Probleme mit Training Stop-Loss


Seite 1 von 1
Neuester Beitrag: 27.10.16 11:41
Eröffnet am:21.10.16 13:32von: Papers2Com.Anzahl Beiträge:9
Neuester Beitrag:27.10.16 11:41von: Papers2Com.Leser gesamt:3.850
Forum:Börse Leser heute:1
Bewertet mit:


 

7 Postings, 5350 Tage Papers2ComeProbleme mit Training Stop-Loss

 
  
    #1
21.10.16 13:32

Hallo, in die Runde,

die Idee des Trailing Stop-Loss finde ich grundsätzlich sehr gut ‒ insbesondere für Privatanwender.

Allerdings hat sie ‒ aus meiner Sicht ‒ einen Haken, der sie unbrauchbar macht:

Es gibt kein Maß für die Indolenz, also für die "Unempfindlichkeitsschwelle", die verhindert, dass der Stop-Loss-Wert beim kleinsten Oszillieren des Titelwertes unaufhörlich nach oben wandert und quasi unausweichlich in kürzester Zeit den Wert automatisch zu dem Preis verkauft, den der Titel schon seit jeher hat.


Deshalb mein Vorschlag:

Man sollte einen Epsilon-Schwellwert ε einführen, der dazu führt, dass sich der aktuelle Trailing-Stop-Loss-Wert nicht verändert, sofern die Wertänderung des Titelwertes zum Vortag diesen definierten Schwellwert nicht übersteigt.


Anbei habe ich eine Grafik beigefügt, die folgendes Fallbeispiel verdeutlicht:

Ein Titelwert i. H. v. sagen wir 500,- € pro Stück pendelt täglich um denselben Wert ‒ im Rahmen von, sagen wir, ± 2,- €. Wenn wir nun einen Trailing-Stop-Loss anlegen, der 20,- € unter dem zu diesem Zeitpunkt gültigen Titelwert liegt, dann steigt der Trailing-Stop-Loss-Wert täglich mit jeder Steigung des Titels um 2,- €, auch wenn der Titel diese minimale Veränderung am nächsten Tag gleich wieder zurücknimmt. In wenigen Tagen hat der Trailing-Stop-Loss-Wert dann den Wert des mehr oder weniger immer gleich bleibenden Titelwerts von 1.000,- € erreicht und ein Verkaufsorder wird angestoßen.

Wenn man aber jetzt definieren könnte, dass der Trailing-Stop-Loss-Wert sich dann nicht anpassen soll, falls sich die Veränderung des Titelwerts unterhalb der Schwelle von 5,- € bewegt, dann würde der Trailing-Stop-Loss-Wert den Titelwert nicht unerwünscht einholen, sondern erst dann, wenn sich der Titelwert irgendwann einmal signifikant änderte.

Eure Gedanken hierzu?

 
Angehängte Grafik:
trailing_stop-loss-loesungsvorschlag.png (verkleinert auf 51%) vergrößern
trailing_stop-loss-loesungsvorschlag.png

7 Postings, 5350 Tage Papers2ComeSchreibfehler

 
  
    #2
21.10.16 13:40
Habe mich oben im Text verschrieben: "1.000,- €" sollte eigentlich "500,- €" heißen.

Hups.  

9367 Postings, 6685 Tage Hardstylister2Mein Gedanke dazu ist, dass

 
  
    #3
1
21.10.16 13:51
Du das falsch verstanden hast. Wenn du den Tsl bei 20 % unter dem aktuellen Wert setzt und der Wert zehn Mal abwechselnd um 2% steigt und fällt steht dein Tsl am Ende bei knapp 18% unter dem aktuellen Kurs.  

7 Postings, 5350 Tage Papers2Come.

 
  
    #4
21.10.16 13:58
Nein, du hast da einen Gedankenfehler: Der Trailing-Stop-Loss berechnet sich nicht nach Prozenten, sondern nach absoluten Werten. Sonst würde er keinen Sinn ergeben.

Selbst wenn man dein Gedankenmodell auf den Trailing-Stop-Loss anwenden würde, dann stünde er nach dem 1. Tag auf 18 %, nach dem 3. Tag auf 16%, nach dem 5. Tag auf 14 % .... und nach dem 19 Tag würde dann bei gleich bleibendem Titelwert verkauft.  

6710 Postings, 3082 Tage spekulator#4

 
  
    #5
21.10.16 14:05
Ich glaube du hast in der Praxis noch keinen angewendet.

http://sassyfinance.com/wp-content/uploads/2014/01/TrailingStop.png  

9367 Postings, 6685 Tage Hardstylister2Komisch.

 
  
    #6
21.10.16 14:28
Warum soll ich den denn wenn ich ihn eingebe bei der Onvista Bank in Prozent eingeben?

So wie Du die Funktionsweise beschreibst wäre sie doch völliger Quatsch. Gut, bei unseren Banken kein abwegiger Gedanke aber dennoch falsch.  

7 Postings, 5350 Tage Papers2Come.

 
  
    #7
23.10.16 14:32
@ Spekulator:

Was soll deine Grafik denn beweisen? Inwiefern widerspricht sie meinen Angaben?


@ Hardstylister2:

Ja, natürlich gibst du den Wert in Prozent ein. Das ist einfach eine dir zur Verfügung gestellte Arbeitserleichterung. Aber dieser Wert wird im Hintergrund selbstverständlich in einen absoluten Wert umgerechnet und dieser wird dann verwendet.

Es ist, mit Verlaub, völlig egal, ob du einen Abstand in Prozenten oder in Absolutwerten eingibst. Wichtig ist doch, wie der Trailing Stop Loss errechnet wird.

Wie sähe deine Formel denn für die Errechnung des täglichen Stop Losses auf Prozentbasis real aus?


Bitte, seid so nett: Schreibt nur, wenn Ihr euch mit Finanzmathematik wirklich auskennt und den von mir geschilderten Fall nachvollziehen könnt. Ich werde nicht Weltansichten diskutieren.  

372 Postings, 3055 Tage Mustang66@Papers2Come

 
  
    #8
23.10.16 17:19
Deine Aussage über ein Festwert oder Prozentwert bei Trailing Stop ist schon mal faktisch falsch!
Ein Festwert den man eingibt der bleibt bei dem Stopwert Abstand. Bei Prozent Eingabe vergrößert sich der Abstand bzw der Stopwert wenn der Wert Ansteigt.
Beispiel: Aktie 10€ Wert Abstand in Prozent 10% ist dann Aktuell der Stopwert Abstand 1€
Steigt die Aktie aber auf 12€ ist durch die 10% Prozent der Stopwert auf 1,20€ angestiegen Mir ist da ein Festwert lieber den kann ich von Höchstkurs gleich abziehen und habe mein Stopkurs bei der Prozemt geht das nicht so einfach!
 

7 Postings, 5350 Tage Papers2ComeLösung

 
  
    #9
27.10.16 11:41

Ich muss meine Aussage zurückziehen. Offensichtlich lag ich vollkommen falsch mit meiner Annahme, wie der Trailing Stop-Loss berechnet wird.

Vorgestern hatte ich ein klärendes Gespräch mit einem Fachmann von der Frankfurter Börse, der mich über meinen Irrtum aufgeklärt hat.

Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass ich in meiner letzten Antwort auf einem hohen Ross gesessen hatte.


Die Formel, die er mir erklärt hat, ist relativ unempfindlich gegen oszillierende Kurse - was meine ursprüngliche Befürchtung war.

Falls euch (und andere) der Algorithmus zur Berechnung des Trailing Stop-Loss (der sich - meiner Kenntnis nach - nirgends öffentlich finden lässt), interessieren sollte, hier kommen die entsprechenden Excel-Formeln:


Zuerst meine Annahme: Ich ging davon aus, dass sich der Trailing-Stop-Loss folgendermaßen berechnet:

=WENN ( WertHeute > WertVortag ; StopLossVortag + ( WertHeute - WertVortag ) ; StopLossVortag )


Nun die Formel, wie sie sich nach (Er-)klärung tatsächlich darstellt:

=WENN ( WertHeute - StopLossVortag > WertStarttag - StopLossStarttag ; WertHeute - ( WertStarttag - StopLossStarttag ) ; StopLossVortag )


Vielleicht helfen diese Formeln ja anderen zukünftig bei ihren Verständnisschwierigkeiten.

Grüße

 

   Antwort einfügen - nach oben