IVU - TurnAroundKandidat ?


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Neuester Beitrag: 12.04.02 22:11
Eröffnet am:05.01.02 19:24von: BoxenbauerAnzahl Beiträge:21
Neuester Beitrag:12.04.02 22:11von: altusLeser gesamt:4.759
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3393 Postings, 8627 Tage BoxenbauerIVU - TurnAroundKandidat ?

 
  
    #1
1
05.01.02 19:24
IVU = Telematik und Logistik

In der letzten Logistik-Abstimmung habe ich IVU erwähnt und man war sich nicht ganz einig, in welcher Branche IVU richtig aufgehoben ist.
Hier folgt nun eine kurze Auflistung der Produkte und Kunden.
Ich habe IVU seit der Emission im Depot und habe letztens nachgelegt, weil:

- Der Vorstand selbst 150000 Aktien im letzten Monat kaufte.
- Die Firma seit ungf. 20 Jahren Erfahrung hat.
- Die Produkte schlüssig und interessant sind.
- große Kunden / Partner
- die Restrukturierung läuft
- großen Messen stehen an


Die interessantesten Produkte:

COMBITOUR: DAS KLEINE EINMALEINS DER ENTSORGUNG

Containerdienste, Restmüllabfuhr, Gewerbeabfallsammlung,   Sperrgutabholung, E-Schrott-Annahme und und und: In der Entsorgungsbranche gibt es viel zu tun. Combitour heißt die flexible Lösung der IVU. Auftragsabwicklung und Fuhrparkmanagement für die verschiedenen Entsorgungsbereiche werden hier in einem System zentral gesteuert und optimiert. Combitour besteht aus mehreren Modulen, die je nach Bedarf flexibel kombinierbar sind:

 Contour für das private Tagesgeschäft
 Stratour für den kommunalen Restmüll-Bereich
 Sperrgut für Termindienste auf Abruf, z.B. Sperrgut und E-Schrott
 Iglu-Info für Sammelbehälter im Bring-System
 Info@once, die ASP-Lösung für die Entsorgung

Ergänzen bzw. erweitern lässt sich das System zusätzlich mit
Bürgerinfo, dem innovativen Abfallratgeber via Internet Combimatik, der Telematik-Anbindung zur Containeridentifizierung und kurzfristigen Disposition.
Seit 1980 wird Combitour permanent weiterentwickelt. Heute wird das System europaweit in über 50 Entsorgungsunternehmen
eingesetzt und gehört damit zu den führenden IT-Lösungen in diesem Bereich.


CONTOUR EXPRESS: Sofort heißt sofort. Und nicht gleich!

Contour Express bietet Transport- und Serviceunternehmen Onlne-Disposition in Echtzeit. Der Disponent erhält in Sekundenschnelle einen eindeutigen und verlässlichen Planungsvorschlag. Verspätungen, Planabweichungen und deren Auswirkungen berücksichtigt Contour Express dabei automatisch und reagiert dynamisch auf notwendige Umplanungen.
Kundenabfragen und Aufträge per Telefon, Fax oder Internet können jetzt unmittelbar im Call-Center beantwortet und vor allem verlässlich bestätigt werden. Die innovative Verknüpfung von zentraler Online-Disposition mit GPS-Ortung und Mobilfunk-Kommunikation liefert alle aktuellen Daten für ein aktives Statusmanagement.

Contour Express ist bereits in über 30 Dispositionszentralen als Branchenlösung europaweit im Einsatz. Mehr als 1.200 Fahrzeuge werden Tag für Tag kurzfristig koordiniert und verplant. Pünktlich und termingerecht.


FLEETFINDER :
Behalten Sie Ihre Flotte im Blick. Unter www.fleetfinder.de

Tracking und Tracing via Internet. Ohne kostspielige Server, ohne aufwendige Software-Installationen, sondern ganz einfach und unkompliziert vom PC über Ihren Internet Browser. Fleetfinder macht es möglich. Ein innovativer Service, von dem Speditionen und KEP-Dienstleister ebenso profitieren wie deren Kunden.

Das Grundprinzip ist einfach, aber überzeugend: Wichtige Informationen, z.B. über den Ladezustand oder die Kühltemperatur, werden via GSM bzw. Orbcomm zum zentralen Fleetfinder-Server übermittelt. Die Ortung der mobilen Einheit, ob Wechselbrücke oder Container, erfolgt weltweit über GPS. Ein effizientes Statusmanagement wird so möglich. In Sekundenschnelle stellt dieser die Daten übersichtlich in digitalen Karten aufbereitet dem Nutzer - ob Kunde oder Disponent - via Internet zur Verfügung.
Natürlich ist die Datensicherheit dabei stets gewährleistet:
Passwortgeschützte Zugriffsrechte und modernste Verschlüsselungstechnologien verhindern den Zugriff Unberechtigter.


Partner und Kunden:

BMW, Siemens, OHB- Teledata, E-Plus, Viag Interkom, SAP


Messen und Vorführprodukte:

Bau - Baustoffe:

Termin: 16.01. - 21.01.2001
Ort: München
Produkte: ContourExpress


EUROCARGO - LogiMAT:
Internationale Fachmesse für Logistik, Materialfluss, Transport und Telematik

Termin: 06.02. - 08.02.2001
Ort: Stuttgart
Produkte: ContourExpress, fleetfinder


CeBIT:

Termin: 22.03. - 28.03.2001
Ort: Hannover, Halle 3, Stand C46
Produkte: Filialinfo, fleetfinder, RentalsFleet, ContourExpress
                                       


Gruß

Boxenbauer  

2928 Postings, 8494 Tage terz Sehr geringe Umsätze ........

 
  
    #2
06.01.02 00:56
>




               


                         Good Trades !  

838 Postings, 8630 Tage HenrysNachricht im Januar !

 
  
    #3
15.01.02 12:07
Hallo
Am 9.1 und 10.1 kauft der VV weiter zu.
Hallo

Ich denke da sollten gute News anstehen
Der 9 Monatsbericht liest sich fürchterlich,aber
es wird auch erwähnt dass im Januar News kommen.
Ich bin mal mit ner kleinen Position eingestiegen.
cu Henrys

Berlin, den 28.11.2001. Die IVU Traffic Technologies AG (WKN 744 850) nimmt die Umsatz- und Ergebniserwartung für das Geschäftsjahr 2001 zurück. Der neue Vorstand erwartet mit 27,7 Mio. Euro einen geringeren Umatz als geplant (29,1 Mio. Euro). Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) rechnet IVU für 2001 mit - 7,8 Mio. Euro (- 3,1 Mio. Euro).

Für die ersten neun Monate konnten die Umsätze im Konzern um 68% auf 13,3 Mio. Euro (Vorjahr 7,9 Mio. Euro) gesteigert werden. Das EBIT für diesen Zeitraum ist mit - 13,7 Mio. Euro (Vorjahr - 1,2 Mio. Euro) aber deutlich negativ. Im Rahmen der Erstkonsolidierung der TTi Systems AG ergaben sich erhebliche Sonderbelastungen, die zu einem Fehlbetrag von - 28,9 Mio. Euro (Vorjahr - 5,1 Mio. Euro) führten. Hierin sind Einmalaufwendungen in Höhe von rund 19 Mio. Euro u.a. für Reduzierung des Unternehmenswertes TTi, restrukturierungsbedingte Personalaufwendungen, Abschreibungen auf Truck 24 sowie Forderungsausfälle und außerplanmäßige Abschreibungen auf aktivierte Eigenleistungen enthalten.

Die für das 4. Quartal erwarteten Umsätze in Höhe von rund 14,4 Mio. Euro sind durch einen Auftragsbestand von 31,5 Mio. Euro schon weitestgehend abgedeckt. Mit liquiden Mitteln und risikoarmen Wertpapieren in Höhe von 16,8 Mio. Euro ist der Restrukturierungsplan des neuen Vorstands abgesichert. Das eingeleitete Effizienzsteigerungsprogramm umfasst neben der Verschmelzung der TTi, verbunden mit einer komplementären Neuausrichtung des stärker gewordenen Geschäftsfeldes "Public Transport", den Verkauf der defizitären TTi-Tochter Teleride, weitere Bereinigungen im Beteiligungsportfolio und die Reduktion des administrativen Personals.

Die Planung für das Geschäftsjahr 2002 wird im Dezember fertiggestellt und im Januar veröffentlicht. Für 2002 erwartet der Vorstand ein ausgeglichenes Ergebnis. Der vollständige Neunmonatsbericht mit ausführlicher Ist-Analyse und Ausblick ist unter www.ivu.de erhältlich.
 

15769 Postings, 8900 Tage LalapoBeobachte den Wert auch ..

 
  
    #4
15.01.02 12:16
4 Gründe ,..

1 ) der neue Chef ist ein ehemaliger Chef eines guten Kumpels von mir ..... und der schwört auf Ihn , alles was der anfaßt gelingt bisher ( was natürlich nichts aussagt ob er den Laden auf Vordermann bekommt ) ...
2) Denert kauft ununterbrochen Aktien AUF EIGENE RECHNUNG ( einfach mal nachschaun)
3) Geschäft halt ich fur interes. und zukunftsträchtig , Init machts vor ..
4) Cash habens noch .. also keine direkte Pleitegefahr ...


Fazit ( für mich ) , IVU ist sowohl ein Turnaround als auch ein Tradingwert ....
mit dem ich immer ein bisl. spiele ...wobei ich HIER nicht ausschließen will das wir eine fundamentale Neueinstufung bekommen können
Gruß LALI
 

838 Postings, 8630 Tage HenrysDu schon wieder ?

 
  
    #5
15.01.02 12:23
Hallo LALI
So trifft man sich wieder *ggg*
Du scheinst auch auf den Telematikbereich zu setzen ?!
cu Henrys  

113 Postings, 8641 Tage oldieMeldepflichtige WP-Geschäfte

 
  
    #6
15.01.02 12:27
Stimmt der VV Denert kauft in schöner Regelmäßigkeit dazu.
Gleiches beobachte ich aber auch schon seit Monaten von den VV´s der Mensch und Maschine AG. Dort hat sich im Kurs und an Nachrichten aber kaum etwas getan. Umsätze sind einfach ziemlich gering.

Bei beiden Werten wären irgendwelche (natürliche positive) Meldungen sehr schön.

oldie  

15769 Postings, 8900 Tage LalapoIch schon wieder.....?

 
  
    #7
15.01.02 12:34
Telematik ,ja klar...

Tele Atlas ...mein Liebling (geh mal bei Lali suchen )
GAP und IVU sind für mich momentan noch reine Tradingwerte mit ner Chance auf DEN fundamentalen Turn  ...............

Schaun wir mal,,,...


Gruß Lali  

838 Postings, 8630 Tage HenrysXetra kostet Nerven

 
  
    #8
15.01.02 12:40
Hallo
Ich habe gerade noch ein wenig aufgestockt.
Aber Du kriegst im Xetrahandel die Teile nur Häppchenweise zugesprochen.
Das nervt
cu Henrys  

838 Postings, 8630 Tage HenrysKönnte los gehen !

 
  
    #9
16.01.02 09:47
Hallo
LALAPO erst mal Glückwunsch zu Concept
In Frankfurt und Xetra 1,49 Euro

Verkaufspr. Quant. Zahl
1 3000 1.48  1.55  3000 2

1 2000 1.46 1.62 700 1

1 2000 1.44 1.64 1000 1

1 2800 1.39 1.66 1000 1

1 4000 1.31 1.8 1500 1

IVU könnte sich zu einer Rakete entwickeln.
cu Henrys  

838 Postings, 8630 Tage HenrysNicht schlecht Herr Specht

 
  
    #10
16.01.02 10:23
Geld (bid) 1.50 10.20:35
Brief (ask) 1.61 10.20:35

cu Henrys
 

3393 Postings, 8627 Tage Boxenbauer@Henry: Mach nich son Wind, will noch mal

 
  
    #11
16.01.02 10:28
billig rein.  

838 Postings, 8630 Tage HenrysTSCHULDIGUNG ! o.T.

 
  
    #12
16.01.02 10:29

15769 Postings, 8900 Tage LalapoHenrys

 
  
    #13
16.01.02 10:31
warum kauft Denert seit Wochen Unsummen von Aktien ... ich glaube auch das da mehr dahintersteckt ......
Habe dies zuletzt bei der B.I.S gesehen wo der Häuptling auch massenweise wochenlang gekauft hat , warum ??, wießen wir ja mittlerweile ....
Auch bei Balda , Mensch u. Maschiene , Transtec ... auch hier dicke Käufe ..


Gruß LALI  

270 Postings, 8282 Tage cr12@Lalapo

 
  
    #14
16.01.02 10:39
Vielleicht ne blöde Frage, woher weißt Du das von Denert?
Was glaubst Du, wie wird sich IVU weiterentwickeln?

Grüße cr12
 

15769 Postings, 8900 Tage Lalapocr12

 
  
    #15
16.01.02 10:44
gibt keine "blöden" Fragen ..

geh auf :

p://display.neuermarkt.com/internet/nmcom/nmcom_dd.nsf/main/main-Wertpapiergeschaefte?OpenDocument&Count=10000&Expand=1


Dort kannste alles nachvollziehen wer da kauft und verkauft ....


Wie sie sich weiterentwickeln .. gute Frage ..

IVU ist ein Tradingwert für mich , mehr nicht ,,,, wobei ich ne fundamentale Chance hier sehe.... Tradingrange momentan 1,3 bis 1,8 E -----, für mehr muß fundamental was passieren,gute Zahlen ,oder ne Übernahmen / Beteiligung ..


Gruß LALI  

838 Postings, 8630 Tage HenrysVV kauft weiter zu

 
  
    #16
17.01.02 20:38
Prof Dr Ernst Denert kauft weiter fleissig zu .
Letzter Eintrag vom 15.1 2500St
Mittlerweile hat der gute Herr privat 180000St eingesammelt.
Gleichzeitig habe ich heute Post bekommen

Natürlich konnten wir seit dem letzten Berichtstermin einige neue Projekte und Aufträge
in unseren Büchern verzeichnen. Allerdings möchte wir um Ihr Verständnis bitten,
dass wir im Zuge der Herstellung der Bereichsöffentlichkeit zwischen den Berichtszeiträumen
keine  individuellen Auskünfte hierüber geben.
Um Ihnen aber dennoch einen kleinen beispielhaften Einblick in die Tätigkeiten unserer
Geschäftsfelder zu geben, habe ich Ihnen an diese Mail ein Kunden-eMail  unseres
Public Transport Geschäftsfeldes angehängt. Viel Spaß bei der Lektüre.

Wie Sie richtig unserem Neunmonatsbericht entnommen haben, wird der Vorstand voraussichtlich
gegen Ende des Monats Prognosen zum erwarteten Geschäftsverlauf 2002 machen. Die Grundaussage
unseres Vorstands "IVU erwartet im Geschäftsjahr 2002 ein ausgeglichenes Ergebnis" bleibt
nach wie vor bestehen.

Da weiss einer mehr und zwar der VV höchst persönlich.
cu Henrys  

838 Postings, 8630 Tage HenrysTurnaround,beim zweiten Streich !

 
  
    #17
25.01.02 08:57

Eine Auswahl unserer Kunden

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Deutsche Post AG

Readymix AG

Schweizerische Bundesbahnen SBB

Siemens AG

T-Systems debis Systemhaus GmbH

VIAG Interkom

VBB Verkehrsverbund Berlin Brandenburg GmbH


cu Henrys  

838 Postings, 8630 Tage HenrysSchlussrally bei IVU ?! o.T.

 
  
    #18
25.01.02 19:05

2573 Postings, 8386 Tage altusWarum habt Ihr aufgehört?

 
  
    #19
07.04.02 18:16
Nur wegen der "durchwachsenen" 01-er Zahlen?

Bei einer Turnaroundstory geht es um die Zukunft. Und die gibt Anlass zur Hoffnung. Neue, vor allem langfristige Aufträge in 02 der DB oder BVG; lt. Denert sind bereits mehr als die Hälfte des 02-er Umsatzes im Kasten.

Die aufgekommene Unsicherheit bzgl. der Finanzierungslücke Q4 scheint zumindest bei den Auftraggebern kein Problem zu sein.

Wer würde sonst an eine Firma langfristige Aufträge verteilen?

21.03.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  1.207
1.521 EUR  0.0094%  
21.03.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  130
164 EUR  0.001%  
18.03.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  2.000
2.480 EUR  0.0156%  
18.03.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  1.793
2.223 EUR  0.014%  
18.03.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  3.000
3.720 EUR  0.0234%  
18.03.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  3.000
3.720 EUR  0.0234%  
18.03.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  1.000
1.240 EUR  0.0078%  
15.03.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Aufsichtsratsmitglieder
Kleversaat, Klaus-Gerd Aktien
744850 Kauf  2.980
3.785 EUR  0.0233%  
15.03.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  10
13 EUR  0.0001%  
15.03.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  2.000
2.540 EUR  0.0156%
13.03.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  3.000
4.080 EUR  0.0234%  
26.02.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  1.200
1.620 EUR  0.0094%  
25.02.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  400
556 EUR  0.0031%  
25.02.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  1.300
1.807 EUR  0.0102%  
22.02.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  1.000
1.380 EUR  0.0078%  
22.02.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  1.200
1.656 EUR  0.0094%  
22.02.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  700
966 EUR  0.0055%  
21.02.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  900
1.233 EUR  0.007%  
20.02.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  200
270 EUR  0.0016%  
20.02.2002 IVU TRAFFIC TECHNOLOGIES AG
Vorstandsvorsitzender
Denert, Prof. Dr. Ernst Aktien
744850 Kauf  900
1.215 EUR  0.007%
 

2573 Postings, 8386 Tage altusMail

 
  
    #20
09.04.02 17:54
Folgende Mail habe ich heute erhalten:

Sehr geehrter Herr,

zur aktuellen Situation und den Gerüchten der Welt hat Prof. Denert in
einem Kurzinterview (Welt) am 21. März folgendermaßen Stellung genommen:

Die Welt:
Die Aktien von IVU Traffic Technologies büßten 4,7 Prozent auf 1,21
Euro ein. Grund waren möglicherweise auch Gerüchte, dass ein vom
Unternehmen für den Herbst erwarteter Liquiditätsengpass schon früher
eintreten könnte und die Banken nicht bereit seien, weitere Kredite zu
gewähren. IVU-Vorstand Ernst Denert trat solchen Spekulationen
allerdings entschieden entgegen: "Unsere Ad-hoc-Meldung von vergangener
Woche hat bereits das Worst-Case-Szenario gezeichnet." Von den Banken
gebe es keinerlei negative Signale, so Denert. Der Beginn der
konkreten Gespräche über das notwendige Finanzierungspaket sei erst für
den April geplant. Ziel sei es, zur Hauptversammlung Mitte Juni eine
tragfähige Lösung zu präsentieren.

Nun zu Ihren Fragen bzgl. des letzte Woche vermeldeten Auftrags:
der Auftrag der BVG für dynamische Fahrgastinformationen in Höhe von 1,8 Mio. € teilt sich in
zwei Phasen. Seitens des Auftragsgebers ist über die Vergabe der zweiten
Phase noch nicht entgültig entschieden und auch Höhe/Umfang können noch
nicht näher beziffert werden. Dieser Auftrag unseres langjährigen Großkunden
(IVU) für eine IT-Lösung, die auf TTi-Know-how basiert,
macht uns für die Positionierung als Komplettanbieter im Public Transport
und ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2002 mehr als sehr zuversichtlich.

Wir möchten Ihnen versichern, dass der IVU-Vorstand mit Hochdruck an
angekündigtem Finanzierungsplan arbeitet und dass die Lösung nach Ver-
abschiedung unverzüglich an unsere Aktionäre und Investoren kommuniziert
wird.

Es würde uns freuen, Sie auch weiterhin im Kreise unserer Aktionäre zu betreuen
und selbstverständlich stehen wir Ihnen gern mit weiteren Auskünften zur
Verfügung.

Es grüßt Sie sehr herzlich
i.V.
Nicola Gehrt
Leiter Investor Relations
IVU Traffic Technologies AG
Bundesallee 88, D-12161 Berlin
Telefon: +49.30.85 906-272, Telefax: +49.30.85 906-111
mailto:ng@ivu.de, http://www.ivu.de  

2573 Postings, 8386 Tage altusKein Interesse mehr?

 
  
    #21
12.04.02 22:11
nachfolgender Artikel ist zwar schon ein paar Wochen alt, gibt dennoch die IVU-Story und Denerts Engagement sehr treffend wieder:


Die Falle
Dies ist die Geschichte von vier mutigen jungen Männern. Sie gründen ein Unternehmen, haben Erfolg, fast ein Vierteljahrhundert lang. Alles geht gut. Die Firma wächst und gedeiht. Doch dann lockt die Börse mit frischem Geld und der Aussicht auf ein noch rasanteres Wachstum. Und alles geht schief.


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Text: Andreas Molitor, Foto: Piet Truhlar


----- Als ihn der Hilferuf aus Berlin erreichte, an jenem Augusttag im vergangenen Jahr, hing Ernst Denert mit seinen Gedanken noch an einer Felswand in fast 4000 Metern Höhe. Gerade war er mit seinem Bergführer von einer Eisfelstour am Piz Roseg zurückgekommen, einem 3937 Meter hohen Brocken im schweizerischen Engadin, zehn Stunden waren sie unterwegs gewesen. Kaum hatte er, zurück in München, Seil, Haken und Steigeisen verstaut, da ging das Telefon. „Es ist eine Katastrophe“, sagte der Mann am anderen Ende der Leitung. Dann hörte Denert noch „Gewinnwarnung“ und „Krisensitzung“. Die Botschaft war klar: Die IVU Traffic Technologies AG ist in Turbulenzen geraten. Herr Denert, wir brauchen Sie.
    Ernst Denert suchte nicht unbedingt nach einer neuen unternehmerischen Herausforderung. Seine Firma, das Münchner Software-Unternehmen sd&m, erwirtschaftete satten Profit, alles war in ruhigem Fahrwasser. Im April war der damals 58-Jährige als Vorstandschef ausgeschieden. Es war Zeit für ihn, sich endlich etwas mehr den angenehmen Seiten des Lebens zu widmen – in St. Moritz und daheim im noblen Münchner Vorort Grünwald. Und außerdem rief der Berg. Nein, es war überhaupt nicht der richtige Moment, ein taumelndes Unternehmen vor dem Absturz zu bewahren.
    Im September hatte Ernst Denert einen neuen Job – als Vorstandschef der IVU Traffic Technologies AG. Ein taumelndes Unternehmen, kurz vor dem Absturz.
    Es ist eine traurige Geschichte, auch wenn es derzeit so aussieht, als könnte sie vielleicht doch noch zum Happy End führen. Vier mutige junge Männer gründen ein Unternehmen, fast ein Vierteljahrhundert geht alles gut, die Firma wächst und gedeiht. Doch dann lockt die Börse mit frischem Geld und der Aussicht auf ein noch rasanteres Wachstum. Ausgestattet mit dem Millionenerlös aus dem Börsengang, lässt man sich gern verleiten – zu waghalsigen Firmenkäufen und äußerst fragwürdigen Beteiligungen. Nur ein Jahr später ist das einst grundgesunde Unternehmen ein Sanierungsfall, die kühnen Träume liegen zerschellt am Boden.
    Ernst Denert kannte die IVU, und er kannte die Führungsriege. Mitte der Siebziger hatte man sich an der Technischen Universität Berlin erstmals getroffen. Denert, ein paar Jahre älter, war damals schon wissenschaftlicher Assistent. Jene vier jungen Wirtschaftsingenieure, die bald darauf die IVU gründen sollten, saßen noch im Doktorandenseminar.

Erfolg als echte Teamarbeit

1976, nachdem sie auch das Rigorosum bewältigt hatten, stand ihnen der geradlinige Weg einer Industriekarriere offen. Doch die vier, anstatt jeder für sich die Stromlinienlaufbahn einzuschlagen, blieben zusammen und machten ihre eigene Firma auf – die IVU. Als 1978 der Fünfte hinzukam, gleichfalls ein Berliner TU-Absolvent, war jenes Quintett komplett, das die IVU von nun an 23 Jahre lang leiten sollte.
    Das Unternehmen produziert, vereinfacht gesagt, Mobilitätslösungen: Menschen, Güter und Daten sollen von einem Ort zum anderen gebracht werden, und zwar möglichst ohne Umwege und unnötige Kosten. Die IT-Systeme der IVU sorgen – unter anderem – dafür, dass öffentliche Verkehrsbetriebe ihre Busse und Bahnen optimal einsetzen, Reisende via Internet Fahrplanauskünfte von Haustür zu Haustür erhalten, Müllwagen stets ausgelastet sind und Baustellen nicht ganze Städte lahmlegen. Fast ein Vierteljahrhundert ging alles gut, im Großen und Ganzen zumindest. In den meisten Jahren erwirtschaftete die IVU auskömmliche Gewinne, erkämpfte sich mit einigen Produkten die Marktführerschaft und wuchs auf 250 Mitarbeiter.
    Dann brach das Börsenfieber aus, der Neue Markt kam. Von Woche zu Woche wurde der Kurszettel länger. 1999 begann auch die IVU mit den Vorbereitungen für den Börsengang – aber nicht, weil man sich zu www.schnellerreich.de und Konsorten gesellen wollte. Der „blaue Dunst des vielen Geldes“, wie Wolf-Dieter Klemt, einer der vier Firmengründer sagt, spielte angeblich keine Rolle. Praktische Erwägungen standen, so Klemt, im Vordergrund: Die IVU wollte attraktiver für neue Mitarbeiter werden, für heftig umworbene IT-Spezialisten insbesondere, die kaum noch zu bekommen waren. Aktienoptionen waren damals groß im Mode. Außerdem benötigte man Kapital für die geplante – ganz vorsichtige – Expansion der Firma. „Wenn wir das alles so umgesetzt hätten …“, sagt Wolf-Dieter Klemt. Der Satz hängt in der Luft. Ja, wenn.
    Nach der Börsenpremiere am Neuen Markt im Juli 2000 konnten Klemt und die seinen sich noch feiern lassen. Zu dieser Zeit waren die ersten Seifenblasen des Geldgier-Hypes bereits geplatzt, besorgt registrierte man die wachsende Zahl von Börsengang-Flops. Die IVU-Emission aber war 15-fach überzeichnet, bis zum Abend des ersten Handelstages kletterte der Kurs von 10,50 Euro auf mehr als 20 Euro, in den nächsten Wochen zeitweise auf mehr als 30 Euro. Mit der IVU, so schien es, konnte man als Anleger mal wieder richtig Geld verdienen.
    Das war im Sommer 2000. Bis zu jenem denkwürdigen Anruf, der Ernst Denert nach der Bergtour am Piz Roseg erreichte, würde nur noch etwa ein Jahr vergehen.
    Der neue Vorstandschef hat sich eine halbe Stunde Zeit genommen für seine Tirade gegen die „Herrschaften der Szene“. „Die Meute“, nennt Ernst Denert jene Interessenkoalition aus Analysten, Investmentbankern, gierigen Anlegern und Risikokapitalgebern, „die so viele Unternehmen vor sich her an die Börse getrieben hat“. Dass die sich auch gern haben treiben lassen, vergisst er nicht zu erwähnen. Heute schauen die Meutehunde unschuldsvoll und ein wenig angewidert auf das Blutbad, das sie selbst angerichtet haben.

Wenn, ja wenn das Wörtchen wenn nicht wär’

Wie konnte ein so grundsolides Unternehmen wie die IVU ein Opfer der Meute werden? Geschah das zwangsläufig? Oder war es vielleicht vermeidbar? Wenn das Management klug gewesen wäre … „Ja, wenn“, sagt Ernst Denert nur. Wieder so ein Wenn-Satz.
    Mit 80 Millionen Mark in der Tasche und deal-hungrigen Übernahmeberatern an der Seite setzte die IVU voll auf Wachstum. Wachstum durch schnelle, manchmal unüberlegte Aufkäufe. „Wen kaufen Sie denn als Nächstes?“, fragten unablässig die Analysten, drängten Investoren und Banker. „Wir haben uns in einen Überaktionismus stürzen lassen“, gesteht Wolf-Dieter Klemt. „Wann werden die Firmen gekauft?, hieß es nur noch, wann starten endlich die Übernahmen?“
    Ernst Denert weiß, dass in dieser Welt nur der Deal zählt und sonst gar nichts. Auch seine sd&m hatte kurz vor dem Börsengang gestanden, der sich dann glücklicherweise erübrigte, weil Denert das Unternehmen mit der amerikanischen Beratungsfirma Cap Gemini Ernst & Young zusammenführte. Auch bei ihm hatten sich die jungen Stars der Szene mit dem Master of Business Administration (MBA) in der Tasche zum Schaulaufen präsentiert. „30 bis 40 Prozent Umsatzwachstum müssen Sie schon vorweisen können“, wollte eine junge Investmentbankerin ihm einreden. Mit 20 Prozent sei nicht viel zu machen. Der Chef verwies auf solide Gewinne, Jahr für Jahr. Nicht sexy genug, befand die Bankerin, beim Umsatz muss es knallen.
    Ob er sich denn schon überlegt habe, welche Unternehmen er von dem Erlös des Börsengangs kaufen wolle? Ohne Akquisitionen habe die ganze Sache doch keinen Sinn. „Wer auch nur die Idee aussprach, einen Teil des Geldes in festverzinslichen Wertpapieren anzulegen, wurde schon verprügelt“, erinnert sich Denert. „Wir haben uns wilde Geschichten über Expansion und Internationalisierung ausgedacht und zum Schluss fast selbst daran geglaubt.“ Beinahe wäre auch er in den Sog geraten – er, der sehr konservativ denkende Unternehmenslenker, dem Tugenden wie Vertrauen und Treue wichtig sind.

Größenwahn: Ein Mittelständler will Amerika erobern

Die IVU aber sollte der Meute nicht mehr entkommen. Die Akquisitionsmaschine lief an, die Firmenlenker verirrten sich in der fremden Welt der Deals. Im März vergangenen Jahres beteiligte sich das Unternehmen an Truck24, einem Betreiber von eLogistics-Plattformen für Lastwagen. Statt wie geplant an die Börse zu gehen, brach die Firma ein halbes Jahr später zusammen. 1,5 Millionen Euro mussten komplett abgeschrieben werden – für ein mittelständisches Unternehmen wie IVU mit 17,5 Millionen Euro Jahresumsatz ein schwerer Schlag.
    Doch die Katastrophe kam erst noch. Im Juni 2001 übernahm die IVU die TTi Systems AG mitsamt 150 Leuten an Bord, zwölf Millionen Euro Bankschulden und einer Tochterfirma in Toronto. Das Unternehmen mit Sitz in Hannover hatte sich auf die operative Steuerung von Fahrzeugflotten spezialisiert und vertrieb außerdem Ticket-Automaten. Die IVU-Leute, angesteckt vom Eifer ihrer Berater, ließen sich vom Potenzial begeistern, das scheinbar in der TTi steckte. Von Toronto aus wollte man Amerika erobern. „Irgendwann war das nur noch bauchgesteuert“, erinnert sich Wolf-Dieter Klemt, einer aus dem alten Führungsquintett. „Wir wollten das unbedingt.“ Und so schaukelte sich das Vorstandsteam gegenseitig hoch. Gruppendynamik wirkt eben in beide Richtungen: in die richtige und in die falsche.
    Nur vier Wochen nach dem TTi-Deal schlug die Nachricht ein wie eine Kartätsche: Alle wichtigen betriebswirtschaftlichen Zahlen, von denen die IVU bei der Übernahme ausgegangen war, waren falsch. Allein die Zweigstelle in Toronto machte Monat für Monat 120000 Euro Verlust. Die IVU, nun am Rande des Ruins musste eine Gewinnwarnung herausgeben. Ihr Kurs sackte von sechs auf 1,50 Euro.
    Die Nebel haben sich verzogen, der Blick aufs Trümmerfeld ist frei. Zeit für eine schonungslose Selbstanalyse. Wie konnte das passieren? „Wir haben dem Druck nicht standgehalten“, sagt Wolf-Dieter Klemt. War die Zeit zu knapp? „Nein“, meint er, „eigentlich war genug Zeit da, um alles zu prüfen.“
    Aber warum haben sie sich derart blenden lassen, sie, die Profis, jeder mit einem Vierteljahrhundert unternehmerischer Erfahrung? Klemt schweigt lange. „Sehen Sie“, sagt er dann, „unsere Übernahmeberater kamen aus einer der besten Consulting-Firmen der Welt, die Wirtschaftsanwälte aus erstklassigen Kanzleien. Wir haben mehr als eine halbe Million Euro allein für Berater ausgegeben.“ Weil man nichts falsch machen wollte, holte man die besten. Wieder macht Klemt eine kurze Pause. Dann sagt er es schließlich doch. „Natürlich sind die Berater grundsätzlich daran interessiert, dass der Deal auch zustande kommt. Erst dann verdienen sie.“
    Ernst Denert ist viel zu sehr Realist, als dass er allein die Geldgier der Berater für die IVU-Misere verantwortlich machen würde. Er glaubt, dass in der Firma letztlich zu viele Leute das Sagen hatten. All die Jahre war die IVU vom immer gleichen Führungskollektiv gelenkt worden – jener Fünferbande aus TU-Zeiten. Die partnerschaftliche Firmenleitung zählte zu den Gedanken der 68er-Zeit, die in der Firmenphilosophie überdauert hatten. Schließlich hatten die Gründer ihr Studium Ende der Sechziger aufgenommen, als die Karussells und Buden auf dem Jahrmarkt der Ideen und großen Entwürfe ihr verlockendes Licht warfen.

Niemand wollte Chef sein. Vielleicht ein Fehler

Zwar war das Berliner Unternehmen nie eine sozialistische Zelle inmitten der Welt des Kapitalismus, keine Genossenschaft und auch keine Alternativklitsche. Natürlich verdienten die Bosse mehr als die Sekretärinnen – aber der Gehaltsabstand war geringer als in vergleichbaren Unternehmen. Vor allem die kooperative Leitung durch das TU-Quintett unterschied die IVU von anderen Firmen. Man wollte keinen Chef, der allein die Richtung bestimmt, sondern setzte auf den mühseligen Weg der Konsensfindung. Anfangs war sogar Einstimmigkeit bei allen wichtigen Entscheidungen das Ziel, später reichte dann auch die Mehrheit.
    Der neue IVU-Vorstandschef ist überzeugt davon, dass ein solch kooperatives Führungsmodell in einer schweren Krise versagen muss, weil es keine klar definierten Entscheidungsstrukturen gibt. Und weil alles viel zu lange dauert. „Eine Partnerschaft, die auf Konsens beruht, so wie bei der IVU, funktioniert dann nicht mehr. Außerdem war letztlich niemand für das Ganze verantwortlich. Und das geht nicht.“
    Seit Ernst Denert vor knapp fünf Monaten als Sanierer bei der IVU antrat – als der Mann fürs Grobe – praktiziert er „Low End Entrepreneurship“: dichtmachen, abstoßen, entlassen, bereinigen, neu ordnen. „Wir Techniker sprechen von einem ,Reset‘ –, von dem ein anhaltender Aufschwung ausgehen soll“, heißt es dazu in seinem Neunmonatsbericht.
    Was er vorfand, das war „die große Katastrophe“, ein „Verhau von Beteiligungen“. Und mancherorts geballte Inkompetenz: Der Geschäftsführer einer Firma, in der IVU-Geld steckte, so erinnert sich Ernst Denert, wusste nicht einmal, was eine Gewinn- und Verlustrechnung ist.
    Der TTi-Firmenwert wurde inzwischen von 22,4 auf 8,5 Millionen Euro abgeschrieben. Allein die kanadische Niederlassung belastet die Bilanz mit 6,2 Millionen Euro. Denert will die Tochter in Toronto so schnell wie möglich loswerden, sagt er. Eine Niederlassung in Rio de Janeiro hat er sofort dichtgemacht. Etwa 50 Mitarbeiter haben bislang ihren Job verloren. Es hätte durchaus schlimmer kommen können.
    Das alte Führungskollektiv trat im vergangenen Sommer geschlossen zurück. Freiwillig. Olaf Schemczyk, einer der fünf, steht Denert jetzt als zweiter Vorstand zur Seite. Die anderen sind in die zweite Reihe gerückt. „Sie hätten sich auch gegenseitig zerfleischen können“, sagt Ernst Denert. Aber dafür hatten die Gründer zu viel Gruppengeist. Sonst wäre die IVU heute wohl ein Fall für den Insolvenzverwalter. Oder leichte Beute für gierige Firmenfledderer.
    Die Pleite, Höchststrafe des Marktes für schlechtes Wirtschaften, ist der IVU erspart geblieben. Tiefrote Zahlen in der Bilanz des vergangenen Jahres zeugen davon, dass das Unternehmen am Abgrund stand. „Eine breite Blutspur“, nennt Wolf-Dieter Klemt das Vermächtnis jener kurzen Episode des Leichtsinns. Vier Monate nach dem Reset hat die neue Führung „alles ausgeräumt“.
    Langsam, in sehr kleinen, vorsichtigen Schritten, geht es nun wieder aufwärts. Gerade wurde eine Niederlassung in Paris gegründet, auch in Österreich ist die IVU jetzt vertreten. Schließlich ist das Berliner Unternehmen Marktführer in einigen Bereichen, die Produkte stimmen, die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Bereits für dieses Jahr rechnet der IVU-Vorstand schon wieder mit einem ausgeglichenen Ergebnis.
    Ernst Denert und die seinen glauben fest an die Zukunft des Unternehmens. Ein Satz, den man – so oder ähnlich – natürlich aus der Chefetage jedes angeschlagenen Unternehmens hört. Doch Denert untermauert sein Glaubensbekenntnis mit eigenem Geld: Seit einiger Zeit kauft er IVU-Aktien, zum momentanen Preis von 1,40 Euro. 150000 Anteile hat er schon, eine Million sollen es werden. Ein klares Signal des Vorstandschefs an jene, die noch am Erfolg seines Sanierungskurses zweifeln. „Glauben Sie, ich würde 1,4 Millionen Euro in diese Firma stecken, wenn ich nicht überzeugt wäre, dass wir es packen?“, fragt er.
    Und der Sanierer denkt schon weiter. Wenn die IVU stramm auf Kurs bleibt, will Ernst Denert seinen Vorstandskollegen Olaf Schemczyk zur Belohnung mit in die Berge nehmen – nicht zum Spazierengehen. Es muss eine Herausforderung sein, die dem Vergleich mit der Rettung der IVU standhält: Gemeinsam werden sie, wenn alles gut geht, den Mont Blanc besteigen. -----|



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