gestern gesehen: J. Bublath

JOACHIM BUBLATH IM ZDF

Er zündelt wieder - Gott sei Dank

Von Holger Dambeck

Was Christiansen kann und Friedman konnte, kann der Wissenschafts-Chef des ZDF jetzt auch - eine Show moderieren, die seinen Namen trägt: "Joachim Bublath". Das neue Magazin soll Forschungsthemen "umfassender darstellen und hinterfragen". In der ersten Sendung gab's allerdings kaum mehr als PR-Filme der Nasa zu sehen.



ZDF / Rainer Friedl
Wissenschaftsjournalist Bublath: Einen Werbefilm nach dem anderen
Immerhin trägt die Sendung kein "Vorsicht" vor Bublaths Namen, obwohl das ganz angebracht wäre, denn der promovierte Physiker konnte gleich in der ersten Ausgabe der neuen ZDF-Wissenschaftssendung das Zündeln nicht lassen.
Er griff zum Feuerzeug und ließ zwei mit Flüssigkeit gefüllte Gläser in Flammen aufgehen - ganz wie in alten "Knoff-Hoff-Shows". In der erfolgreichen Wissenschaftssendung hatte Bublath die Fernsehzuschauer immer wieder mit Phänomenen der Wissenschaft verblüfft. 1999, nach 78 Folgen in 14 Jahren, kam das Aus.

Die gestrige Feuerprobe im Studio sollte zeigen, wie unterschiedlich viel Energie in Flüssigkeiten steckt. Bublath wollte deutlich machen, dass bemannte Flüge zum Mars präzise konzipiert sein müssen, damit die Energie nicht nur bis zum Roten Planeten reicht, sondern auch zurück.

"Forschungsthemen noch umfassender darstellen und hinterfragen", das hatte die Redaktion den Zuschauern versprochen sowie eine Recherche darüber, ob sich Trends aus der Wissenschaft wirklich realisieren lassen. Ein ehrgeiziges Ziel, und beim Thema der gestrigen Sendung "Menschen zum Mars - Eine Zukunftsvision" ein besonders wichtiges.

Doch Bublath präsentierte nicht kritischen Journalismus sondern PR-Filme von Nasa und Esa. Ohne Zweifel, beeindruckende Bilder. Doch die Frage nach dem Sinn einer bemannten Marsmission wurde höchstens angerissen, als Bublath am Ende der Sendung bemerkte, Reisen zum Mond böten "eigentlich nichts Besonderes" und bemannte Flüge zu fernen Planeten seien "eher von sportlichem oder politischem Interesse". Eine etwas überraschende Erkenntnis, nachdem er 30 Minuten lang einen Werbefilm nach dem anderen eingelegt hatte.

Langweilig war die Mars-Show trotzdem nicht. Das lag vor allem an den perfekten Computeranimationen und ein bisschen an den gelegentlich, aber zu selten eingestreuten trockenen Witzchen. Zum Beispiel: "Von zwölf Landeversuchen auf dem Mars waren nur vier erfolgreich - wer möchte da Astronaut in einem Marsprogramm sein?" Oder: "Wie soll das auf dem Mars eigentlich funktionieren, wenn das selbst mit dem Lkw-Mautsystem auf der Erde nicht klappt?"

Die Sendung "Joachim Bublath" hat nicht ganz gehalten, was sie versprochen hat. Man darf gespannt sein, ob das in der nächsten Folge zum Thema "Klonen" besser gelingt. So richtig freuen dürfen sich die Zuschauer aber auf vier neue, für dieses Jahr angekündigten "Knoff-Hoff"-Folgen, denn nur darin macht Bublath das, was er am besten kann: es so richtig krachen lassen.

Quelle: Aussem Spiegel
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Der Spiegel ist auch nicht mehr das was er mal war!

Um eine Meinung oder ein vorhaben zu kritisieren, muß ich ihn erstmal kennen, daß scheint dem Spiegel wohl neu zu sein. Wer die Sendung gesehen hat und ein bißchen zwischen den Zeilen gelesen hat, dürfte den Zynismus von Jochen mitbekommen haben. Zweifelsohne scheint das den Horizont Holger Dambeck´s überstiegen zu haben.

Wer sich als aufmerksamer Zuschauer über die erwähnten Zeiträume und Kosten Gedanken gemacht hat, wird zweifelsohne erkannt haben, daß die "Werbefilme" größtenteils der Kategorie "Utopie" zuzuordnen sind.

Also Herr Dambeck nicht soviel Kübelkotz und DSDS schauen, sondern sich mal über den Versuch einer guten Wissenschaftsshow freuen. Viel Spaß beim weiteren Verfolgen solcher schwacher Versuche wie "Welt der Wunder" und "Galileo", wo es sich nur um schneller, höher, weiter, cooler in absolut oberflächlichen Beiträgen dreht.

By the way, schon mal was von "Quarks & Co." im WDR gehört, daß versteht man unter wissenschaftilchen Beiträgen für jedermann verständlich und nicht oberflächlich!

Gruß

Lutz

 

wissenschaft im fernsehen, heute nötiger denn je!  

Quarks &Co. ist Pflicht. Bublath hab ich leider verpasst...
Kommt dat wöchentlich?

Gruß und'n schönen Feierabend

S.  

wieder dran ist? Schätzungsweise aber monatlich! Wie sieht es eigentlich mit dem "Kopfball" im 1. oder 2. aus, gibt´s das noch? Fand ich auch immer recht interessant, leider war ich aber oft wenig aufnahmefähig Sonntagsmorgens, wegen übermässigen Alkoholgenusses in der Nacht zuvor.

Wen so etwas interessiert, dem kann ich auch nur "P.M. Fragen und Antworten" quartalsweise am Bahnhof an´s Herz legen. Sind ca. 150 Fragen pro Ausgabe aus verschiedenen Themenbereichen jeweils auf einer halben Seite ausreichend beantwortet.

Seit zwei Jahren habe ich bisher kein Exemplar verpaßt, wenngleich mich auch nicht alles in einer ausgabe interessiert.  

habe ich vor ein paar Wochen seit ewigen Zeiten mal wieder gesehen.
Ich hab um die Zeit meistens ähnliche Probleme. :-)


 

Für Quarks & Co konnte ich sogar meine Kollegen hier für begeistern nachdem ich unsere Studentin dabei entdeckt hatte, wie Ranghar ihr im Bauchnabel rumfuddelte. Da die Sendungen alle Naselang mal wieder widerholt werden, habe ich auch den Kollegen mal was gutes getan, und denen mal ein wenig Bildung nahegebracht.  

Alleine das war schon ein Grund für mich die recht banale Knoff-Hoff-Show nicht anzugucken.




Truth is stranger than fiction, because fiction has to make sense
 

...du musst bedenken, dass die Show nicht für die Allerhellsten gemacht war.

Sie war für jene, die schonmal was von Newton gehört haben aber den Dopplereffekt für eine Nebenwirkung von Alkohol halten.  

war echt total deplaziert in der "Show".

Gibt doch jetzt auch so einen Firlefanz bei den Privaten mit diesem dicken Bach, oder so, der so eine Wissenschaftsrateshow sicherlich auf dem Niveau eines Aldibrotes moderiert. Kenne aber keinen der sich das schon reingezogen hat...  

Ist das der Wahnsinn? RTL verhilft Daniel Küblböck zu Körperkontakt mit Kakerlaken und Aalen. Pro Sieben feiert die 100 nervigsten Deutschen. Neun live lässt seine Zuschauer eine Stunde lang Fehler im Gesicht von Dieter Bohlen suchen. Die TV-Ereignisse dieser Tage lassen ernsthaft am Geisteszustand der Akteure, Organisatoren und Konsumenten zweifeln. Aber: „Warum soll man den Blöden das Fernsehen überlassen?“, fragt Joachim Bublath. Und er tut etwas gegen die allgemeine Verblödung. Während andere nach der schönsten Stimme oder dem nettesten Hund suchen, sucht der ZDF-Wissenschafts-Moderator nach Antworten auf wichtige Fragen. Wie groß ist die Bedrohung durch Atomwaffen wirklich? Können Wind- und Sonnenenergie fossile Brennstoffe und Atomstrom ersetzen? Ist Gen-Mais gefährlich?

Bublath hat sich als Kämpfer gegen die Blödheit durch ausgezeichnete Sendungen wie Faszination Erde oder die Knoff-Hoff-Show so verdient gemacht, dass er jetzt eine Wissenschaftssendung im ZDF bekommt, die seinen Namen trägt. Im ZDF-Magazin Abenteuer Forschung hat Bublath mehr als zwei Jahrzehnte lang versucht, die Zuschauer mit Berichten über Vulkane, Riesenwellen oder Weiße Haie für wissenschaftliche Themen zu interessieren. Die Nachfolgesendung von Abenteuer Forschung kümmert sich um Themen wie das Klonen von Menschen, Biowaffen oder die amerikanische Mars-Mission.

Bublath, promovierter Physiker, möchte mehr machen als eine Sendung mit der Maus für Erwachsene. Er will nicht staunend wie ein kleiner Junge vor einer Rakete stehen, sondern Wissenschaftsthemen einordnen, analysieren und bewerten. Wenn Europäer und Amerikaner bemannte Mars-Missionen planen, fragt er: „Wir schaffen es nicht mal, ein Mautsystem für Lastwagen zu installieren – wie soll es uns dann gelingen, Menschen auf den Nachbarplaneten zu bringen?“

Um kompetente Antworten zu finden, arbeitet er mit wissenschaftlichen Mitarbeitern in den USA, Japan, Australien und Südamerika zusammen. Die Redaktion in München besteht aus Genetikern, Chemikern und Physikern. Bublath tritt als Wissenschafts-Anchorman auf, unter anderem auch in der Reihe Faszination Erde, die Regionen wie das Amazonasgebiet oder Patagonien vorstellt. Zusätzlich wird Bublath in diesem Jahr vier Knoff-Hoff-Shows präsentieren. Mutlos wirkt nur die Platzierung von Joachim Bublath um 22.15 Uhr. Sendungen wie Galileo (Pro Sieben) beweisen, dass man auch um 19.30 Uhr Zuschauer erreichen kann, die sich fürs Thema interessieren.

Und dieser Menschentypus scheint ja immer noch zu existieren.

http://www.sueddeutsche.de/sz/medien/red-artikel1973/  

Um die Zeit noch was Ansprechendes in der Glotze zu finden ist nahezu unmöglich geworden. Harald Schmidt war zwar auch nicht gerade niveauvoll, aber hat zumindest ein wenig die Hirnzellen angeregt, war nur oftmals zu spät, und wenn die Gäste kamen, wurde meist auch nur kräftig die WErbetrommel gerührt, wie bei Wetten daß...!

In Pro sieben geht´s bloß leider meist auch nur um höher, schneller, weiter! Den Sendeplatz um 22.15 Uhr geht von mir aus in Ordnung.