Baustopp an Moschee
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 18.10.03 18:55 | ||||
Eröffnet am: | 12.09.03 22:29 | von: big lebowsky | Anzahl Beiträge: | 13 |
Neuester Beitrag: | 18.10.03 18:55 | von: hjw2 | Leser gesamt: | 1.115 |
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Zu hoch hinaus
Die neue Moschee am Columbiadamm sollte bald eröffnet werden. Jetzt hat der Bezirk einen Baustopp verhängt
Von Suzan Gülfirat
Die Aufregung konnten Besucher gestern auf dem Innenhof der neuen Moschee am Columbiadamm in Neukölln deutlich spüren. Für viele der mehrere hundert Männer, die zum Freitagsgebet angereist waren, gab es nur ein Thema. „Seit drei Jahren steht der Rohbau für die Kuppel und die Minarette. Erst in den letzten Wochen sind die Verkleidungen dazugekommen. Warum hat sich bisher niemand darüber beschwert?“, fragte der Vorsitzende des Dachverbandes Türkisch-islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), Recep Türkoglu. 700 Menschen sollten spätestens zum Beginn des Ramadans hier Platz zum Beten finden. Wann die Eröffnung sein wird, ist jetzt jedoch unklar. Seit Montag darf auf dem Gelände nicht mehr weitergebaut werden, weil die Minarette und die Kuppel der Moschee zu hoch geraten sind.
Berlins Muslime nutzen das neue Bethaus bereits seit Monaten, und selbst der türkische Ministerpräsident wurde während seines Staatsbesuchs als Gast empfangen – ohne, dass bisher eine behördliche Bauabnahme erfolgt ist. „Wir haben alles korrekt durch Architekten und Fachleuten ausführen lassen“, versichert Recep Türkoglu. Er ist Angestellter der türkischen Botschaft, der das Grundstück gehört. Der preußische Staat hatte 1866 das Gelände der osmanischen Gesandtschaft als Begräbnisstätte zur Verfügung gestellt. Seither ist das Gelände Moschee und Bestattungsstätte in einem.
Jetzt ragen zwei schneeweiße Minarette in den Himmel, an deren Spitze ein goldener, zum Himmel gedrehter Halbmond glänzt. Auch in der Mitte der dunklen Kuppel ist solch eine Mondsichel befestigt, so wie viele es aus ihrem Urlaub in islamischen Ländern kennen. Zum Gebetsraum, der noch nicht fertig ist, geht es über zwei Freitreppen, in die Ornamente eingearbeitet sind.
Die Baustadträtin von Neukölln, Stefanie Vogelsang (CDU), zeigt sich zwar beeindruckt von dem neuen Bethaus: „Die Moschee ist wunderschön. Sie ist ein Gewinn für unser Bezirk.“ Aber Baurecht sei nun mal Baurecht. Messungen des Bezirksamtes hätten ergeben, dass die Minarette statt der genehmigten Höhe von 28,60 Meter nun 37,10 Meter in den Berliner Himmel ragen. Aber auch die Kuppel sei mit 4,10 Metern höher gebaut worden, als die Baugenehmigung zulässt.
Der Moschee droht nun eine „saftige Ordnungsstrafe“ und ein Zwangsgeld von 10 000 Euro, sollte weitergebaut werden. Ob je ein Bezirksamts-Mitarbeiter in den letzten Jahren auf dem Gelände war, konnte die Baustadträtein gestern nicht sagen. „Wir sind nur für die Genehmigung des Bauantrages und zum Schluss für die Bauabnahme zuständig“, betonte sie. Recep Türkoglu kann die ganze Aufregung jedenfalls nicht verstehen. „Wir lassen erst eigene, unabhängige Experten vermessen. Dann sehen wir weiter“, sagt der Botschaftsangestellte. Eventuell wolle man eine Nachgenehmigung stellen, sollte das Bezirksamt Recht haben.
Unsere reiseleiterin führte uns auch in 2 Moscheen und erklärte, dass die Moscheen früher teuerst Teppiche und Schmuck hatten, den sie inzwischen aus geldmangel verkauft haben, weil der türkische Staat ihnen alle Unterstützung streicht.
ich fragte die reiseleiterin nach der Bedeutung einiger arabischer Schriftzeichen an der Wand der Moschee und sie sagte: "Weiß ich nicht. In meiner Schule durfte die arabische Schrift seit AttaTürk nicht mehr gelehrt werden.
Ich schätze ein gesundes Nationalbewußtsein, den die Deutschen aber auch nicht haben.
Als ich sah, dass unser Ausbilder 1983 mit der Pistole unter dem Kopfkissen schlief und auf den Krieg gegen den Osten (auch DDR) wartete, wußte ich, dass der Schöpfer der Menschheit auch gr0ße Fehler gemacht hat.
Schau dir mal di Amis an. Was für eine Nation ist das eigentlich?
Kaum 300 Jahre ausgewandert und schon ist alle 5 Minuten eines ihrer Herkunftsländer der Böse Feind.
Oder Jugoslawien. 30 Jahre friedlich zusammengelebt und dann wollten sich alte Nachbarn gegenseitig lynchen.
Ursache: Nationalismus !!
Die wenigen Vorteile des Nationalismus musst du mir erst mal zeigen
Thema ist das, was unausgesprochen zwischen den Zeilen und in den Köpfen lauert.
Der Böse Mann aber hat alle Hautfarben und spricht alle Sprachen.
So einfach und doch so schwer.
*....
Privilegien wie in Bayern
Zweite Merkwürdigkeit: Obwohl weite Teile des Preußischen Konkordats von 1929 und des Reichskonkordats von 1933 keinen Sinn mehr machen, wird ausdrücklich auf sie verwiesen.
Durch das Konkordat soll »die Rechtslage der Katholischen Kirche dauerhaft geregelt« werden (Präambel). Artikel 1 sichert das freie Bekenntnis und die Ausübung des katholischen Glaubens zu. Das steht ähnlich in der Verfassung und kommt ganz arglos daher. Doch durch diese Vertragsregelung stehen – nach katholischer Lehre – dem Staat im Extremfall keine Eingriffsmöglichkeiten zu. Er hat auf sie verzichtet und die katholische Morallehre als verbindlichen Maßstab für das Verhalten der Katholiken anerkannt. Der Text des Konkordats ist im katholischen Kontext zu lesen und nicht in der gleichen Weise wie der Kirchenvertrag von 1996 zu verstehen. Die Katholische Kirche verpflichtet nämlich die katholischen Politiker, Beamten und Parlamentarier, grundlegende »Glaubenswahrheiten« offensiv zu vertreten, den rechten Glauben zu schützen, Ehescheidung, Abtreibung und Homosexualität, wenn nicht zu verbieten, so doch wenigstens zu erschweren u.a.
Dritte Merkwürdigkeit: Das Land »gewährt der Katholischen Kirche« umfassende Rechte bezüglich des Religionsunterrichts und betrachtet das Bildungswesen der Katholischen Kirche »als Bestandteil des pluralistischen Bildungssystems«.
Die Katholische Kirche hat das Recht – also nicht etwa die Eltern der Schülerinnen und Schülern, wie Art. 7 Grundgesetz es vorsieht, – »in allen Schulformen und Schulstufen in den Räumen der öffentlich getragenen Schulen« auf regelmäßigen katholischen Religionsunterricht, der in die ordentliche Unterrichtszeit zu integrieren ist (Art. 4 Abs. 1). Dadurch erhält der katholische Religionsunterricht eine Rechtsgrundlage, wie sie höchstens noch in süddeutschen Ländern bekannt ist.
Da der Religionsunterricht in allen Schulformen und -stufen regelmäßig zu erteilen ist, werden auf den Staat hohe Kosten zukommen, die direkte Subventionen für diese Minderheit darstellen. Weil für die Erteilung dieses Unterrichts eine »hinreichende Ausbildung« (Art. 4 Abs. 2) vorausgesetzt ist, wird das Land auch dafür aufkommen müssen. Schließlich wird im Schlußprotokoll bestimmt, daß spätestens nach drei Jahren die derzeitige Handhabung des Religionsunterrichts zu überprüfen und gegebenenfalls gebotene Änderungen »per Notenwechsel« festgelegt werden.
Auch das in Artikel 5 der Katholischen Kirche, ihren Ordensgemeinschaften und Einrichtungen zugesicherte »Recht, Hochschulen und Schulen in eigener Trägerschaft (…) sowie andere Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtungen zu errichten und zu betreiben«, (Art. 5 Abs. 1) bekommt durch die Nennung in diesem Vertrag eine besondere Rechtsqualität. Da diese (privaten) Bildungseinrichtungen nun ein anerkanntes »Recht« der Kirche sind, und die »Förderung aus öffentlichen Mitteln« sich nach Landesrecht bestimmt, wird der Staat – auch bei noch so leeren öffentlichen Kassen – diese Interessen der Kirche vorrangig zu bedienen haben. Ein so hochprotegiertes konfessionelles Bildungssystem, das dadurch deutlich monopolistische Züge erhält, »als Bestandteil des pluralistischen Bildungssystems« auszugeben (Art. 5 Abs. 2), könnte als schamlos bezeichnet werden.
Wenn auch die 71 Prozent kirchlich nicht interessierte Menschen nur zum Teil in humanistischen Weltanschauungsverbänden organisiert sind, so ist es doch erstaunlich, mit welcher Verbissenheit die staatlichen Organe diesen bis heute die Erteilung eines ihnen entsprechenden Lebenskundeunterrichts verwehren. Notfalls wird der Verweis auf die vertragliche Verpflichtung diese Ungleichgewichtigkeit rechtfertigen und perpetuieren. Wer wird es wagen, gegen einen internationalen Vertrag anzugehen?
......."
http://www.jungewelt.de/2003/10-18/005.php