Russland: Bei Selbstmordanschlag mind. 35 Tote

In einem Zug in Südrussland hat es eine Explosion gegeben. Mindestens 35 Menschen kamen dabei ums Leben, weitere 120 wurden verletzt. Es handelt sich vermutlich um einen Selbstmordanschlag.

Moskau - Die Explosion ereignete sich unweit Tschetscheniens. "Ein Terrorakt ereignete sich gegen 7.40 Uhr. Er hat den zweiten Wagen zerstört, der umgestürzt ist", sagte ein Sprecher des Katastrophenschutz-Ministeriums, Viktor Belzow, der Nachrichtenagentur Reuters. Etwa 80 Menschen wurden mit zum Teil lebensgefährlichen Verletzungen in Krankenhäuser behandelt.

Der Zug sei zwischen den Orten Kislowodsk und Mineralnije Wodi gefahren, berichtete die Agentur Interfax. Weitere Einzelheiten liegen noch nicht vor. Die Explosion ereignete sich Belzow zufolge in der Nähe der Stadt Jessentukij. Im Fernsehen wurde berichtet, Helfer versuchten, Überlebende aus dem Zug zu bergen.

Nach inoffiziellen Polizeiangaben wurde die Tat von einer Selbstmordattentäterin verübt. Die Explosion ereignete sich zwei Tage vor der Parlamentswahl in Russland.

Bereits im September hatten Unbekannte auf der gleichen Bahnstrecke eine Bombe gezündet und dabei vier Menschen getötet und mehr als 90 verletzt. In der an Tschetschenien angrenzenden Region waren in den vergangenen Jahren zahlreiche schwere Sprengstoffanschläge verübt worden.

In der russischen Republik Tschetschenien kämpfen Separatisten für eine Loslösung von der russischen Föderation. Die russische Regierung macht die Rebellen für zahlreiche Anschläge verantwortlich.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,276953,00.html