Mindestlohn: Pro und Contra


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Neuester Beitrag: 24.11.11 16:45
Eröffnet am:30.10.11 21:06von: KatasterAnzahl Beiträge:270
Neuester Beitrag:24.11.11 16:45von: demode66Leser gesamt:18.491
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1953 Postings, 5471 Tage KatasterEinkommensschere

 
  
    #226
7
11.11.11 09:43
Höchst erfreulich, dass dieser Thread so gut angenommen und ausgesprochen kontrovers diskutiert wird.
Ohne bilanzieren zu wollen glaube ich feststellen zu können, dass die Frage des Mindestlohn in erster Hinsicht eher eine soziale als eine volkswirtschaftliche ist. Außerdem scheint ein flächendeckender Mindestlohn der außerordentlich diversifizierten Arbeitswelt nicht gerecht zu werden. Die Mehrheit der Diskutanten scheint zumindest in einem Punkt einer Meinung zu sein, dass die Gestaltung der Löhne eine volkswirtschaftlich bedeutsame Tatsache ist. Den Rahmen dazu setzt allerdings die Politik, auch wenn sie - was die Tarifgestaltung betrifft - keine unmittelbare Gestalterin ist. Zugleich ist statistisch einwandfrei belegbar und auch bekannt, dass in den vergangenen Jahre die Einkommensschere dramatisch auseinandergegangen ist.

Also bleibt die Politik aufgerufen, sich der sozialen Frage nach einem - sagen wir - "Einkommensminimum" anzunehmen, wenn sie dem zunehmenden Armutsrisiko in all seinen Facetten entgegenwirken will. Es geht also um den politischen Willen.

Es ist schon verwunderlich, dass im Zuge der Finanzkrise in D. Verpflichtungen über Milliardensummen abgegeben und abgesichert werden, Banken gestützt und Bürgschaften ausgesprochen werden, bei gewissen sozialen Problemstellungen (z.B. Mindestlohn, Altersarmut, etc. ) jedoch nicht. Im ersten Fall ist ein ganz erheblicher politischer Gestaltungswille ablesbar, nicht aber im zweiten.

Ich meine, ein politisches und ein volkswirtschaftliches System sollte in erster Linie den  Menschen im Fokus haben. Eine Wirtschaftsordnung, die sich vom Menschen löst und die nicht auf die Deckung seiner elementaren (!) Bedürfnisse ausgerichtet ist, wird auf Dauer zunächst die Sympathien und dann die Unterstützung der Menschen verlieren. So geschehen in der ehemaligen DDR. Und auch jetzt ist wieder klar abzulesen, dass mehr und mehr Deutsche mit den politischen Verhältnissen hadern, mit den zahlreichen Widersprüchen in unserer Wirtschaftsordnung aber auch.

Kataster  

1840 Postings, 7370 Tage Wärnavielleicht WOLLEN einige mich nicht verstehen

 
  
    #227
11.11.11 11:30
Natürlich heißt TEUER nicht automatisch, dass man unter vernünftigen Bedingungen produzierte gute Qualität bekommt.
Wo, bitte schön, soll ich das geschrieben haben? Nirgends.

Andererseits: vernünftig produzierte Produkte wird man definitiv nicht im Niedrigstpreis-Superbillig-Sektor finden (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen)!

ALso noch einmal: INFORMATION und TRANSPARENZ ist gefordert!
Und das ist heutzutage definitiv viel einfacher als vor 30 Jahren!

Natürlich müssen Hersteller und Anbieter endlich einmal größtmögliche Transparenz  schaffen! Und wir als Konsument können erheblich dazu beitragen, indem wir diese Informationen MASSENHAFT nachfragen. Und wenn man dies nicht bekommt, dann kann man ein Produkt auch ruhig einmal NICHT kaufen.

Ich plädiere einfach für mehr VERANTWORTUNG bei Kaufentscheidungen.

Und ich plädiere auch für die Einführung eines "SOZIAL-LABELS", anhand dessen man erkennen kann, wie und wo ein Produkt produziert wird. Natürlich wird dies bei komplexen Produkten kaum bis auf Bauteil-Ebene möglich sein. Trotzdem wäre es ein Anfang in die richtige Richtung.

Immer nur SUPERBILLIGST kaufen und sich andererseits aufregen, wenn man áls Folge davon "SUPERBILLIG" auch beim Lohn, beim Arbeitsplatz, beim Umweltschutz in Kauf nehmen muss, ist einfach nur töricht!

Und zur Frage, was meine Frau im Supermarkt kauft: z.B. Obst und Gemüse möglichst vom (Bio-)Erzeuger in der Nähe, auch wenn's etwas teurer ist. Es gibt Supermärkte, die dies auch unterstützen und sehr transparent informieren. Man muss halt nur mal die Augen aufmachen beim Kauf und nicht nur scheuklappenmäßig auf das Preisschild schauen!  

7114 Postings, 8297 Tage KritikerAber Halloh! - Wer soll denn beim Einkauf

 
  
    #228
1
11.11.11 17:35
für das Wohl irgendwelcher Mitmenschen verantwortlich sein?

Ich kaufe Schuhe, weil die alten kaputt sind; und - die Neuen müssen MIR passen und nicht irgendeinem, der damit seinen Mindestlohn will!

@ Lulea merke: unser Land zahlt keine Löhne (ausgenommen an Staatsbedienstete).

Auch bringt das billige Verallgemeinern der Sache nichts!
Es wird immer Auspresser geben und Schmarotzer, die auch in einem Staat der Überregulierung (Dld) ihren Profit machen.

Wieviele haben schon ihre Arbeitgeber beschissen - um wieviele Millionen?
Oder - wollen wir eine Staatsüberwachung, wo hinter jedem eine Aufsicht steht?
Und gleichzeitig verdammen wir heute die Stasi-Büttel?

Ihr müßt Euch entscheiden:
Entweder freie soziale Marktwirtschaft (mit all ihren Fehlern) - oder
Plan-Zwangs-Wirtschaft ála DDR (mit baldiger Pleite!) ?  

3365 Postings, 5355 Tage Andi.H.ich hab auch einen Mindestlohn bei mir

 
  
    #229
11.11.11 17:38

36845 Postings, 7523 Tage TaliskerQuatsch, Kritiker

 
  
    #230
2
11.11.11 17:57
Ich kauf mir z.B. keine Schuhe, von denen ich weiß, dass sie von fleißigen Kinderhänden in Asien hergestellt worden sind. Klamotten von Kik? Niemals. Ausbeuter Schlecker? Niemals. Usw.

Good posting da in #226, Kataster. Politik/die Entscheidung, wo wieviel Geld hinkommt bzw. eben nicht, ist immer eine Frage der Prioritätensetzung. Momentan wird einem ja schwindlig bei den genannten Zahlen, man stumpft ab. Erinnert sich noch jemand daran, wie in 2010 über Monate (lang betont) darüber gefochten wurde, ob nu ALG2 um 5, 8 oder gar 11€ erhöht wird? Klar, da gehts auch um ein wenig mehr Geld, aber angesichts der heutigen Summen ist das lächerlich. Was nen Aufregerthema damals...

7114 Postings, 8297 Tage Kritiker@ 230 - Talisker - und was machst Du,

 
  
    #231
1
11.11.11 18:15
wenn Du nicht weißt, wer - was - wo - ?

Auf dem Schuh steht doch nicht, wie alt der war, der die Fäden durchgezogen hat.
Tali, Du guckst wohl in die Augen der blonden VerkäuferIn und glaubst, was sie nicht weiß.
Und - glaube mir eines - Du wirst bald kaum ein Geschäft finden (einschl. Supermarkt), wo Dir die Herkunft der gewünschten Ware ehrlich bestätigt wird.

Fazit: du wirst bald erfrieren und verhungern!  

40 Postings, 5287 Tage corbin#206 Alles viel zu kompliziert???

 
  
    #232
3
11.11.11 18:37
Ich denke zu sagen: „Mindestlohn und alles wird gut“, ist viel zu kurzsichtig. Der Mindestlohn an sich ist nicht das größte Problem. Es geht um weiterführende Aspekte. Mal ein Beispiel aus Katasters Artikel:

"ZEIT ONLINE: Kritiker des Mindestlohns wenden ein, dass er – einmal installiert – jedes Jahr steigen muss, selbst wenn die Arbeitsmarktlage etwas anderes erfordert. Könnte die Kommission in Krisenzeiten empfehlen, den Mindestlohn zu senken?

Norgrove: Im Prinzip schon. Ob das aber in Praxis ginge, kann ich nicht sagen. Im Moment bekommen rund eine Million Menschen in Großbritannien den Mindestlohn. Senkt man ihn, hätten diese Arbeitnehmer automatisch weniger Gehalt. Diese Menschen leben schon jetzt von sehr wenig."

Es gibt da Zweit- und Drittrundeneffekte, die die Vorteile eines Mindestlohns schnell in Nachteile verwandeln können. Weil es um jeden einzelnen Menschen geht, der davon betroffen ist, sollte man gut überlegen, ob die Einführung eines Mindestlohns ohne alle Folgen bedacht zu haben, wirklich hilfreich ist.

# 211 Wo eigentlich die Gewerkschaften in Deutschland sind, habe ich mich auch schon gefragt. Sie knicken sehr schnell ein. Wie Halme im Wind....

Mich erstaunt, dass immer über Steuern und Abgaben diskutiert wird, als wären sie Ursache des Problems. Das sind sie meiner Meinung nach nicht. Diskutieren wir über Steuersenkungen, folgt im nächsten Schritt die Systemfrage (#225). Die Soziale Markwirtschaft steht nicht zur Diskussion.
Auch in einer Marktwirtschaft muss geplant werden. Ohne Planung gibt es kein Vertrauen und keinen Markt. Steuern sind wichtig für die Planungssicherheit und Handlungsfähigkeit des Staates. Ich bin auch für Steuersenkung. Sie sollte aber das Ergebnis einer besseren Politik sein und kein Stimmenkauf der einen oder anderen Partei.

# 226 Gutes Posting, Kataster. Wir sind aber leider noch keinen Schritt weiter. Die Positionen scheinen festgefahren...  

10765 Postings, 6591 Tage gate4shareIst denn gewollt , das von ca 1 Million Jobs

 
  
    #233
11.11.11 22:40
die vom Mindestlohn betroffen sind, dann vielleicht 400,000 Jobs , entweder ganz wegfallen oder innerhalb weniger Monate ins Ausland verlagert werden?

Will man das?

Das zwar dann 60% einen mehr oder weniger guten Mindestlohn haben, aber dafür 40 % nur noch zuhause sitzen und sich das Geld umsonst abholen?

Das Schlimme ist, dass wir damit nicht nur höhere staatliche Kosten haben, sondern wir dann 400,000 Menschen ihren Arbeitsplatz genommen, der in unserer Gesellschaft für viele eine grosse Wertigkeit hat, und für viele zum Selbstbewusstsein dazu gehört. Wir haben dann viele Menschen, und damit oft auch deren Familien und Kinder aus dem Arbeitsprozess ausgeschlossen.

Weiterhin, werden Minderleister - aus welchen Gründen auch immer, also auch,weil Menschen schon 20 Jahre zuhause rum trödeln, bzw. chillen, nie eine Chance mehr haben. Diese wird keiner mit Mindestlohn einstellen, wo er doch schon genau weiss, dass diese zumindest zu anfang xx mal zu spät kommen, xx mal gar nicht kommen, nach wenigen stunden schon keine Lust mehr haben etc.

Das ist das unsozialste überhaupt. Menschen, die weniger Leistungsfähig sind, automatisch aus zu schliessen. Klar dann müssen die , in staatliche Programme, die in der Regel auch nichts bringen.  

9389 Postings, 5086 Tage arasugate,

 
  
    #234
1
12.11.11 00:22
der verbraucher hat es selbst in der der hand wie sich der markt gestaltet und was verbraucht wird.
wenn sich der verbraucher natürlich von den verkümmerten werten der anbieter oder werber leiten läßt, finden die auch ihr fressen weiterhin.

nicht nur in der politik, nein auch beim konsumenten ist eine veränderung notwendig. man
kaufe keine nach oel stinkenden chinasocken für 1.99 und schon ist ein kleiner beitrag geleistet! etc..........

wenn man natürlich an seinem standard nicht rütteln will, wie zb. 2x urlaub, schickes auto und sonstigem luxus, ja dann muss man eben bei anderen gütern wie nahrung, kleidung und sonstigem einsparen.

na dann, wieter so.......  

69033 Postings, 7475 Tage BarCodeDie Jobs wandern ab ins Ausland?

 
  
    #235
7
12.11.11 00:37
Die zehn am schlechtesten bezahlte Berufe in D:

1. Friseure/Friseurinnen
2. Textilreiniger/innen und Bügler/innen
3. Glas- und Gebäudereiniger/innen
4. Raumpfleger/innen
5. Hauswirtschaftliche Betreuer/innen
6. Wächter/innen und Aufseher/innen (z. B. in Parkhäusern, Museen, Spielhallen, Schwimmbädern, Kinos, auf Veranstaltungen, als Politesse oder Hilfspolizist)
7. Gästebetreuer/innen (z. B. Helfer und Fachkräfte im Hotel- und Gaststättengewerbe, Portiers, Schankwirte und Büffetkräfte)
8. Fleisch- und Wurstwarenhersteller/innen
9. Kellner/innen und Stewards/Stewardessen
10. Köche/Köchinnen


Wie sollen die ins Ausland verlagert werden?

3595 Postings, 4653 Tage Lulea OstseeRomane?

 
  
    #236
2
12.11.11 00:41
Gate:
Ich fordere Sklaven.
So einen wie Gate muss man stoppen.
ich denke, er profitiert von sittenwidrigen Löhnen.
Schlimm ist, dass die Bundesregierung ihm noch Recht gibt.
Gate:
Ich erwarte, dass der Staat mir Steuergelder zahlt.
Wenn ich keine Steuergelder bekomme bin ich sauer  

1471 Postings, 4713 Tage izhevski ink....

 
  
    #237
12.11.11 10:32
genau barcode die frage konnte die propaganda noch nicht ganz klären :) erst wurd im thread versucht die arbeitslosenkeule zu schwingen, dann die niedriglöhner gg. die arbeitslosen auszuspielen, dann länder mit und ohne mindestlohn auszuspielen und nun kommt wieder die arbeitslosenkeule.
langsam wirds langweilig.
dem argument das mindestlöhne steigen können setze ich mal folgendes entgegen. 1. können auch löhne über mindestlohn nach unten angepasst werden, 2 gibt es jedes jahr inflation daher ist es nur gerecht das die löhne zumindest mit der infaltionsrate steigen. der arbeiter kann doch nichts für unseres saublödes geldsystem wo geld aus dem nichts geschaffen wird um sich u.a. zu entwerten.
schade das gate nie auf die arbeitgeber-dumpinglohnsubvention (aufstocker) eingegangen ist. passt wohl nicht zur weißen arbeitgeberweste?? und wie gesagt, wer chinesische verhältnisse will darf gern sich dort ansiedeln, da muss man aber auch als arbeitgeber im harten wettbewerb überleben. auf subventionen oder rechtssicherheit würde ich nicht verlassen.  

1953 Postings, 5471 Tage Kataster@BarCode

 
  
    #238
2
12.11.11 11:39
Ich denke, das Argument vieler Mindestlohn-Gegner, es drohe stets die Abwanderung ins Ausland, ist nicht zu halten. Und wenn doch, dann sind es z.B. wie im Fall Nokia oft sehr  komplexe Entscheidungen, die sich mit der Zeit aufbauen (Standorthilfen, Vertriebswege, behördliche Auflagen, Subventionen, etc.). Die Summen, die da im Raum stehen, gehen weit über die meist geringfügige Anhebung der Lohnkosten hinaus. Und bei den Unternehmen, die ihre Leistung hier vor Ort erbringen, stellt sich das Problem nicht. Da stimme ich Barcode zu.  

3854 Postings, 5512 Tage Jule34Nur so

 
  
    #239
1
12.11.11 12:36
...wer chinesische Verhältnisse will, darf sich gern dort ansiedeln ....

http://faz-community.faz.net/blogs/asien/archive/...s-der-westen.aspx

Und was Nokia betrifft : Man streckt sich eben nach der Decke - oder versucht das zumindest. Manchmal hat man eben Pech gehabt. Hat Nokia eigentlich irgendwelche staatliche Subventionen für sein Intermezzo in Deutschland zurückzahlen müssen ?

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...-beschlagnahmt-11525325.html

...bei den Unternehmen, die ihre Leistung hier vor Ort erbringen, stellt sich das Problem nicht .  ??

Wie viele Handwerksbetriebe sind eigentlich den Bach hinuntergegangen?  Sogar bei vollen Auftragsbüchern, wenn ihre Leistungen nicht bezahlt wurden, sei es aufgrund von echten oder fingierten Insolvenzen beauftragender Firmen und Privater oder auch der fehlenden Zahlungsmoral sogar staatlicher Stellen  - denkt noch jemand an den Hungerstreit der Handwerkerfrauen vor der Gedächtniskirche in Berlin?

BarCodes Aufzählung der am schlechtesten bezahlten Berufe stimmt eben nicht so ganz, jedenfalls nicht die Schlüsse, die Ihr daraus gezogen habt. Weshalb wohl sollten Verkäufer/innen, Friseur/innen, Stuard/essen, Köche/Köchinnen im Ausland keine Jobs finden ? Nur weil wir sie hier brauchen ?   Wieviele sind bereits ausgewandert, in angrenzende Länder (Schweiz), in die Staaten, nach Malle. Dort wird ihnen mehr bezahlt.  

69033 Postings, 7475 Tage BarCodeNimmt eine Friseuse

 
  
    #240
12.11.11 15:29
aus Hessen ihren Job in ein Billiglohnland wie Polen in der Handtasche mit? Und geht sie da hin, weil sie dort schlechter bezahlt wird, weil man hier einen Mindestlohn eingeführt hat? Und gehen dann die Hessen in Polen zum Friseur?

Fragen über Fragen...

40 Postings, 5287 Tage corbin#235 Die Aufstellung der Berufe ist interessant.

 
  
    #241
1
12.11.11 19:27
Alle Berufe, die durch Endverbraucher nachgefragt werden, sind preissensibel. Sie haben eine elastische Nachfrage. D. h. ich gehe z. B. nicht mehr alle 4 Wochen zum Friseur, sondern alle 6 Wochen. Ich kaufe abgepackte Wurstwaren, statt direkt beim Metzger. Ich gehe weniger ins Restaurant usw. Das Ausweichverhalten der Kunden ist manchmal unfassbar. Es kennt keine Grenzen.
Klar, nun könnte man einwenden, dass die Kassiererin an der Supermarktkasse trotzdem jede Woche  die Kunden abkassieren muss. Aber auch hier vermute ich „kreative Strategien“ der Supermarktleitung, wie ein Mindestlohn umgangen bzw. längere Warteschlangen an der Kasse gemanagt werden können. Und was ist mit einer Studentin, die sich etwas dazuverdient, wenn die Teilzeitstelle wegfällt?  

Heute Morgen im Einkaufscenter ist mir aufgefallen, dass an vielen Läden Flyer hängen. Es werden Aushilfskräfte gesucht. Gerne auch halbtags. Ohne viele Worte, Ihr wisst, welche Art von Arbeitnehmer gesucht wird...
Für mich ist nicht nachvollziehbar, warum im Textilbereich, speziell Damenoberbekleidung, keine Fachkräfte eingesetzt werden. Ich glaube, viele Kundinnen würden mehr kaufen, wenn ihnen Fachkräfte bei der Wahl helfen würden. Ist eine Fachkraft mittlerweile obsolet? Und was bedeutet es für den Mindestlohn? Statt zwei Teilzeitkräfte, eine Vollzeitkraft?

Dass ein Mehreinkommen für viele Haushalte zwingend erforderlich ist, bestreite ich nicht. Ich unterstütze es sogar. Aber in der heutigen Zeit, wo Geld innerhalb von Minuten um die Erde geschickt werden kann, eine Transportkette verschiedenster Güter bis in entlegenste Winkel möglich ist und bei einer Anpassung des technischen Fortschrittes in vielen Produktionsprozessen weltweit, sollte man aufpassen, dass unsere Art zu wirtschaften (mit Regeln) nicht ersetzt wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass weitere Arbeitsplätze verlagert werden könnten. Vielleicht ist der Arbeitsplatz flexibler als der Arbeitnehmer???
Es ist z. B. keine Seltenheit, dass Handwerksleistungen, auch mehrere Hundert Kilometer hinter der Grenze, von ausländischen Firmen erbracht werden. Und sie sind günstiger. Was sage ich denn einem heimischen Anbieter, wenn der AG bereits auf mich einen Kostendruck ausübt?
Am Ende ist Deutschland nicht mehr Produktionsstandort, sondern nur noch Absatzmarkt.
Von Arbeitslosenkeule zu sprechen oder über Langeweile zu klagen, trifft meiner Meinung nach nicht die Bedeutung Themas. Die Arbeitslosigkeit in anderen europäischen Staaten mit Mindestlohn kann ein Beispiel für die zukünftige Entwicklung Deutschlands sein. Am Ende verlieren wir alle, wenn die Errungenschaften des Sozialstaates abgeschafft werden.
Also noch einmal: Ein Mehreinkommen der Haushalte ist zwingend erforderlich. Keine Frage. Aber wenn bei der Ausgestaltung eines Mindestlohns (bewußt) lücken gelassen werden, kann es zu negativen Effekten kommen.

Schönes Wochenende!  

3854 Postings, 5512 Tage Jule34# 240

 
  
    #242
12.11.11 21:21
Nimmt eine Friseuse
aus Hessen ihren Job in ein Billiglohnland wie Polen in der Handtasche mit?

Nö. Aber umgekehrt wird was draus. Friseusen, Pflegepersonal usw usw aus den Ostländern kommen hierher, wenn auch teilweise nur für einen befristeten Zeitraum, um hier in ihren erlernten Berufen zu arbeiten. Sie verlangen weniger Geld und können in ihren Ländern auch mit weniger gut auskommen.
Sicherlich gibt es Unternehmen, die ihre Leistungen vor Ort erbringen müssen, aber nicht zwingend mit heimatlichem Personal. Vor allem, wenn es keinen Mindestlohn gibt. Übrigens ein beliebtes Thema für Neo-Nazis.  

10765 Postings, 6591 Tage gate4shareJetzt habe ich so ausgiebig über Friseure

 
  
    #243
2
13.11.11 00:08
berichtet! Es hat keiner wiedersprochen! Es der Richtung kam nie die Forderung nach mindestlohn. Wohl weil sie wissen, dass dann wohl das Trinkgeld ein Thema wird und dieses evtl zu versteuern sein wird - was ja grundsätzlich so vorgeschrieben ist.


Habe zweimal über mit mehreren Damen eine Unterhaltung zu deren Einkommen gehabt und mit 3 einzelnen gesprochen und trotzdem kommt Barcode und meint diese Gruppe mit dem schlechtesten Einkommen an zu setzen. Das ist ganz einfach falsch!

Der Kunde ist nicht bereit mehr für die Dienstleistungen der Frisöre offiziell zu zahlen, aber über 50% geben sehr gern und immer zusätzlich den Damen etwas.

Und es ist einfach so, dass haben immer wieder preiserhöhungen gezeigt und das weiss jede einzelne Frisörin aus Erfahrung ganz genau, Preiserhöhungen führen zu Minderumsatz!
Teilweise sogar dauernden Minderumsatz.
Einige machen dann die Jahre selber, andere gehen weniger zum Friseur oder nehmen weniger Dienstleistungen in Anspruch, andere gehen zum Schwarzarbeiterin.

Im Übrigen soll es so sein, dass direkt an der polnischen Grenze, sich zig Friseursalons befinden, die auch gern von Deutschen Damen genutzt werden.

Reinigungsgewerbe. Denke dann wird einfach weniger gereinigt. Habe mir jetzt Socken, Grosshandel - gekauft. 600 Stück zu Stück  8 cent. Die meisten halten mehr als drei bis vier Wäschen. Aber selber wenn nicht, ich habe keine Schweissfüsse und so zwei , drei Tage kann ich die Socken auch mal tragen und dann wegwerfen!

Was ist mit der Bewachung? Was bewachen wohl die älteren oder auch jüngeren Menschen, die wenig sportlich sind und auch keine grosse Qualifikation haben? Ist da wirklich eine Bewachung notwendig? Was ist es überhaupt wert, wenn man nur anwesend sein muss, und eigentlich keine richtig Arbeit leisten muss?
Was kostet eine elektronische Sicherung? Ist diese nicht inzwischen sehr viel günstiger zu haben, als die Präsenz mit Menschen?

Putzen. Auch hier gilt je teurer das wird umso weniger wird gereinigt. Und wohl umso stärker wird kontrolliert und entsprechend angetrieben.
Also noch weniger Chancen für Minderleister und schon Leute die lange arbeitslos waren.

Gerade hier ist ein Feld, wo eher für wenig Einkommen, Menschen eine Chance hätten, die bisher nichts machten, weil sie ganz aus dem Berufsleben rausgefallen sind.

Zur Reinigung habe ich ja eben schon das Beispiel Polen gebracht. 80 % der Wäsche in Berliner Grosshotels wird tagtäglich nach Polen gebracht.
Man könnte auch die Wäsche ALLEr Hotels nach Polen bringen. Bisher ist da nur ein grosser Wäschereibesitzer der aus Berlin kommt.
Nur eine Frage der Höhe der Löhne, bis andere das auch machen!

Und bis Hannover und Hamburg, sind es nur eine Stunde mehr Fahrt - und die Benzinkosten sind kaum zu berechnen pro Wäschestück, sicher unter 1 cent.  

1471 Postings, 4713 Tage izhevski ink.doch es haben

 
  
    #244
13.11.11 01:18
sehr viele wiedersprochen. bitte zieh nach china und beweise deine tolle unternehmung im eiskalten wettbewerb- deine propaganda wird langsam lächerlich. deine behauptungen sind es auch , gute nacht deutschland!!!  

3854 Postings, 5512 Tage Jule34Meine Herren !

 
  
    #245
13.11.11 04:09
Darum streitet man sich doch nicht.  @izhevski : Richtig. Um 01:18 sagen wir besser gute Nacht.  

1471 Postings, 4713 Tage izhevski ink.@jule

 
  
    #246
13.11.11 17:55
das sagt mir jamand der um 4uhr in der nacht schreibt ?! ja ne ist schon klar :)  

10765 Postings, 6591 Tage gate4shareizhevski ink. welche Argumente hast du denn?

 
  
    #247
13.11.11 20:19
Du hast auch mit verschiedenen Frisörinnen geredet und die haben dir etwas anderes gesagt?

Wann denn? Und was haben die gemeint?

Und , wie ist deine Meinung, und Argumentation zu dem Wascher der Berliner Hotelwäsche?

Also hier hat keiner Argumente gebracht was dagegen sprechen würde... ihr habt nur eben schön erzählt wie schön es wäre, wenn es Mindestlohn gibt, und die ewig gleich Argumentation wiederholt, dass doch einer leben können muss, von der Arbeit!

Wollen tut das jeder! Aber wenn der globale Wettbewerb, also auch die Globalisierung eben für die einfachsten Tätigkeiten, eben nicht soviel zahlen will, dass man davon leben kann, dann ist das so.

Und ich muss ehrlich sagen, mich würde es auch überraschen wenn es anders wäre. Schauen wir uns doch mal auch die Berufe wie Arzthelferin, Verkäuferin und Krankenschwester an.
Alle diese berufe, die Verkäuferin noch am wenigsten müssen schon ein gute  Schulausbildung haben, dann machen sie eine 3 jährige Ausbildung, die auch nicht jeder besteht und müssen schon tagtäglich sich Belastungen gefallen lassen und eine bestimmte Qualifikation haben.

Und diese verdienen auch relativ wenig.

Da wäre es einfach sowohl ungerecht , aber auch logisch nicht ganz nachvollziehbar, dass andere Menschen, die noch nicht mal jeden tag püntklich sein können, oder im Schnitt 30 Krankheitstage haben, keinen vernünfitgen Lebenslauf vorwiesen können , über haupt keine Qualifikation haben, evtl nicht mal schreiben können, etc, dann fast genauso viel verdienen sollen!

Arbeit ohne eine gute Ausbildung ist nun mal auch wenig wert!

Nur einfach seine Zeit als Mensch  grösstenteils für ein paar Stunden zur Verfügung  zu stellen und daraus dann herleiten man muss davon lebeen können, ist Quatsch!  

58056 Postings, 6028 Tage jocyxLöschung

 
  
    #248
13.11.11 20:58

Moderation
Zeitpunkt: 13.11.11 23:01
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Regelverstoß - Das geht gar nicht! Menschenverachtend!

 

 

10765 Postings, 6591 Tage gate4shareMOment jeder hat das Recht zu leben!

 
  
    #249
13.11.11 22:43
"davon leben können"... soll heissen, von dem Lohn komplett seinen, den in Deutschland üblichen Lebensunterhalt bestreiten können!

Also eben jeder hat ein Lebensrecht und jeder bekommt auch soviel er braucht für das Leben- obwohl ich meine, man könnte etwas kürzen...

Und eben wenn eben die Menschen mit schlechter Qualifikation und wenige Leistungsfähigkeit weniger verdienen als sie brauchen um zu Leben, wie es für deutsche standesgemäss ist, dann zahlt der staat, und das ist auch richtig und gut!

Jocyx was du jetzt rein bringst  passt ja nun gar nicht!  

7114 Postings, 8297 Tage KritikerFür Einige hier geht es nur

 
  
    #250
1
14.11.11 01:45
um Geldforderung! Und als blöde Melkkuh wird zufällig der sog. Arbeitgeber ausgewählt.

Merke: Kein einziger Bürger kann als Arbeitgeber gesetzlich dazu gezwungen werden, auch nur 1 einzigen Menschen einzustellen!

Sucht Euch doch die Arbeitgeber, die aus reiner Freude Euch Geld nachwerfen!

Und - bzgl. Friseure: in meinem Viertel gibt es keinen Friseur mehr, der Angestellte hat;
die arbeiten alle allein!

@ BarCode - in Deiner Liste # 235 wimmelt es nur so von Schwarzarbeit!  

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