Generalbundesanwalt ermittelt gegen Saddam
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Eröffnet am: | 05.09.03 16:24 | von: R.A.P. | Anzahl Beiträge: | 5 |
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SPIEGEL ONLINE - 05. September 2003, 15:29
SENFGAS-ANGRIFF
Generalbundesanwalt ermittelt gegen Saddam
Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe ermittelt gegen den ehemaligen irakischen Diktator Saddam Hussein wegen Mordes. Er wird für den Tod einer 39-jährigen Kurdin verantwortlich gemacht, die in Deutschland lebte und im April möglicherweise an den Folgen eines Giftgasangriffs auf ihr Dorf gestorben ist.
Nürnberg - Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, die bisher die Ermittlungen in der Sache geführt hatte, gab bekannt, es gebe auf Grund des Obduktionsberichts und ärztlicher Befunde Hinweise, dass die Kurdin an den Folgen eines Senfgas-Angriffs irakischer Streitkräfte 1987 starb.
Da es sich um eine Staatsschutz-Sache handele, hat nun die Bundesanwaltschaft den Fall übernommen. Dies teilte Behördensprecherin Frauke-Katrin Scheuten in Karlsruhe mit. Danach ist die oberste Anklagebehörde unter anderem dann zuständig, wenn eine Tat geeignet ist, die innere oder äußere Sicherheit der Bundesrepublik zu gefährden. Dieses sei hier der Fall.
Generalbundesanwalt Kay Nehm ermittelt gegen mehrere Angehörige der früheren irakischen Staatsführung unter Hussein. Wie Scheuten weiter sagte, führen die obersten Ankläger seit Ende August ein entsprechendes Ermittlungsverfahren. Vorrangig solle geklärt werden, ob der Tod der 39-Jährigen tatsächlich Spätfolge eines Giftgasangriffes auf ihr Dorf Sevah in Nordirak am 6. Juni 1987 gewesen sei.
Scheuten kündigte an: "Wir werden ein ergänzendes gerichtsmedizinisches Gutachten in Auftrag geben. Die Leiche müsse dazu nicht exhumiert werden. Wesentliche Grundlage könnten die Arztberichte und die Dokumentation des langen Leidensweges der Frau sein.
Weil der Tod der Frau in Deutschland eingetreten ist, sind nach dem Territorialprinzip des deutschen Strafrechts die deutschen Behörden für die Ermittlungen zuständig.
Glück gehabt