Putin mag die Deutschen
metin, und was sagst dazu?
http://www.ariva.de/forum/Mr-Esram-warst-du-das-511242
aber bitte dann im verlinkten Thread antworten, danke.
#25 - genauso wie die blinde hörigkeit der verlogenen M-Medien des westens
Der Großteil des Erfolgs beruht jedoch auf explodierenden Rohstoffpreisen im Zuge des weltweiten Booms nach den Korrekturjahren 2000 bis 2004.
So stieg der Ölpreis von 20$ auf über 100$
Die Hälfte der Waren die Russland exportiert macht Erdöl, sowie Produkte aus Erdöl aus.
Wenn man noch Gas dazunimmt, so liegt der Anteil bei ca. 2/3.
Dies zeigt, dass Russland selbst außer Rohstoffe fast nix anzubieten hat und somit auch der Erfolg der russischen Wirtschaft vor allem von den Rohstoffpreisen, bzw. Ölpreisen, usw. abhängt, denn durch die hohen Ölpreise konnte Russland Jahr für Jahr mehr als 100mrd.$ an Außenhandelsüberschüsse produzieren, was letztendlich einer Anhäufung von Kapital im Lande gleich kommt, wodurch natürlich auch die Binnenwirtschaft belebt wird, sowie die Verschuldung sinkt.
Der massive Außenhandelsüberschuss von mittlerweile 200mrd.$ pro Jahr kommt jedoch nicht von Irgendwo, sondern von denen, welche die Rohstoffe zu hohen Preisen nachfragen und dies sind/waren eben das Tränental USA, Europa aber auch diverse EmergingMarkets wie China, Indien, usw.
Fallen die Ölpreise oder sinkt die Nachfrage nach Rohstoffen durch Sanktionen, so wird dies in eine Rezession münden, weil dann der Kapitalzufluss bzw. Nachfrage aus dem Ausland fehlt.
Dadurch wird Russland bzw. Putin gezwungen sein wieder wesentlich mehr Schulden machen zu müssen und dann wird aus den 12% Verschuldung binnen weniger Jahre schnell das Doppelte oder Dreifache.
Müsste Russland Beispielsweise den Außenhandelsüberschuss ein Jahr lang komplett ausgleichen, so würde sich die Staatsverschuldung in etwa verdoppeln.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-07/export-gas-erdoel-russland
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/...oinlandsprodukt-bip/
In Summe kocht Putin genauso mit Wasser wie Europa und der Rest der Welt.
natürlich hängt vieles in russland am ölpreis. und wie du richtig sagst, würde die verschuldung bei einem über längeren zeutraum niedrigen ölpreis vielleicht von 12% auf 20% oder 30% ansteigen.
aber:
1. wäre russland dann aber noch weit wneiger verschuldet als irgendwelche westeuropäer, die nun ja fast alle weit jenseits der 100%-marke unterwegs sind, genauso wie die usa ja auch.
2. spricht ein niedriger ölpreis ja auch nicht gerade für boomende volkswirtschaften. die verschuldung in italien und co steiegt also auch, wenn die russische ansteigt. der abstand wird also nicht unbedingt kleiner (dafür muss man schon die bip-berechnung jedes jahr umstellen...)
3. ist das ende des us-frackings ja absehbar. ob nun in 2019 oder 2020, da scheiden sich die geister. langfristig werden ölstaaten wie russland noch viel spaß mit ihrem öl haben. die amis holen ihr tafelsilber jetzt zu niedrigen preisen ausm boden und überschwemmen den markt. sie tauschen damit strategische "reserven" gegen kurzfristigen wirtschaftliche erfolg.
wenns den wirklich gut ginge, würden sie so etwas sicher nicht machen.
russland ist nach eigener bekundung eine geführte demokratie,
nach westlichen masstäben ist das wenig demokratisch, aber wer sagt,
dass demokratie für alle und jeden die beste aller welten darstellt?
ich persönlich glaube nicht, dass china jetzt so dastünde,
wenn sich die demokratiebewegung 1989 durchgesetzt hätte,
ich glaube, dass es weit mehr tote, evtl. einen bürgerkrieg gegeben hätte
und eine mittelschicht wäre auch nicht herangereift.
für die russen ist putin sicher nicht der schlechteste präsident.
und nun zu den details dieser depperten eskalation: mich erinnert russland sehr an frankreich: eine grosse, einst mächtige nation wurde von der geschichte zurechtgestutzt und kann dies nicht akzeptieren. das ist in erster hinsicht ein problem ebendieser nation, alle anderen völker wären aber gut beraten, rücksicht auf diese befindlichkeiten zu nehmen.
ich bin nicht der meinung, dass australien oder kanada heute noch zu gb gehören, ebenso sollten die russen realisieren, dass der zerfall der udssr anfang der 90er eben auch die auflösung einer künstlichen, teils unrechtmässig erlangten grösse markierte. stalins besatzung des baltikums, z.b. war alles andere als ein ausrutscher und kraftspielchen vor den balten oder den historisch stets geschundenen polen verbieten sich genauso, wie obamas provozierender polemik ("regionalmacht") - das ist einfach unzeitgemässer irrsinn, hochgefährlich und völlig unnötig.
was mir zu denken gibt sind diese ganzen säbelrasseleien, denn im prinzip führen sie wieder zurück ins zeitalter des misstrauens und der hochrüstung. ich persönlich bin beim thema ukraine recht unentschieden, wer da inwieweit berechtigt agiert. herr putin scheint die vorstellung zu haben, er brauche heute noch einen puffer, der westen scheint auszublenden, dass wir auf dem balkan ebenso dreist eingegriffen haben, wie die russen derzeit.
meine meinung: hört jetzt mit dieser scheisse auf und klärt das gefälligst in aller ruhe im hinterzimmer.
Immer mehr Menschen in Russland, vor allem Angehörige von Minderheiten, sind nicht einverstanden mit Putins Kurs. «Ich teile nicht die Meinung von 90 Prozent des Landes», sagt dem Bericht zufolge etwa Tatjana Konkova, eine russische Literaturlehrerin und Sängerin. «Ich fühle mich hier inzwischen wie eine Ausländerin, warum also nicht gehen?» Konkova ist dabei, ihr Haus in einem Moskauer Vorort zu verkaufen und will mit ihrem siebenjährigen Sohn nach Georgien ziehen.
Wie so viele vor ihr: Die offiziellen Zahlen des russischen Statistikamts zeigen laut «Business Insider», dass im vergangenen Jahr über 186'000 Menschen Russland verliessen. 2012 waren es noch knapp 123'000, 2011 nur 37'000 und 2010 sogar lediglich weniger als 34'000. Doch Experte glauben offenbar, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist. Die offiziellen Migrationszahlen seien sehr niedrig, sagt Mikhail Gorshkow, Direktor von Russlands wissenschaftlichem Institut für Soziologie, ISRAS.
«In der Wirtschaftselite herrscht Panik»
Bereits in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass sich unter Russlands Milliardären zunehmend Panik breit macht. Für viele ist klar, dass Präsident Wladimir Putins Politik in der Ukraine das Land ins globale Abseits und in den wirtschaftlichen Ruin treibt. Aus Angst vor Repressalien getraue sich zwar kaum jemand Putins Politik offen zu kritisieren, sagte Igor Bunin vom russischen Think Tank Center for Political Technology. «Doch in der Wirtschaftselite herrscht Panik.»
Diese dürfte nach weiteren Strafmassnahmen der Europäischen Union (EU) gegen Russland nun noch zusätzlich wachsen. Am morgigen Dienstag wird die EU voraussichtlich erstmals Wirtschaftssanktionen gegen das Land verhängen. EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy bat die 28 Staats- und Regierungschefs der EU um rasche persönliche Zustimmung zu den neuen Strafmassnahmen.
Gruß,
graziani
P.S.: Die Statistiken von Russland haben ziemlich wenig mit den gemeinten Zuständen im Inland zu tun. Und solltest Du danach fragen: Nein, das weiß ich nicht nur aus den Medien.
Außerdem zeigt das, wie Tony Ford schon schrieb, nur eines, dass Russlands Wirtschaft derzeit von seinen Rohstoffen und den dazugehörigen Marktpreisen abhängt.
#39: Der Vergleich mit Ländern wie Saudi-Arabien hinkt: Während z.B. Saudi-Arabien die Erdölproduktion seit 1999 kaum (oder gar nicht?) erhöhte, hat Russland seine Produktion mehr als verdoppelt. Aber diese Abhängigkeit ist, wie sleepless13 schon schrieb, ein ganz anderes Thema. Übrigens sagt das erhöhte Pro-Kopf-Einkommen auch nicht viel über Zufriedenheit oder "gerechte Verteilung" aus, wie man auch hier in Deutschland feststellen kann...