WorldCom = Enron ?


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Neuester Beitrag: 13.05.02 09:54
Eröffnet am:05.05.02 00:13von: NeutralMensc.Anzahl Beiträge:3
Neuester Beitrag:13.05.02 09:54von: vanSeeLeser gesamt:904
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61 Postings, 8046 Tage NeutralMenschWorldCom = Enron ?

 
  
    #1
05.05.02 00:13
Aktien von World-Com fallen auf tiefsten Stand seit 10 Jahren


Die beiden an den Börsen notierten Aktien des zweitgrößten amerikanischen Anbieters von Ferngesprächen und Kommunikationsdienstleistungen sind am Freitag zeitweise um über 15 Prozent eingebrochen. Hintergrund hierfür ist die Angst der Investoren, dass der Telekomkonzern nicht mehr von selbst auf die Beine kommen wird.

Diese Woche war der langjährige CEO Bernie Ebbers durch John Sidgmore ersetzt worden, der zwar aus den eigenen Reihen stammt, aber schon lange Zeit nichts mehr mit Worldcoms operativenGeschäften zu tun hatte.

Der neue CEO will in den kommenden zwei Monaten eine neue Strategie ausarbeiten, wie der Konzern weitergeführt werden soll. Die Probleme beim amerikanischen Telekomkonzern häufen sich indes. Der ehemalige CEO hatte vom Unternehmen hohe Kredite erhalten, für die er als Sicherheit aktuell fast wertlose Worldcom-Aktien hinterlegt hatte. Außerdem wird die Bilanzierungspraxis von WorldCom von der SEC derzeit genauer unter die Lupe genommen.

Soviel negatives über Worldcom derzeitzu hören ist, eine Sache hat das Management - zum Leidwesen der Investoren - im vergangenen Jahr ganz geschickt gedeichselt. Es wurden mehr als 10 Milliarden Dollar an Anleihen auf den Markt gebracht, um das günstige Zinsniveau auszunutzen.

Wohin man derzeit als Anleger auch blickt, die Telekombranche scheint international und stellvertretend im Mikrokosmus USA auf einen „Show-Down“ zuzusteuern, der das Ende der Überbevölkerung in diesem Sektor bedeuten wird.


 

51345 Postings, 8716 Tage eckiWer hätte vor 2 Jahren gedacht, dass die Telcos

 
  
    #2
05.05.02 00:43
dermaßen runterkommen.

Grüße
ecki  

536 Postings, 8945 Tage vanSeeWorldcom drohen Zahlungsprobleme

 
  
    #3
13.05.02 09:54
Worldcom drohen Zahlungsprobleme
Von Ulrike Sosalla, New York

Die Kreditwürdigkeit des US-Telefonkonzerns Worldcom ist am Donnerstag und Freitag von allen drei großen Rating-Agenturen um mehrere Punkte auf Junk-Bond-Status herabgestuft worden. Der ungewöhnlich harsche Schritt bringt Worldcom noch weiter in Bedrängnis, da das Unternehmen gerade mit seinen Banken über neue Kreditlinien verhandelt.

Die Worldcom-Aktie stürzte am Freitag in New York um 17 Prozent auf 1,58 $. Worldcoms Probleme färben auf die gesamte Telekommunikationsbranche ab. Der Konzern ist einer der Großen weltweit, Branchenzweiter bei Ferngesprächen in den USA hinter AT&T und Betreiber eines globalen Datennetzes, zu den dessen Kunden viele Großkonzerne zählen.

Nach der Herabstufung von Worldcom steht vor allem der Datennetzbetreiber und Regionalanbieter Qwest unter Druck. Dessen Aktie sank am Freitag um 15 Prozent. Das Unternehmen versucht derzeit, Tochterfirmen zu verkaufen, um seine Schulden bedienen zu können. Doch auch der US-Branchenführer AT&T und sein Konkurrent Sprint spüren die Nervosität der Investoren. Ihre Anleihen werden derzeit mit hohen Abschlägen gehandelt.


Investoren befürchten, dass Worldcom spätestens 2003 das Geld ausgeht, wenn ein Teil des Schuldenberges von 33 Mrd. $ fällig wird. In einer Telefonkonferenz wehrte sich der neue Worldcom-Chef John Sidgmore heftig gegen diese Einschätzung. "Wir sind in Gesprächen mit den Banken, und sie laufen gut", betonte Sidgmore. "Die Herabstufung hat außerdem keinerlei Einfluss auf unsere Bargeldposition." Eine Kreditlinie über 1,5 Mrd. $, die durch die Reduzierung der Kreditwürdigkeit fällig geworden wäre, sei neu verhandelt worden und enthalte jetzt keinerlei Bindung an die Bonitätsbewertung mehr, sagte Sidgmore.



Großkunden stehen zu Worldcom


Der neue Worldcom-Chef, der vor zehn Tagen seinen Vorgänger Bernie Ebbers ablöste, beharrte darauf, dass die wichtigen Großkunden Worldcom vorerst die Treue halten. "Unsere Kunden sind nervös, aber nicht nervös genug, um zu wechseln", sagte Finanzvorstand Scott Sullivan. Das Unternehmen werde einzelne Teile verkaufen, "aber weniger, um Bargeld einzunehmen, sondern vor allem, um auf eine schlankere Struktur mit besseren Wachstumsaussichten zurückzukommen", sagte Sidgmore. Im internationalen Geschäft werde Worldcom auf jeden Fall sein Netz behalten, das die einzelnen Länder miteinander verbindet. "Aber wir müssen vielleicht nicht innerhalb jedes Landes Marktführer bei Datendiensten sein", sagte Sidgmore, eine Andeutung, dass einzelne regionale Netze verkauft werden könnten. Einen Sanierungsplan will der neue Chef in vier Wochen vorlegen.


Weniger zuversichtlich sind die Kreditbewertungsagenturen. "Trotz dieser Ziele hat Worldcom wenig Spielraum, um bedeutende Fortschritte beim Schuldenabbau zu machen, da es wenig große Aktiva außerhalb seines Kerngeschäfts hat, die schnell verkauft werden könnten", schreibt Moody’s in der Begründung für die Herabstufung. Und Standard & Poor’s fürchtet, dass die anhaltende Talfahrt bei Datendiensten und Ferngesprächen die Einnahmen stark reduziert. "Auch, wenn man unterstellt, dass Worldcom neue Kredite zu günstigen Bedingungen erhält, würde eine erhebliche Verschlechterung des Cash-Flow die finanzielle Position des Unternehmens weiter unterhöhlen", schreibt S&P-Analyst Richard Siderman.



Investitionen gekürzt


Um kurzfristig mehr Geld zur Verfügung zu haben, kürzte Worldcom sein Investitionsbudget vergangene Woche erneut um 1 Mrd. $ auf jetzt nur noch 4,5 Mrd. $ - weniger als die Hälfte der 11,5 Mrd. $, die das Unternehmen im Jahr 2000 investierte.


Ob Worldcom aber schon in den nächsten Wochen zahlungsunfähig wird oder erst in den nächsten Jahren, hängt vor allem von den Banken ab, die die neuen Kredite bewilligen müssen. Worldcom versucht, eine bisher ungenutzte Kreditlinie über 2,65 Mrd. $ zu erneuern, die am 8. Juni ausläuft. Darüber hinaus, so kündigte Sidgmore an, hätte er gern einen neuen Kredit über 5 Mrd. $, um die Sanierung durchziehen zu können. "Das würde uns Spielraum geben und uns aus den Schlagzeilen bringen", sagte er. Doch angesichts der hohen Kreditausfälle der vergangenen Monate und ihrer eigenen Probleme sind US-Banken derzeit extrem vorsichtig, wenn es darum geht, frisches Geld zu verleihen.

 

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