Konflikt in der Ölbr. Russ. - Rosneft Contra Yukos


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48 Postings, 7688 Tage awosKonflikt in der Ölbr. Russ. - Rosneft Contra Yukos

 
  
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10.09.03 08:42
Konflikt in der Ölbranche Russlands - Rosneft Contra Yukos    Moskau 08.09.03  (www.moskau.ru)

Der Chef der staatlichen russischen Ölgesellschaft Rosneft Sergej Bogdantschikow ist auf den Branchenkonkurrenten Yukos nicht gut zu sprechen. In einem Interview mit der Moskauer Tageszeitung Iswestija wollte er zwar von einem „Krieg“ der beiden Giganten nichts wissen. Dennoch griff Bogdantschikow Yukos scharf an. Er beschuldigte Russlands größten Ölkonzern, Aktien der kleineren Firma „Jenissejneftegas“ gestohlen zu haben. Rosneft schrieb deswegen schon an die Staatsanwälte.

In vier Punkten gibt es zwischen Rosneft und Yukos gravierende Meinungsverschiedenheiten. Einer davon sind die Aktien von Jenissejneftegas. Rosneft-Chef Bogdantschikow zufolge gehört die Firma zu seinem Konzern, dennoch gingen die Aktien an einen Yukos-nahen Fonds. Bogdantschikow bewertete das als Diebstahl („Dort haben sie uns Aktien gestohlen.“) und klagte. Generalstaatsanwalt Wladimir Ustinow dürfte diese Amtshilfe freuen, denn seine Behörde ermittelt seit Monaten gegen den Yukos-Konzern.

Die Konzerne sind sich auch uneinig über den Verlauf der Erdöltrassen nach Osten. Rosneft bevorzugt den Bau einer Pipeline zum russischen Fernosthafen Nachodka, die zwar länger und damit teurer ist, aber strategische Möglichkeiten des Ölexports nach Japan oder in die USA ermöglicht. Yukos hingegen wollte sein Erdöl den Chinesen nach Dazin liefern. Das Rohstoff-Ministerium hat diese Pläne jedoch vorläufig gestoppt, indem es den Bau der Pipeline aus Umweltschutzgründen verbot.

Auf einem anderen Gebiet war Yukos freilich erfolgreicher. Ursprünglich hatte die russische Regierung Rosneft 22 Ölförderprojekte mit ausländischer Beteiligung zugeteilt. Von denen konnte Yukos (neben anderen privaten Ölgesellschaften) einige ergattern. Aber da die großen Projekte wie Sachalin-1 bei Rosneft verblieben, ist der Schaden nicht allzu groß für den staatlichen Ölkonzern. Bogdantschikow fand sogar noch eine positive Seite daran: „Der Staat hat sich entschieden, diese Last von uns zu nehmen – um so besser für uns. Er hat uns von unnötigen Sorgen befreit.“

Der vierte Punkt in den Auseinandersetzungen ist noch nicht entschieden. Es geht um die Ölfelder Talakan und Tschajadinskoje in der ostsibirischen Republik Jakutien. Rosneft hatte ursprünglich gehofft Talakan von der Regierung ohne Ausschreibung zu bekommen, um es mit Tschajadinskoje zu vereinen. Doch auf Verlangen anderer Ölkonzerne wurde das Feld Talakan ausgeschrieben. Nun bieten unter anderem Yukos und Rosneft gegeneinander.  

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