RHI: Kleinaktionäre geben den Kampf auf ATX


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Neuester Beitrag: 04.02.02 09:34
Eröffnet am:04.02.02 09:34von: sir charlesAnzahl Beiträge:1
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04.02.02 09:34
RHI: Kleinaktionäre geben den Kampf auf

Die Banken gingen mit der Sanierung von RHI ein erhebliches Risiko ein, meint Finanzvorstand Zehetner. Die Kleinaktionäre sehen sich außerstande, eine Sonderprüfung zu erwirken.

 
Finanzvorstand Eduard Zehetner: "Es wurde nicht fahrlässig gehandelt" | (c) Seidler


WIEN. "Wir werden nicht mit dem Hut in der Hand Stimmen sammeln." Wilhelm Rasinger, Kleinaktionärsvertreter und Kritiker des der RHI beschiedenen Sanierungsweges, gibt den Kampf auf. Er hatte den Beschluß einer Sonderprüfung des Konzerns auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 15. Februar angestrebt, um die Hintergründe für die Talfahrt des Feuerfest-Unternehmens zu durchleuchten. Doch die Großaktionäre - österreichische Banken und Versicherungen sowie die deutsche E.On - wehrten ab.


Von RHI kam keine Initiative. "Es wurde nicht fahrlässig gehandelt", begründet dies Finanzvorstand Eduard Zehetner. "Unternehmerische Entscheidungen können auch schiefgehen. Die Fehlentscheidung ist evident, da brauche ich keine Sonderprüfung." Konkret ging es bei Rasingers Anliegen um den Amerika-Ausflug, dessen Beendigung die RHI 2001 einen Verlust von 870 Mill. Euro (fast 12 Mrd. S) bescherte.


Wesentlich zum Desaster beigetragen haben die Klagen asbestgeschädigter Opfer. Das Risiko will man durch die Glattstellung der US-Töchter in der Bilanz und den Verkauf dieser Firmen ausradieren. Diverse Zweifel an der Wirksamkeit dieser Taktik weist Zehetner zurück: "Wir haben eine klare Expertise, daß Klagen gegen die RHI und Banken keine Chancen haben. Man kann sie natürlich nicht verhindern." Anwälte haben bereits angekündigt, die RHI zu belangen, wenn sie ihre US-Töchter abgeben sollte.


An einer anderen Asbest-Front ortet Zehetner Entspannung. Die Klage von Halliburton sei von einem US-Gericht abgewiesen worden. Der amerikanische Konzern war einst Eigentümer von Harbison Walker, die 1999 von RHI erworben wurde. Für die Asbestklagen vereinbarten Alt- und Neo-Eigentümer einen gemeinsamen Versicherungspool. Halliburton beschuldigte RHI, diese Kassa durch hohe Vergleichszahlungen betrügerisch zu schmälern.


Uneinigkeit über Sanierung

Den Sanierungsbeitrag der Banken (allen voran Bank Austria, RZB und Erste Bank) hält der Finanzvorstand für umfassend. Sie werden RHI bis zu 100 Mill. Euro durch die Zeichnung von Anleihen zuführen, 400 Mill. Euro an Verbindlichkeiten in nicht tilgungspflichtiges, nachrangiges Kapital umwandeln und niedrigere Zinsen akzeptieren. "Die Banken verschlechtern ihre Position", meint der von Jet2Web gekommene Zehetner.

Rasinger teilt diese Ansicht nicht, weil das Geld aus der Wandelanleihe gleich wieder zur Entschuldung an die Banken zurückbezahlt werde. Damit versuchten die Institute nur, die Wertberichtigung der Kredite zu reduzieren. Er fordert dagegen einen echten Schuldennachlaß.



 

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