Rund um den Dax


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Neuester Beitrag: 06.10.21 09:22
Eröffnet am:01.01.14 23:21von: ChartlordAnzahl Beiträge:2.466
Neuester Beitrag:06.10.21 09:22von: ChartlordLeser gesamt:515.101
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7523 Postings, 4754 Tage ChartlordDer Ausbruch wurde bestätigt

 
  
    #1176
07.05.18 08:41
Im Chart des Dax der vergangenen Woche kann man genau erkennen, dass der Dax die 200 Tage-Linie nach oben durchbrochen hatte und sofort am Donnerstag ein kleines aber direktes zweites Standbein ausgebildet hatte. Dabei ist es ihm nicht gelungen ganau auf die Linie zurückzukehren, statt dessen hat er im Sicherheitsabstand die Bestätigung erfolgen lassen. Damit gelangt der Dax aus seinem neutralen Bereich heraus in seine steigenden Bereiche. Diese liegen oberhalb von 13 200. Unterstützt wird er dabei durch den Wechselkurs, der jetzt als nächstes Ziel innerhalb der nächsten drei Monate die 1,15 anpeilt. Einzige Bedingung ist dabei, dass es währenddessen zu mindestens einenm weiteren Zinsschritt in den USA kommt.

Zumindest während der noch laufenden Berichte ist dabei fast jeder denkbare Verlauf möglich, wobei ein drittes Standbein auf der 200-Tage-Linie die geringste Wahrscheinlichkeit besitzt. Die größte Wahrscheinlichkeit liegt in einer 61er Extension des Anstiegs vom Tief Ende März bei ca. 11850 auf das Verlaufshoch vom 2.5.
bei 12 800. Das wären 580 Punkte zu den 12 800 und reicht also bis 13 380. Dazu kommen aber noch weitere Währungsschwankungen, die den Dax um so höher treiben, je tiefer der Éuro fällt.

Noch ist dabei aber keine Trendwende zur Rückkehr derjenigen zu erkennen, die seit Monaten aus dem Euroraum an die Wall Street gewechselt sind. Dazu sehe ich frühestens eine Möglichkeit/Gelegenheit nach den laufenden Berichten, wenn man einigermaßen den Überblick über die Gesamtheit der Werte des Index bekommt. Wegen einzelner Werte findet diese Trendwende nicht statt.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordEine politische Börse

 
  
    #1177
09.05.18 08:48
Ob sich die Aufkündigung der Verträge durch Donald Duck auf das Handelsgeschehen auswirkt, bleibt abzuwarten, denn einerseits haben die Börsen damit gerechnet, andererseits ist damit nichts gesagt, ob oder wie die USA Europa dazu zwingen wollen das Embargo mitzutragen, wenn gleichzeitig der Vertrag erhalten werden soll.

Da Deutschland, Frankreich und England im gleichen Boot sitzen, darf man gespannt sein wie der präsidiale Vollhonk die wirtschaftlcihen Aktivitäten der Europäer beenden will, die mit dem Bestand des Vertrages verbunden sind. Wirtschaftliche Strafen gegen europäische Firmen in den USA würden jedes weitere Bündnis mit den USA in Frage stellen, weil das einer politischen Erpressung gleich käme. Besonders die Engländer würden das sehr ernst nehmen.

Das will ich mir erst noch genau anschauen.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordNur ganz schnell

 
  
    #1178
11.05.18 13:12
Ich habe natürlich am Brückentag frei und bin am weitersau... äh. noch immer in geselliger Runde. Aber das hindert mich nicht daran in einem unbeobachteten Moment schnell hier darauf hinzuweisen, dass der Dax natürlich nicht irgendwo bei 12 880 angehalten hat, so wie es die meisten Analysten erwarteten, sondern wie ich schon mehrfach geschrieben habe aus 13 200 losmarschriert.

Dazu den Wechselkurs im Nacken, der für schnelleres oder langsameres Erreichen dieser ersten Marke nach oben sorgt. Das wird auch ins Wochenende mitgenommen. Vielleicht nicht auf dem Höchststand, aber mit weiterer Trendbestätigung.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordKlar im Visier

 
  
    #1179
14.05.18 09:22
Mit Umfeld und Vorgaben hat der Dax am Freitag zum Wochenschluss bestätigt, dass sein Ziel nicht bei 12 880 oder 13 000 liegt. Die Zahlen der Berichte müssen für den deutschen Leitindex weit höhere Ziele hergeben als es bislang von den meisten Analysten erwrtet wurde. Erstes Etappenziel noch in diesem Monat sind 13 200. Ob das dann als technischer Wert zur kurzfristigen Korrektur benutzt wird ist momentan noch eher zweifelhaft und hat für mich nur eine Wahrscheinlichkeit von höchstens 33%. Viel wahrscheinlicher (mindestens 51%) ist es, dass der Druck des Wechselkurses aufrecht erhalten bleibt, so dass der Dax weiter ansteigen wird und damit gleichzeitig den Abstand zum Dow verkleinert.

Zeitgleich mit dem stärker werdenden Dollar und dem steigenden Ölpreis dreht auch noch ein ganz anderer Trend. Kaum merklich, weil noch von einem sehr kleinen Ausgangswert, steigen die Verkaufszahlen von reinen Elektroautos an. Das Angebot ist mittlerweile aureichend vorhanden, so dass der Kunde ausreichend Wahlmöglichkeiten hat. Und mit einem steigenden Ölpreis, dessen Anstieg noch längst nicht an den Zapfsäulen angekommen ist, nimmt die Zahl der Käfer ständig weiter zu. Da das aber niht nur in Deutschland so ist, beginnt ab jetzt nach und nach der Druck auf den steigenen Ölpreis zu wachsen, weil der Verbrauch nicht mehr so ansteigt wie bisher bzw. teilweise sogar abnimmt.

Das Embargo der USA gegen den Iran trifft so nicht mehr so sehr ins Schwarze, weil einerseits China dieses für seinen Bedarf umgeht, andererseits eben die weltweite Nachfrage ihren Höhepunkt erreicht hat und die Trendwende begonnen hat. Der Umstieg der Industrieländer auf saubere Antriebsarten, die nicht fossil verbrennen, geht schneller als die Zunahme der Verbrennungsmobilität in Entwicklungsländern oder Schwelllenländern.

In Deutschland und auch in Europa sind zwei Faktoren von entscheidender Bedeutung. Erstens der Preis und zweitens die Gewöhnung. Die Verkaufspreise lassen nach, der Benzinpreis steigt auf 1,40 €, und die ersten Menschen können von ihrer Erfahrung im Umgang mit der Elektromobilität anderen berichten. Das aber ist die Mundpropanda, die in der ersten Phase der Markteinführung am meisten für Nachfrage sorgt. Daraus erwachsen die ersten Verkaufszahlen, die umsatzrelevant sind und die für weiteren Innovationsschub sogen wird. Schematisch genau so wie die Fortsetzung nach den ersten Siemens Funktelefonen, die den Einstieg in die Mobiltelefonie begründeten.

Nur sind die ersten Elektroautos für den täglichen Gebrauch schon viel fortschritttlicher als es die ersten Funktelefone je waren. Vom Preis-Leistungsverhältnis ganz zu schweigen.

Damit darf aber die Wirtschaft jetzt beginnen den Faktor Elektromobilität auch in die Bewertung von Aktienkursen einzupreisen. Dem wird sich nach und nach auch der Faktor "gesellschaftliche Aufwendungen für Mobilität" anschliessen, da Ölpreis und Strompreis nicht identisch sind. Frei werdende Mittel kommen der Allgemeinheit zu Gute, wobei das auch erst mit der Menge der betriebenen Fahrzeuge so richtig zunimmt.
Auf lange Sicht eben auch ein Faktor, der auch direkt und indirekt in die Inflationszahlen einfliesst.

Für die europäische Politik bietet sich so eine riesige Chance, eine Mobilitätswende einzuleiten. Abgesehen von direkten wirtschaftlichen Einflüssen, würde so auch eine Verringerung der Abhängigkeit vom Rohöl einsetzen, die nachhaltig soweit geht, dass auch geplante Klimaziele durch die CO2 Verringerung wieder erreichbar werden. Windkraft und besonders Solarkraft würden einen Schub bekommen, der vor allem die Hausbesitzer trifft, die plötzlich auch den Sprit für ihr Elektroauto auf dem Dach selbst herstellen können.

Anstelle massive Förderung von sauberen Industrieanlagen würde die gleiche Förderung im privaten Umbau viel nachhaltiger und umfangreicher sein. Durch eine anwendbare Elektromobilität ist die kombinierte Förderung von Solardach und Elektroauto deutlich aussichtsreicher als nur Auto oder nur Dach. Dies ist eine Gelegenheit, die man nicht ungenutzt verstreichen lassen sollte.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordDas Wirtschaftswachstum

 
  
    #1180
15.05.18 09:32
Im ersten Quartal lag das BIP bei plus 0,3%. Viele hatten etwas mehr erwartet, aber es gab eben einige Faktoren, die das gebremst haben, die aber inzwischen nicht mehr existieren. Die Grippewelle, die fehlende Investitionen, die noch auf die untätigen weil verhandelnden Koalitionäre zurückzuführen sind, die lange Kälteperiode im März und etwas nachlassende Besucherzahlen aus dem Nichteuroraum wegen des schlechten Wechselkurses sind nur einige Faktoren, die das bewirkt hatten.

Aber das ist jetzt vorbei. Nachhaltiger und stärker ist der gerade gestern gemeldete Anstieg der Beschäftigung. Er wird zeitverzögert für weit mehr Steuereinnahmen sorgen als auch die neuesten Schätzungen vorgesehen haben. Das wird in den Investitionen im zweiten Halbjahr 2018 spürbar die Wirtschaft beschleunigen. Im zweiten Quartal werden dagegen auch Nachholeffekte aus den ausgebliebenen Investitionen der öffentlichen Hand im ersten Quartal spürbar sein.

In dieser Hinsicht reicht es aus, wenn man die Steuereinnahmen im Auge behält. Solange dieser Wert nicht ins Negative dreht, bleibt das Wachstum voll erhalten, auch wenn es dabei zu Schwankungen kommen kann. Die Nachhaltigkeit der Nachfrage nach Arbeitskräften verhindert die sonst üblichen Überhitzungserscheinungen. Und die wären Voraussetzung für eine wirtschaftliche Trendwende. Ganz im Gegenteil, die steigenden Beschäftigungszahlen werden die Nachfrage im Konsumbereich weiter erhöhen, was den Aufschwung zeitlich versetzt verlängert. Die Kombination aus Personalbedarf und Mehrbeschäftigung ist wie eine Zange, die den Aufschwung auch unabhängig vom Export fest im Griff hat.

Private und industrielle Investitionen sollte man dabei nicht überbewerten. Kapazitäten kann man nicht ohne Personal erweitern, und solange nicht ausreichend Beschäftigte beschafft werden können, bleiben die Kapazitäten ohne Erweiterung aber am Anschlag laufend. Hier kann es sogar so weit kommen, dass derjenige Wettbewerbsvorteile vorweisen kann, dem es gelingt Personal aufzutreiben. Und das sogar mit höheren Gehältern als bei den Wettbewerbern. Das geht soweit, dass Marktanteile nur gewonnen werden können, wenn man die Leistung überhaupt vornehmen kann.

In so einer Lage sind herkömmliche Betrachtungen, die zu früheren Zeiten eines Aufschwungs zutreffend waren, nicht mehr angebracht. Der laufende Aufschwung ist nicht nur zum Teil eine Neuerung. Nullzins der Zentralbank, schwarze Null im Bundeshaushalt, starke Nachfrage nach Personal bei gleichzeitiger Leerung des Arbeitslosensektors sind Faktoren, die bisher nicht zusammen eingetroffen sind. Ihre Wirkungen sind sowohl insgesamt summierend, als auch einzeln gegenseitig erhaltend.
Daher würde ich den scheinbar geringen Wachstumswert von "nur" 0,3% BIP im ersten Quartal nicht aus dem Zusammenhang reißen und daraus eine Trendwende machen, wie es einige Analysten und Pressevertreter schon getan haben.

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und ein Quartal keine Trendumkehr.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordDer letzte Schritt

 
  
    #1181
1
16.05.18 09:22
Wir können uns noch genau daran erinnern, was die Griechen als eignen, letzten Beitrag vor dem Rettungsschirm "geleistet" haben. Es war die Bitte um Schuldenerlass. Nun bereitet die italienische Koalition das gleiche vor. Wie dumm - eine reine Zeitverschwendung. Anstelle seine Bemühungen auf Einsparungen zu lenken, soll die EZB die Kredite vernichten um gleichzeitig einen geplanten neuen Schuldenschub in Italien vornehmen zu können. Denn das war das letzte, was die neue Regierung vor dieser Bitte an die EZB in Planung hatte. Ein massives schuldenfinanziertes Investitionsprogramm.

Mit derartigen Planungen, Bitten und Vorschlägen sorgen die Rechten in Italien dafür, dass die Rechten in ganz Europa einen massiven Schub in der Wählergunst bekommen. Und nicht nur die Rechten. Auch die europäische Neidklasse - die Linken - lassen sich derartige Verstöße gegen die EU-Statuten nicht gefallen, besonders dann nicht, wenn das gleichzeitig in jedem Fall den politischen Gegner fördert. Und genau das tut diese Absicht auf jeden Fall, denn egal ob angenommen oder abgelehnt es waren die Rechten, die das wollten, und genau das hat man den Linken in Griechenland verwährt, oder besser beim zweiten Mal verwährt, denn dort gab es ja einen kleinen Schuldenschnitt.

Nur anders als bei den Griechen wird es für Italien keinen Rettungsschirm geben. Hier ist der Staatsbankrott vorgeplant. Noch werden die Kredite alle bedient, doch es ist jetzt schon absehbar, dass spätestens in 2019 das Steueraufkommen trotz Wirtschaftswachstum nicht mehr die Neuverschuldung ausgleichen kann. Die Neuverschuldung steigt dann schneller als die Steuern eingenommen werden. Damit werden die Italiener zusätzlich in ihrer Bonität abgewertet und verdientermaßen ins Ramschniveau überführt. Das jedoch erhöht die Zinsbelastung enorm.

Solange dort die politischen Verhältnisse so sind, dass die klare Mehrheit bestehend aus Linken und Rechten zusammen immer jede notwendige Sparpolitik verhindert, besteht keine Aussicht, dass sich daran etwas ändert. Besonders der Umstand, dass die Rechten und Linken um so mehr Zulauf erhalten, je mehr eingespart wird/werden soll, verschlimmert die Lage.

Aber selbst unter diesen Umständen wird der Euro eine harte Währung bleiben, denn der Bewertungsmaßstab ist nicht Italien sondern Deutschland. Und unsere Wirtschaftsmacht und Wirtschaftskraft hat trotz der Italiener die Trendwende bei der Staatsverschuldung erreicht und das zieht die Währung viel mehr in die feste Region als es Verschuldung und/oder Zahlungsunfähigkeit der anderen zur Verwässerung bringen können. Die Aufkauftätigkeit der EZB tut dabei ihre zusätzliche Wirkung, weil alle aufgekauften Titel nicht im und durch den Markt als Kreditausfälle bewertet werden (können) eben weil sie nicht mehr im Markt sind.

Und da wird die Menge der umlaufenden Titel zur bewerteten Größe, die eine Schieflage immer mehr zu den Titeln Deutschlands führt, die als AAA-Titel einen viel größeren Umfang im Markt haben als die Ramschtitel der anderen Euroländer, die eben aufgekauft worden sind. Das führt dazu, dass die Bonitäten der anderen Euroländer zwar abgestuft schlechter als die deutsche ist, aber durch die viel geringere Menge Titel im Umlauf weniger in die Bewertung des Euro einfliessen als die Masse der deutschen Titel bester Bonität.

Die wirtschaftliche Stärke Deutschlands ist viel größer als es nur die reine Geldwertbemessung aussagt. Hier ist der Faktor Stabilität mindestens genau so groß. Stabilität bedeutet jetzt im Gegensatz zu früher, dass das wirtschaftliche Standbein Export um das zweite Standbein Konsum (im weitesten Sinne) erweitert worden ist. Zusammen bedeutet das, dass es eine Rückkehr zu Massenarbeitslosigkeit, wie sie früher herrschte, nicht mehr geben wird. Nur noch leichte Schwankungen auf dem jeweilig erreichten Niveau.

Und von Tag zu Tag und von Jahr zu Jahr nimmt diese Stabilität der Wirtschaft weiter zu, weil die schwarze Null im Staatsahaushalt immer weitere Spielräume in der Entwicklung hervorbringt.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordDie regelmäßige Praxis

 
  
    #1182
17.05.18 09:09
bei der Erstellung der turnungsgemäßen Steuerschätzung läuft der Realität immer hinterher. Das gleiche gilt für die Arbeitslosenzahlen und noch viel mehr für die Zahl der Beschäftigten. Damit gewinnt der Fiskus und der Staatshaushalt einen derzeit immer weiter steigenden Spielraum für zukünftige Planungen. Diese können zeitlich versetzt als Nachtragshaushalt vorgenommen werden.

Problematisch wird das nur, wenn durch den bereits gestiegenen Haushalt die darin vorgesehenen Mittel ausgeschöpft worden sind und in der Folge diese Ausgaben zu einer vollständigen Auslastung des Marktes geführt haben. Das ist momentan unter anderem in der gesamten Baubranche der Fall. Jeder weitere Nachtragshaushalt trifft so auf eine praktisch nicht mehr zeitnahe Auftragserledigung, wenn überhaupt noch Aufträge angenommen werden. Dadurch werden die Staatsausgaben zumindest weiter zeitlich nach hinten verschoben, was aber wiederum in die noch weiter steigenden Einnahmen fällt. Dadurch wird aber die nächste Kreditaufnahme verzögert, was bei einer Gesamtdauer, sobald diese 12 Monate übersteigt, bedeutet, dass die Staatsverschuldung abgebaut worden ist.

Mit dem Nachtragshaushalt zu warten und die Gelder in das nächste Haushaltsjahr zu übernehmen ändert daran nichts, weil das Geld auf dem Konto ist und damit die Kreditaufnahme verzögert wird. Einzig Sachausgaben für Anschaffungen sind von dieser Praxis nicht betroffen. Überlegenswert wäre so nur eine grundsätzliche Veränderung der Nachtragshaushalte in "Anschaffungshaushalte", die aber mit Vorsicht zu behandeln sind. Zu schnell wird da "gehamstert" und angeschafft, was gar nicht notwendig ist.

In diesen Umständen ist daher auch etwas verborgen, was man sehr leicht übersehen kann. Es ist ein Puffer, der unsere Wirtschaft langfristig unter Dampf hält. Alle Planungen, die unter einer gewissen Vorsicht auf eine nachlassende Konjunktur erfolgen, sind auf absehbare Zeit (=mindestens 2 Jahre) verkehrt. Das Wirtschaftsvolumen steigt trotz sehr verhaltener Investitionen der Wirtschaft nur langsam an, weil nicht mehr der Faktor fehlendes Geld für Investitionen sondern fehlendes Personal für Expansion der große Bremsklotz geworden ist.

Gleichzeitig - während die Investitionen hinausgeschoben werden - steigen die Einnahmen und sorgen dafür, dass Investitionen immer weniger kreditfinanziert erfolgen müssen. Das wiederum stärkt die Finanzbasis der Unternehmen ganz langfristig.
Für Anleger bedeutet das, dass jetzt die Zeit gekommen ist, in der man genau hinschauen muss um einen günstigen Einstiegszeitpunkt zu erhalten. Der jetzt immer länger andauernde Aufschwung ist ein fundamental günstiger Moment zum Neueinstieg in Aktien.

Wer jetzt in Europa auf steigende Zinsen wartet, der wartet vergeblich. Und wer in die USA zu den steigenden Zinsen wechselt/wechseln will, wird sehr bald merken, dass die Unternehmensgewinne in Deutschland schneller als die Zinsen in den USA steigen/steigen werden.

Der Chartlord
 

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordWie erwartet

 
  
    #1183
22.05.18 08:48
Soeben wurden die Zahlen der Steuereinkünfte der öffentlichen Hand für April 2018 veröffentlicht. Gegenüber April 2017 sind die Steuereinnahmen um 3,9% gestiegen. Dazu wird die Wachstumsdelle des ersten Quartals nunmehr wegen der Sondereffekte der Grippewelle und der Streiks als beendeter Einmaleffekt gewertet, der wegen der vollen Auftragsbücher quasi "nachgearbeitet" weren muss und wird. Dadurch wird es zu vorübergehenden Ausreißern nach oben kommen.

Auf Sicht des genzen Jahres wird das Wachstum den Erwartungen mindestens entsprechen, und die Steuereinnahmen mindestens eben so. Für die Wirtschaft bedeutet das, dass der Blick auf die Beschäftigungszahlen immer wichtiger als der Blick auf die Arbeitslosenzahlen wird. Da die schwarze Null locker erhalten bleibt, wächst das Investitionsvolumen fast genau wie das Steueraufkommen. Steuerentlastungen sind darin noch nicht enthalten, werden aber zwangsläufig kommen. Vor allem die Abschaffung des Soli´s ist unter der Hand schon längst beschlossene Sache, und das nicht erst, wenn der verfassungsgemäße Anlaß fristgemäß abläuft.

Die Begleitumstände jedoch haben sich verändert. Ich hatte schon darauf hingewiesen, dass der Wechselkurs die 1,15 anpeilen wird, aber dass er das schon jetzt ohne weitere Zinsanhebungen in den USA tut, deutet auf ein noch tieferes Ziel hin. Für die Wirtschaft aber ein noch einflussreicherer Faktor ist der Ölpreis. Jedenfall in seiner jetzigen, steigenden Verfassung. Noch ist der gegenwärtige Preis nicht an den Tankstellen angekommen, aber genau das ist der Faktor, der zusammen mit der ständigen Innovation für ständig steigende Zahlen der verkauften Elektroautos sorgt.

Immer mehr (Schnell-)ladestationen und nachlassende Furcht vor fehlender Reichweite, dazu Mundpropaganda und auch reduzierte Preise beginnen jetzt eine Nachfrage zu etablieren. Kommend von einem fast Nullniveau wird schon im restlichen Jahresverlauf eine stabile wachsende Anzahl jetzt als erkennbare Verkehrsteilnehmer auftauchen. Je nach dem wie sich der Benzinpreis in den kommenden 12 bis 18 Monaten entwickelt, so halte ich die früher angepeilten und inzwischen für unrealistischen 1 Mio. Elektroautos auf Deutschlands Straßen für möglicherweise doch realistisch.

Damals wurde voreilig ohne den fallenden/gefallenen Benzinpreis geschätzt; dazu das fehlende Angebot der Automobilhersteller. Das hat sich geändert. Die Angebotspalette ist inzwischen ausreichend groß und ihre Leistungsfähigkeit deutlich gewachsen. Steigt der Ölpreis/Benzinpreis so schnell weiter an, obwohl massive Überproduktion vorhanden ist, so werden immer mehr Elektroautos verkauft. 1,40 € an der Zapfsäule sind vielleicht noch mit den gestiegenen Einkommen erträglich, 1,50 € jedoch nicht. Dann wechselt die Belastbarkeit des Benzinpreises zur Belastbarkeit des Verkaufspreises für Elektroautos.

Die noch vorhandene Förderung wird dann erst ihre volle Wirkung entfalten.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordDas erste Etappenziel wurde erreicht

 
  
    #1184
23.05.18 09:07
Gestern hat der Dax intraday das erste von mir erwartete Etappenziel bei 13 200 erreicht. Nun ist es an der Zeit rein technisch den bisherigen Verlauf des Anstieges zu überdenken. Viel Zeit wird dazu nicht bleiben, denn der Dax steht unter dem starken Einfluss des Wechselkurses, der weiter nachgibt und den Dax damit anfeuert.

Seit dem letzten Verlaufstief, das auch das Tief der Korrektur ist, hat der Dax von den ca. 1900 Punkten der Korrektur bereits ca. 1500 Punkte wieder aufgearbeitet. Dabei konnten alle Durchschnittslinien nach oben durchbrochen werden. Für einen dauerhaften Anstieg über einen längeren Zeitraum bedarf es noch des Anstiegs der 38-Tage-Linie über die 200-Tage-Linie hinaus. Das könnte noch in diesem Monat erreicht werden. Spätestens dann richtet sich das Ziel des Dax auf seine nächste Etappe - dem bisherigen Allzeithoch, das natürlich keine Widerstandsmarke ist, sondern mit seinem Übersteigen ein Kaufsignal auslöst.

Solange kann der Dax noch Luft holen und bis 12 740 korrigieren. Dort liegt momentan die 200 Tage-Linie. Das gilt nur solange die 38-Tage-Linie nicht darüber angestiegen ist. Dann darf der Dax höchstens auf die 38-Tage-Linie zurücksetzen. Für einen sofortigen weiteren Anstieg besteht nur eine etwas geringere Wahrscheinlichkeit als für eine kurze Verschnaufpause wie eben genannt. (41% zu 51%)

Allerdings muss der weitere Anstieg über die 13 200 durch den Handelsschluss von zwei aufeinander folgenden Handelstagen bestätigt werden. Das liegt an den vielen Fallen und Fehlsignalen, die der Dax mit seinem Wechsel in seine steigende Region einstecken muss. Ein steigendes Volumen spricht jedoch mit einem weiteren Anstieg eher gegen Fallen/Fehlsignale.

Alles das gilt jedoch nur solange der Wechselkurs der letzten Wochen seinen Kurs beibehält. Langsame Schwächung des Euros und Stärkung des Dollars sind damit gemeint. Kommt es dagegen zu sprunghaften Ausschlägen - auch bei politischen Einflüssen - so wird der Markt eher verunsichert und je nach Ausschlag des Wechselkurses kann der Dax auch länger seitwärts laufen oder steil anspringen.

Für eine Korrektur unter die oben erwähnte Marke müsste schon eine Trendwende im Wechselkurs anstehen, die den schwächeren Euro wieder über 1,25 ansteigen lassen muss. Aber eher das Gegenteil wird der Fall sein, besonders dann, wenn die italienischen Vollpfosten ihre Flucht in die Verschuldung umsetzen.

Entgegen fast allen Finanzweisen hier in Deutschland, die das Ende des Euro kommen sehen usw. reibe ich mir schon die Hände, weil es der erneute Untergang des römischen Reiches sein wird, der die Trümmer in die Hände deutscher Unternehmen fliessen lässt, die auch von diesem Niedergang wieder profitieren werden. Anstelle eines heiligen römischen Reiches deutscher Nation wird es italienische Kunden der deutschen Bank geben, denn zuerst werden die Banken in italien zusammenbrechen, weil sie nicht über die notwendige Kernquote verfügen.

Anders als Griechenland verfügt Italien noch über einige lohnendswerte Objekte, die wir in Deutschland gerne übernehmen würden. Natürlich nicht Fiat sondern nur Ferrari. Aber das kann ja eine Insolvenzversteigerung trennen.

Die Ankündigung einer Rente mit 55 in Italien ist eine Kriegserklärung an alle sparsamen Europäer. Der damit verbundene Versuch über die extreme Schuldenanhebung eine Fürsorge/Mithaftung der anderen Europäer zu erwirken/erzwingen ist einfach lächerlich. Das, was mit Griechenland geklappt hat, hat nur wegen der winzigen Größe Griechenlands geklappt. Bei Italien würde der Karren ungebremst an die Wand gefahren werden. Vielleicht ganz gut so, denn mit dem Beispiel Griechenlands hatten die Italiener genügend Zeit sich entsprechend umzustellen. Aber was haben sie getan ?

Ein Don Quijote, der gegen Windmühlen kämpft, ist ein seriöserer Politiker als Beppe Grillo. Aber zum Glück bekommt jedes Land die Regierung, die es verdient.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordVielen Dank Donald Trump !

 
  
    #1185
24.05.18 08:57
Mit der Ankündigung Strafzölle auf deutsche Importautomobile zu erheben, hat der amerikanische Präsident sich und seiner Nation einen riesigen Bärendienst erwiesen. Wie man schon am Beispiel der manipulierten Dieselfahrzeuge in den USA sehen kann, hat der Skandal den deutshen Automobilbauern nicht geschadet, jedenfalls was die Umsätze betrifft. Nicht einmal die Umsätze der neuen Dieselfahrzeuge sind nennenswert in den amerikanischen Keller gegangen.

Das wird auch bei Strafzöllen bei den Importautos nicht anders sein. Welcher vernünftige Ami kauft ein Schrottauto made in US, wenn er genau weiß, dass die Qualität der Hardware immer made in Germany ist ?

Daran wird auch ein Preisaufschlag von 25% nichts ändern, denn dadurch werden die amerikanischen Autos nicht besser. Und für die Zukunft droht der amerikanischen Automobilindustrie der völlige Niedergang, denn mit der Markteinführung der Elektroautos ist nicht mehr alleine der Verbrennungsmotor für das wesentliche Qualitätsmerkmal von Bedeutung. Die Motoren der Amis sind zwar Spritfresser aber zuverlässige Antriebe. Nur bei der Elektromobilität spielt das fast keine Rolle mehr, denn Elektromotoren sind fast alle bau-und leistungsgleich.

Bei den Elektroautos wird es viel mehr und viel stärker auf das drumherum um den Elektromotor ankommen. Und da ist das Ungleichgewicht von rollenden Colabüchsen zu vernünftigen Autos riesengroß. An der Marke Tesla kann man den Unterscheid im Normalsegment genau erkennen. Nur die viel teureren Modelle können mit dem Standart, der von uns vorgegeben wird, mithalten.

Zum Glück für uns erkennt der präsidiale Volltrottel nicht, dass die Amis in Sachen Auto genau wie die Deutschen ticken. Wer kann, kauft sich ein deutsches Auto. Wer davon absieht, hat dafür einen triftigen Grund, der nicht auf der nationalen Preisliste beruht sondern auf den Anforderungen des Käufers. Dieses Verhalten besteht auch schon ohne Strafzölle und wird durch sie nicht verändert.

So werden Strafzölle einfach eins zu eins an die Kunden weitergegeben. Den Schaden hat der amerikanische Steuerzahler, denn der Gewinn wandert weiter nach Deutschland, die Zölle zwar in den Staatshaushalt, aber die US-Wirtschaft wird davon keine Förderung erleben. Die tatsächliche Veränderung liegt in der Bindung des Geldes an die Käufer, die für Autos mehr ausgeben müssen und für andere Dinge nicht mehr so viel Geld haben.

Das ist der Weg der Wirtschaft, Strafzölle verändern nicht das Angebot oder die Nachfrage, sie verzögern sie nur und zwar solange bis der Kunde den gestiegenen Preis bezahlen kann. Eine Nachfrage nach anderen Produkten wird damit nicht aufgebaut, das würde zumindest eine Vergleichbarkeit dieser Produkte voraussetzen.

Mit welchen amerikanischen Autos soll man die A,E,S-Klasse, einen 3er,5er,7er oder einen Golf vergleichen ?

(Oder besser - mit welchen amerikanischen Statussymbolen erlangt man die gleiche zur Schaustellung wie mit deutschen Autos ?)

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordWie am Mittwoch erwartet

 
  
    #1186
25.05.18 09:08
Der Dax hat gestern die Zeit im Mai genutzt um kräftig Luft zu holen. Mit einem Tagesschluss unter 12 880 ist das Ziel an der 200-Tage-Linie direkt aktiviert worden. Nur darf man nicht davon ausgehen, dass der Dax das "so hastig" erreichen wird. Auf dr Zeitschiene wird das in der kommenden Woche der Fall sein, wenn der erste Sommermonat vorbereitet wird.

Die neuesten Zahlen der Automobilwerte werden dafür sorgen, dass keine Strafzölle die Amis davon abhalten werden weiter deutsche Autos zu kaufen. Selbst eine Dieselaffäre hat das nicht erreicht, warum sollten das höhere Preise tun ?

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordÜberall Störfeuer

 
  
    #1187
28.05.18 09:04
Die jetzt gescheiterte Regierungsbildung in Italien
Die Hochburg der Bestechlichkeit in Deutschland bei der Migration
Die einsetzenden Fahrverbote
Die drohenen Strafzölle
Die Spekulationsblase im Rohöl
Die nicht ausreichenden Wohnungneubauten in Deutschland
Die täglichen Unwetterschäden in Deutschland
Die ständigen Nörgeleien der Banken über den Nullzins
usw. usw.

Gibt es denn nicht worüber man sich freuen darf ? Doch, natürlich !
Die nächsten Zahlen zur Beschäftigung kommen am Mittwoch und werden weiter belegen, dass alle negativen Faktoren im Vergleich zu den ständig wachsenden Beschäftigungszahlen und dem damit verbundenen Steueraufkommen nur kleine Schönheitsfehler sind, die mit dem wirtschaftlichen Ertrag mehr als nur etwas ausgeglichen werden.

Das Problem dabei ist, dass durch die Beschäftigten keine Verbesserung der Stimmungslage an den Aktienmärkten eintritt. Sie wird quasi als selbstverständlich bereits engepreist bewertet. Aber das ist so nicht ausreichend. Durch die immer weiter steigende Beschäftigung wird auch gleichzeitig die Nachfrage nach Konsum gesteigert. Das als Faktor neben den steigenden Staatseinnahmen ist sogar so nachhaltig, dass außenwirtschaftliche Beeinträchtigungen nicht nur abgemildert sondern zur Zeit sogar mehr als ausgeglichen werden.

Auch wenn die staatliche Investitionstätigkeit zeitlich den Einnahmen hinterher läuft, ist es faktisch ein sich immer weiter steigerndes Investitionsprogramm im Inland, das trotz der deutschen Rekordexporte den inländischen Anteil der Wirtschaft schneller als den Export wachsen lässt. Die offiziellen Schätzungen für 2018 erwarten wieder einen Anstieg der Beschäftigung um mehr als 600 000. Zusammen mit den Zahlen der Vorjahre ist das eine Nachfragesteigerung auch zum Beispiel im Stahlbereich, der relevant die Beeinträchtigung der Strafzölle in den USA vermindern wird - bei langfristigem weiteren Beschäftigungswachstum soagr mehr als ausgleicht.

Auch wenn das Wachstum im Handel mit China bedeutend ist, so ist das gesamtwirtschaftliche Wachstum in Deutschland immer mehr durch die inländische Wirtschaft bestimmt. Das wird in 2019 und 2020 sogar noch weiter zunehmen, weil bestimmte Investitionen erst noch kommen. Der Ausbau der Infrastruktur im Internet und auf den Straßen hat noch nicht einmal richtig begonnen. Das kommt erst noch.
Bleibt der Trend so wie er zur Zeit ist, so sind Ende 2020 fast 1,5 Mio. Menschen mehr in der Beschäftigung. Deren Konsumnachfrage kann erst danach befriedigt werden. Also bleibt der Aufschwung auch über 2021 hinaus erhalten.

Hier ist die deutsche Wirtschaft langfristig gefordert mehr für die Ausbildung zu investieren. Nur wer in der Lage ist ausreichend für eigenen Nachwuchs zu sorgen, kann seine Marktstellung erhalten, denn die Arbeit kann nur von ausgebildeten Beschäftigten erledigt werden. Und das ist der Hebel, den die Firmen selbst umlegen müssen. Da wird es nicht mehr ausreichen einfach nur ein paar Stellen auszuschreiben. Wie es dann aussieht, kann man jetzt schon an den Stellenausschreibungen im öffentlichen Dienst besonders bei der Polizei sehen. Da sind teilweise nicht einmal die ausgeschriebenen Stellen der letzten beiden Jahre besetzt worden.

Der Chartlord

 

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordAuf dem richtigen Kurs

 
  
    #1188
1
29.05.18 09:00
Inzwischen ist seit meiner Einschätzung vom 23.5. hier im Thread der Kurs des Dax in der richtigen Spur. Dazu gehört auch die Zeitschiene, die das Erreichen der 12 740 bzw. die 200-Tage-Line spätestens am Donnerstag vorsieht. Dabei könne es sogar noch am mDonnerstag zu einem Rebound kommen, der am Freitag durch den neuen Monat übernommen und fortgesetzt werden wird. Die Wahrscheinlichkeit für diese Variante sehe ich heute bei 55%, mit leicht steigender Tendenz je näher sich der Dax der 200-Tage-Linie nähert.

Ich habe in den verschiedensten Foren Beiträge zum Thema Elektromobilität gelesen und dabei etliche Falschinformationen bemerkt. Gerade im Moment ist dieses Thema brandaktuell, weil morgen die zweite Fabrik der Streetscooter eröffnet wird, die die Produktionskapazität von 10 000 auf 20 000 Stück pro Jahr anheben wird. Das wichtigste dabei ist, dass mit der Lieferung der Streetscooter zugleich auch immer eine Ladestation zum Lieferumfamg gehört. Damit sind alle Fragen bezüglcih der gewerblichen Nutzung der Elektromobilität gelöst, weil durch die Reichweitenbeschränkung diese Ladestation völlig ausreicht (normalerweise eine pro Auto).

Das lässt sich zwar nicht eins zu eins auf PKW´s anwenden, zeigt aber schematisch, dass für kleinere Strecken bereits alle Probleme gelöst sind. Wer nicht längere Stecken fahren muss oder will, hat also bereits zum jetzigen Zeitpunkt keine Schwierigkeiten bei der Aufladung - vorausgesetzt es kann eine Ladestation eingerichtet werden. Auch hier gibt es keine Schwierigkeit, weil genügend Anbieter vorhanden sind.

Somit wird in den nächsten Zeit die Anzahl der Elektroautos auf den Straßen Deutschlands stark steigen, auch wenn der größte Teil nur als Kleintransporter sichtbar sein wird. Trotzdem wird das den Trend hin zur Elektromobilität verstärken.

Außerdem muss sich der Dax darauf einstellen, dass die Post als vierter Autobauer im Index gelistet wird, weil mit der zweiten Fabrik der Umsatz der Autos bei 1 Milliarde € pro Jahr liegt. Und schon darf man gespannt die Frage stellen, ob bei einer bevorstehenden globalen Nachfrage diese mit nur zwei kleinen Produktionsstätten befriedigt werden kann. Die gestrige Meldung von der Bestellung der britischen Milchmänner geht in diese Richtung, denn es ist eine Bestellung eines Unternehmens, dass mit den deutschen Nordsee-Filialen schon 80 Works bestellt hatte, und dass das somit eine (Nach)Bestellung aus Überzeugung ist.

Eine bessere Werbung für ein aufstrebendes Automobilunternehmen gibt es nicht.

Der Chartlord
 

5 Postings, 5958 Tage Jazekeine Milliarde? pro Jahr?

 
  
    #1189
29.05.18 14:19
bei 250 Arbeitstage im Jahr, sind es 4000000 pro Tag.  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordHeute kommt die Zahlenflut

 
  
    #1190
30.05.18 09:09
Soweit sie schon bekannt sind, liegen sie wieder einmal gegen die Erwartungen der Banken, die schon lange Monat für Monat Inflation herbeibeten, die jedoch ausbleibt. Schon sind wieder vermehrt Analysen vorgelegt worden, die sogar bis Ende 2019 nicht einmal die Aufkäufe beenden werden, weil ansonsten der Impuls der Teuerungsrichtung wieder nach unten zeigen würde. Entsprechend sind auch diese Stimmen dazu übergegangen nicht mehr drei kleine Zinsschritte in den USA in diesem Jahr zu erwarten sondern nur noch einen - wenn überhaupt.

Während dessen spitzt sich die Lage in Brasilien darmatisch zu. Der Streik der Lastwagenfahrer hat das Land fest im Griff und dabei die Masse der Bevölkerung auf seiner Seite. Sprist ist ausverkauft und Lebensmittel werden knapp. Die korrupte Regierung versucht nun für 60 Tage die Spritpreise wieder auf das normale Maß zu reduzieren, hat diese Rechnung aber ohne die Bevölkerung gemacht. Der Streik geht weiter und an die Substanz der Wirtschaft, zumal sich auch andere Wirtschaftszweige mit den Streikenden solidarisiert haben.

Da nun dort kein Sprit mehr verbraucht wird, beginnt sich das auf dem Weltmarkt auszuwirken. Zumindest für die Dauer des Streiks ist die unveränderte Förderquote ein gewaltiger Druck auf den Ölpreis. Besonders die Kredit finanzierten Off-Shore Förderungen vor der Küste Brasiliens müssen an andere Abnehmer gehen, weil die inländischen Verbraucher nichts mehr verbrauchen. Dazu sind auch die Lagerbestände voll.

Gleichzeitig verhandeln die Saudis mit Russland über eine Erhöhung der Förderquote. Das geschieht jetzt aber genau zur Unzeit, denn wenn Brasilien nichts mehr selbst verbraucht werden die Förderströme umgeleitet; und da die USA nichts importieren bleibt nur Europa als das vorrangige Ziel. Das werden wir genau im Auge behalten, denn die Auswirkungen treten erst noch ein.

Eingetreten sind die neuesten Zahlen des deutschen Einzelhandels, die weit über den Erwartungen lagen. Nachher kommen noch die Zahlen des Arbeitsmarktes, die man ganz genau zusammen mit diesen Zahlen des Einzelhandels ansehen muss um daraus die Entwicklung der Binnenkonjunktur abzulesen. Hier kommt das Wachstum nicht Export abhängig voran. Das bedeutet, dass das Wachstum zumindest zum großen Teil nicht von außenpolitischen Faktoren abhängig ist. Das ist eine neue Qualität, die die Wirtschaftsmacht Deutschlands noch viel deutlicher anhebt, als es auf den ersten Blick ersichtlich ist.

Hier sind Faktoren am kommen, die sogar Strafzölle usw. überkompensieren. Die Größenordnung des Wachstums im deutschen Einzelhandel reicht dazu mit den gemeldeten 2,3% bereits aus. Fallen die Spritpreise hier auch entsprechend weiter, so fällt auch der letzte Rest Hoffnung der Banken auf Zinsanhebungen. Da braucht man auch die gesunkenen Importpreise nicht mehr erwähnen.

Der Chartlord





 

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordWas für ein Unsinn

 
  
    #1191
3
31.05.18 11:48
Da geht mir der Kragen hoch. Mit was für einer unglaublichen Frechheit wird von sogenannten Experten behauptet, dass Deutschland im Falle einer Italienpleite auch beeinträchtigt wird. Das ist nicht der Fall.

Das Konstruckt Euro ist so gestaltet, dass nicht einmal die EZB davon negativ betroffen ist, von Deutschland ganz zu schweigen. Im Gegensatz zu Deutschland hat die EZB italienische Anleihen vom Markt aufgekauft, nicht von Italien sondern aus dem freien Markt, damit im Gegenzug das Geld dafür in den Wirtschaftskreislauf gepumpt wird. Die Zahlungen des Schuldners - also Italien - müssen dem entsprechend jetzt an die EZB erfolgen. Da Deutschland keine Titel gekauft hat, kann Deutschland auch keine Zahlungsausfälle bekommen.

Anders die EZB. Wird Italien zahlungsunfähig, so verliert Italien die Möglichkeit selbst Anleihen in Euro auf dem freien Markt auszugeben. Es bleibt daher nur der Austritt aus dem Euro. Mit fatalen Folgen - allerdings nur für Italien und die Inhaber der italienischen Anleihen, soweit diese Inhaber nicht selbst über monetäre Einflussmöglichkeiten verfügen. Aber genau das hat die EZB ja. Sie kann über Wechselkurse vom Euro zu jeder anderen Währung auf den Wert/Wertverlust/Zahlungsverkehr die fehlenden/ausbleibenden Raten der faulen Anleihen soweit beeinflussen, dass jede Zahlung (zum Beispiel in Lira) einen Wechselkursaufschlag erhält, der bis zur Deckung der ausbleibenden Zahlungen reicht.

Das jedoch hat zur Folge, dass diese Währung noch viel weiter an Wert verliert, als es der freie Markt alleine drücken wird. Die Folge davon ist eine Hyperinflation der Lira zum Euro und zeitlich versetzt auch zu allen anderen Währungen.

Das, was die sogenannten Experten für gegeben halten, ist nur die bisherige Verhaltensweise, die nur über den Markt gesteuert erfolgt. Das jedoch ist dann nicht der Fall, wenn die EZB die Stabilität des Euro gegenüber einer oder allen anderen Währungen bewahren muss. Die Folge davon ist, dass die betroffenen Fremdwährungen nicht durch den Markt frei konvertierbar sein werden. Hier kann und wird die EZB den Wechselkurs zum Euro so tief festlegen, dass es einer Zwangsabgabe gleichkommt. Jeder, der mit Lira im Euro-Raum bezahlen will, wird sovielmehr für den Umtausch aufwenden müsen, dass die eigentlichen Preise so gut wie gar nicht mehr bezahlt werden können.

Die wirklich schlimme Folge ist, dass sich die italienische Wirtschaft auf eine Binnenwirtschaft zusammen schrumpft, die Export und Import extrem verkümmern lassen. Dazu ist eine aktuelle Zahlungsunfähigkeit im Euro auch das faktische Ende der Nachfrage nach Anleihen in anderer Währung, weil diese unter ständigem Wertverlust stehen. Das kann nicht durch höhere Verzinsung aufgefangen werden. So bleibt der Zwang für die Italiener erhalten, die alten Anleihen zu bedienen, denn ansonsten droht der Wertverlust der Lira bis zum faktischen Nullpunkt.

Selbst wenn eine italienische Regierung versucht Stabilität im Haushalt mit der Lira herzustellen, so ist das entweder nur mit Einsparungen möglich, die aber schon im Euro keiner vonehmen wollte, oder aber über die Notenpresse. Nur anders als im Euro, dessen Einsparungen im Haushalt sich nicht auf den Wechselkurs und somit auf den Handel auswirken, ist der Weg über die Notenpresse der Schnitt an der eigenen Kaufkraft im Ausland. Und wer da denkt, dass damit Wettbewerbsvorteile entstehen, der muss erst lernen, dass das nur für Produkte gilt, die in Italien ohne Importanteile entstehen. Also gilt das nur für Pasta, Wein und Oliven.

Da die EZB keinen Schuldenschnitt machen darf und Deutschland keine faulen Titel hat, trifft die Last nur die Italiener, die egal in welcher Währung die Anleihen bezahlen müssen. Anders als Griechenland, das nur eine extrem kleine Volkswirtschaft hat, sind die Auswirkungen für Italien nicht nur absolut sondern erst recht proportional viel größer. Man sieht am Beispiel Griechenlands wie sich selbst unter schwersten Umständen ein Verbleib im Euro gelohnt hat, weil sich alleine schon die Fremdenverkehrseinnahmen in Euro rentiert haben. Was passiert, wenn Urlauber in Italien in Lira bezahlen können, kann man sich kaum vorstellen.

Und was auch kommen mag, solange sich die EZB an die Regeln hält, wird Deutschland immer auch von solchen Situationen profitieren.

Der Chartlord  

1569 Postings, 4399 Tage Ben-Optimistalso CL, großes Kompliment für deine Beiträge

 
  
    #1192
1
01.06.18 11:35
in diesem Forum, wäre schön, wenn dir hier mehr Leute ein paar positive Bewertungen zukommen lassen würden, eine Freude deine Beiträge hier zu lesen!!!  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordKeine Angst vor Strafzöllen !

 
  
    #1193
1
04.06.18 09:33
Das Ausmaß der Strafzölle darf man nicht überschätzen. Bislang werden sie nur auf Stahl und Aluminium erhoben. Selbst wenn sie auf Autos ausgeweitet werden würden, wäre das höchstens ein Haar in der Suppe. Das Problem dabei ist, dass es weder beim Stahl noch beim Alu und erst recht nicht bei den Autos um Billigprodukte sondern um Spezialprodukte bzw. hochwertige Markenprodukte handelt, die entweder woanders nicht billiger zu erwerben sind oder nirgends Ersatzprodukte zu bekommen sind. Faktisch bedeutet das für die Amis, dass sie entweder mehr bezahlen müssen oder auf schlechtere inländische Waren umsteigen sollen, was in der Baubranche wegen der statischen Überprüfung bei der Abnahme nicht geht.

Wir dürfen nicht so tun, als ob die Amis bei Thyssen ihre Colabüchsen bestellen.

Wir dürfen aber auch nicht so tun, als ob wohlhabende Amis in den Großstädten, die dort den Mittelstand darstellen, sofort zu Pick-ups greifen, wenn E-Klasse, 5er oder die A4er teurer werden. Wer in den USA Pick-ups benötigt, war sowieso nie Kunde deutscher Autobauer. Und wer sich ein richtiges Auto leisten konnte, wollte, wenn möglich, nicht nur die E-Klasse kaufen sondern auch gleich von AMG veredeln.

Meiner Schätzung nach gehen mehr als 75% der Strafzölle ins Leere. Der Nimbus der Made in Germany Herstellung hat sich durch den Dieselskandal sogar noch weiter erhöht. Durch die Berichterstattung ist nämlich herausgekommen, dass zwar eine Betrugssoftware eingespielt wurde, das aber in eine Qualität, die gerade durch diese Berichterstattung noch mehr den Verbrauchern vorgeführt worden ist. Faktisch eine weitere Fortsetzung wie sie bei der Einführung des Begriffs "Made in Germany" durch die viktorianischen Engländer vorgenommen wurde. Die größte sich selbst konterkarierende Diskreditierung aller Zeiten.

Übrigens würden die Strafzölle Europas ähnlich neben der Spur liegen. Wer trinkt denn schon Bourbon ? In Europa geht nur Scotch ! Und wer fährt denn schon eine neue Harley ? Oldtimer ja, aber Neue ? Und Jeans sind aus der Mode gekommen. Für einige Frauen sind sogar schon Röcke wieder beliebter.

Regen wir uns also nicht über Sachen auf, die längst nicht so heiss gegessen werden wie sie gekocht werden. Einen Handelskrieg kann Amerika nicht verlieren ? ( so Trump) Das lässt sich so jetzt nicht sagen, aber einen Wirtschaftskrieg werden sie verlieren, denn den kann nur der gewinnen, der ihn bezahlen kann. Und dazu fehlt es dem Amis an Haushaltsmittel. Und genau da können wir Deutsche es nicht nur mit den Amis aufnehmen sondern ihnen ihre Grenzen aufzeigen.

Denn im Gegensatz zu einem Handelskrieg, bei dem es nur zu protektionischtischen Maßnahmen kommt, die nur der Verbraucher bezahlt, kommt es bei einem Wirtschaftskrieg zu ganz anderen Verwerfungen, die nicht vom Verbraucher zu steuern sind. Hier würde sich die Finanzkraft Deutschlands gegen die Verschuldung der Amis durchsetzen, zum Beipsiel in dem man die geplanten Entwicklungshilfemittel dazu verwendet (ggf. aufstockt) Einfluss auf bestimmte Bereiche des Weltmarktes zu nehmen, die von den Amis importiert werden müssen.

Nehmen wir nur mal das Beipiel Kupfer.

Ohne dieses Metall geht in der Elektronikverarbeitung gar nichts.
Kaufen wir das Metall zum Weltmarktpreis direkt vom Erzeuger auf und gewähren ihm dazu anstelle eines höheren Weltmarktpreises sagen wir mal Verrechnungseinheiten, die diese Länder dazu benutzen können bei uns Waren einzukaufen, so fehlt den Amis das Kupfer. Nicht denken, dass der deutsche Staat darauf sitzen bleiben würde, wir würden es zu ganz normalen Preis an die deutschen Hersteller verkaufen.

Die Preise auf dem Weltmarkt würden steigen, die lieferbare Menge in die USA mindestens sinken und gleichzeitig die Inflation steigen. Es ist genau diese Inflation, die die Amis über den Umweg ihrer Haushaltsfinanzierung in die Knie zwingen würde. Und was mit Kupfer klappt, geht auch mit anderen seltenen Stoffen/Metallen, nur nicht mit Eisen und Alu, weil dort eine Überkapazität vorliegt. Nur die Wirtschaft der Amis hängt viel mehr an dem günstigen Erwerb der seltenen Stoffe/Metalle, weil diese in den neuen Technologien benötigt werden.

So würden wir unsere Autos ganz normal weiter bauen, wogegen die iPhones mindestens deutlich teurer werden würden, wenn nicht sogar unlieferbar. Von den Auswirkungen auf die Finanzwelt ganz zu schweigen, denn an den Rohstoffbörsen würden die Amis auch extrem verlieren, weil sie es hauptsächlich sind, die dort Termingeschäfte eingegangen sind, die wegen der künstlichen Verknappung der Rohstoffe dann nicht mehr (ausreichend) liefern können.

Nein, nicht wir müssen uns fürchten, sondern die Amis. Und bitte nicht denken, dass in einem Handelskrieg eine Spirale der Eskalation losgetreten werden würde. Das würde nur gehen, wenn die Amis ohne Zinsbelastung ihre Haushaltsmittel aufstocken könnten.

Deutschland ist im Vergleich zu den USA stärker als ein gallisches Dorf zu den Römern.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordDer zeitliche Horizont

 
  
    #1194
05.06.18 09:17
Stellt man seine Erwartungen für die nächste Zeit auf, so ist dieser Vorgang, was die Zeitschiene betrifft, fliessend. Er schliesst sich direkt an die Gegenwart an und dauert in der Regel solange, wie der entsprechende Überblick über die kommenden Zeit vorhanden ist. Also gilt es herauszufinden womit man wielange diesen Überblick erhält.

Für uns in Deutschland ist es viel einfacher als in anderen Ländern. Bei uns war, ist und bleibt der Beschäftigungszuwachs und die sich daran anschliessenden Steuerzuwächse und nachfolgenden Investitionszufüsse der öffentlichen Hand die bei weitem wichtigsten Faktoren. Solange man hier feststellen kann, dass der Trend von über 600 000 jährlich neuen zusätzlichen Beschäftigten erhalten bleibt, so kann man daraus ablesen, dass zumindest für das Folgejahr der Ausblick und die Erwartung erhalten bleibt.

Alle Beschäftigten, die in 2018 neu hinzugekommen sein werden, werden erst in 2019 zu zeitlich vollwertigen Steuerzahlern, weil das das erste Jahr ist, in dem sie vollständig die Steuern abführen. Also ist das das Jahr, ab dem der Staat mit diesen Geldern seine Investitionen hochfährt.

Gleichzeitig ist jedoch der Nachfragepool in Deutschland weiterhin bei ca. 800 000 offenen Stellen, was bedeutet, dass mit dieser Zahl am Jahresende von 2018 der Beschäftigungszuwachs für 2019 wieder entsprechend so hoch wie 2018 sein wird. Aus der Sicht von heute ist das also auch schon eine belastbare Trendverlängerung auf das gesamte Jahr 2020.

Obwohl es eine ganze Anzahl von negativen Einflüssen gibt, haben diese einen viel geringen Einfluss als die Beschäftigtenzahl. Man darf nicht vergessen, dass die Beschäftigten einen 100%igen Einfluss auf die Nachfrage im Binnenmarkt haben, wogegen die negativen Einflüsse so gut wie ausschliesslich nur einen teilweisen Einfluss auf unseren Export haben. Selbst in der Summe sind Brexit, Strafzölle, Abkommen mit dem Iran usw. nur sehr begrenzte Faktoren, die man auf der Zeitschiene beachten muss. Davon werden einige sogar nach einem bestimmten Zeitablauf in die Märkte übernommen, und obwohl sie erhalten bleiben, abgearbeitet, weil sie die Wirtschaft daran gewöhnt - wie zum Beispiel der Brexit. In wenigen Jahren wird niemand hier in Deutschland merken, dass es ihn überhaupt noch gibt.

Vielleicht wird es in der einen oder anderen Statistik hier und da den einen Prozentpunkt geben, der negativ verändert wurde, die große Realwirtschaft wird aber darüber hinweg sehen, weil das nicht auffällt. Zu groß ist der Unterschied des Einflusses zwischen Beschäftigungszuwachs und den negativen Faktoren zugunsten der Beschäftigten. Geht man in die nähere Analyse der offenen Stellen, so stellt man fest, dass der überwiegende Teil nicht exportbezogen sondern für den Binnenmarkt ist.

Das aber bedeutet, dass der größte Teil des deutschen Aufschwunges vom Binnenmarkt herrührt. Und dieser ist nicht ausländischen Faktoren unterworfen. Für uns Anleger ist das die Erkenntnis, dass man mit diesen Fakten auf eine langfristige Aktienanlage setzen kann, deren Dauer auch langfristig abgeschätzt werden kann, wenn die obengenannten Faktoren beim Beschäftigungszuwachs erhalten bleiben. Ein ünerschauberer Horizont, der sich ständig auf dem Wert von 2 Jahren hält, ist sehr stabil und günstig.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordWohin steuert der Dax ?

 
  
    #1195
06.06.18 09:04
Ich habe neulich auf den Verlauf nahe am Schnittpunkt von 38-Tage und 200-Tage-Linie hingewiesen. Inzwischen ist der Chart des Dax über beide Linienn gestiegen und die 38-Tage-Line hat sich wie erwartet über die 200-Tage-Linie nach oben hinaus bewegt.

Doch Vorsicht ist geboten !

Noch ist das alles zu nache beisammen, so dass jederzeit das ganze als Fehlversuch beendet werden kann. Bislang ist es dem Dax nämlich nicht gelungen signifikanten Abstand nach oben aufzubauen. Jeder Versuch zumindest die 12 900 per Tagesschluss zu halten wurde frühzeitig intraday vereitelt. Selbst bei nur 12 800 ist keine stabile Unterstützung. Wenigstens die politischen Börsen sind beendet und auch Strafzölle und Co. nicht mehr das Thema bei den Anlegern.

Diese haben vielmehr ihren Blick in Richtung Ölpreis gelenkt, und beobachten sehr sorgfältig, allerdings noch ohne Auswirkungen die dortige Entwicklung. Sonstige Fakten sind stabil und werden auch nicht im zweiten Halbjahr 2018 einer Änderung unterzogen.
Das gilt besonders für die von mir gesten geschriebenen Stichpunkte.

So ist es wirklich der Faktor Ölpreis, der noch nicht richtig beurteilt werden kann, weil immer noch zuviele unterschiedliche Interessen daran verknüpft sind. Allen voran der wirtschaftliche Niedergang Russlands. Diesen kann man ganz genau an dem Verteidigungshaushalt ablesen. So wie der Umfang für 2018 gekürzt worden ist, ist das den immer weiter wegbrechenden Einnahmen aus wirtschaftlicher Tätigkeit geschuldet. Oligarchen haben das Volk bestohlen, das selbst keinen Beitag zum Steueraufkommen leisten kann, weil es keinen MIttelstand gibt.

Also versucht Putin gerade jetzt die Förderquote für sein Land zu erhöhen, um die Einnahmen von der Volumensseite her zu vergrößern. Unterstützt wird sein Vorhaben von er instabilen Lage in Brasilien, das seine Erdölförderung nicht nachhaltig in wirtschaftlichen Erfolg überführen kann, weil zuwenige alternative Transport- und Verkehrsmittel zur Verfügung stehen. Hier könnte Bewegung in den Ölpreis kommen, der den saftig gestiegnen Benzinpreis bei uns wenigstens etwas nach unten treibt.

Solange der Dax richtungslos auf der Stelle verweilt, sind alle Richtungen noch möglich. Deswegen sollte der Blick auf die Begleitindikatoren gerichtet bleiben. Der Wechselkurs liegt ja auch auf dem erwarteten Weg nach unten. Möglich ist, dass die Aktienmärkte erst die nächste Zinsentscheidung der Fed abwarten, bevor es zu Bewegungen kommt. Der Sprung der Teuerungsrate in den neueten Zahlen für Europa, dürfte künstlich durch das zeitliche Zusammenlegen verschiedener Faktoren angeheizt worden sein. Das wird so nicht bleiben.

Der Chartlord

 

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordIch lese nur Haftung, Haftung, Haftung

 
  
    #1196
1
07.06.18 08:38
Aber nirgends wird angegeben wofür gehaftet werden soll.
Aber immer soll Deutschland für etwas haften, was nicht genannt wird.
Sind damit die Schulden Italiens gemeint, die Deutschland nicht aufgekauft hat ?
Sind damit die Schulden Italiens gemeint, die Italien nach wie vor bei der EZB tilgt, die die Titel aufgekauft hat ?
Sind damit neue Anleihen gemeint, die ständig teurer werden, obwohl der Nullzins der EZB weiterhin gilt ?

Was soll das ?

Jeder, der ernsthaft diese Materie kennt, weiss, dass Italien aus dieser Falle nicht mehr herauskommt. Jedenfalls zumindest so lange nicht wie Italien im Euro bleibt. Einzige Voraussetzung ist, dass die geltenden Gesetze eingehalten werden, aber davon muss man ausgehen, denn es ist ja nicht nur Deutschland beteiligt sondern auch noch andere, die zumindest eine teilweise gelungene Sparpolitk vorweisen können.

Da kann man von Helikoptergeld lesen und von irrationalen Notendruckattacken.
Alles dient nur der Stimmungsmache für die beteiligten Banken. Sobald Italien auch nur einen Cent nicht mehr tilgt, darf es sich nicht mehr im Euro auf dem freien Markt rekapitalisieren. Da dreht die EZB dem italienischen Staat den Hahn sofort zu.

Und in keinem Fall wären wir Deutsche irgendwie betroffen, wir hätten keinen Ausfall, weil wir keine italienischen Titel hätten, die Zinsen würden nicht betroffen sein, weil die vorhandene Geldmenge eben nicht verkleinert oder gar vergrößert worden wäre. Eine Teuerung der Wirtschaftsgüter würde auch nicht einsetzen. Und eine Gefahr für Banken würde auch kaum bestehen, weil die EZB die allermeisten Titel aufgekauft hat.

So ist alles nur

Stimmung, Stimmung, Stimmung.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordHeute ist Vorsicht geboten

 
  
    #1197
2
08.06.18 08:57
Vorbörslich ist es zu einem Rücksetzer gekommen, der zwar von einigen Analysten erwartet worden ist, aber es besteht eine sehr große Gefahr, dass das sich als Fehlsignal herausstellt und nicht in den Wochenschluss mitgenommen wird.

Schon zum Handelsbeginn wird sich herausstellen, ob es zu weiteren Kursrücksetzern kommt, oder ob diese vorbörsliche nicht vorhandene Verkaufswelle nur technischer Müll ist, der nicht durch Orders gedeckt bzw. bestätigt wird. Mit 51% sehe ich den Handelsstart als Region des heutigen Tagestiefs an, von dem es den ganzen Tag über steigende Kurse geben wird.

Alle Kurse vor dem heutigen Wochenschluss sind sowieso nur intraday bewertet, so dass erst der Handelsschluss tatsachen schafft, die soagr in den Wochenchart einfliessen werden. Also erst einmals vorsichtig abwarten !

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordWie erwartet

 
  
    #1198
1
11.06.18 09:13
Am Freitag hat der Dax seinen Verlauf genau wie erwartet vollzogen.
Da gestern der G7 Gipfel auch "besser" als erwartet verlaufen ist, können wir davon ausgehen, dass sich die Merkelaner auf dem Gebiet des Handels mit den USA in eine echte schöne Handelskriegsposition begeben werden. Nur so (=durch harte Fakten) lässt sich aufzeigen, dass die G6 Vollhonks ohne Donald Duck nicht besser sind als mit ihm.

Wie in Nr. 1193 bereits erwähnt ist ein Handelskrieg nicht das Niveau, auf dem wir es gegen die USA angehen lassen sollten. Wirtschaftskrieg dagegen schon. Den Schaden eines Handelskrieges hat nur der Verbraucher, denn auf absehbare Zeit sind lebenswichtige Güter davon nicht betroffen. Bei einem Wirtschaftskrieg dagegen der Fortbestand der Industrie. Und da sind Handy´s viel anfälliger als Autos.

In der zweiten Reihe wird eine Besteuerung der IT-Technologie für einen Kahlschlag an der Wall Street sorgen. Amazon, Microsoft, Google, Apple, IBM, Facebook und wie sie alle heissen verdienen Ihr Geld auch in Europa, zahlen aber hier keine Steuern, das wird mehr Geld in die Kassen bringen als Verluste in irgendwelchen Industriezweigen wie Automobilwirtschaft. Dem gegenüber sind die in den USA produzierten deutschen Autos sehr wohl versteuert.

Ein richtig angelegter Wirtschaftskrieg würde die Dinge richtig stellen, die der amerikanische Präsident nicht wahr haben will. Und das sind vor allem zwei Faktoren. Erstens kann man sich nicht ohne eigene Qualität mit "made in Germany" anlegen und zweitens geht Europa noch sehr sanft mit den amerikanischen Interessen um, in dem die Amis an vielen Stellen gegenüber einheimischen Firmen deutlich besser behandelt werden.

Ein geschickter Lenker vermag diese Umstände auf perfide Art dazu verwenden, internationale Firmen gegeneinander auszuspielen. Ich nenne dazu mal beispielhaft drei Namen : Amazon, Ali Baba und Zalando.
Dreimal dürft ihr raten, wer von diesen dreien unbehelligt bleibt, weil dieser schon immer seine Steuern hier bezahlt. Vom Volumen her sind die Amis viel anfälliger für "Kriegseinflüsse" als wir Deutschen. Deswegen darf man an dieser Stelle auch genau die richtige Frage stellen :

"Wollt ihr den totalen Wirtschaftskrieg ?"

Der Chartlord

 

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordVorbereitung

 
  
    #1199
12.06.18 09:04
Seit gestern bereitet sich der Dax auf den nächsten großen verfallstag am Freitag vor. Passend dazu ist der Chart über den beiden Trendlinien (38 und 200 Tage) geblieben. Diese leicht steigende Position wird der Dax in dieser Woche nicht mehr verlassen. Intraday sind aber Fehlausbrüche in beide Richtungen möglich.

Auf der Zeitschiene für das restliche Jahr 2018 besteht so eine 55% Chance, dass das auch das Sprungbrett in die Region über 13 200 ist. Ich hatte Das Erreichen im Frühjahr bereits erwartet und würde ein nochmaliges Erreichen ab sofort als Beginn einer Rally ansehen. Da der Wechselkurs auch mitspielt, zumindest aber nicht zum Spielverderber wird, ist das Ziel des Dax der Bereich um 13 960 bis 14 050. Das ist sogar in einem Stück ohne Zwischendurchrücksetzer erreichbar.

Interessant wird die Entwicklung des Ölpreis sein.
Der Verkauf von Elektroautos hat begonnen und zusammen mit den neuen, verbrauchsärmeren Benzinern ist zumindest in Europa und China der Zenit des Verbrauchs überschritten. Bis nach den Sommerferien werden die Lagerbestände steigen und dann die Preise sinken. Zuerst nur der Rohölpreis aber etwas später auch die Benzinpreise.

Das wiederum wird den Zinstreibern den Wind aus den Segeln nehmen, die mit den letzten Zahlen zur Inflation endlich das Ende der Aufkäufe herbeisehnen. Doch da haben sie die Rechnung ohne die gesammelten Einflüsse in den letzten Zahlen gemacht. Der letzte Wert von 1,9% Teuerung kam nur durch viele akkumulierte Einflüsse zustande, die in den nächsten Zahlen nicht mehr enthalten sein werden. Der Horrorwert der vorletzten Zahlen von 1,2% Teuerung wird wieder erreicht werden, bzw. sehr nahe daran ausfallen.

Auf der Zeitschiene sind das aber genau die für die Verbraucher güntigen Zeitabläufe, die mit dem dann sinkenden Ölpreis nach den Sommerferien die Inflation in der Tüte lassen und die nächste Verlängerung der Aufkäufe anpfeifen. Eine Rücksichtsmaßnahme auf Italien ist in dieser Argumentation noch nicht enthalten. Von einer Zinsentlastung im anstehenden Handelskrieg ganz zu schweigen. Hier wird sich erst noch herausstellen, dass die Aufkäufe unbewusst günstig die Rahmenbedingungen in Europa beeinflussen.

Und gerade wir in Deutschland werden in allen Fällen besonders davon profitieren.
Die schwarze Null bleibt erhalten, die Beschäftigung steigt weiter an und nur das fehlende Werben um europäische Arbeitskräfte für Deutschland verhindert eine noch bessere Entwicklung - auch in Europa.

Der Chartlord  

7523 Postings, 4754 Tage ChartlordDie Vorbereitungen sind am Laufen

 
  
    #1200
13.06.18 09:20
Überall in der EU sind "Fachleute" der nationalen Regierungen dabei mit Unterstützung der Brüsselerverwaltungsriege die Haftungsunion vorzubereiten. Man glaubt es kaum wieviele Vorschläge von der Bankenaufsicht über die Zockersteuer bis hin zur Einrichtung einer miltärischen Eingreiftruppe, die nicht der EU sondern der Nato unterstellt sein soll, auf eine möglichst getarnte Haftung (= Bezahlung) Deutschlands ausgerichtet sind.

Allen voran die Vorschläge des französichen Ministerpräsidenten.

Doch nichts davon wird umgesetzt werden. Nicht einmal Mutti würde es wagen so eine Maßnahme innerparteilich vorzuschlagen. Aber auch alle anderen Parteien in Deutschland werden eine Umsetzung verhindern. Egal, was das EU-Parlament auch beschliessen mag, die entgültige Entscheidung ist den nationalen Parlamenten vorbehalten und da reicht Deutschlands "Nein" schon aus.

Mit einer anständigen Regierung würden wir in der Lage sein den Spieß umzudrehen und weitere "Verbesserungen" in der EU von Einsparungen der nationalen Haushalte abhängig machen. An den Beispielen von Griechenland (sehr späte Einsparungen) und Deutschlands (frühe Einsparungen) sieht man, dass das die einzige Möglichkeit ist wirklich nachhaltig zu wirtschaften. Italien steht auf der Kippe und Frankreich bewegt sich auf die Kippe zu.

In diesen beiden Ländern geht es zu Gunsten der Wohlhabenden und gegen die Geringverdiener. Hier müssen sich die Verhältnisse umkehren. Ansonsten wedeln die Schwänze mit den Hunden solange am Steuer bis der Karren an die Wand gefahren ist. Wie schlimm das ist, erkennt man daran, dass in beiden Ländern alle Parteien auf den Deutschlandmussbezahlen Zug aufgesprungen sind. Aber sie werden die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben. Deutschland wird auf das Verbot der Vergemeinschaftung bestehen, selbst dann, wenn das Schicksal der EU auf dem Spiel steht.

Nicht vergessen : Wir können ohne Europa, aber Europa nicht mehr ohne uns.

Auch ein Austritt aus dem Euro von Italien und Frankreich oder von Deutschland würde daran nichts ändern. Zu groß ist der wirtschaftliche Unterschied in der EU von Deutschland zum Rest. Und wir sind ständig dabei das zu vergrößern. Bestes Beispiel kam gestern im TV :

Inzwischen sind in den USA über 1700 Filialen von ALDI eröffnet, und ständig kommen genau wie in Europa neue hinzu. Wir sind dabei die Welt zu erobern, und überall sind die Verbraucher auf unserer Seite. Nicht Billigprodukte sondern Qualität zu vernünftigen Preisen - das kommt eben überall an. Überall - nur nicht bei Donald Duck. Da selbst seine Bauern sehr gerne mit oder besser für ALDI produzieren, sind die Aussichten für eine Marktführerschaft der Deutschen auch dort sehr gut. Was würde der Präsident dann dagegen tun ? Anbau und Aufzuchtverbote für deutsche Discounter in den USA ?

Unterschwellig ist dieses deutsche Qualitätssystem auch schon bei den Chinesen angekommen, nur dort sind nicht so viele Umsetzungsmöglichkeiten wie in den USA.

Der Chartlord  

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