Aixtron-Aktie hängt durch


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Neuester Beitrag: 09.03.02 09:57
Eröffnet am:09.03.02 09:50von: das Zentrum.Anzahl Beiträge:2
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3357 Postings, 8570 Tage das Zentrum der M.Aixtron-Aktie hängt durch

 
  
    #1
09.03.02 09:50
8. März 2002 Mit einem Ergebnis von 33,6 Millionen Euro oder 52 Cents pro Aktie im Jahr 2001 erfüllt Aixtron die zwischendurch kräftig reduzierten Erwartungen der Analysten. Das Ergebnis hat im Vergleich zum Vorjahr um 81 Prozent zugelegt. Das Geschäftsjahr 2001 sei das erfolgreichste der Firmengeschichte gewesen, ließ das Unternehmen verlauten.

Nichts desto trotz war allerdings der Aktienkurs seit Ende des Jahres 2000 ordentlich unter die Räder gekommen, nämlich von fast 90 Euro im Hoch vom August 2000 auf etwa 13 Euro im Septembertief des Jahres 2001. Immerhin hatte sich der Wert danach zwischendurch wieder erholt und lag am Donnerstag nach einem ordentlichen Plus von über fünf Prozent bei 22,70 Euro. Ein sehr verhaltener Geschäftsausblick bedingt am Freitag nun aber wieder deutlich fallende Kurse. Gegen 10.45 Uhr fällt die Aktie um 8,63 Prozent auf 20,74 Euro.

Erwartungen waren und bleiben hoch

Wie passt diese Entwicklung - steigender Gewinn, aber gleichzeitig sinkende Kurse - zusammen? Ganz einfach, das Ganze lässt sich erklären durch die Erwartungen. In der Boomphase der New Economy waren die Wachstumserwartungen sehr hoch, deuteten auf sagenhaft steigende Gewinne hin und schienen damit auch hohe Aktienkurse zu rechtfertigen. Mit der folgenden Krise verpufften die Erwartungen nach und nach und ließen damit auch den Aktienkurs nachgeben.

Die entscheidende Frage für die Zukunft ist also die weitere Entwicklung der Konjunktur. Hier deuten mittlerweile viele Zeichen darauf hin, dass die Konjunktur weltweit wieder anziehen wird. Das dürfte auch für Aixtron positiv sein. Allerdings äußert sich das Management des Unternehmens eher verhalten und rechnet für das Jahr 2002 mit einem Ertragsrückgang um 14 Prozent auf 29 Millionen Euro oder knapp 45 Cents je Aktie. Der Umsatz dürfte um 13 Prozent auf 210 Millionen Euro fallen.

Schrumpfende Aufträge und höhere Dividende

Das Auftragspolster ist vom Jahresende um knapp 22 Prozent auf 133 Millionen Euro zurückgegangen. Diesen Effekt wird das Unternehmen bei Durchlaufzeiten von einem halben Jahr erst im laufenden Geschäftsjahr voll zu spüren bekommen. Das dürfte allerdings wenig überraschen.

Was die Aktie allerdings zunächst belasten dürfte, ist die mit 18 Cents pro Aktie beinahe verdoppelte Dividende. Auch die Gewinnerwartung von 45 Cents - immerhin 13,5 Prozent unter den Prognosen - dürfte wenig begeistern, führt sie doch auf dem aktuellen Niveau zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 50. Mag das lange Zeit als akzeptabel betrachtet worden sein, so ist das in eher unsicheren Zeiten schon ein etwas „starkes Stück“ und sollte zur Vorsicht mahnen.

Aktie ist hoch bewertet

Denn auch wenn momentan viele Zeichen auf eine Erholung der Wirtschaft hindeuten, es muss sich erst noch zeigen, wie stark das sein wird. So muss ein Anleger heute wohl ziemlich optimistisch weit nach vorne schauen, um das Wachstum zu sehen, das der aktuelle Kurs impliziert. Das Management reagiert zwar mit Umstrukturierungen im Vorstand. Aber das macht zunächst eher den Eindruck von Unsicherheit. Dem soll wohl mit der Berufung von Rüdiger von Rosen, Geschäftsführer des Deutschen Aktieninstitutes, begegnet werden.

Fazit: Aixtron macht gute Gewinne und zahlt eine gute Dividende, ist allerdings auf Grund der aktuellen Geschäftsaussichten hoch bewertet. Nur wer stark optimistisch ist, an einen starken Aufschwung glaubt und bereit ist, weit in die Zukunft zu blicken, dürfte zugreifen. Doch auch Analysten scheinen derzeit nicht dazu bereit zu sein. Bei M.M.Warburg und der Bankgesellschaft Berlin reagierte man jedenfalls am Freitag mit Rückstufungen auf den gedämpften Geschäftsausblick.


 
Der Chart zeigt die Entwicklung der Aixtron-Aktie in den vergangenen vier Jahren


das Zentrum der Macht

 

3357 Postings, 8570 Tage das Zentrum der M.United Internet

 
  
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09.03.02 09:57
United Internet - was ist 2001 eigentlich "gut gelaufen"?


8. März 2002 Manchmal ist es durchaus hilfreich, an der Börse ein Gedächtnis für Zahlen zu haben. Wie zum Beispiel im Fall United Internet. Auf dem Parkett wurden die Zahlen des Nemax 50-Werts am Freitag zunächst als „besser als erwartet“ aufgenommen. Die Aktie legte vorbörslich deutlich zu; bis 10.30 Uhr hat sie sich aber um 1,35 Prozent auf 5,84 Euro ermäßigt.

Bei genauerem Hinsehen und Erinnern erweist sich allerdings die Aussage in der heutigen Ad-hoc „Das Geschäftsjahr 2001 ist für United Internet gut verlaufen“ doch als etwas dreist.

Zwar hat sich das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 0,1 Millionen auf 23,8 Millionen Euro deutlich erhöht. Ein Vorsteuerverlust (EBT) von 42,6 Millionen Euro bei einem (um 18 Prozent gestiegenen) Umsatz von 230,7 Millionen ist aber kein Pappenstiel. Und noch im August 2001 waren minus 20 Millionen Euro angepeilt worden, welches Ziel der Konzern erst bei der Vorlage der Drittquartalszahlen im November aufgab. Was ist da eigentlich „gut verlaufen“?

Drastische Wertberichtigungen

Von Reuters befragte Analysten hatten zwar im Durchschnitt mit einem geringeren Umsatz von 222,23 Millionen Euro, einem Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von 20,01 Millionen Euro und einem Gewinn vor Steuern von minus 43,52 Millionen Euro gerechnet. Das Ergebnis je Aktie von minus 0,63 (minus 0,87) Euro verfehlte aber die durchschnittliche Prognose der Experten von minus 0,43 Euro.

Dahinter stehen die drastischen Abschreibungen auf die verlustreichen Beteiligungen und hohen Zinsbelastungen von insgesamt 60,9 Milliarden Euro. „Die Aufräumarbeiten liegen hinter uns“, sagt Vorstandschef Ralph Dommermuth dazu.

Aktie hoch bewertet

„Nachdem fast alle verlustreichen Minderheitsbeteiligungen entweder Insolvenz angemeldet haben oder verkauft sind, kann man endlich von nahezu abgeschlossenen Aufräumarbeiten sprechen“, meint auch Klaus Linde von SES Research. Wegen der für das übriggebliebene Kerngeschäft „recht hohen“ Bewertung der Aktie belässt er sein Rating aber bei „Marketperformer“.

United Internet hatte 2001 die meisten Beteiligungen abgestoßen und fokussiert sich mittlerweile auf die drei Mehrheitsbeteiligungen 1&1, twenty4help und GMX. GMX hat im vierten Quartal erstmals die Gewinnzone erreicht.

Geschäftsmodelle müssen sich nachhaltig beweisen

Dieses Jahr will United Internet seine Bankschulden im ersten Halbjahr von 86,1 Millionen Euro am Jahresende 2001 auf 13,2 Millionen Euro abbauen. Das geschieht vor allem durch den laufenden Verkauf von Jobpilot (allerdings zu einem enttäuschenden Preis) und einem Teil von Adlink.

Bleibt festzuhalten, dass das ursprüngliche Beteiligungskonzept von United Internet gescheitert ist. Ob mit dem drastischen Kehraus eine goldene Zukunft beginnt, steht in den Sternen. Wieder haben sich im Aktienkurs hohe Erwartungen auf den nachhaltigen Erfolg der Kernbeteiligungen materialisiert. Erinnert man sich an die rosigen Versprechungen bei Jobpilot und anderen Töchtern, sollte man aber mit einem endgültigen Urteil getrost abwarten. Der versprochene Schuldenabbau zum ersten Halbjahr und die nachhaltige Profitabilität bei GMX werden dafür wichtige Messlatten sein.

 
 
United Internet im Dreijahreschart.



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