Mindestlohn: Pro und Contra


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Neuester Beitrag: 24.11.11 16:45
Eröffnet am:30.10.11 21:06von: KatasterAnzahl Beiträge:270
Neuester Beitrag:24.11.11 16:45von: demode66Leser gesamt:18.442
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61405 Postings, 5582 Tage BigSpenderich bin für einen Mindestlohn

 
  
    #176
4
08.11.11 18:17
und zwar flächendeckend.

Der Grund ist z.B, dass es nicht angehen kann, dass z.B. eine Friseurin , die Vollzeit schafft mit 900 € Netto nach Hause geht und so gerade über die Runden kommt. Es gibt viele Bereiche, wo die Leute nicht angemessen bezahlt werden. Entweder leben sie trotzdem nahe an der Armutsgrenze oder müssen noch einen Zweitjob annehmen. Das kann nicht sein. Und wenn man dann höhere Forderungen stellt gegenüber dem Arbeitgeber, dann wird gesagt, dass man sich billige Arbeitskräfte aus dem Ausland holt, die den Job schon für 3,50 € machen. Diesem Vorgehen muss man Einhalt gebieten.

Jeder Arbeitnehmer soll fair bezahlt werden, wenn er seine Arbeit sorgfältig und gewissenhaft macht, egal ob er Ausländer ist oder nicht. Lohndumping darf nicht geduldet werden. Und Firmen, die deswegen ins Ausland gehen, weil sie dort billiger produzieren können, werden sich in Grenzen halten. Es gibt genügend Arbeit, die hier gemacht werden muss, da kann man nicht ins Ausland gehen.

39641 Postings, 4881 Tage RosalieBigSpender

 
  
    #177
1
08.11.11 18:34
Du hast recht was Du schreibst ,aber der Staat fragt uns leider nicht danach  was wir möchten . Wir müßen das machen was die möchten !!!!!! Entweder man paßt sich an ,oder man wird Fahnenflüchtig !!  

1953 Postings, 5466 Tage KatasterNoch mal: Sinkende Reallöhne

 
  
    #178
5
09.11.11 10:21

23882 Postings, 8190 Tage lehna#176 witzig Big Spender...

 
  
    #179
4
09.11.11 10:36
wenn meine Friseuse mehr haben will, geh ich entweder woanders hin, lasse mein Gefieder schwarz abschneiden oder kauf mir nen Haarschneider bei Aldi für 10 Euro.
Sie hat dann zwar Mindestlohn garantiert, aber sitzt nun aufm Arbeitsamt.
Jeder von uns macht das so, auch die Sozialprediger. Grad die sind nach meiner Erfahrung aber die schlimmsten, wenns darum geht, den eigenen Geldbeutel zu schonen...  

4005 Postings, 7532 Tage bikerjohnWenn jeder den Mindestlohn

 
  
    #180
4
09.11.11 10:54
bekommt (einen anständigen, natürlich) dann kann er sich auch weiterhin die Friseuse leisten und muß nicht zum Haareschneiden in die nächste Großstadt zum Billig-Figaro fahren.  

138 Postings, 4826 Tage atongewissen

 
  
    #181
09.11.11 10:55
wir müssen in der tat zum bewusstsein unserer selbst gelangen,um das gute wählen zu können,aber diese selbsterkenntniss wird uns nicht weiterhelfen,wenn wir die fähigkeit eingebüßt haben,innerlich angerührt zu werden von der not eines anderen menschlichen wesens,vom freundlichen blick eines anderen,vom gesang eines vogels und dem frischen grün des grases.(erich fromm)  

4005 Postings, 7532 Tage bikerjohnja nee - iss klar

 
  
    #182
1
09.11.11 11:00

1953 Postings, 5466 Tage KatasterFutter für die Debatte

 
  
    #183
3
09.11.11 12:57
Klare Absage Merkel gegen allgemeinen Mindestlohn

Artikel vom 09.11.2011

Einen deutschlandweiten Mindestlohn wird es laut Kanzlerin Merkel nicht geben. Sie positioniert sich gegen den Antrag für den CDU-Parteitag, der die Lohnuntergrenze am Zeitarbeitslohn festmachen will. Stattdessen fordert sie regionale Einigungen.
Die Kanzlerin erteilt dem flächendeckenden Mindestlohn eine Absage. bild lupe Foto: dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel will Arbeitnehmer durch einen Mindestlohn vor Unterbezahlung schützen, allerdings nicht so, wie manche ihrer Parteikollegen sich das vorstellen. «Ich unterstütze die Forderung, eine Lohnuntergrenze zu finden. Sie sollte allerdings nicht an der Zeitarbeit festgemacht werden», sagte die Parteivorsitzende in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Damit stellt sie sich gegen den zentralen Antrag für den bevorstehenden CDU-Parteitag am kommenden Montag und Dienstag in Leipzig. Die Antragskommission empfiehlt: «Die Höhe der Lohnuntergrenze soll sich am Tarifabschluss für Zeitarbeitnehmer orientieren.» Dort liegt der Mindestlohn derzeit bei 7,01 Euro in Ostdeutschland und bei 7,89 Euro im Westen.

Merkel: Debatte um Sozialdemokratisierung der Union bringt nichts

Merkel sagte: «Wir sollten das vielmehr einer Kommission der Tarifpartner überlassen, die regional und branchenspezifisch unterschiedliche Lohnuntergrenzen festlegen kann, jeweils dort, wo es keine Tarifverträge gibt.» Die Entscheidung auf dem Parteitag werde nicht mehr für oder gegen eine flächendeckende Lohnuntergrenze sein. «Die Frage wird sein, ob wir diese Lohnuntergrenze an eine Branche binden oder ob wir regionale Differenzierung und Branchendifferenzierung zulassen.»

Merkel ergänzte: «Die Debatte um eine Lohnuntergrenze ist aus dem Herzen der Partei gekommen, angestoßen vom Arbeitnehmerflügel, aber ein nachvollziehbares Thema für eine Volkspartei wie die CDU.» Schon bei den CDU-Regionalkonferenzen sei für die Menschen das Thema Arbeitsbedingungen das zweitwichtigste nach dem Euro gewesen. «Die Menschen wollen eine faire Arbeitswelt und sehen, dass es da Schwächen gibt.»

Zum Eindruck einer Sozialdemokratisierung der Union durch die Mindestlohndebatte und die Abkehr von der Wehrpflicht, der Atomkraft und der Hauptschule, erklärte Merkel: «Solche Beschreibungen bringen nichts.» Sie führt die CDU seit elf Jahren als Vorsitzende. «Die Welt ändert sich und eine große Volkspartei wie die CDU muss auf diese Veränderungen die richtigen Antworten finden, und zwar immer auf der Basis der Werte, die uns ausmachen.»

Quelle: www.news.de/dpa  

1840 Postings, 7365 Tage Wärna#179: lehna lies mal #159

 
  
    #184
1
09.11.11 13:51
Glücklicherweise haben viele nicht mehr dieses Geiz-ist-geil-Scheuklappendenken, ganz  im Gegensatz zu Dir.  

10765 Postings, 6586 Tage gate4shareEs wäre alles so schön......

 
  
    #185
2
09.11.11 14:22
Wenn alle menschen so wären wie man immer sein soll und wie wir uns alle wünschen!

Wir selbst sind ja nicht mal so, wie es gesellschaftlich sinnvoll ist.

Wir Deutschen noch mehr als andere Landsleute finden, Angebote finden, sehr sehr günstig oder billig kaufen, ganz wichtig und ist für viele auch ein Erfolgserlebnis - für mich auch!

Und der "gemeine Deutsche", wohl ink. der Zugewanderten   wollen Schnäppchen machen und nicht das zahlen "was ein Produkt wert ist"! !

Und da ist es dem Einzelnen zwar von seinen Lippenbekenntnisse nicht, aber ansonsten vollkommen egal, wo das Teil produziert wurde, oder, dass die Lagerarbeiter, des Grosshändlern oder die Verkäuferinnen, wenig verdienen.
Er will günstig kaufen  - so kann er sich mehr leisten.

Und das trifft auf alle Bevölkerungskreise zu. Es gibt auch Spitzenverdiener, die nur billig kaufen wollen - das ist nicht immer und unbedingt abhängig von dem Einkommen.
Also mitnichten, wird die Schicht, die dann mehr Lohn bekommen, weil sie dann von dem Mindestlohn profitieren, einsehen, dass sie dann auch für die Produkte mehr zahlen sollen, also den Mehrverdienst und sogar noch mehr, weil ja auf jeden Lohn mind 100 % Zuschlag kommen, dann wieder ab zu geben.

Wo wir die ganze Zeit schon bei den Frisören sind. Was einfach nicht geht, zu sagen, xx Euro ist zu wenig Lohn, weil es unterhalb des mindestlohn ist, dann aber die Trinkgelder gern nehmen. Und beides geht einfach nicht.
Das hat sich einfach so auf Kundenwunsch so entwickelt. Der Kunde gibt seinem Frisör , das was er für richtig hält als Zusatzlohn.

Eigentlich ist das eigentlich ganz klassisch wie es ein müsste. Für die Leistung, die mir gefällt, gebe ich das was ich für richtig halt. Fleiss, Freundlichkeit, Fachwissen, Können, wird direkt nach dem tun belohnt, oder eben nicht!

Der Kunde ist nicht bereit, vielleicht in einen Salon zu gehen, wo er 5,00 Euro mehr für die Frisur bezahlt und dafür kein Trinkgeld zu geben. Er gibt immer, bzw. die meisten geben immer, viele öfter. Dazu fühlen sich ständig veranlasst.

Das Gleiche  gilt auch für Kellner!

Wenn Frisörinnen erzählen sie hätten sie kleines Einkommen, dann lassen sie  das Trinkgeld weg. Also ich habe noch nie die Forderungen der Frisörinnen gehört, dass sie mehr Geld haben wollen!

Denn sie wissen ganz genau, wenn die Preise in Ihrem Salon auch nur um 10 % angeboten werd,en was wohl nicht mal reicht, wenn man den Damen auch nur 1 Euro mehr geben will je Stunde, sinkt zu Beginn die Kundschaft um mind 15 bis 20%, dauerhaft um rund 10%, so, dass man zwar erst viel weniger Umsatz macht, dauerhaft aber auch nciht mehr, aber weniger Kunden hat und somit zum einen viele Frisörinnen arbeitslos werdne und die anderen immer weniger Möglichkeiten haben Trinkgeld zu kassieren.

Es mag Branchen geben, wo es anders ist, aber frei Frisörinnen ist es so tatsächlich!
MÄnnern MÜSSEN meistens zum Frisör. Frauen meinen das zwar auch, aber objektiv sind wohl 80% der Besuche bzw. Behandlungen mehr subjektive Verschönerung, bzw. bestimmt Dienstleistungen drum rum...Dauerwelle, Färben, Packung etc.
Das lassen die Kunden eben...........nur die , denen es mehr egal ist, verzichten nur auf eine Packung etc. andere machen eben gar keine Farbe oder Dauerwelle mehr, oder noch schlimmer, gehen zwar Schwarz arbeitenden Frisörin
In diesem Beispiel mit den Frisörinnen sieht man, dass selbst wo man die Dienstleistung nicht im Ausland in Anspruch nehmen kann, es trotzdem dafür sorgt, dass viele Menschen arbeitslos werden.

Es ist ganz klar, Jahrzehntelange Erfahrung der Frisöre was Preiserhöhungen betrifft.
Man vergrault sich mit einer zu hohen Preiserhöhung seine Stammkundschaft und muss erst mal wieder n eue finden.  

61405 Postings, 5582 Tage BigSpenderich sehe das wie bikerjohn, #180

 
  
    #186
2
09.11.11 14:23

1840 Postings, 7365 Tage Wärna#185: Billigst kaufen, obwohl man es nicht muss

 
  
    #187
1
09.11.11 15:06
Ja das Phänomen habe ich auch schon oft erlebt: Da kaufen Leute, die nun wirklich nicht auf den Euro schauen müssen, nur die billigsten Superschnäppchen. Qualität, Herkunft und Produktionsmethoden egal.

Wenn man diese Leute fragt, warum sie das tun und ob sie sich mal Gedanken gemacht haben, dass ihr Handeln die einheimischen Arbeitsplätze und die Löhne kaputtmacht, zucken sie nur mit den Schultern. Meist kommt der Satz "naja, an mir allein wird schon keine deutsche Firma pleite gehen"...

Mein Fazit:
Diese Leute sind einfach DOOF und/oder IGNORANT und/oder extrem EGOISTISCH.
Sie können oder wollen die Folgen ihres Handelns nicht erkennen und nicht verantworten.

Sind wir tatsächlich eine Gesellschaft voll mit doofen ignoranten Egoisten geworden???
Sind wir wirklich schon so tief gesunken?  

4005 Postings, 7532 Tage bikerjohnDas ist in der Tat so -

 
  
    #188
1
09.11.11 15:15
aber nicht neu. Selbst in Zeiten der Vollbeschäftigung und Lohnerhöhungen von bis zu 10 % gab es das - beim Schlußverkauf, im Sommer wie im Winter. Da wurde vor der Ladeneröffnung Schlange gestanden um ja die besten Schnäppchen zu ergattern - und da hatten wir es ehlrich nicht nötig.  

138 Postings, 4826 Tage atonGleiches Recht

 
  
    #189
09.11.11 15:19
Gleiches Recht für Jederman oder Niemand!
(engin-agathon-ka)  

1840 Postings, 7365 Tage WärnaSchlussverkauf ist was anderes

 
  
    #190
1
09.11.11 15:26
Der nutzt ja meist beiden Seiten - den Händlern (werden ihre Ladenhüter los) und den Kunden.

Was ich meine ist etwas anderes:
das ABSICHTLICHE Kaufen von Billigstprodukten, die in Schwellenländern unter ausbeuterischen Bedingungen hergestellt werden, anstatt von vernünftig konstruierten/produzierten Produkten (die einheimische Arbeitsplätze sichern), obwohl man sich diese locker leisten könnte.  

40 Postings, 5282 Tage corbinDer Thread ist ganz schön "friseurlastig"

 
  
    #191
2
09.11.11 18:02
Zum Thema Friseur fällt mir immer Hans-Olaf Henkel ein: „...Und wir können doch nicht dauerhaft davon leben, daß wir uns gegenseitig die Haare schneiden.“

http://www.zeit.de/1995/22/Mehr_Verlierer_als_Gewinner_/seite-6

Ich finde es gut, wenn Menschen deutsche Produkte kaufen. Aber wie ich in #179 lesen konnte, denken nicht wenige Menschen anders. Sie als doof oder ignorant (# zu bezeichnen ist infantil. Wenn das Produkt die erwartete Qualität hat, ist die Entscheidung für ein günstigeres Produkt nachvollziehbar und in einer Marktwirtschaft sogar erwünscht. Die Menschen, die sich explizit deutsche Produkte leisten können oder wollen, sind eindeutig in der Unterzahl. Ein oder zwei TV-Geräte ändern nichts. Sie stemmen sich zwar gegen die derzeitige Ausformung der Marktwirtschaft und den Globalismus, aber nicht erfolgreich. Ich glaube, sie verlieren.

Bevor wir weiter über den Mindestlohn diskutieren, sollte geklärt werden, wie die Arbeitsplatzverlagerung in Niedriglohnländer verzögert oder verhindert werden kann. Ob Wäsche in Polen waschen oder Nordseekrabben in Marokko pulen, solange nicht mehr Arbeit in Deutschland geleistet wird, kommen wir keinen Schritt weiter. Mit sog. IT-Fachleuten und Friseurinnen allein kann keine Volkswirtschaft dauerhaft ein steigendes BIP erzielen. (Siehe Henkel-Zitat) Ein Mindestlohn ändert daran nichts.

# 185 Das  „gut analysiert“ gibt’s für den ersten Teil. Ein solches Verhalten ist mir schon häufig begegnet. Es wird immer deutlich an Sätzen wie: „Gut, aber haben Sie da nichts Preisgünstigeres ...“  

826 Postings, 4601 Tage HeldDerArbeitHöchstlohn

 
  
    #192
1
09.11.11 18:57
der Mindestlohn ist wichtig, ich bin für 10€/Stunde.
Weiterhin brauchen wir auch einen Höchstlohn. Warum hört die Progression bei 43% auf?
Hier bin ich für 100% ab einem Jahreseinkommen von 200k€.
Dadurch, dass wenige Leute mehr verdienen, verdienen andere weniger bzw. Produkte werden teurer. Also Deckelung durch exzessive Besteuerung!  

10765 Postings, 6586 Tage gate4shareEs kann nur immer besser , und billiger

 
  
    #193
2
09.11.11 19:07
und schneller etc etc gehen!

Das ist doch eigentlich schon immer so gewesen, aber bestimmt in den letzten Jahren stärker!

Der Handel, aber eigentlich alle Dienstleistungen, auch die Industrie muss immer mehr machen, für eher weniger Geld. Es mag sein, dass hier einige Leute sind, die klar sagen, "ich bezahle das, was der Fachhändler haben muss".
Das ist aber eine Minderheit. Für ein paar Deutsche Schuhe, die ja auch meist nciht hier hergestellt werden, kommen wohl 30 oder mehr Paar Billigtreter! Und wer dann gegen Deichmann , was erreichen wollte und eher noch billiger sein, eher noch schickere Schuhe haben etc....

Es ist doch heute ganz einfach nicht mehr so, wie ich das früher auch mal lernte. Einkaufpreis+ Bezugskosten= Einstandspreis + Handlungskosten (alle Kosten inkl. Personal) +Gewinnmarge = Verkaufspreis + Umsatzsteuer 19% = Brutto Verkaufspreis!

Wer so kalkulieren will, kann es machen, aber wird immer weniger und weniger verkaufen!

Die Kalkulation richtet sich danach was der Wettbewerb fordert. Und man muss sehen, dass man neue günstige Quellen auftun kann, wo man auch günstiger kaufen kann. Auch gibt es immer Artikel wo der Fachhandel dann sehr hohe Spannen, als Ausgleich durchsetzen kann.

Also ich glaube Euch das gern, dass ihr meint, wenn die leute alle "genug" verdienen, dann bezahlen die auch hohe Preise!

Diese Rechnung kann ja schon deshalb aufgehen, weil die Preise ja fast um dreimal soviel steigen, wie die Lohnkosten wegen eines Mindestlohnes steigen.
1 Euro mehr Lohn heisst ,dann rund 22% Sozialabgaben oben drauf, mehr Schwangerschaft und Krankengeldumlage und mehr Berufsgenossenschafts beiträge. Auch mehr Weihnachtsgeld. Dann muss vom Umsatz immer noch 19% Umsatzsteuer abgeführt werdne und viele Betriebe haben noch Umsatzpacht, bis zu 25%.
Also wird man für eine Leistung, die eine Stunde dauert wohl eher dem Kunden 3 Euro abnehmen müssen,damit man der Frisöring 1 Euro mehr zahlen kann.
Klar der Staat verdient dran, der Vermieter auch, aber der Kunde ist der Dumme der unverhältnismässig viel zahlen muss.

Also keiner, wird dann, von den Mindestlohnempfängern dann sagen, "ja ich bezahle dann gern statt 65 nun 73 für die Dauerweille, schliesslich verdiene ich jetzt auch 100 Euro mehr im Monat." Viel eher wird es so sein, dass er schwarz zur Frisöring geht, eben weil es so viel teurer geworden ist.

Also es ist nicht dumm oder ausgeprägt egoistisch, wenn man billig kauft.
Man so funktioniert unsere Gesellschaft, jeder möchte möglichst wenig zahlen und jede möchte möglichst viel für seine Produkte haben. Das ist auch ganz oki so.

Aber ich käme nie auf die Idee das als Egoismus oder gar Dummheit zu bezeichnen.

Das ist der ganze normale wirtschaftliche Markt!  

1840 Postings, 7365 Tage Wärnaok, dann mal auf den Punkt gebracht:

 
  
    #194
1
09.11.11 20:18
Ich kann doch nicht einerseits auf immer billigere Preise haben wollen (Haarschnitt für 6 oder 5 oder 4 Euro), andererseits aber immer höhere Löhne fordern!
DAS ist keine Marktwirtschaft, DAS ist schlicht unmöglicher SCHWACHSINN!

Und mal generell etwas zu Qualität und Preis:
Mal ehrlich, den meisten ist doch die Qualität (fast) egal geworden. Sie sind es gewohnt, dass Produkte mit Ach und Krach gerade noch die Garantiezeit überstehen. Und dann weg damit, egal, kauf ich mir dann eben wieder die Wegwerfware für GeizGeilBilligpreis. Kunde als Betatester ist doch dabei auch schon lange standard.

DAS ist, und dabei bleibe ich, DUMM und/oder IGNORANT und auch EGOISTISCH.

Begründung:
- qualitativ hochwertigere = langlebigere Güter schonen die Umwelt
- qualitativ hochwertigere Güter sichern in vielen Fällen auch höherwertige = besser bezahlte Arbeitsplätze in Europa und Deutschland
- qualitativ hochwertigere Güter sind innovativ, und nur DAS bringt uns technisch und im Wettbewerb weiter
- qualitativ hochwertigere Güter sind langfristig häufig sogar günstiger als der häufige Neukauf eines Wegwerfprodukts

Aber die meisten sind einfach nicht bereit, diese und ähnliche Qualitätsmerkmale überhaupt anzuerkennen. Denn wenn sie es tun würden, dann würden sie anders kaufen.  

40 Postings, 5282 Tage corbinZiel des Threads

 
  
    #195
3
09.11.11 22:30
ist es zu diskutieren, ob sich ein Mindestlohn positiv auf den einzelnen Menschen und die Volkswirtschaft insgesamt auswirkt, so dass alle am Ende weniger Abgaben zahlen müssen. Da es um jeden einzelnen Menschen geht, der auf sein Einkommen angewiesen ist, sollte man genau überlegen, ob er tatsächlich ein Mehreinkommen erzielt oder seinen Arbeitsplatz verliert.

Deshalb nur kurz zu „Qualität und Preis“:

Marktwirtschaftliche Lenkungsvorstellung: Einzelne Wirtschaftseinheiten sollen ihrem Eigeninteresse nachgehen. D. h., die Haushalte sollen ihren Nutzen und die Unternehmen ihren Gewinn zu maximieren trachten. Der Kunde geht beim Einkaufen seinem Eigeninteresse nach; er ist egoistisch.
Der Preis hat eine Ausgleichs- und Signalwirkung und hat weniger mit der Qualität zu tun. Leider steht auf den meisten Produkten nicht, ob man besser bezahlte Arbeitsplätze rettet, wenn man es kauft. Scheint für die meisten Menschen kein relevantes Kaufkriterium zu sein.
Richtig ist jedoch, dass sich die Mehrheit der Konsumenten auf eine im Durchschnitt geringere Produktqualität eingestellt hat. Warum also mehr ausgeben, wenn’s doch kaputt geht? Dazu gehört auch, dass der Kunde die Qualität des Produkts oft nicht einschätzen kann. Ob das sogar von manchem Anbieter gefördert oder schamlos ausgenutzt wird, sei dahingestellt. Der Kunde ist häufig mangelhaft informiert, desinformiert oder legt keine objektiven Qualitätskriterien an. Kann man gut bei jüngeren Kunden feststellen. Sie kaufen, was „in“ ist zu überteuerten Preisen. Damit muss man in einer Marktwirtschaft leben. Genauso wie mit dem geiz-ist-geil-Kunden.
Und das Wichtigste: Nicht immer ist das teurere Produkt auch das qualitativ höherwertige Produkt.  

7114 Postings, 8292 Tage KritikerRosstäuschung 1 A !

 
  
    #196
2
09.11.11 23:22
Dieses ganze Palaver für den Mindestlohn ist nur außerparlamentarischer Wahlk(r)ampf gegen die FDP.
Seit Jahrzehnten versuchen die Sozi's die FDP zu zerstören, damit keine Regierung mehr ohne die SPD gebildet werden kann.
Und - die dtn. TV-Fans fallen plump darauf rein.

Genauso - wie bei der Steuersenkung.
Die stimmen sogar gegen den eigenen Geldbeutel, nur um links zu sein ( - oder: blöd?)

Nur mit Vollbeschäftigung regelt man ungerecht-niedere Löhne!

Wichtiger wäre ein klare Regelung der Zeitarbeit. "Zeit" = wie lange?

Jeder Arbeitsplatz ächzt heute schon unter unzutreffenden Soziallasten.
Arbeitgeber sind heute schon Melkkuh Nr.1, sollen sie auch noch Esel sein ?  

3079 Postings, 5755 Tage bonita2Auf einmal werden sie so sozial und

 
  
    #197
09.11.11 23:37

demokratisch.......

Vllt. wollen sie ungern zugeben, dass sie nicht gut gewirtschaftet haben...? Oder was? 

Man soll die Fuesse nur so weit ausstrecken, wie die Decke reicht! Wir Hausfrauen wirtschaften auch so - lach !

Und Geld von der EU? Da gibts andere Projekte als z.B. Stgt21. Z.B. Mindestlohn.

 

1953 Postings, 5466 Tage KatasterMindestlohn: Erfahrungswerte aus England

 
  
    #198
4
10.11.11 09:16

7774 Postings, 5379 Tage FischbroetchenDie Gesellschaft leidet unter Ungleichheit

 
  
    #199
2
10.11.11 09:25
Link zum Vidoe
 
http://www.3sat.de/page/?source=/nano/gesellschaft/147787/index.html
 
ansonsten müßt ihr das hier lesen
 
Soziale Instabilität verursacht mehr Krankheiten
 
 
"Ungleiche Gesellschaften haben viel mehr soziale Probleme", sagt der Wirtschaftshistoriker Richard Wilkinson.
Es  gebe eine eindeutige Beziehung. Sie hätten beispielsweise mehr  Gewaltverbrechen, mehr Teenager-Schwangerschaften, mehr depressive  Menschen, so der britische Forscher. Die durchschnittliche  Lebenserwartung sei niedriger und der Gesunheitszustand der Menschen  schlechter. "All das nimmt mit größeren Einkommensunterschieden zu."
Besonders  Länder mit großen Einkommensspannen sind davon mehr betroffen, in  Skandinavien und Japan gibt es derartige Probleme seltener. "Alle in der  Gesellschaft leiden, wenn es mehr Verbrechen, mehr Schulabbrecher, mehr  Drogenmissbrauch, mehr psychische Erkrankungen gibt", sagt die  Sozialepidemiologin Kate Pickett von der Universität York. "Reiche  versuchen sich dann oft zu isolieren und leben in eingezäunten  Wohngebieten. Aber das zeigt nur ihre Angst und ihre Sorgen."
Natürlich  hätten diese Probleme auch Ursachen wie Bevölkerungsdichte oder  Zuwanderungsrate. "Aber es scheint doch einen starken statistischen  Bezug zwischen Ungleichheit und den sozialen Problemen zu geben", sagt  Pickett. "Bisher konnte niemand diesen Zusammenhang anders erklären. Wir  sind überzeugt: Soziale Probleme haben viel mit Ungleichheit zu tun."
Studie: Bessere Sozialpolitik - weniger Arbeitsstress
Der  Medizinsoziologe Prof. Johannes Siegrist von der Uni Düsseldorf hat  mehrere 1000 Personen in 15 europäischen Ländern befragt: "In den  Staaten, in denen die Sozialpolitik und die Arbeitspolitik gut  entwickelt sind, sind die Effekte von Arbeitsstress auf die Gesundheit  im Durchschnitt schwächer als in den liberalen Staaten, in denen jeder  ohnehin dem Markt ausgesetzt ist."
Siegrist  kommt zu ähnlichen Ergebnissen wie seine britischen Kollegen Wilkinson  und Pickett, die UN- und OECD-Statistiken der Industriegesellschaften zu  Kriminalität, Krankheit oder auch Bildung  ausgewertet haben.
"Wir  wissen, dass der Mensch eine gewisse Sicherheit und eine gewisse  Stabilität sozialer Beziehungen benötigt." Wenn diese aber bedroht  werde, etwa durch den Verlust des Arbeitsplatzes, dann reagierten  Menschen nicht nur mit Krankheiten, "dann zerbrechen auch

1840 Postings, 7365 Tage Wärna#195: mangelnde Information der Kunden

 
  
    #200
5
10.11.11 10:36
ja das stimmt. Viele sind schlecht informiert, was sie beim Kauf eines Produktes wirklich kaufen.
Das hat aber in manchen Fällen eher mit Faulheit und/oder Ignoranz zu tun ("ist doch sowieso alles dasselbe" - solche Ausreden höre ich auch immer wieder). Leute, wir leben im INFORMATIONSZEITALTER! Noch nie war es so einfach, an Informationen heranzukommen, wie heutzutage!

Und ja richtig, wir haben eine Marktwirtschaft.
Das bedeutet, dass der Kunde bei jeder seiner Kaufentscheidungen auch IMMER (!) mit darüber entscheidet, auf welche Weise, unter welchen Bedingungen, zu welcher Entlohnung, mit welcher Ressourcenschonung/Umweltschutz etc. ein Produkt produziert wird.
DAS ist den meisten entweder nicht klar oder es ist ihnen egal!

In einer Marktwirtschaft (speziell in einer SOZIALEN Marktwirtschaft) hat auch der  Kunde auch eine Verantwortung. Sich immer für die billigsten der Billigprodukte zu entscheiden ohne auch nur ein einziges Mal darüber nachzudenken, weshalb sie so billig sind, hat mit verantwortungsvollem Handeln nichts aber auch gar nichts zu tun.

Meine Güte, alle wollen doch immer soooo mündige Bürger sein! Bitte sehr, dann macht mal und zeigt Verantwortung! Fangt bei Eurem Konsumverhalten an!!!  

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