der philosophische Morgengedanke


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Neuester Beitrag: 08.09.03 10:36
Eröffnet am:08.09.03 10:08von: chartgranateAnzahl Beiträge:4
Neuester Beitrag:08.09.03 10:36von: rudi völlerLeser gesamt:368
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10365 Postings, 8461 Tage chartgranateder philosophische Morgengedanke

 
  
    #1
08.09.03 10:08
heute allen Rudi Völlers dieser Fussballnation gewidmet...daher zum Thema "Stil"

"Der Stil eines Menschen ist das Kleid seiner Gedanken"
oder
"Der Stil ist der genaue Abdruck der Qualität des Denkens"

bei allem teilweisen Verständnis,Rudi,aber das war ein stilistisches Waterloo.......  

Clubmitglied, 50113 Postings, 8645 Tage vega2000next Step

 
  
    #2
08.09.03 10:21
Takt ist eine schreckliche Sache. Wenn man ihn nicht hat, regt sich jeder auf. Wenn man ihn hat, merkt das kein Mensch.  

8215 Postings, 8410 Tage SahneRudi Völler hat Recht!

 
  
    #3
08.09.03 10:26

Die Niedertracht

-->

Rudi Völler hat Recht! Von Georg Klein

  -->Schon ist das große Abwehrgewäsch der schmerzhaft Getroffenen dabei, Rudi Völlers Worte vom Samstagabend unkenntlich zu machen. Völler sei „ausgerastet“, heißt es. Und damit wird das, was Rudi Völler herzerfrischend deutlich markiert hat, in den Bereich impulsiver Gefühligkeit verwiesen, in eine Sphäre, wo es nur um Affekte geht, wo es sich nicht lohnt, genau zuzuhören.


Dabei ist auch das, was Völler attackiert hat, Ausdruck von Gefühl. Die Spieler unserer Nationalmannschaft werden bereits im Live-Kommentar des Fernsehens und dann in der allgemeinen Nachverwertung in einer Weise emotional angegangen, die schäbig ist.


Was hier zum Ausdruck kommt, ist mit überzogenem Anspruchsdenken zu milde beschrieben. Es handelt sich um etwas Schlimmeres. Schon in der Süffisanz der Live-Kommentatoren zeigt sich so viel Freude am Herabsetzen, eine solch intensive Lust am vernichtenden Wort, dass ich bezweifle, die Sprechenden wären mit einem besseren Spiel zufriedenzustellen gewesen. Es scheint einfach zu schön, sich über das Scheitern dieser unübersehbar um den Erfolg ringenden jungen Männer aus sicherer medialer Distanz und mit gewaltigem medialem Echoraum lustig zu machen. Hier spricht ein Populismus der Niedertracht. Hier sucht die etablierte Medienstimme, der durch Fernsehpräsenz ausgewiesene Experte, den warmen Schulterschluss mit einem Publikum, das sich angeblich nur mit Siegern identifizieren will.


Ist denn keine andere Art von Berichterstattung denkbar? Wäre es nicht möglich, die Identifikation, zu der jedes öffentliche Sportereignis herausfordert, wieder über den hysterischen Hitze-Spot siegreicher Weltklasse auszudehnen? Unsere Fußballnationalmanschaft sucht gerade nach einem spielerischen Gesicht, nach den Formen, zu denen ein Kollektiv die Fähigkeiten der Einzelnen mit Kraft und Glück zusammenschießen lässt. Wer nicht Individualist bis zum Autismus ist, weiß, dass kollektive Erfolge nur mit Rückschlägen, auch über gemeinsam durchlittene Niederlagen zu haben sind. Es gibt Fußball-Fans, die mit ihrer Mannschaft in die dritte oder vierte Liga absteigen und darauf verzichten, die Vereinsfahne abzufackeln. Gibt es auch Fußballkommentatoren, die zu Gesten der emotionalen Solidarität fähig sind?


Wenn es im Zeitalter des europäischen Zusammenschlusses und der Globalisierung Sinn macht, in den Mannschaftssportarten an Nationalteams festzuhalten, dann weil diese überschaubaren Kollektive symbolisch für große gelingende Veränderungen, für schmerzhafte Umbrüche und beglückende Erfolge stehen können. Es wäre ein Jammer, es wäre ein wahre Schande unserer Kultur, wenn Populisten hier allein das öffentliche Sagen hätten. Denn eine Gesellschaft voll Häme hat keine Zukunft im Guten.


Georg Klein ist Schriftsteller. Zuletzt erschien von ihm der Erzählungsband „Von den Deutschen“.

http://www.sueddeutsche.de/sz/feuilleton/red-artikel1064/

 

74 Postings, 7554 Tage rudi völlerAuf jeden Fall spricht jetzt keiner mehr über

 
  
    #4
08.09.03 10:36

die schlechte Leistung meiner Mannschaft. hehehe

Den Rest kann ich ab.

 

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