LaRouche und seine Anhänger


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Neuester Beitrag: 22.08.03 19:15
Eröffnet am:22.08.03 19:15von: BeMiAnzahl Beiträge:1
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10041 Postings, 7983 Tage BeMiLaRouche und seine Anhänger

 
  
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22.08.03 19:15
http://focus.msn.de/G/GN/gn.htm?snr=123555&streamsnr=7


Krass, krasser, „BüSo“


Das Grummeln Hunderter Touristen wabert auf dem Münchner Marienplatz – da ertönt eine gellende Stimme, die behauptet, der Weltuntergang sei nah. Gestatten, die Politsekte „BüSo“ stellt sich zur Bayernwahl vor. Von Ingo Thor
Das Weltfinanzsystem auf Erden sei schon fast total kollabiert, behauptet die Frau, und die Urlauber fotografieren weiter. Ein Häuflein Claqueure applaudiert eilfertig und verteilt Parteipostillen. Und weil alles so schlimm sei, müsse der Transrapid von Europa bis nach Ostasien gebaut werden, bellt es lehrerinnenhaft unter dicken Brillengläsern hervor. Und überhaupt: Die Regierung von George W. Bush habe die Terror-Angriffe vom 11. September selbst inszeniert, um eine Rechtfertigung für den Irak-Krieg, die damit verbundenen Ölgeschäfte und einen detailliert geplanten Nuklearkrieg zu haben. Nur eine einzige Lichtgestalt auf Erden blicke total durch, ertönt es weiter, und die Urlauber schlecken Eis, fotografieren und lachen.
Lyndon LaRouche heiße diese Person – die Falsettstimme wird andächtig.

ER, der große LaRouche, wisse was Sache sei, schnarrt jetzt ein ungelenk wirkender älterer Mann ins Mikrofon auf dem schäbigen Podium. Es ist von Pappmaché-Schildern umstellt, auf die mit roten, blauen und grünen Filzstiften Parolen wie „Cheney + Rumsfeld planen neues Hiroshima in Teheran + Pjöngjang“ geschmiert wurden. Jonathan Tennenbaum heißt der Redner, er ist Physiker und Top-Angehöriger der Partei mit dem unverfänglichen Namen „Bürgerrechtsbewegung Solidarität“, die bereits mehrfach – auch unter anderem Namen – in deutschen Ländern antrat und regelmäßig unter ein Prozent der Stimmen einfuhr. Er schwärmt von LaRouche, doch seine Stimme und der Applaus der Claqueure geht im Gewirr der auf das Glockenspiel am Rathaus wartenden Touristen langsam unter.

Vom Trotzkisten zum Antisemiten

Lyndon Hermyle LaRouche ist der große Guru, der hinter der „BüSo“ steht. Er wurde am 8.9.1922 in Rochester geboren und wohnt in Amerika. Sein Wort ist für die Anhänger seiner „internationalen Bürgerrechtsbewegung“ Gesetz. Die Gattin des Unfehlbaren, Helga Zepp-LaRouche, lenkt die Geschicke des 1992 gegründeten deutschen Ablegers mit strenger Hand von Mainz aus.

Angefangen hatte der dubiose Politiker als Marxist. Bis 1966 war er Mitglied der trotzkistischen Partei „Socialist Workers Party“. Nach politischen Querelen wurde er ausgeschlossen und gründete die „International Caucus of Labour Committees“. Seine Anhänger waren größtenteils linke Studenten. LaRouche war mit dem Anspruch aufgetreten, die Führung unter den amerikanischen Linken übernehmen zu wollen. Er baute eine Organisation auf, die zum Teil mit rabiaten Mitteln diese Ziele durchzusetzen versuchte. Seine Mitglieder orientierte er sehr stark auf seine Person.

In den 70er-Jahren bewegte sich LaRouche plötzlich zusehends nach rechts, denn er fiel durch Antisemitismus und Sympathie zum ehemaligen Schah-Regime sowie durch erstaunliche Nähe zu US-Nazis auf. LaRouche bewarb sich mehrmals um das Amt des US-Präsidenten, scheiterte jedoch jedes Mal.


Die gesamte La Rouche-Organisation ist eine seit mehr als zwanzig Jahren international agierende Politsekte, der weniger als 600 Mitglieder weltweit zugerechnet werden. Der Struktur nach ist die Organisation strikt hierarchisch aufgebaut, in Europa wird sie dominiert von einem aus wenigen Personen zusammengesetzten Gremium.

22.08.03









 

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