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Neuester Beitrag: 24.02.21 12:25
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Eröffnet am: | 19.06.10 22:38 | von: starwarrior03 | Anzahl Beiträge: | 20.063 |
Neuester Beitrag: | 24.02.21 12:25 | von: RichyBerlin | Leser gesamt: | 3.192.065 |
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Sorry, nochmal die Frage;
Hat mal jemand bei der IR nachgefragt wo unser am weitesten fortgeschrittenes Projekt geblieben ist ?
Ft hatte das Fehlen von DC auf der Cytovant-Homepage am 05.02.2021 (!) bemerkt...
Am 08.02.2021 (!) hieß es aber von Seiten Medigenes noch;
"Die weitere Entwicklung des DC-Impfstoffprogramms wird derzeit mit Cytovant Sciences HK Limited in Ostasien vorangetrieben.."
Folgende Fragestellung: Warum sollte Medigene die Klinische Entwicklung für DC-Impfstoffe vorantreiben, wenn in 18 Monaten eine Next Generation TCR-Therapie in die klinische Entwicklung eintritt?
Die Vorteile in der Behandlung von Krebs liegen doch eindeutig bei der TCR-Therapie, wenn ich das richtig sehe. DC-Impfstoffe sehe ich eher in der frühen Prävention (z.B. Patienten mit häufig auftretendem Basalzellkarzinomen im Frühstadium). Auch dafür gäbe es sicherlich einen Markt weil das Sicherheitsprofil einer DC-Impfung günstiger ist.
Ein Erklärungsversuch:
DC-Impfstoffe haben aus meiner Sicht ein konzeptionelles Effektivitätsproblem bezogen auf die neuste Next-Generation-T-Zell-Entwicklung. Verabreichte DCs aktivieren körpereigene T-Zellen gegen Tumorzellen. Leider sind diese T-Zellen meist nicht sehr effektiv gegen körpereigene Zellen und zudem "erschöpfen" sie leicht bei chronischer Stimulation über längere Zeit. Zudem muss die Dendritische Zelle die körpereigene T-Zelle erst einmal aktivieren bevor aus einer passiven T-Zelle eine aktive T-Zelle wird, die Tumorzellen zerstören kann. Dieser Vorgang (Priming) wird bei Tumorpatienten durch zunehmend entstehende Checkpoint Moleküle gehemmt.
Medigenes neue Next-Generation T-Zellen sind bereits aktiviert, wenn sie dem Patienten verabreicht werden. Die T-Zellen werden ex-vivo mit extrem aktiven TCRs gegen nicht mutierte Molekülstrukturen auf Tumorzellen bestückt, die deutlich besser an Tumorzellen anheften als die körpereigenen T-Zellen die durch einen DC-Impfstoff aktiviert werden.
Außerdem sind die Next-Generation T-Zellen ex-vivo so modifiziert (4-1bb Switch), dass sie viel länger innerhalb der Tumorumgebung aktiv bleiben als das bei den körpereigenen nicht modifizierten T-Zellen der Fall ist.
All diese Fakten beantworten eigentlich die Frage oben: Die TCR-Entwicklung würde die erfolgreiche Kommerzialisierung der DC-Impfstoffe aufgrund der deutlich besseren Wirksamkeit der Adoptiven T-Zelltherapie verhindern. Im Grunde ersetzt die neue T-Zelltherapie den DC-Impfstoff. Solange es noch keine nachhaltig effektive T-Zell Therapie wegen der tumorbedingte Immunsuppression gab, waren DC-Impfstoffe einfach "The-Way-To-Go", um Erfahrungen zu sammeln.
Warum also jetzt viel Geld für die Klinische Entwicklung von DC-Impfstoffen ausgeben, wenn Medigenes neuste Forschungs- und Entwicklungsergebnisse das große Potential der Next Generation T-Zelltherapie zeigen. Die finanziellen Mittel und Entwicklungsaktivitäten sollten vorerst nur dort eingesetzt werden, wo Medigene das beste Profit/Risk Verhältnis erwartet. Für den Partner Cytovant, der ja ebenfalls sowohl DC-Impfstoffe und TCRs für den asiatischen Raum entwickelt, stellt sich die gleiche Frage und auch hier hat man sich anscheinend nun neu positioniert.
Für die Weiterentwicklung von DC-Impfstoffen müsste Medigene Nischenanwendungen finden die kommerziell lohnend sind. RNA-Vaccine stehen hier im direkten Wettwerb, wobei auch dieser Impfstoff bei der Krebsgehandlung dem direkten Wirsamkeitswettbewerb der Next-Generation T-Zelltherapie ausgesetzt ist., denn auch hier müssen wirksame körpereigene T-Zellen erst einmal zur Verfügung stehen und aktiviert werden können.
Zudem muss man einfach realisieren, dass die Entwicklung einer Adoptiven T-Zelltherapie für Solide Tumore bereits im Forschungsverbund TR-36 addressiert war und Schendel das Thema "Verbesserung der T-Zellaktivität im Tumormilleu - Checkpoint Modifiers" schon verfolgte als sie noch Leiterin des Helmholtz-Instituts war. Die Dissertation zum 4-1bb Switch "Turning PD-1-mediated inhibition into activation" stammt aus 2015 und die Initiierung der Forschung dazu liegen noch deutlich länger zurück und fallen in Schendels Helmholtz-Zeit. Medigene Mitarbeiter unterstützten zudem die Forschungsarbeit aktiv durch Herstellung von optimierten Next-Genertion T-Zellen.
adaptiven Immunsystem. Ihre Rolle als Vermittler von möglichen Erkennungsmustern von infizierten oder mutierten Zellen an die natürlichen T-Zellen sorgt für ein notwendiges Gleichgewicht zum langfristigen Erhalt der körpereigenen Funktionen. Ohne diese ist eine dauerhafte, polyklonale Kontrolle von Krebs ohne selbstzerstörerische Autoimmunreaktion kaum vorstellbar. Die Langzeitergebnisse der Medigene DC-Studie zeigen dies m.E. sehr schön insbesondere wenn man sie um die vermutlichen Fehler der frühen Rückfälle bereinigt:"traten die meisten Krankheitsrückfälle bei den Patienten (5 von 8) innerhalb der ersten 80 Tage nach Beginn der Impfung auf. Diese zeitlich frühen Rückfälle wurden durch molekulare Mutationsanalysen untersucht, die vermuten lassen, dass manche Rezidive auf molekularer Ebene bereits zum Zeitpunkt des Studieneintritts aufgetreten waren."
insofern ist ein Aufgeben der DC-Impfstoffe meines Erachtens fahrlässig und wäre ähnlich gravierend wie seiner Zeits das Verschenken von TCR an Adaptimmune und später Immunocore. Mit zusammen über 3 Milliarden Marktkapitalisierung wäre man heute grösser als Partner bluebird....
Meine Meinung - KEINE Handelsemfpehlung..