Wenn Computer die menschliche Intelligenz übertref
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 12.10.00 01:30 | ||||
Eröffnet am: | 11.10.00 19:10 | von: chf1 | Anzahl Beiträge: | 8 |
Neuester Beitrag: | 12.10.00 01:30 | von: Bandit | Leser gesamt: | 3.013 |
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Wie ihr aus einem anderen Thread von mir gelesen habt, war ich zwei Wochen auf den Kanarischen Inseln in den Ferien. Dort hatte ich etwas Zeit zum lesen, obwohl meine Kinder auch dort einen Grossteil meiner Zeit beansprucht haben.
Als besonders lesenswert erachte ich das Buch "The Age of Spiritual Machines; When Computers Exceed Human Intelligence" von Ray Kurzweil (ISBN 0-14-028202-5). Dort wird gesagt, dass die künstliche Intelligenz für das gleiche Geld exponentiell zunimmt.
Diese Erkenntnis ist nicht besonders berauschend. Interessant ist aber die Tatsache, dass diese Entwicklung nicht erst 1967/68 mit der heutigen Technologie von integrierten Schaltkreisen begonnen hat, sondern schon um 1900 mit den mechanischen Rechenmaschinen. Seitdem wurden schon vier Mal ein Paradigmawechsel vollzogen (zu 2. elektromechanische - Relay basierte - Computer, zu 3. Vacuum-Röhren Computer, zu 4. Transistor Computern, zu 5. der heutigen Technologie). Jeder Paradigmawechsel hat in der Geschwindigkeit des exponentiellen Wachstums nichts geändert. Praktisch nahtlos ging die Entwicklung jeweils weiter.
Besonders interessant ist die Gegenwart, weil die exponentielle Geschwindigkeit gerade in einer Phase ist, wo auch der Durchschnittsmensch es zu bemerken beginnt. Als Meilenstein wird beispielsweise das 1997 stattgefundene Ereignis genannt, als Deep Blue, ein Computer von IBM, Gary Kasparov den Weltmeister im Schach unter Turnierbedingungen geschlagen hat. Ihr könnt euch sicher noch an jene Medienberichte erinnern. In den kommenden paar Jahren wird einer noch breiteren Bevölkerung diese rasante Entwicklung bewusst werden.
Noch interessanter aber ist die Zukunft. Kurzweil glaubt, dass ab einer bestimmten Rechenleistung die Maschinen auf einmal ein eigenes Bewusstsein erhalten werden. Wenn wir die Entwicklung weiter extrapolieren, bekommt man im Jahr 2025 für den Gegenwert von 1000$ (wertberichtigt auf das Jahr 1999) die Rechenleistung eines menschlichen Gehirns. Im Jahr 2060 dann für denselben Wert die Leistung von allen menschlichen Gehirnen zusammen! Im Moment erhält man "erst" die Kapazität von einem Insektengehirn.
Was hat nun das ganze mit Aktien zu tun? Für mich ist klar, dass ich in den richtigen Firmen investiert sein muss. Ganz klar werde ich mein Engagement in Intel beibehalten. Mit den jetzigen Kursen eröffnet sich für manchen Anleger wieder eine Chance. Das exponentielle Wachstum geht weiter und Intel ist immer noch der Marktführer. Doch wo muss man sonst noch langfristig investiert sein? Irgend wann wird Computer- und Biotechnologie zusammenwachsen. Wer hat eine Idee, welches hier in dieser Beziehung die heissen Eisen, resp. lohnenswerte Investments, sein könnten.
Ich würde mich auf eine angeregt Diskussion zu diesem Thema interessieren.
Grüsse, CHF
Kuckt euch doch nur mal die Kursbewegungen an. Da haben manche wohl nicht mehr zu bieten als die Insekten (was mit den heutigen Rechnern schon erreicht wird).
Erst alle rein, jetzt alle raus, total blöd..
da bleibe ich bei.
das erzähle ich jedem der es hören will.und auch jedem anderen.
die entscheidende partie, die kasporov gegen deep blue verloren hat, war so simpel, daß kaspaov nur mit absicht verloren haben kann.
dass der zug , der kasporov die stellung gekostet hat falsch war, war aus der allgemeinen schachtheorie bekannt.und wurde auch sofort von den kommentatoren als falsch gerügt.
es gab nämlich ein grosses schachgenie des 20.jahrhunderts, daß bereits 5 jahre vorher in einer theorieabhandlung nachgewiesen hat, das in einer solchen stellung der besagte zug falsch ist.
das genie war..... kasparov.
man stellt sich die frage warum , kasparov mit absicht verlieren sollte : die antwort ist einfach .
ibm war der grösste geldgeber der von kasparov gegründeten profischachliga.und ibm hatte nun mal auch deep blue entwickelt.
zum damaligen zeitpunkt waren die programmierer zu dem schluß gekommen, das man mit einem computer nicht erzwungen gegen einen spieler mit kasparov's stärken gewinnen kann ( da es zu viele möglichkeiten für einen spieler seiner qualität gibt eine eröffnungs/mittelspiel- variante zu wählen ,aus der man sich leicht in ein remis retten kann) . also sollte das sponsoring der schachprofiliga und die weiterentwicklung von deep blue ( an der auch die leute aus kasparov's profi-schachliga involviert waren ) eingestellt werden.
nachdem deep blue überraschend gewonnen hat, waren die gelder für 2 weitere jahre gesichert . :-))
wie ander börse gilt auch beim schach : das ergebniss zählt, nicht seine wirkung auf den unbedarften zuschauer.
aber zurück zum thema :
ob die computer den menschen im schach schlagen oder nicht finde ich unerheblich.
die intellgenz von computern wird es dann wirklich relevant, wenn die von alleine auf die idee kommen, mal eine partie zu spielen !
in firmen die mit der weiterentwicklung solcher oder ähnlicher chips zu tun haben , sollte man immer ein stück weit investiert sein, denn eines tages wird der einsatz deren rechenkapazitäten so selbstverständlich sein,wie heute der einsatz von maschinen, die die körperkraft des menschen erhöhen bzw.ersetzen. da wird noch auf jahrzehnte hinaus gutes geld verdient.
in diesem sinne
Ich habe im Moment nicht viel Zeit, um darauf vollständig zu antworten. Schreib' mir mal ne email. Ich würde mich wirklich freuen mehr zu diesem Thema zu diskutieren. An dieser Stelle eine Link http://www.cyc.com/ auf ein Projekt, welches wirklich den allerletzten Versuch darstellt der einst hochgehofften Vision zur Künstlichen Intelligenz noch mal Leben einzuhauchen.
Gruß
Frankie in Hollywood
PS. Mr.Anderson hat Recht ;-)
Wenn es nicht 1997 war, so ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis der Computer einen Schach-Champion schlagen kann, der (dieses Mal) nicht verlieren will! Und wenn es wegen der vielen Remis-Möglichkeiten keinen Sieg geben kann, werden in Zukunft alle Partien in Remis enden. Was ich nicht glaube, da Menschen doch noch Fehler machen können, die Maschine aber nicht!
Bleiben wir doch beim Thema. Ich welche Unternehmen soll man hier langfristig investieren? Wenn dann eine Erfolgsmeldung die andere jagt, möchte ich voll investiert dabei sein.
Gruss, CHF
Emotionen empfinden, Gefühle haben, Wünsche und Träume, und vor allem die Fähigkeit, mit seinen Mitmenschen zu recht zu kommen, das ist es, was den Menschen (und zum Teil auch Tiere) ausmacht. Und das wird nie ein Computer schaffen. Das menschliche Gehirn und seine Funktionsweise ist einfach viel zu komplex, als daß es je eine Maschine nachbilden könnte.
Schnelles Rechnen ist längs nicht alles!
Wenn dich das Thema interessiert, empfehle ich dir, das Buch zu lesen. Ich will hier im Forum nicht alles zitieren, auch nicht darüber philosophieren, ob Kurzweil nun recht hat oder nicht. Obwohl es für mich plausibel tönt, was er da beschreibt. Das Buch wurde übrigens auch ins Deutsche übersetzt.
Gruss, CHF