eine Homepage. Die hat doch inzwischen jeder!"
"Aber nicht mit so hässlichen Fratzen drauf. Der Anblick ihrer Familie ist widerlich und der Weltgemeinschaft nicht zumutbar. Gucken sie morgens eigentlich nie in den Spiegel?"
Frau Kapulke verstand nicht, also wurde es ihr erklärt: "Das GSDAWA verbietet die Zurschaustellung hässlicher Deutscher im Ausland. Wir prüfen zur Zeit die Protokolle ihres Webspace-Providers auf entsprechende Zugriffe. Sollte dem so sein, dann gibt es leider nichts mehr, was man für sie tun könnte..."

Kräftige Hände warfen Friedrich Kapulke auf die Tragbarre. Allmählich verstand er, warum es schöne neue Welt hieß.  

764 Postings, 7817 Tage bowmoreHaben wir gelacht...

 
  
    #2
25.09.03 17:48
Drei Eimer voll,

den Rest in Tüten.

Leute, das Niveau wird immer schlimmer hier!

Bowmore  

60 Postings, 7554 Tage Elan.wer

 
  
    #3
25.09.03 18:27
macht sich soviel Mühe für so einen Scheissdreck?  

503 Postings, 7934 Tage Schwartebowmore und elan: GSDAWA-geimpft

 
  
    #4
25.09.03 18:39
weiter so unhappy  

305 Postings, 7556 Tage unhappy*g* o. T.

 
  
    #5
25.09.03 20:36

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