Aktuelle charttechnische Analysen (bis 21.04.2002)


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Neuester Beitrag: 16.04.02 21:56
Eröffnet am:15.04.02 22:25von: Happy EndAnzahl Beiträge:10
Neuester Beitrag:16.04.02 21:56von: Happy EndLeser gesamt:11.814
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95441 Postings, 8503 Tage Happy EndAktuelle charttechnische Analysen (bis 21.04.2002)

 
  
    #1
1
15.04.02 22:25
Nasdaq100 Wochenanalyse ab 15.04.2002

Nasdaq100 Wochenchart

charttechnische-analyse.de

Kommentar:

Der Wochenchart sieht alles andere als vielversprechend aus. VLX sowie Parabolic mit frischen Verkaufsignalen sowie Trendbruch im MACD. Einzigster Hoffnungsschimmer bietet der Doji auf Unterstützungsniveau. Eine weisse Wochenkerze in der jetzigen Woche gäbe bullischen Spielraum.

Tageschart (Trendlinien + Indikatoren)

charttechnische-analyse.de

Indikatoren:

"Die Indikatoren haben sich gut erholt", ist mit das einzigste bullische Argument was sich derzeit finden lässt. Der steigende ADX und die abknickenden KAMA lassen das Stochasticsignal weiter an Aussagekraft verlieren.

Trendlinien:

Noch hat die 1330 gehalten....bleibt es dabei? Bullischer Spielraum bietet sich bei Bruch der übergeordnet dominierenden inneren Abwärtstrendgeraden.

Gleitene Durchschnitte (Trendrichtung + Handelssignale)

charttechnische-analyse.de

VXN (Volatility Nasdaq100) "VXN low time to go...VXN high time to buy"

charttechnische-analyse.de

Fazit:

Im ersten Anlauf konnte der Bereich um 1330 halten. Das Indikatorenumfeld sieht auf Daily sowie Weekly-Ebene sehr negativ aus. Einzig und allein der sehr kurzfristige Bereich lässt noch ein wenig Hoffnung zu dass der Rebound vielleicht doch gelingt. Hierzu ist es aber nötig den kurzfristigen Downtrendkanal zu verlassen.

charttechnische-analyse.de

weitere Infos zu den Indikatoren unter www.boersenlexikon.de

Gruß    
Happy End
 

95441 Postings, 8503 Tage Happy EndGeneral Motors: Kursanstieg bis 66,00 Dollar?

 
  
    #2
15.04.02 22:27
Die Aktie von General Motors (WKN-Deutschland 850000) konsolidierte in den vergangenen Wochen die starken Zugewinne von Anfang März in einer Flagge aus. Bricht der Kurs kurzfristig nachhaltig nach oben aus, ist ein Kursanstieg bis auf ca. 66,00 Dollar denkbar.



Nach einer mehrwöchigen Konsolidierungsphase Anfang des Jahres, erholte sich der Kurs von General Motors deutlich und kletterte Anfang März bis auf ca. 62,00 Dollar. Anschließend konsolidierte die Aktie die Zugewinne in einer Bull-Flag aus. Ende der letzten Woche schlug ein erster Ausbruchsversuch fehl. Die Aktie kam nach einem Anstieg bis auf 63,00 Dollar wieder in die Flagge zurück. Zurzeit nähert sich außerdem der 38 Tage-Durchschnitt dem aktuellen Kurs.

Die Umsätze nahmen nach einem starken Anstieg Ende Februar wieder deutlich ab. Das Momentum kam während der Konsolidierung wieder bis auf die Basislinie zurück und notiert aktuell bei 101 Zählern. Der MACD erzeugte im März das letzte Verkaufsignal. Derzeit notiert er mit 1,23 Zählern noch deutlich im Plus und tendiert leicht abwärts. Mit 62 Prozent notiert der RSI am oberen Ende der neutralen Zone. Vor wenigen Tagen prallte er erneut von der 70 Prozentlinie nach unten ab.

Ausblick: In den kommenden Tagen bewegt sich der Kurs wahrscheinlich weiter innerhalb der Flagge seitwärts. Bricht die Aktie Ende April nachhaltig nach oben aus, kann sie im weiteren Verlauf eventuell bis auf ca. 66,00 Dollar, der nächsten signifikanten Widerstandslinie, klettern. Investierten Anlegern wird deshalb empfohlen, die Aktie zu halten. Bei 66,00 Dollar können dann vorhandene Gewinne mitgenommen werden.

Gruß    
Happy End
 

95441 Postings, 8503 Tage Happy EndTechnische Analyse American Express

 
  
    #3
15.04.02 22:30
Konsolidierung nach deutlichem Kursanstieg 15.04.2002 18:10:00

Die Aktie von American Express (WKN-Deutschland 850226) konsolidiert derzeit die starken Kursgewinne von Ende Februar bzw. Anfang März in einer Flagge aus. Eventuell legt der Kurs kurzfristig weiter zu und erreicht die nächste Widerstandslinie bei ca. 46,00 Euro.



Im Februar konsolidierte der Kurs von American Express die starken Zugewinne der vergangenen Wochen aus. Die Aktie gab dabei bis auf 33,00 Dollar nach, erzeugte hier ein Doppeltief, das Ende Februar auch bestätigt wurde. Anschließend kletterte der Kurs binnen weniger Tage bis auf 42,00 Dollar, zeigte dann aber eine weitere Konsolidierung in Form einer Flagge. Die nächste signifikante Widerstandslinie ist bei 46,00 Dollar zu erkennen. Die von den Bollinger-Bändern aufgespannte Spanne, hat sich in den letzten Tagen deutlich verengt.

Die Umsätze sind nahezu unverändert hoch. Das Momentum tendiert seitwärts und notiert mit 99,11 Zählern auf der Basislinie. Der MACD erzeugte Ende März das letzte Verkaufsignal, kann sich aber mit 0,6 Zählern nach wie vor im positiven Terrain bewegen. Der RSI ist mit 51,5 Prozent neutral. Anfang März notierte er kurzzeitig in der überkauften Zone, kam durch die Konsolidierung aber wieder in die neutrale Zone zurück.

Ausblick: In den kommenden Tagen ist zunächst mit einer anhaltenden Konsolidierung innerhalb der Flagge zu rechnen. Ende April könnte dann ein weiterer Kursanstieg in Richtung 46,00 Dollar-Marke folgen. Hier ist der nächste Widerstand zu erkennen. Er entstand aus einem Zwischenhoch im Mai 2001. Bereits investierte Anleger sollten ihre Aktien halten. Zur Sicherheit können Stop-Kurse unterhalb der 39,00 Dollar-Marke platziert werden. Noch nicht investierte Anleger können nach einem Ausbruch aus der Bull-Flag neue Positionen aufbauen.

Gruß    
Happy End
 

95441 Postings, 8503 Tage Happy EndStaples Inc.: 22,00 Dollar-Widerstand erreicht

 
  
    #4
15.04.02 22:34
Die Aktie der Staples Inc. (WKN-Deutschland 876951) erreichte im Laufe der letzten Woche eine Widerstandslinie bei ca. 22,00 Dollar. Angesichts vergleichsweise hoher Oszillatoren ist kurzfristig nicht mit einem nachhaltigen Sprung über die Widerstandslinie zu rechnen.



Nach einem steilen Kursanstieg Anfang November, bewegte sich der Kurs der Staples Inc. in einer Handelsspanne von 17,00 bis 19,00 Dollar seitwärts. Erst Ende Februar brach der Kurs schließlich nach oben aus und erzeugte ein Zwischenhoch bei ca. 21,00 Dollar. Anschließend kam die Aktie aber noch einmal etwas zurück und testete die ehemalige Widerstandslinie bei 19,00 Dollar, die zur Unterstützung geworden war. Anfang April folgte dann ein weiterer Kursanstieg bis auf 22,00 Dollar. Der Kurs erreichte damit eine weitere Widerstandslinie, die aus einem Zwischenhoch im April 2000 entstand. Aus Sicht der Bollinger-Bänder ist der Kurs derzeit nach oben überdehnt.

Die Umsätze nahmen während der letzten Aufwärtsbewegung merklich zu. Zum Wochenende nahmen sie wieder etwas ab. Das Momentum notiert mit 103,5 Zählern knapp oberhalb der Basislinie und tendiert leicht abwärts. Der MACD erzeugte vor wenigen Tagen ein neues Kaufsignal und kann sich aktuell mit +0,52 Zählern im positiven Terrain behaupten. Der RSI kehrte nach einem Anstieg in die überkaufte Zone wieder in die neutrale Zone zurück. Er notiert jetzt bei 60,8 Prozent.

Ausblick: Aus Sicht der Charttechnik ist kurzfristig nicht mit einem nachhaltigen Sprung über die Widerstandslinie zu rechnen. Ein vergleichsweise hoher MACD und ein erhöhter RSI können die Aktie in den kommenden Tagen belasten. Nach einer kurzen Konsolidierung könnte ein Sprung über die 22 Dollar-Marke folgen, sofern die Oszillatoren wieder mehr Kurspotenzial erkennen lassen.

Gruß    
Happy End
 

95441 Postings, 8503 Tage Happy EndNasdaq100: Schwache erste Wochenhälfte

 
  
    #5
1
15.04.02 22:41
Zentraler Widerstand bei 1.410 Punkten


Tageschart Nasdaq100-Index:

wallstreet-online.de

Chartvergleich NDX, IIX, INX:

wallstreet-online.de


Im Wochenverlauf hat der Nasdaq100 wieder einmal das Wochenpotenzial nach unten voll ausgeschöpft. Bereits am Mittwoch wurde der Support bei 1.330 Punkten erreicht. Eine Trendwende an diesem Niveau ist bislang noch nicht erkennbar. Die Komplexität der Wellenmuster hat sich im Wochenverlauf nicht reduziert.

Wie kritisch vor allem im Hinblick auf das mittelfristige Wellenbild die aktuelle Chartsituation zu bewerten ist, wurde in der letzten Wochenanalyse ausführlich diskutiert. Der entscheidende Support lag für Anfang April bei rund 1.400 Punkten. Eigentlich sah das Idealszenario so aus, dass der NDX erst Mitte April diese Chartmarke erreicht und wieder nach oben abdreht - das setzte sich aber nicht durch. Mit der Tieferbewertung der vergangenen Tage liegt nun ein signifikanter Bruch der mittelfristigen Haussetrendbegrenzung vor, sodass die Kaufsignale nicht nur neutralisiert wurden, sondern auch ein Verkaufssignal ausgelöst wurde. Analytisch auf eine möglich 'Bärenfalle' zu spekulieren, ist auf Grund des hohen Marktrisikos gefährlich.

Denn: Aus klassischer Sicht hat der NDX ein deutliches Verlustpotenzial, denn abgesehen von den beiden schwachen Supports 1.200 und 1.152 sind technisch problemlos Verluste bis 1.000 Punkte denkbar. Der letzte 'Strohhalm' der nächsten Woche, wo nach einem weiteren Rückgang ein letztes Mal eine Trendwende möglich ist, kann aber aktuell nicht überwertet werden.

Anders als beim NDX oder COMPQ sind bei vielen anderen Technologieindizes die Wellenmuster klarer zu erkennen. Im obigen Chart wurden exemplarisch INX und IIX eingezeichnet. Selbst im groben Close-Chart (Tagesbasis) kann man seit Dezember ein klares Dreiwellen-Muster erkennen. Seit dem März-Top entwickelt sich hier ein zweiter Abwärtsfünfer, wobei beide Indizes momentan in der Wave 4' dieser Impulsbewegung stecken. Die Frage ist also, ob eine analoge Wellenzählung möglich ist, welche die kurzfristig sehr komplexen Einzelmuster befriedigend auflöst.

Genau hier liegt der Widerspruch zu den negativen Signalen auf Tagesbasis. Wie schon mehrfach an dieser Stelle erwähnt, ist ausgehend vom Hoch Mitte März eine Sequenz von vielen Korrekturwellen mit Wellenüberschneidungen, Extensions und irregulären Tiefs zu erkennen. Ein simples Wellenmuster als Count ist nicht möglich. Da jederzeit die Möglichkeit besteht, dass es sowohl auf der Zeit- als auch Preisachse eine Ausdehnung der Muster gibt, ist eine Prognose im Kurzfristbereich schwierig und oft fehlerhaft, da vom Regelfall ausgegangen wird.


Kurzfristiger 90-Minuten-Chart NDX:

wallstreet-online.de

10-Minuten-Chart NDX:

wallstreet-online.de


Auffällig im Intraday-Chart sind die vielen Einzelimpulse, die regelmäßig von ausgedehnten Zwischenkorrekturen abgelöst werden. Die einzig sinnvolle Wellenabzählung scheint in einem Double- oder Triple-Zigzag zu liegen.

Eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit besteht in der Tatsache, dass bei 1.425 Punkten der erste Korrekturteil zu Ende gegangen ist. Auf Grund der vielen Countvarianten kann nicht genau bestimmt werden, ob Ende vergangener Woche das zweite (von drei) Zigzag zu Ende gegangen ist, oder der NDX bereits in der Wave b3' steckt. Analytisch macht es nur wenig Sinn, über diese Differenzen zu spekulieren. Erst wenn wieder klare Kursstrukturen ausgebildet werden, ist eine genau Wellenbezeichnung wieder sinnvoll.

Das Positive an der korrektiven Abzählung ist die Tatsache, dass das Abwärtspotenzial überschaubar ist, da die übergeordnete Wave c spätestens im unteren 1.200-er Bereich zu Ende gehen sollte. Allerdings hat u.a. die Eingangs erwähnte Gegenüberstellung anderer Indizes gezeigt, dass nach einer impulsiven Wellenabzählung zu suchen ist. Die einzige sinnvolle Möglichkeit wurde im obigen 90-Minutenchart (blau) skizziert. Problematisch ist hier die ungewöhnlich unharmonische Subwave 3', die am Donnerstag bei 1.322 zu Ende ging. Der Vorteil liegt einerseits in der strukturellen Vereinfachung der Muster und in der Parallelentwicklung zu anderen Indizes. Außerdem stärkt ein Abwärtsimpuls die Möglichkeit einer immer noch laufenden Welle B, auch wenn dies im ersten Augenblick unglaubwürdig erscheint, da dann eine unharmonische Konstruktion als Triangle vermieden wird.

Sehr kurzfristig: Auch am Freitag gab es, obwohl 1.319 unberührt blieb, eine leichte Aufwärtsbewegung, in der der kleine Widerstand 1.347 Punkte überschritten und ein kleines Trendsignal ausgelöst wurde. Sonderlich vertrauenserweckend sind die Intraday-Muster jedoch nicht. Ab dem zweiten Bottom bei 1.326 startete ein kleiner Mini-Impuls, der immer noch andauert. Am Montag ist somit ein Hoch bei knapp 1.360 Punkten realistisch. Ob man dieses Hoch dann als Mini-Wave a''' (selbst Flat) bezeichnet, das im Sitzungsverlauf eine Seitwärtsbewegung zwischen 1.330-1.360 impliziert, oder ein Triangle (welches im übrigen auch sehr gut zum obigen Wave 4'-Label passt), das sofort ein neues Tief verspricht, ist noch offen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass nach der freundlichen Eröffnung der NDX wieder nach unten blickt, ist momentan als hoch einzustufen. Ein Mini-Umkehrsignal (Ziel: 1.333) gibt es dann beim Break der sehr kurzfristigen Trendbegrenzung (dann bei ca. 1.350). Ob es an dieser Stelle dann weitere Verluste bis 1.300 oder 1.280 Punkten gibt, hängt davon ab, ob die Kursmuster ab dem Hoch zu Sitzungsbeginn impulsiv sind oder nicht. Wäre dies nicht der Fall, so gibt es bis Dienstag eine Ausdehnung der Konsolidierung bis ca. 1.375.

Zyklik: Am Anfang dieser Analyse wurde bereits darauf hingedeutet, dass es für die bevorstehende Woche aus zyklischer Sicht die Möglichkeit einer Trendwende gibt. Der NDX läuft nämlich jetzt (wie auch die meisten anderen Indizes) in das anvisierte, Ideal-Zeitfenster für eine Trendwende. Eine Vielzahl von Zyklen, angefangen von simplen Fibo-Studien, Zyklen auf Tages- und Intraday-Basis, deuten auf ein Extrema in der zweiten Wochenhälfte hin. Konkret ist zwischen dem 16. und 19. April (ideal: Donnerstag) ein signifikantes Extrema zu erwarten. Auf Grund der Abwärtsbewegung der vergangenen Wochen ist ein Tiefpunkt realistisch. Ob es sich dabei um den Startschuss für eine größere Gegenbewegung oder eine signifikante Trendwende handelt, ist nicht ableitbar. Gibt es wider Erwarten ein Extrema, bleibt der laufende Zyklus bis Ende Mai tendenziell abwärts gerichtet.

Markttechnik: Auf Tagesbasis ist die Markttechnik weiter klar bearish. Die Verkaufssignale und Trendrichtungen der Volatilitäts- und Trendstärkeindikatoren zeigen einen intakten Abwärtstrend an. In Verbindung mit den auf allen Wellengraden intakten Abwärtstrends sind fallende Kurse von Seiten der Markttechnik weiter erste Wahl.

Widerstände/Trendsignale: Mal abgesehen von kleinen Intraday-Widerständen befindet sich der entscheidende Widerstand bei 1.410-1.425 Punkten. Neben der durchbrochenen Haussetrendbegrenzung gibt es hier eine Vielzahl von charttechnisch wichtigen Preisbereichen und Retracements. Nur wenn es dem NDX gelingt, diese Chartmarke wieder zu überwinden, hat sich das (mit dem signifikanten Move unter 1.400 verbundene) Short-Signal als Bärenfalle herausgestellt. Anschliessend gäbe es dann noch den Widerstand bei rund 1.500 Punkten zu überwinden, damit der Weg bis 2.000 Punkte frei ist.

Fazit: Die anhaltende Schwäche der vergangenen Tage hat die Signifikanz des negativen Signals Anfang April bestätigt. Im Wochenverlauf ist mit (zumindest einem) weiteren Downmove zu rechnen, der Preise bis mindestens 1.300 Punkten mit sich bringt. Eine Trendwende, wenn auch nur für eine größere Gegenbewegung, steht für die zweite Wochenhälfte aus. Danach ist ein Re-Test der Haussetrendbegrenzung möglich. Nur wenn hier der Move über 1.410 gelingt, reduziert sich das momentan sehr hohe Marktrisiko.

Gruß    
Happy End
 

95441 Postings, 8503 Tage Happy EndDow: Signifikante Wende in zweiter Wochenhälfte

 
  
    #6
15.04.02 22:46
Neuer Downmove vorprogrammiert
 
Der Dow sollte in den nächsten Tagen nochmals bis in den unteren 10.000-er Bereich fallen. Es gibt eine Vielzahl von Hinweisen, dass in der zweiten Wochenhälfte eine Trendwende nach oben gelingt. Allerdings muss strategisch wegen des hohen Marktrisikos (Verlustpotenzial bis 9.500) ein Umkehrsignal abgewartet werden.


Mittelfristiger Wochenchart mit (alten) Grobszenarien:

wallstreet-online.de

Wochenchart Dow Jones mit P/C-Ratio (unverändert):

wallstreet-online.de


Seit Anfang April hat der Dow die Konsolidierung ab Mitte März weiter fortgesetzt. Das Korrekturpotenzial bis 10.600 wurde nicht ausgeschöpft, sondern der Abwärtsmove nach einer kleiner dimensionierten Mini-Korrektur fortgesetzt. Aktuell notiert der Dow knapp unterhalb des entscheidenden Supports bei rund 10.200 Punkte, wobei dieser bislang noch nicht signifikant durchbrochen wurde.

Sollte es an dieser Stelle in den nächsten Tagen zu einen signifikanten Bruch kommen, so verschlechtert sich die technische Chartlage enorm. Im Hinblick auf das mittelfristige Szenario wird nämlich das immer noch bestehende Gewinnpotenzial bis über 11.000 Punkte sofort zerstört. Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass das markierte Hoch im Wochenchart den Anforderungen für eine vollständige Aufwärtsbewegung seit September genügt. Lediglich aus zyklischer und kurzfristiger Wellensicht lässt sich noch ein letzter Anstieg bis Anfang Juni ableiten.

Das bisherige Grobszenario sah den Dow immer noch in der Aufwärtswelle seit September 2001. Der Idealfall sah so aus, dass Mitte April an der Haussetrendbegrenzung der Index wieder nach oben abdreht und bis Ende Mai deutlich zulegen kann. Erst ab den Sommermonaten ist wieder mit großen Verlusten zu rechnen, die bis November andauern. Ein möglicher Grobverlauf (keine direkte Prognose, sondern nur zur Visualisierung) wurde im obigen Wochenchart skizziert. Ob es dann im Herbst bereits gelingt bei knapp unter 9.000 Punkten ein markantes Low auszubilden oder der Index direkt bis 7.500 Punkte fällt ist momentan noch offen.

Im dem Fall, dass bereits ein markantes Top vorliegt muss der Anstieg seit September als Double-Zigzag abgezählt werden. Im Rahmen der nächsten Aufwärtsbewegung in der zweiten Aprilhälfte wird es dann nicht gelingen wieder über die Haussetrendlinie zu steigen. Eine Wave 3' führt dann im Mai/Juni zu Abgaben bis 9.500 Punkte.

Was spricht eigentlich für eine bevorstehende Trendwende in der nächsten Handelswoche?

Beginnend bei der klassischen Charttechnik kann (noch) keine klare Aussage darüber getroffen werden, ob es sich nun um einen signifikanten Bruch der zentralen Trendbegrenzung handelt oder nicht. Viele andere (eng korrelierende) amerikanische, aber auch europäische Indizes notieren bei ähnlichen Korrekturverlauf immer noch deutlich oberhalb der Haussetrendbegrenzung.

Mit Hilfe des Put/Call-Ratios konnten bereits die letzten Extremas beim Dow relativ gut ausgemacht werden. Im obigen Wochenchart kann man die Verbindung des P/C-Ratio zum Dow Jones ablesen. Der Anstieg der vergangenen Woche macht ein weiteres Extrema wahrscheinlich. Ratios, wie im Februar, wurden noch nicht erreicht, so dass man über die Aussagekraft der aktuellen Konstellation streiten darf. Unter Umständen verbessert sich ja das Verhältnis zu Wochenbeginn nochmals, so dass eine gute Chance besteht, dass der Dow unmittelbar vor einer Trendwende nach oben steht. Das Ausmaß des anschließenden Anstieges kann aber nicht abgeleitet werden.

Zyklik: Sowohl einfache Fibo-Zyklusstudien (nachfolgender Tageschart), als auch komplexere Zyklen auf Tagesbasis deuten für die nächste Handelswoche auf ein signifikantes Extrema hin. Das Zeitfenster für einen Turnday ist, wie schon Ende Februar, verhältnismäßig groß: 16.-19. April, also die zweite Wochenhälfte. Sofern der Dow zu Beginn der nächsten Wochen nicht unerwartet kräftig ansteigt, wird es sich aller Voraussicht nach um einen Tiefpunkt handeln.

Elliottwaves: Wie später noch detailliert dargestellt wird, hat der Dow Jones seit dem Top Mitte März nur dreiwellige, also korrektive Einzelwellen ausgebildet. Außer in sehr seltenen Spezialmustern (Diagonal Triangle), die in der Regel auch an anderen Wellenpositionen zu finden sind, treten solche Muster nur in Zwischenkorrekturen auf. Unterstellt man also den Regelfall, sollte der Dow in einigen Tagen die Korrektur beenden.


Tageschart Dow:

wallstreet-online.de

Chart Dow Jones vs. NYSE Composite:

wallstreet-online.de


Im Tageschart kann man beim Dow Jones jedenfalls nicht auf den ersten Blick erkennen, ob es sich beim jüngsten Rückgang um eine Korrektur handelt oder um einen Abwärtsimpuls. Tatsächlich kann man im Intraday-Chart eine Vielzahl von Einzelimpulsen identifizieren. Da es aber eine Vielzahl von (bei Impulsen regelwidrigen) Wellenüberschneidungen gibt, bleibt nur die Möglichkeit eines komplexen Musters. Erfahrungsgemäß sind solche zusammengesetzten Wellen nur schwer prognostizierbar, da jederzeit sowohl auf Zeit- als auch Preisebene eine Ausdehnung möglich ist.

Besser sind die Wellenstrukturen bei anderen Indizes, wie z.B. den NYSE Composite erkennbar. Beim Vergleich zum Dow (siehe obigen Tageschart) werden die jeweils nur dreiwelligen Einzelmoves besser ersichtlich, da die Ratios der Subwaves untereinander idealtypischer ausgebildet wurden.

Elliottwaves Intraday: Im nachfolgenden Intraday-Chart sind die genannten dreiwelligen Einzelmuster gut erkennbar. Zusammengesetzt ergeben sich das Wellenmuster eines Triple-Zigzag (5-3-5-x-5-3-5-x-5-3-5). Am 03. April endete die Welle c' des zweiten Zigzags, wobei die mehrtägige Seitwärtsbewegung bis zum Donnerstag selbst als komplexe Einzelwelle abzuzählen ist. Für den weiteren Verlauf hat dies analytisch zur Folge, dass ausgehend vom Wochenhoch bei 10.379 zwei weitere Abwärtsimpulse notwendig sind, damit technisch überhaupt die Mindestvoraussetzungen für eine Trendwende vorliegen.

Mit dem Zwischentief am Donnerstag bei 10.154 endete die Wave a' der letzten a'-b'-c'-Sequenz. Da die Preisbewegung zu Wochenschluss wellentechnisch nicht bullisch interpretiert werden können, scheint es nur eine Frage von Stunden zu sein, bis die letzte Wave c' folgt. Im Minimum sollte dieser Downmove in der bevorstehenden Handelswoche Preise bis 10.120 Punkte mit sich bringen, wobei problemlos Verluste bis in den unteren 10.000-er Bereich möglich sind.

Kritisch wird es bei diese Kursentwicklung aber auf Tagesbasis, da die Differenz zur bisherigen Haussetrendbegrenzung dann als signifikant bezeichnet werden muss. Ob sich die daraus zwingend ergebenden Implikationen (auf Tagesbasis) vermeiden lassen, bleibt abzuwarten (Intraday-Reversal?). Es ist aus aktueller Sicht jedenfalls davon auszugehen, dass insbesondere zur Wochenmitte das Marktrisiko enorm steigt.


Intraday-Chart Dow:

wallstreet-online.de

Kurzfristiger 10-Minuten-Chart Dow Jones:

wallstreet-online.de


Unterstützungen: Die letzte wichtige Unterstützung befindet sich bei rund 10.000 Punkte. Neben einigen Retracements verläuft hier beispielsweise die flachere Haussetrendbegrenzung oder der 200-Tage-MA. Kann der Dow auch diesen Support nicht halten, sind sofort Verluste bis 9.500 Punkte realistisch.

Und schon ist man beim Thema Alternativcount: Eingangs wurde im Zusammenhang mit der mittelfristigen Entwicklung dieser Wellencounts bereits erwähnt. Hier wäre der Dow seit März bereits in einer neuen, großen Abwärtswelle. Mit dem Wochentief bei 10.122 endete die erste Impulswelle 1' und am Mittwoch bei 10.379 die Korrekturwelle 2'. In den nächsten Tagen sollte der Dow auf Grund des Sell-Signals (Break des Haussetrendbegrenzung) die Trenddynamik vergrößern und bis 9.620, idealerweise aber bis rund 9.500 Punkte fallen.

Widerstände/Umkehrsignale: Kurzfristig gibt es drei Preisbereiche, bei deren Break weiteres Gewinnpotenzial generiert wird. Vor allem die erste Chartmarke bei 10.285 sollte sehr kurzfristig zu weiteren Erholungstendenzen führen. Danach sind die wichtigen Resistances bei 10.395 und 10.494 Punkte zu finden.

Markttechnik: Verkaufssignale bestimmen auf Tagesbasis das markttechnische Bild. Umkehrsignale oder signifikante Divergenzen sind nicht vorhanden, so dass dieses Sediment fallende Preise favorisiert.

Fazit: Der Dow sollte in den nächsten Tagen nochmals bis in den unteren 10.000-er Bereich fallen. Es gibt eine Vielzahl von Hinweisen, dass in der zweiten Wochenhälfte eine Trendwende nach oben gelingt. Allerdings muss strategisch wegen des hohen Marktrisikos (Verlustpotenzial bis 9.500) ein Umkehrsignal abgewartet werden.

wo.de

Gruß    
Happy End
 

95441 Postings, 8503 Tage Happy EndAixtron - Chartanalyse

 
  
    #7
15.04.02 23:09
Ein ehemaliger Liebling der Anleger am Neuen Markt - die Aixtron-Aktie - gerät ins Straucheln. Der Hersteller von Maschinen zur Produktion von Halbleitern verlor in den vergangenen Tagen rund 18 Prozent. Nach dem Unterschreiten einer wichtigen Unterstützung verschlechtert sich die technische Lage dadurch deutlich und lässt in den kommenden Wochen weiter sinkende Kurse erwarten.

Kurzfristige Analyse

Seit dem Tiefpunkt vom 20. Februar diesen Jahres bei 18,55 Euro versucht sich die Aktie von Aixtron zu stabilisieren. Nach einem Zwischenhoch bei 23,53 Euro (am 7.März) folgte eine nicht ganz eindeutige Seitwärtsbewegung zwischen 20 und 22 Euro. Am 10. April unterschritt Aixtron diese Spanne nach unten und löste dadurch ein deutliches Verkaufssignal aus, so dass auch die kurzfristig letzte Haltelinie bei 18,55 Euro unterschritten wurde - siehe Chart.

Nach einem derart starken Kursrückgang wäre eine kurze Gegenbewegung bis 19 Euro nicht überraschend. Dennoch sollte sich die Abwärtsbewegung im Anschluss daran in Richtung der nächsten Unterstützungen bei 15 und 13,50 Euro fortsetzen. Eine kurzfristige Abwärtstrendlinie lässt sich seit kurzem ebenfalls einzeichnen - siehe Chart. Für eine Besserung der Aussichten müsste sich eine lokale Umkehrformation ergeben, die bisher nicht erkennbar ist.

Die technischen Indikatoren geben eindeutig negative Signale. Sowohl die Trendbestimmungs- als auch die Trendfolgeindikatoren unterstützen die negativen Aussichten aus der klassischen Charttechnik.



Kurzfristige Handelsempfehlung

Die technischen Aussichten für Aixtron sind eindeutig negativ einzuschätzen. Anleger sollten daher keine Neupositionierungen aufbauen und bestehende Engagements mit einem Stoppkurs von 15 Euro auf Schlusskursbasis absichern.

Mittelfristige Analyse

Aus mittelfristiger Sicht ist die Lage bei Aixtron ebenfalls negativ zu beurteilen. Der Wert notiert unter der 200-Tage-Linie und innerhalb von zwei Abwärtstrendlinien - siehe Chart. Die wichtigste, mittelfristige Unterstützung verläuft bei 13,50 Euro auf Schlusskursbasis (Tagestief vom 21. September). Sollte auch diese letzte Haltelinie unterschritten werden, droht ein Kursverfall bis durchaus 7,60 Euro. Eine Stabilisierung um die 13,50er Marke und ein anschließendes Doppeltief sind möglich, wären aber erst bei Schlusskursen über 29 Euro bestätigt. Auf absehbare Zeit sind Neupositionierungen auf den mittelfristigen Anlagezeitraum nicht ratsam.



Zusammenfassung der Unterstützungen und Widerstände

Widerstand 2: 20-22 Euro (horizontale Zone)
Widerstand 1: 18,55 Euro (horizontale Barriere / ehemaliges Ausbruchniveau)

Aktienkurs vom Vortag: 17,13 Euro

Unterstützung 1: 13,50 Euro (Tagestief vom 21. September 2001)
Unterstützung 2: 7,66 Euro (horizontale Haltelinie)

Gruß    
Happy End
 

3315 Postings, 8116 Tage buju@Happy End

 
  
    #8
15.04.02 23:56
Mal wieder besten Dank!  

95441 Postings, 8503 Tage Happy EndChartcheck Intel

 
  
    #9
16.04.02 21:37
Abwärtskanal und Markttechnik zeichnen düsteres Szenario    
 
Besserung mit dem Bruch der kurzfristigen Abwärtslinie zu erhoffen
 
Der Chart des Chip-Giganten Intel wird nach wie vor durch einen kurzfristigen Abwärtskanal dominiert. Die in der vergangenen Analyse  angesprochene kurzfristige Korrektur war zwar zu beobachten, doch setzten sich – wie ebenfalls angedeutet - unter längerem Horizont dann wieder die bearishen Signale durch. Und diese sind auch weiterhin in der Überzahl.

Der kurzfristige Abwärtskanal (gelb) führt die Kurse weiter in den Keller. Der nun schon seit Jahresanfang geformte Kanal wurde Mitte März zwar attackiert und auch überstiegen, doch brachte der anschließende Rebreak weitere Verkaufsdynamik mit sich und festigte die Position des Kanals. Eine ähnliche Entwicklung vollzog auch jüngst der Nasdaq-Composite-Index.

Nach wie vor ist für eine Besserung der technischen Situation der signifikante Ausbruch aus dem Kanal auszuharren. Aufwärtspotenzial eröffnet sich demnach erst mit einem dynamischen und von den Umsätzen gestützten Bruch der oberen Begrenzungslinie des Kanals, die aktuell bei 30,50 Dollar notiert.

Damit die Intel-Papiere jedoch überhaupt zu dieser Linie gelangen, ist es nötig, dass eine noch jüngere Abwärtslinie (scharz) übertrumpft wird. Sollte der Kurs die derzeit bei 29,50 Dollar verlaufende Gerade durchkreuzen, resultiert für den kurzen Horizont ein Kaufsignal.

wallstreet-online.de

Die Markttechnik hat sich das Bärenfell übergezogen. Die Trendbestimmungsindikatoren Aroon und 21er-AMA signalisieren einen Abwärtsmarkt. Aus diesem Grund gewinnt das Verkaufssignal des Trendfolgers MACD an Bedeutung. Ein kurzfristige Korrektur erwartet der ProjectionOscillator. Allerdings stellen sich dessen Vermutungen in einem Trendmarkt - wie er aktuell angezeigt werden – oft als falsch heraus.

Markante Unterstützung bildet sich für die Anteile des Chip-Giganten um die Bereiche von 26,50 Dollar, 23,50 Dollar und von 22 Dollar. Horizontalen Widerstand bieten die Marken von 29,50, 31,60, 34,85 Dollar und von 36 Dollar.

Fazit: Der Abwärtskanal ist intakt und die Markttechnik ist überdies negativ. Wahrscheinlicher bleiben somit nachgebende Kurse. Positive Impulse ergeben sich mit dem Bruch der Abwärtslinie und des Kanals.

Gruß    
Happy End
 

95441 Postings, 8503 Tage Happy EndTrading-Ranges der DAX-Werte vom 16.04.2002

 
  
    #10
16.04.02 21:56
technical-investor.de

Wie ist die Tabelle zu lesen? Für jede Aktie – jeden Index etc. – wird zunächst ein Technischer Innerer Wert (TIW) berechnet. Er gibt an, was die Aktie (z.B.) unter Berücksichtigung kurz-, mittel- und langfristiger markttechnischer Bewertungsfaktoren , wie z.B. Trend, Momentum, Zyklik etc., aus heutiger Sicht wert ist. Als Käufer sollte man nie mehr als den TIW bezahlen, sondern versuchen, zu einem darunter liegenden Kurs zu kaufen. Für den Verkäufer gilt das Umgekehrte.

Volatilitätsbedingt kann der Kurs mehr oder weniger stark um den TIW schwanken, wie stark, das hängt von der individuellen Volatilität der betreffenden Aktie ab. Der Unterstützungswert (UW) sollte unter normalen Handels- und Marktbedingungen (Ausnahmen: Bubbles, Crash, Kauf-Panik und dgl.) kaum unterschritten werden. Sollte der Kurs auf seinen UW fallen oder gar darunter, wäre eine äußerst günstige antizyklische Kaufsituation eingetreten. Das Umgekehrte gilt beim Widerstandswert (WW): Er dürfte unter normalen Markt- und Handelsbedingungen nicht überschritten werden. Flexible Trader werden somit Kasse machen, wenn sich der Kurs seinem WW nähert.

Die markttechnische Qualität (MTQ) gibt im wesentlichen den Gesamteindruck wieder, den die Trend- und Momentum-Dynamik hinterläßt. Gemessen wird auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 6 (sehr schlecht). Die Bestnote 1 wird vergeben, wenn sowohl Trend als auch Momentum positiv sind, d.h., die Aufwärtsdynamik des Kurses ungebrochen ist. Die schlechteste Note 6 wird vergeben, wenn sowohl Trend als auch Momentum negativ sind, die Abwärtsdynamik des Kurses also ungebrochen ist.

Da die MTQ langfristige Entwicklungsperspektiven berücksichtigt und außerdem in den Trading-Range-Kursen bereits eskomptiert ist, sagt dieser Qualitätsindikator nichts über die aktuelle Kauf- bzw. Verkaufwürdigkeit einer Aktie aus. Man kann allenfalls sagen, daß es „riskanter“ ist, eine schlecht bewertete Aktie mittel- oder gar langfristig im Portefeuille zu halten als eine gut bewertete Aktie.

Wer sollte die Trading Ranges beachten? Angesprochen werden soll in erster Linie der flexible Trader, der auch mäßige Kursschwankungen konsequent ausnutzen will. Hierzu wird eine strikt antizyklische Strategie implementiert, d.h.: Ist eine Aktie kurzfristig „überkauft“, dann wird sie abgestoßen (vorzugsweise zwischen TIW und WW). Ist eine Aktie kurzfristig „überverkauft“, dann wird sie gekauft (vorzugsweise zwischen TIW und UW). Die Tradingsspanne dürfte in der Regel 10% bis 20% betragen. Aufgrund der üblicherweise nur geringen Kapitalbindungszeiten, d.h. aufgrund des schnellen Kapitalumschlages, sind auf diese Weise sehr hohe Renditen per annum möglich.

Die Trading-Range zielt also darauf ab, den operativen Rahmen für flexible, kurzfristig disponierende Anleger (Trader) abzustecken. Da Kurse auch bei ausgeprägter Trendbestimmung mehr oder weniger stark um den TIW schwanken, ist der Trader bemüht, diese Schwankungen profitabel zu nutzen, indem bei deutlichen Kursabschwächungen antizyklisch gekauft und bei deutlichen Kursbefestigungen antizyklisch verkauft wird. Der Trader nutzt also den „noise“, d.h. die im wesentlichen durch marktbedingte Zufälligkeiten entstandenen Kursschwankungen um den TIW herum.

Vergleichsweise selten bricht der Kurs aus dem Kursband, das von UW bis WW reicht, aus. Sollte es zum Ausbruch kommen, ist dies ein Indiz für eine nachhaltige Neubewertung, möglicherweise verfrüht in Gestalt eines „premature breakout“. Wie geht man damit um?

Wird UW signifikant, d.h. um 3-5%, unterschritten, so deutet dies auf eine nachhaltige Verschlechterung des Trends hin (Kippen eines Aufwärtstrends, Verschärfung eines bestehenden Abwärtstrends). Vorsichtshalber wird der Trader diese Aktie meiden. Besitzt er sie schon, was wahrscheinlich ist, sollte er über einen Stopploss-Verkauf nachdenken, falls er die Position nicht aussitzen möchte. Sobald der Kurs dann wieder über UW steigt, ist die Zeit für erneute Tradingkäufe gekommen.

Wird der WW signifikant überschritten, so deutet dies auf eine nachhaltige Verbesserung des Trends hin (Kippen eines Abwärtstrends, Verschärfung eines Aufwärtstrends bis hin zur Preisblasenbildung). Hier empfiehlt sich der Wechsel von der Tradingstategie zur Trendfolgestrategie, also der prozyklische Kauf der betreffenden Aktie. Insofern kommt hier dem WW die Funktion einer oberen Stopplossmarke zu. Sollte sich der Ausbruch als voreilig erweisen, d.h., fällt der Kurs wider Erwarten unter WW zurück, können hier, je nach Anlegertemperament, die prozyklischen Positionen ausgestoppt oder aber, zwecks späterer antizyklischer Verbilligung, durchgehalten werden.

Gruß    
Happy End  

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