LEONI.... von der Drahtwerkstatt zum Global Player
LEONI zählt zu den weltweit größten und erfolgreichsten Herstellern von Drähten, Kabeln und Bordnetz-Systemen. Auf einigen der vielen internationalen Märkte, auf denen LEONI tätig ist, nimmt der Konzern eine führende Position ein.
Mehr als 51.000 Mitarbeiter entwickeln, fertigen und vertreiben in 30 Ländern überwiegend maßgeschneiderte Produkte und Lösungen für unterschiedlichste Anwendungsgebiete. LEONI wird dabei durch über 70 Produktionsstandorte weltweit unterstützt.
Die vor 90 Jahren gegründete und heute im MDAX der Deutschen Börse notierte Unternehmensgruppe beliefert insbesondere Kunden aus der Automobilindustrie, der Hausgeräte- und Kommunikationsindustrie sowie der Investitionsgüterindustrie.
Quelle: http://www.leoni.com/
Bloomberg meldet:
Eine Reihe von Investoren hat ihren Anteil an einem Schuldschein im Volumen von 590 Millionen Euro mit Abschlag verkauft, wie mit dem Vorgang vertraute Personen berichten. Sie baten um Anonymität, da die Angelegenheit vertraulich ist.
Es muss nur eine einzige ernste positive Nachricht kommen, dann wird der Kurs explodieren. Und das wird garantiert in nächsten 2 Monaten passieren. Warten wir mal ab.
MERKEN: Die Aktie bzw. der Aktienkurs ist nicht das operative Geschäft!
LEONI hat im operativen Geschäft Schulden gemacht, das ist normal und auch im Sinne des Leverage. LEONI hat auch operatives Geschäft und Umsatz von 4,5 Mrd EUR.
Aber die Aktie will keiner, darum ist die im Keller.
Die Aktie will keiner, weil das Management nicht überzeugt: Erst war es Mexiko, was keiner glaubte, dann ein Auftrag vom Kunden, der jetzt angeblich getauscht ist - welcher Kunde sollte das sein?????
Nach wie vor sagt der Vorstand nicht die Wahrheit über die Gründe für die Schulden und den Cashflow. Da LEONI nur auf Auftrag produziert, offenkundig alles bestellte ausliefert, die fixen Kosten übersichtlich sind und mehr in der Bilanz als im Cashflow sind, kann es nur sein, dass ein Kunde nicht zahlt - aus welchem Grund auch immer!
Dann bekommst du in der Ukraine nur noch Leute wenn du dort auch deutlich mehr bezahlst. So sind angeblich die Kosten bei einigen Aufträgen aus dem Ruder gelaufen. Circa 50% Lohnsteigerung in drei Jahren. Mit Value 21 versucht man jetzt mit Automatisierung und Rationalisierung die Kosten in den Griff zu bekommen.
Ein Abzug der Aufträge aus der Ukraine scheint nicht möglich zu sein, da an anderen Standorten Kapazitäten fehlen und der Kunde erst wieder zustimmen müsste.
Der Hinweis auf den Bloomberg-Artikel war der entscheidende Schlüssel für das Verständnis der Vorgänge bei Leoni. Herzlichen Dank dafür.
Der eigentliche Skandal sind die Beschwichtigungen des Leoni-Managements. Die Aktionäre erfahren nichts von der brisanten Situation.
Ich muss ehrlich gestehen, jetzt machst du mir Angst. Es sind hier mehrere Parallelen zwischen LEONI und IVG-Immobilien. Beide Firmen waren hoch verschuldet, in beiden Fällen war Herr Ziems als Sanierer beschäftigt und jetzt werden auch noch Schulden mit Abschlag an Hedgefonds oder Investmentbanken verkauft, was einen Debt-To-Equity-Swap (Umtausch von Schulden in Eigenkapital, mit Enteignung der Aktionäre) immer wahrscheinlicher macht.
Schuld hierfür ist der im Jahr 2011 eingeführte § 225a InsO der für Gläubiger die Möglichkeit geschaffen hat, auch gegen den Willen der an einer schuldnerischen Gesellschaft beteiligten Personen Forderungen in Anteile am Unternehmen umzuwandeln.
Bleibt nur zu hoffen, dass LEONI als ein letztes Ass im Ärmel durch den Verkauf der Kabel-Sparte genügend Geld generiert, um die Schulden deutlich abzubauen. Wie ist deine Meinung hierzu?
Eine defizitäre Kabelsparte zu verkaufen, ist ohnehin schwierig. Da alle möglichen Interessenten mittlerweile sicherlich auch wissen, wie es um Leoni steht, wird kein akzeptabler Preis mehr zu erzielen sein. Da schnappt man sich den Brocken doch lieber aus der Insolvenzmasse - das wird günstiger.
Dass an der Börse mit Optionsscheinen gearbeitet wird, was das Modell der Leerverkäufe ja einschließt, ist kein neuer Effekt. Ich glaube allerdings nicht daran, dass man mit Leerverkäufen den Kurs eines Unternehmens nachhaltig unten halten kann wenn dies nicht durch Fundamentaldaten des Unternehmens oder auch des gesamten Marktes unterstützt wird. Die Börse funktioniert zwar auf Basis von Erwartungen und auch Spekulationen, aber ein kerngesundes Unternehmen durch Leerverkäufe in die Bredouille zu bringen, dürfte ebenso unmöglich sein, wie den Kurs eines kranken Unternehmens durch ambitionierte Aktienkäufe über Wasser zu halten.
Wenn wie bei Leoni Zweifel am künftigen Unternehmenserfolg bestehen, dann funktioniert das Spiel mit der Hoffnung auf Kursschwankungen halt nur viel besser. Die Ursache nicht erfüllter Kursträume liegt nicht in den Leerverkäufen oder immer wieder zitierten Algorithmen, sondern im Unternehmen selbst.
In diesem Sinne, frohes Investieren (oder auch Spekulieren) oberhalb der Nulllinie!
Ansonsten heißt es abwarten und Tee trinken, umso länger der Kurs noch vor sich hin dümpelt desto wahrscheinlicher geht es im Laufe der nächsten Wochen noch einmal deutlich tiefer in den Keller.