Staat spart durch zinsflaute
Denn wenn, dann wäre das ja noch, sagen wir, spannender. Der Durchschnittslohn (Quelle: Schublade im Hirn) in Schland sind 1900 (netto) - also irgendwo um die 23.ooo im Jahr. Davon nun jedes Jahr den Kaufkraftverlust von 2.800 weg und du lebst im 8 Jahr auf der Straße von Luft und Liebe.
Bei aller Liebe... nö!
Und bei den Sparbüchern war es ja so, dass man dort auch noch den Zinseszins hatte. Sprich, man hat z. B. 3 % p. a. auf beispielsweise 10.000 DM bekommen. Am Jahresende war der Kontostand dann 10.300 DM. Im nächsten Jahr waren es dann schon 10.609 DM, usw. usf. Die Kaufkraft des Geldes blieb beim Sparbuch also erhalten (hat mir Norbert Blüm vor ein paar Jahren einmal genau so erklärt).
Januar Jahr 1: Kaufkraft 23.ooo
Januar Jahr 2: Kaufkraft 23.000-2.800=21.200 (dein "neuer Start"-Wert)
Januar Jahr 3: Kaufkraft 21.200-2.800=18.400
Januar Jahr 3: Kaufkraft 18.400-2.800=15.600
Januar Jahr 4: Kaufkraft 15.600-2800=12.800
Januar Jahr 5: Hier wird überlegt, das Netflixabo zu kündigen, man spart aber lieber am Essen.
Januar Jahr 6: Beim Netflixabo leider die Kündigungsfrist verdengelt und es wird auf Stopfen umgestiegen.
Januar Jahr 7: Mit genug Alk Netflix schauen & dabei Selbstgedrehte rauchen, damit man nicht den Kontoauszug holen muss, regnet eh schon den ganzen Tach.
...
Auf der einen Seite ist soviel Liquidität im Markt ( siehe auch zB. sakus post zu den privaten Vermögen und ja sie sind zum Teil ungerecht verteilt, kann man und sollte dran gearbeitet, es ist aber nunmal zur Zeit so)
Auf der anderen Seite haben wir mittlerweile ein so gutes soziales Netz und mit ihm einhergehende Ansprüche, die sich von der Unterschicht bis in den Mittelstand ziehen. Wir hatten noch nie einen so hohen Wohlstand, Urlaubsreisen, durchschnittlicher Autowert, etc. blablabla.
Das geht nicht nur uns so, sondern in den meisten europäischen Ländern ähnlich ( Ausnahmen wie Griechenland bestätigen die Regel). In den letzten 10 Jahren gab es einen enormes Wirtschaftwachstum und die Wähler haben sich daran gewönnt, immer mehr, immer mehr.
Allerdings ziehen zunehmend Wolken am Wirtschaftshimmel auf, eigentlich hat die EZB in den letzten Jahrenwirtschaftspolitik durch Niedrigzins und Anleihenaufkauf betrieben, die Politik ist da leider nicht mehr in der Lage zu, man eilt von Krise zur Krise und ist auch immer viel mit sich selber beschäftigt.
Also was kann / wird passieren, wenn die Wirtschaft sich nachhaltig eintrübt, Arbeitslosenzahlen steigen, die Einnahmen nicht mehr so sprudeln, Staatsverschuldungen auf Grund von sozialen Verpflichtungen wieder steigen?
Wieder wird man Hilfesuchend zur EZB schauen; aber da ist nicht mehr viel an Instrumenten verblieben?
Nun, nach dem Anleihekauf kommt dann vielleicht der Anleiheschreder, was passiert denn praktisch, wenn die EZB aufgekaufte Staatsanleihen einfach vernichtet und Fälligkeiten keine Rolle mehr spielen?
Hat das irgendeinen praktischen Einfluss, ausser das Staatsanleihen dann vielleicht als noch sicherer gelten als heute, in der Gewissheit, dass die EZB diese so oder so bedienen wird?
Das klingt heute alles noch abenteuerlich, aber wer hätte sich vor 10-15 Jahren vorstellen können, dass es mal so etwas wie einen Negativzins gibt, dass muss man sich einfach nochmal vor Augen führen, man gibt jemand Geld dafür, dass er Geld annimmt...
Der Zins ist liegt bis auf unbestimmte Zeit im Koma.
1. Jahr 23.000 - 12.000 = 11.000
2. Jahr = 11.000 - 12.000 = -1.000
;-)
Das klingt heute alles noch abenteuerlich, aber wer hätte sich vor 10-15 Jahren vorstellen können, dass es mal so etwas wie einen Negativzins gibt, dass muss man sich einfach nochmal vor Augen führen, man gibt jemand Geld dafür, dass er Geld annimmt...
Am Anfang hieß es dass die Negativzinsen nur die Banken betreffen werden. Dann fingen vereinzelt die Banken an, diese an ihre Kunden weiterzugeben. Ich z.B. zahle schon seit einem Jahr bei meinem Broker (FLATEX /Fintech Group Bank) Negativzinsen und zwar ab dem ersten €uro aufs Guthaben. Dies umgehe ich weitgehend indem ich dort nur Geld liegen lasse, welches ich sowieso die nächsten Tage investieren werde. Der Rest liegt bei einer anderen Online Bank wo ich sogar etwas Zinsen erhalte. Wenn ich heute Abend was überweise ist es am nächsten Morgen da. Zur Not verkaufe ich einen Wert falls ich unbedingt sofort Geld brauche weil ich gerade irgendwo einen erfolgsversprechenden Dip sehe und diesen traden möchte. Mensch kann/ muß sich eben auf alles irgendwie einstellen.
Kaufkraftverlust pro Jahr bedeutet, dass dein Geld pro Jahr weniger (Gegen)Wert hat. Daher is meine Rechnung schon richtig so - Also der Rechenweg, basierend auf den Daten von Lucky.
Deinem Beispiel folgend:
1. Jahr: 23.ooo (Gegen)wert Einnahmen - 12.ooo (Gegen)wert Ausgaben = 11.ooo Rest(wert)
2. Jahr: 21.200 (Gegen)wert Einnahmen - 12.ooo (Gegen)wert Ausgaben = 10.200 Rest(wert)
Aber nichtsdestodennoch: Das Beispiel is für die Füße, da lucky von 2.800 - 4.800 "Kapitaleinkünften" im Jahr gesprochen hat, die ich leider immer noch nicht erklärt bekommen habe :-/
Wegen Inflation und Niedrigzins – Deutsche Sparer verlieren dieses Jahr 28 Milliarden Euro
Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und die zuletzt wieder etwas höhere Inflation kosten deutsche Sparer Unsummen. Von Januar bis Ende März 2018 haben sie durch schlecht verzinste Einnahmen insgesamt 7,1 Milliarden Euro verloren, wie aus einer Studie der Beratungsgesellschaft Barkow und des Onlinebrokers Comdirect hervorgeht. Auf das Jahr hochgerechnet würde der Wertverlust bei 28,4 Milliarden Euro liegen.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/...1u5kSMAnhC7z-ap4
Aber vielleicht liege ich hier ja falsch?!?!
Diese u. verlinkte Grafik (Entwicklung verschiedener Zinssätze im Zeitraum von 1972 bis 2018) finde ich zum Thema ganz interessant:
Quelle:
http://www.windsurf-schmidt.de/hypzins18b.jpg
Hat das irgendeinen praktischen Einfluss, ausser das Staatsanleihen dann vielleicht als noch sicherer gelten als heute, in der Gewissheit, dass die EZB diese so oder so bedienen wird?.."
Laut drüber nachgedacht:
"..Denn er glaubt nicht, dass die Anleihen von der Notenbank noch mal auf den Finanzmarkt zurückgebracht werden. „Die Schulden werden bei der Zentralbank endgelagert.“ Das hält er für richtig. „Die Japaner haben erkannt, dass sie ihre Schulden nie wieder zurückzahlen können.“......Panse geht daher noch einen Schritt weiter: Letztlich sollten die Notenbanken jene Schuldtitel, die bei ihnen lagern, einfach aus der Bilanz streichen. Denn ob sie nun darinstehen, ohne Aussicht jemals wieder in den Markt zurückgegeben zu werden, oder ob sie einfach gestrichen werden, mache keinen Unterschied. Außer, dass nach der Streichung die jeweiligen Staaten diese Titel nicht mehr bedienen müssen und daher die Zinsen wieder steigen könnten, auch zum Nutzen der Sparer..."
https://www.welt.de/finanzen/article188261147/...ur-eine-Loesung.html