Heißt der Sieger Saddam? Aus: DIE ZEIT 27.02.2003
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Eröffnet am: | 03.03.03 17:54 | von: Magic-Dilbert | Anzahl Beiträge: | 14 |
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Der Irak-Konflikt Aus: (c) DIE ZEIT 27.02.2003 Nr.10
Der Showdown
Bush/Blair und Chrirac/Schröder sammeln ihre Truppen. Heißt der Sieger Saddam?
Von Josef Joffe
Der mächtigste Mann im Westen heißt Saddam Hussein. Seinetwegen spalten drei tiefe, vielleicht tödliche Risse jenen Teil der Welt, der sich einst als „Gemeinschaft“ verstand. Der eine zieht sich quer durch Europa, wo Frankreich/Deutschland die „Hypermacht“ stürzen, der große Rest sie aber stützen will. Der zweite Riss droht die Nato zu einem Museums-Prachtstück zu machen: Schön, wie’s da steht, aber die sorgsam polierte Mechanik bewegt sich nicht mehr. Denn nach dem Türkei-Fiasko gilt nicht mehr „Alle für einen“, sondern „Manche für einen, manchmal“. Schließlich der Bruch Deutschland/Amerika, den keine Schiene mehr richten kann – jedenfalls nicht in der Amtszeit von Schröder und Bush.
War das nötig – so und jetzt? Diese Risse markieren vielleicht eine historische Wende. Vielleicht ist es die tektonische Verschiebung der globalen Machtgewichte, die das Duo Chirac/Schröder dazu treibt, das „Imperium“ um jeden Preis stoppen zu wollen. Vielleicht ist es das berauschende Kraftgefühl, das die einsame, von ihren Ketten befreite Supermacht dazu verführt, in ihrem Feldzug gegen Saddam Comment und Handwerk der Diplomatie zu vernachlässigen – und Koalitionen zu schmieden, denen die Legitimität fehlt. Wenn das die tiefere Wahrheit ist, hilft kein gutes Zureden. Dann ist der Showdown Schicksal – und die Devise lautet: Back to the Future – in die Gleichgewichtspolitik des 19. Jahrhunderts.
Indes wäre das keine sehr freundliche Zukunft. Das Euro-Duo blockt, Amerika bockt – und dann? Nehmen wir an, es gelingt Paris und Berlin, die USA im UN- Sicherheitsrat auszubremsen – etwa mit ihrem jüngsten „Memorandum“, welches das „letzte Mittel“ zwar vorzeigt, seinen Gebrauch aber erneut zu verhindern sucht. In diesem Fall hieße der Sieger Saddam, der schon im November vorausgesagt hat, dass er nur „auf Zeit spielen“ müsse, um die Anglo-Allianz auszuhebeln. Wenn er im „Memorandum“ lesen darf, dass „kein einziger Beweis“ für den Besitz von Massenvernichtungswaffen existiere, wird er sich nicht bemüßigt fühlen, diese oder das Faktum ihrer Zerstörung offen zu legen, wie es die Resolution 1441 will.
Haben Chirac und Schröder die Konsequenzen bedacht, wenn Saddam den UN zum 17. Mal ihre Machtlosigkeit bescheinigt? Werden hernach Deutschland und Frankreich für die Eindämmung des irakischen Imperialismus, überhaupt für Ordnung in einer Region sorgen, deren Hauptexporte Öl und Terror sind? Oder glauben die beiden „Anti-Hegemonisten“, dass sie nach Bedarf mit dem amerikanischen Hund wedeln können, wenn der erst unverrichteter Dinge in seine Hütte zurückgeschlichen ist? Nein, wer diesen Krieg verhindern und die UN-gerechte Entwaffnung des Despoten will, darf Saddam nicht dazu ermuntern, sein Spiel fortzusetzen. Die Botschaft an Bagdad muss vielmehr heißen: „Entwaffnung oder Entmachtung.“
Und die Amerikaner? Es wäre klüger, sie schickten einen James Baker an die diplomatische Front, der 1990/91 mit geschickt-geduldiger Hand eine fast weltweite Koalition gegen Bagdad aufgeboten hatte. Don Rumsfeld aber agiert nach der Devise: „Lieber verzichte ich auf einen guten Freund als auf einen guten Spruch.“ Dieser Krieg mag zum Schluss tatsächlich das letzte Mittel sein, aber es fehlt ihm das notwendige Quantum an Legitimität.
Mag sein, dass die Bushisten diesen Makel erkannt haben und deshalb in ihrem Resolutionsentwurf kein Ultimatum, sondern nur die Bescheinigung irakischer Nichterfüllung fordern und ansonsten erneut den Sicherheitsrat befassen wollen. Denn die Legitimitätslücke zu schließen ist entscheidend – nicht, um den Krieg zu gewinnen (das können die USA alleine), sondern um den Frieden zu erringen.
Was allein die mörderischen Kriegsrisiken rechtfertigen könnte, ist der politische Sieg. Konkret: die Behandlung jener politischen Pathologien, die den Nahen Osten – siehe 11. September – zum globalen Infektionsherd gemacht haben. Konkret: das wirtschaftliche Versagen der Regime, die Verweigerung von Partizipation und Meinungsfreiheit, die Bildungsnot, der Zukunftsverlust – kurzum der Despotismus. Doch diese Krankheiten können Präzisionswaffen nicht heilen, und schon gar nicht kann es das schnelle Rein-und-Raus. Gefordert ist das geduldige Engagement einer Vielzahl von Nationen im Namen von Entwicklung und Sicherheit. Diese Koalition müssen Bush und Blair, Chirac und Schröder zusammenschirren. Sonst bleibt Saddam der mächtigste Mann im Westen.
(c) DIE ZEIT 27.02.2003 Nr.10
Die weltweite Politik ist derzeit nur noch eine Schande für uns Menschen, mit unseren alten Kulturen.
Da geht es in der Tierwelt noch geregelter zu.
also zahl endlich, dann darfste auch strullen. vielleicht befreit das deinen geist, wenn der druck nachläßt...
Dat iss abber nischt soo meine Wellllt.
Isch bin jücklich verheiratet, doppleter Vater und rein hetero.
Vielleicht finden sich ja andere Gönner, die dich für einen Hunderter anstrullern.
Aber bitte unterlass mir gegenüber zukünftig diese unsittlichen Angebote.
Ich bin nicht bereit dafür zu zahlen. Wenn ich mich recht an Freitag erinnere, dan wolltest "Du" mir 100 Euro dafür zahlen, dass ich strullere.
Dir kann aber geholfen werden. Hier gibt es bsatimmt diverse User die auch strullern müssen und die sich freuen, wenn du ihnen das abnimmst und dafür sogar bezahlst.
Immob. Du wirst noch mal ganz groß rauskommen.
Daniel Kübelböck ist gegen dich ein echter Macho.
Gruß an die anderen Diskussionsteilnehmer
Brad