Ostern
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 25.04.21 11:35 | ||||
Eröffnet am: | 07.04.12 21:52 | von: AIDAsol | Anzahl Beiträge: | 10 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 11:35 | von: Martinajsola | Leser gesamt: | 4.955 |
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streiten sich mit viel Geschrei,
was hat Gott zuerst erschaffen -
wohl die Henne, wohl das Ei!
Wäre das so schwer zu lösen -
erstlich ward ein Ei erdacht,
doch weil noch kein Huhn gewesen -
darum hat´s der Has` gebracht!
Eduard Mörike, 1804-1875
Er stellt das Schwänzchen in die Höh
und schnuppert hastig mit der Nase
und tantz sich einen Pah de döh!
Dann geht er wichtig in die Hecken
und tut, was sonst nur Hennen tun:
Er möchte sein Produkt verstecken,
um sich dann etwas auszuruhn.
Das gute Tier! Ein dicker Lümmel
nahm ihm die ganze Eierei
und trug beim Glockenbammelbimmel
sie zu der Liebsten nahebei.
Da sind sie nun. Bunt angemalen
sagt jedes Ei: “ Ein frohes Fest! ”
Doch unter ihren dünnen Schalen
liegt, was sich so nicht sagen lässt.
Iss du das Ei! Und lass dich küssen
zu Ostern und das ganze Jahr ...
Iss nun das Ei! Und du wirst wissen,
was drinnen in den Eiern war!
Kurt Tucholsky, 1890-1935
Wenn zwischen Gras und Osterglocken
jetzt Schoko-Osterhasen hocken,
nach einem langen, strengen Winter,
beglückt das viele kleine Kinder.
Doch ist der echte Osterhase,
der Schlingel mit der Mümmelnase,
ein Langohr, ganz gewieft und schlau:
Er schickt die Osterhasenfrau,
damit sie Hühnereier stiehlt,
wobei nach links und rechts er schielt.
Dann macht sie einen Überfall
auf irgendeinen Hühnerstall.
Sie tut das gern für ihren Mann,
weil der nicht Eier legen kann.
Wenn sie die Eier dann bemalt,
ist auch die Farbe nicht bezahlt.
Was hat die Osterhasenbraut
für ihren Gatten schon geklaut!
Und jedes Jahr zur Osterfeier
bringt er geklaute Ostereier.
Dafür wird er, ganz unbeschwert,
von allen Kinderlein verehrt,
die mal geduldig, mal mit Fluchen,
im Garten Ostereier suchen.
Mein lieber Hase, hör´ einmal:
Wer Eier klaut, ist asozial!
Alfons Pillach, 2009
Suchen wir das Osterei!
Immerfort, hier und dort
und an jedem Ort.
Hier ein Ei, dort ein Ei -
bald sind`s zwei und drei!
Ist es noch so gut versteckt,
endlich wird es doch entdeckt.
Kommt herbei!
Sucht das Ei!
August Heinrich von Fallersleben, 1798-1874
In allen Enden und Landen
und fromme Herzen jubeln darein!
Der Lenz ist wieder entstanden.
Es atmet der Wald, die Erde treibt
und kleidet sich lachend mit Moose
und aus den schönen Augen reibt
den Schlaf sich erwachend die Rose.
Das schaffende Licht, es flammt und kreist
und sprengt die fesselnde Hülle
und über den Wassern schwebt der Geist
unendliche Liebesfülle.
Adolf Böttger, 1815-1870
"Vom Walde draußen komm ich her."
"Ich muss euch sagen, es Weihnachtet sehr,"
"und überall auf den Tannenspitzen,"
"sah ich die goldenen Lichtlein blitzen."
Darauf die Tochter: "Mama, ist Papa wieder mal besoffen?"