Hessen strebt öffentliche Universalbank an


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Neuester Beitrag: 05.12.03 00:13
Eröffnet am:04.12.03 19:27von: Happy EndAnzahl Beiträge:5
Neuester Beitrag:05.12.03 00:13von: Karlchen_ILeser gesamt:331
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95441 Postings, 8512 Tage Happy EndHessen strebt öffentliche Universalbank an

 
  
    #1
04.12.03 19:27
Das hessische Wirtschaftsministerium arbeitet an Plänen, die Landesbank Hessen-Thüringen und eine oder mehrere Sparkassen des Rhein-Main-Gebiets in eine gemeinsame Holding zu überführen. Nach dem Willen des hessischen Wirtschaftsministers Alois Riehl soll dafür bereits 2004 eine Lösung präsentiert werden.

"Wir arbeiten zurzeit mit den Vertretern der Kommunen und anderen Verantwortlichen an Lösungsmöglichkeiten", sagte Riehl der FTD. Damit entstünde in Frankfurt eine große öffentlich-rechtliche Universalbank, die wegweisend für weitere Entwicklungen in dem Sektor sein könnte: Die Bildung vertikal verbundener, öffentlich-rechtlicher Konzerne aus Sparkassen und Landesbanken wird zwar nur hinter vorgehaltener Hand besprochen, gilt aber als Szenario für den Sektor.

Der Grund dafür ist, dass insbesondere Landesbanken ihre Geschäftsmodelle radikal überdenken müssen, wenn sie nach dem Wegfall staatlicher Haftungsgarantien im Jahr 2005 wettbewerbsfähig sein wollen. Bisher beruhten Großteile ihres Geschäfts darauf, sich auf Grund der Staatshaftung billiger als die private Konkurrenz zu refinanzieren. Spätestens seit der vergangenen Woche ist aber klar, dass das nicht so weitergehen wird: Die Rating-Agentur Standard & Poor’s warnte, viele Institute würden im Moment nur die Bonitätsnote "BBB" erhalten, zwei Stufen über dem Ramsch-Status. Auch Sparkassen stehen unter Kosten- und Wettbewerbsdruck. Unter den knapp 500 Instituten wird kräftig fusioniert, gerade kündigte die Kölner Stadtsparkasse an, die größte Sparkasse Deutschlands schaffen zu wollen.

Zusammenarbeit bringt "Win-win-Situation" für Institute

Landesbanken suchen die Zusammenarbeit mit Sparkassen, da deren stabiles Kleinkundengeschäft positiv in die Bewertungen durch Rating-Agenturen einfließt. Im Gegenzug können Sparkassen die Landesbanken als Produktentwickler nutzen und über die großen Institute leichter Zugang zum Firmenkunden- und Kapitalmarktgeschäft erhalten.

Fusionen zwischen Sparkassen und Landesbanken gelten aber als sensibel: Sparkassen gehören meistens den Kommunen, diese wollen ihren direkten Einfluss auf ihr Kreditinstitut nicht verlieren. Zudem sind die regionalen Sparkassen-Verbände Anteilseigner der Landesbanken, mit der Integration von Sparkassen in Landesbanken würde ihre Bedeutung schwinden.

"Wir sind halt dezentral bis auf die Knochen", ist ein oft zitierter Spruch unter Sparkassen-Managern. Das könnte in Hessen enden: Mit einem Holdingmodell in Frankfurt und Umland würde die Helaba sich die Frankfurter Sparkasse (Fraspa) quasi einverleiben, eventuell auch die Nassauische Sparkasse und andere Institute. Weiter geht bis jetzt nur die Landesbank Baden-Württemberg, die mit der Landesgirokasse und der BW-Bank bereits ein integrierter Konzern ist.

"Der Sparkassengruppe kann es nicht egal sein, wie sie sich am Finanzplatz Frankfurt präsentiert", sagt Hessens Wirtschaftsminister Riehl. Sein Ministerium arbeitet an einer Lösung, die Frankfurt eine öffentlich-rechtliche Universalbank bescheren würde. Gleichzeitig übt der Innenminister Volker Bouffier Druck auf die klamme Stadt Frankfurt aus, ihren Anteil an der Fraspa zu verkaufen.

Entwicklung mündet eventuell in einen Konzern

Ohnehin arbeiten Sparkassen und Helaba in Hessen-Thüringen bereits eng zusammen: Künftig betreiben sie ihr Risikomanagement gemeinsam, veröffentlichen gemeinsame Zahlen, haben gemeinsame Steuerungsorgane und streben einen einheitlichen Marktauftritt an. Weiter geplant sind interne Verteilungen von Großkrediten, die Abwicklung von faulen Krediten und die Zusammenarbeit bei der Refinanzierung.

Ähnlich ist die Entwicklung schon in Sachsen: Dort haben sich einige Sparkassen und die SachsenLB bereits zur Sachsen-Finanzgruppe zusammengeschlossen, die ein weiteres wichtiges Konzernelement beinhaltet: Sie wird von einem gemeinsamen Vorstand geleitet. Diese Lösung kam trotz einer breit angelegten Protestaktion im Land zu Stande.

Auch in anderen Bundesländern sind ähnliche Projekte auf dem Weg, die eventuell in einen Konzern münden. "Im Endeffekt bleiben vier oder fünf öffentlich-rechtliche Gebilde aus Sparkassen und Landesbanken", sagt der Vorstand einer Landesbank, der nicht namentlich genannt werden wollte.

http://www.ftd.de/ub/fi/1070094947108.html?nv=hpm  

21799 Postings, 8915 Tage Karlchen_ISo was wie die Bankgesellschaft Berlin? Klasse. o. T.

 
  
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05.12.03 00:02

95441 Postings, 8512 Tage Happy EndKarlchen, spendest Du auch?

 
  
    #3
05.12.03 00:03

6422 Postings, 9055 Tage MaMoeMir wärs lieber, wenns mal auf´n Kasperle-Schröder

 
  
    #4
05.12.03 00:10
HIRN herabregnen würde ... irgendwie habe ich das mulmige Gefühl, dass ein führerloses Schiff in etwa genauso in Untiefen treibt, wie eines von einem Hirnlosen Captain geführtes ... aber egal, denn mti den Dummen ist das Glück und Deutschland hält einiges aus ... daher: weitermachen oder besser: weiter treiben lassen, denn nur tote Fische schwimmen mit dem Strom ... da fällt mir ein, wie misst man die Intelligenz von toten Fischen ???

;-))

MaMoe ...........  

21799 Postings, 8915 Tage Karlchen_IMensch Mamoe...

 
  
    #5
05.12.03 00:13
Schröder ist doch nun wirklich Geschichte, sich über den noch lustig zu machen grenzt doch schon an Leichenfledderei. Habe daran kein sportliches Interesse.

Jetzt geht es um diejenigen, die sich die beste Mühe geben, den Gerd noch zu toppen.  

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