Dr. H.-D. Schulz: Blut und Tränen


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Neuester Beitrag: 17.09.01 14:19
Eröffnet am:17.09.01 13:14von: indexAnzahl Beiträge:4
Neuester Beitrag:17.09.01 14:19von: vanSeeLeser gesamt:1.807
Forum:Börse Leser heute:1
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1125 Postings, 8737 Tage indexDr. H.-D. Schulz: Blut und Tränen

 
  
    #1
17.09.01 13:14
Blut und Tränen
Waren mittelfristige Prognosen angesichts der in die Rezession schlitternden US-Konjunktur und dem wackligen US-Dollar auch vor dem 11.09.2001 schon außerordentlich schwierig, so sind angesichts der Terror-Attacken auf die USA gegenwärtig auch kurzfristige Vorhersagen unmöglich geworden. Sicher ist nur, dass die Börse nicht so schnell zur Normalität zurückfinden wird. Auf Sicht der nächsten Wochen sind starke Schwankungen im Spiegel der politischen Ereignisse und deren zu erwartenden Auswirkungen zu erwarten. Das Gleiche gilt insbesondere auch für den Öl- und Goldpreis.

Begrüßenswert sind in diesem Zusammenhang die von den Notenbanken zur Verfügung gestellten Milliardenbeträge, mit denen die absehbaren Kapriolen des Aktienmarktes abgemildert werden sollen. Dennoch steht nicht nur der wieder aufgenommene Aktienhandel in den USA vor einer Zerreißprobe: Die weltweit ohnehin trüben konjunkturellen Aussichten verdüstern sich durch die Folgen der Anschlagsserie weiter. Dem amerikanischen Verbraucher dämmert spätestens jetzt, dass die Party vorbei ist. Er wird in Zukunft mehr sparen. Im Gegenzug ist zwar eine Erhöhung der US-Staatsausgaben für Rüstungsprojekte realistisch, doch per Saldo wird die Nachfrage - und damit die wichtigste Stütze der amerikanischen Konjunktur - deutlich an Tragkraft verlieren.

Doch die Fragen nach dem Konjunkturzyklus und anderen Marktmechanismen werden in einer rein politisch und psychologisch gesteuerten Börse nicht mehr richtungsbestimmend sein. Es ist zwar wahrscheinlich, dass die Aktien ihre Talfahrt fortsetzen, doch noch nicht ausgemachte Sache. Das zeigt ein Vergleich mit vergangenen Krisen:

Pearl Harbor

Der japanische Angriff am Sonntag, den 7.12.1941, auf die Pazifikstreitkräfte der USA machte auf einen Schlag 17 Schiffe und 188 Flugzeuge kampfunfähig. 2500 Menschen starben oder wurden verletzt.



Technisch befand sich die Börse seit September im Abwärtstrend. Der Eintritt der Vereinigten Staaten in den 2. Weltkrieg ließ die Börse bis zum Tiefpunkt im April 1942 nochmals um 20 Prozent fallen. Erst mit den ersten militärischen Erfolgen stiegen die Kurse wieder. Ein Jahr nach dem Angriff auf Pearl Harbor konnte der Dow sein ein Jahr zuvor erreichtes Niveau wieder erklimmen.

Kuba-Krise

Der Konflikt mit der UdSSR führte die Welt an den Rand des 3. Weltkrieges. Dennoch stieg der Dow ausgerechnet in der heißen Phase zwischen dem 22.10.1962, an der die Fernsehansprache von Präsident Kennedy die Nation aufrüttelte, und dem Ende des Konfliktes am 28.10., als die Zusage Chrustschows über den Abzug der Atomraketen erfolgte.



Wie der Chart zeigt, hatte die Börse bereits einen Tag nach der Lösung der Auseinandersetzung den zuvor erlittenen Rückschlag ausgebügelt. Technisch ergab sich mit den Kurstiefs im Juni und Oktober eine untere Trendwendeformation in Form eines Doppel-Bottoms, das zu einer Hausse bis Anfang 1966 führte.

Beide Charts zeigen, dass sich der Aktienmarkt der USA bisher als recht krisenfest gegenüber äußeren Bedrohungen erwies. Für langfristig denkende Anleger zahlte sich die zynische Börsenweisheit "Kaufen, wenn die Kanonen donnern" bisher aus.

Doch dieses Mal bleibt ein hohes Restrisiko: Sobald sich das Börsengeschehen wieder von den politischen und militärischen Aspekten abwendet, werden wieder die alten Probleme zum Vorschein kommen: Insbesondere die Anteilsscheine der Nasdaq, aber auch die der Blue Chips sind im historischen Vergleich noch immer sehr hoch bewertet. Hinzu kommt ein enormes Leistungsbilanzdefizit der USA, das auf den Dollar drücken wird. Zusammen mit der schweren Krise in Japan, die eigentlich als Depression bezeichnet werden muss, schwindendem Wirtschaftswachstum in Europa und kollabierenden Staatshaushalten in Schwellenländern wie der Türkei und Argentinien, ist die Gefahr einer neuen Weltwirtschaftskrise nicht mehr von der Hand zu weisen.

Nach der zunächst realistischen Berg- und Talfahrt am Aktienmarkt könnte unabhängig vom Ausgang der Terroristenjagd eine lang anhaltende Seitwärtsbewegung einsetzen. Damit ist es für Anleger ratsam, nicht nur auf die politischen Meldungen im Vordergrund zu hören, sondern vor grundlegenden Anlageentscheidungen auf eine Lösung der eigentlich wichtigen wirtschaftlichen Probleme zu achten.

Dr. H.-D. Schulz / Lutz Mathes




17.09.2001 09:41
 

878 Postings, 8372 Tage schleimerganz nett ....wirklich

 
  
    #2
17.09.01 13:17
aber nicht ,gar nicht vergleichbar

mfg  

79561 Postings, 8918 Tage KickyUnterschiedlich bei godmodetrader heute

 
  
    #3
17.09.01 13:30
Bei godmodetrader gibt es erstmals eine etwas positivere Tendenz zum DAX,allerdings nur bei red shoes,klingt bei schizopremium deutlich skeptischer.Wer die Charts sehen will,sollte zu godmodetrader.de gehen
DAX
Der gewaltige Abwärtsimpuls der letzten 2 Wochen zeigt deutlich
erste Anzeichen einer Abschwächung. Es ist somit wahrscheinlich,
dass es sich um eine Art "Überschwinger" handelt, der in der
kommenden Woche sein endgültiges Tief erreichen dürfte, bevor
mit einem kräftigen Aufwärtsimpuls gerechnet werden kann!

Der verbleibende Spielraum nach unten ist bereits stark begrenzt.
Es ist äusserst fraglich, ob das theoretische Kursziel von 3.750
Punkten noch erreicht wird. Der 4.000er-Bereich dürfte sich bereits
als endgültige Marke herauskristallisieren.

Indikatorentechnisch ergibt sich insgesamt eine Gemengelage, die
nicht nur auf eine kräftige, technische Gegenreaktion hinweist,
sondern sogar erste Indizien für eine TRENDWENDE signalisiert!

Auffällig sind hier z.B. verstärkt auftretende, bullische Divergenzen
bei
verschiedenen Indikatoren in den Intraday-Charts.

Aber auch unter formationstechnischen Gesichtspunkten ist
mindestens mit einer heftigen Gegenreaktion zu rechnen: die
letzten 5 bis 6 Wochen zeigen eine extrem steile, bullisch zu
interpretierende Keilformation im Wochenchart. Die sich nun
abzeichnende Abschwächung in der Kraftentwicklung nach unten
unterstützt die
Annahme, dass dieser bullische Keil in Kürze regelkonform
"aufgelöst" wird und ein Ausbruch nach oben erfolgen wird.

Ausserdem wird die genannte Abschwächung durch den Aufbau
einer deutlich zu erkennenden Gegenspannung zu der
Abwärtstendenz unterstützt.

Die Auswertung der ultrakurzfristigen Daten ergibt für den
Handelsbeginn der kommenden Woche theoretisch noch ein
Verfallspotential, das sich knapp oberhalb der 4.000er-Marke
bewegt.

Das von uns favorisierte Szenario beinhaltet die folgenden
Zielmarken und Widerstandszonen:
1. 4.670 - ca. 1 bis 2 Wochen
2. 5.050 - ca. 1 bis 3 Wochen
3. 5.600 - ca. 3 bis 4 Wochen
4. 5.800 - ca. 6 bis 8 Wochen
5. 6.350 - ca. 3 bis 4 MONATE

Die ca. 5.050 Punkte stellen dabei den kritischen Bereich dar, an
dem sich wohl entscheiden wird, ob es eine echte Trendwende
geben wird, oder nur eine Bärenrallye.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Dauer und Volatilität von
Konsolidierungsphasen für uns nicht prognostizierbar. Die Zeit- und
Kursziele müssen gegebenenfalls im Laufe der fortschreitenden
Entwicklung präzisiert und angepasst werden.


Handlungsempfehlung:

Handeln Sie nicht überstürzt!
Bedenken Sie, dass es keine Methode gibt, die es ermöglicht,
künftige
Börsenverläufe mit einer 100%igen Sicherheit vorherzusagen.
Warten Sie also zunächst ab, ob sich der Wochenstart gemäss
dieser Prognose entwickelt. Wenn ja, sichern Sie insbesondere an
den genannten Zwischenzielmarken. Ihre Käufe durch
Stopp-Loss-Marken ab.

Die bullische Prognose zum Index beinhaltet selbstverständlich
nicht automatisch eine bullische Perspektive für sämtliche
Einzelwerte, aus denen sich dieser Index zusammensetzt!           Red Shoes


Daxeinschätzung vom 14.9.
Nach längerer eingehender Analyse müssen wir jedoch unsere bisherigen bearishen Einschätzungen bestätigen. Wir hatten in unserem Marktkommentar ein mittel- bis langfristiges Kursziel von zunächst 3800-4000 Punkten für den DAX ausgegeben. Dieses muß nach unten nachjustiert werden. Die Indikatoren sind mit Crash-Charakter nach unten weggebrochen. Im folgendenden ultralangfristigen Monatschart vom DAX haben wir mehrere Varianten ultralangfristiger Aufwärtstrendlinien gekennzeichnet. Die unterste dieser Trendlinien verläuft im Bereich von 3000 Punkten, die oberste bei 4130 Punkten. Im Chart ist diese Kursstrecke zwischen 3000 und 4130 Punkten türkis markiert. Im Bereich von 3822 Punkten liegt eine entscheidende multiple Unterstützungszone. Wir gehen davon aus, daß diese Chartmarke in den nächsten Wochen eine wichtige Rolle spielen dürfte. Sollte der DAX auf diese Marke auftreffen, bieten sich massive Stopp abgesicherte Käufe von ausgewählten DAX Titeln an, da von der 3822er Punktemarke ein nach oben gerichteter Pullback hoch wahrscheinlich ist. Allerdings gilt es in einen sich ausbildenden Pullback die Gewinne wieder zu realisieren.
Der MACD durchbricht im Monatschart im Sturzflug die 0 Linie, was extrem bearish zu werten ist. Der Momentumindikator ist nach unten weggebrochen, der Stoc fällt in mehreren Einstellungen immer steiler nach unten ab, der OBV hat die Nackenlinie einer gigantischen S-K-S Formation nach unten gebrochen ! Wir hatten in unseren Vorgänger-Kommentaren auf die sich extrem zuspitzende Situation im MACD Indikator hingewiesen. Der MACD im langfristigen Monatschart vom DAX und auch vom US amerikanischen S&P 500 Index hatte einen verschärften Kursverfall sehr deutlich vorangekündigt. Man sollte sich für die Zukunft diese Pattern merken. Abschließend läßt sich bei der Kommentierung vom Monatschart festhalten, daß trotz des bereits stark gefallenen Kurses mit weiter fallenden Notierungen zu rechnen ist. Das maximale Kursziel für den Downmove müssen wir von 3800 auf 3000 Punkte herabsetzen.                      Schizopremium


Empfehlungen:
.) Gold-Call für den risikobewußten mittel- bis
langfristig agierenden OS-Investor

WKN "761157" von der Dresdner Bank, Strike 300 Euro,
Laufzeit 12.12.2002


.) Gold-Call für den spekulativ eingestellten
kurzfristig agierenden OS-Investor

WKN "761145" von der Dresdner Bank, Strike 300 Euro,
Laufzeit 12.12.2001

Kurs 2,13-2,33 Euro => Spread 8,56%, Wochentheta
2,23%, Omega 9,87, Impl. Vola 25,25%, Delta 0,71,
Hold-Break-Even 3,82 Euro (1,2%), OS am Geld,
Zeitwertanteil 73%.


Detaillierte Beschreibung von Rüstungsaktien
http://62.146.24.163/rs/index.php?id=352&no_cache=1  

536 Postings, 8910 Tage vanSeeinteressant o.T.

 
  
    #4
17.09.01 14:19

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