Klitschko siegt


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Neuester Beitrag: 08.12.03 13:00
Eröffnet am:07.12.03 14:45von: Cashmasterx.Anzahl Beiträge:2
Neuester Beitrag:08.12.03 13:00von: Luki2Leser gesamt:416
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10957 Postings, 7862 Tage CashmasterxxKlitschko siegt

 
  
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07.12.03 14:45
Klitschko schlägt Johnson früh k.o.

Vitali Klitschko (l.) dominierte den Schlagabtausch mit Kirk Johnson von Beginn an nach Belieben.



New York/München - Vitali Klitschko machte kurzen Prozess: Nicht einmal zwei Runden dauerte es, dann hatte der Ukrainer seinen kanadischen Gegner Kirk Johnson zu Boden geschlagen. Im legendären New Yorker Madison Square Garden untermauerte Klitschko seine Ambitionen, sich einen WM-Gürtel zurückzuholen. Nach einem eindrucksvollen Sieg durch technischen K.o. wird "Dr. Eisenfaust" nächstes Jahr wieder um die Weltmeisterschaft des World Boxing Councils (WBC) kämpfen.

Starker Beginn

Der Boxer aus dem Hamburger Universum Boxstall eroberte die Herzen der 11.000 Zuschauer und von Millionen Amerikanern vor den Fernsehschirmen im Sturm. Von Beginn an dominierte der 32-Jährige, der am 21. Juni Weltmeister Lennox Lewis nach einem umstrittenen Urteil unterlegen gewesen war, den WM-Ausscheidungskampf gegen den pummelig wirkenden Kanadier. Mit seiner langen Geraden hielt der in Los Angeles lebende Klitschko Johnson auf Distanz.

33. Sieg im 35. Kampf

Nach einer starken ersten Runde machte der ehemalige Weltmeister in seiner "Lieblingsrunde" zwei den Sack zu. Einigen Wirkungstreffern ließ er den ersten Niederschlag folgen. Nach 2:54 Minuten der zweiten Runde und weiteren Schlagkombinationen an den Kopf und Körper von Johnson ging dieser endgültig zu Boden.

Für Klitschko war es der 33. Sieg im 35. Profikampf. Zum 16. Mal schlug er seinen Gegner in der zweiten Runde k.o. Johnson zog zum zweiten Mal in 37. Fights den Kürzeren. Damit bestätigten sich auch die Worte von Klitschko-Trainer Fritz Sdunek. "Klitschko ist für mich der bessere Boxer", hatte Sdunek gegenüber Sport1 gesagt.

Nun Herausforderer von Lewis

Im Duell um die WBC-Krone wird der ältere Klitschko-Bruder bis spätestens Juni erneut Titelverteidiger Lennox Lewis herausfordern, vorausgesetzt der Brite setzt seine Karriere fort. Legt er seinen Titel nieder, würde Klitschko auf den Weltranglisten-Zweiten des WBC, Corrie Sanders, treffen. Gegen den Südafrikaner hatte sein Bruder Wladimir im März den WM-Titel nach WBO-Version durch K.o. in der 2. Runde verloren.

"Das wäre sicher ein interessantes Duell", meinte Klitschko, der aber noch im Ring ein Re-Match gegen Lewis forderte und den Briten direkt adressierte: "Ich verspreche: Ich schlage Lennox!" Vitali Klitschko verlor gegen Lewis im Juni das erste WM-Duell durch verletzungsbedingten Abbruch nach der 6. Runde.

Kämpfe abgesagt

Klitschkos Stallgefährten Steven Küchler (Leipzig) und Mario Veit (Cottbus) indes waren umsonst in New York. Ihre Kämpfe, die im Vorprogramm stattfinden sollten, wurden abgesagt. Weltergewichtler Küchler, in vier Profikämpfen ungeschlagen, erhielt aus Vorsichtsgründen keine Boxlizenz, nachdem bei ihm medizinischen Unregelmäßigkeiten festgestellt worden waren. Supermittelgewichtler Veit (41 Siege/1 Niederlage) boxte nicht, weil sein Gegner durch den Wintereinbruch an der US-Ostküste nicht anreisen konnte.

Michael Schwartz
 

7538 Postings, 8467 Tage Luki2Viel Lob für Vitali Klitschko

 
  
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08.12.03 13:00
Von Gunnar Meinhardt, dpa


New York (dpa) - Seine Frau Natalie verabschiedete er nach Los Angeles, seinen Bruder Wladimir nach Hamburg. Ursprünglich wollte Vitali Klitschko auch gleich nach Deutschland zurückfliegen, um in der letzten Phase von Wladimirs Vorbereitung auf den Kampf am 20. Dezember in Kiel gegen den Amerikaner Danell Nicholson von Anbeginn mit dabei zu sein.

Doch die neue Schwergewichts-Attraktion im Profiboxen, wie die US-Medien den Ukrainer nach seinem Sieg gegen Kirk Johnson bejubelten, verweilte noch einen Tag im «Big Apple». Nach dem Trubel der vorhergehenden Nacht sehnte sich Vitali Klitschko nach Ruhe und Erholung. Bis weit in den Morgen hatte er nach seinem technischen K.o.-Sieg in der 2. Runde im WM- Ausscheidungskampf gegen seinen dickbäuchigen Gegner aus Kanada zu tun, um im Madison Square Garden allen Interview-Wünschen gerecht zu werden.

Die zentrale Frage dabei war: Wird es bis Juni zur WM-Revanche gegen Lennox Lewis, dem Weltmeister des World Boxing Councils (WBC), kommen? Die Antwort kann der Brite nur selbst geben. Jetzt müsse sich Lewis bewegen, schreibt die New York Times: «Erscheint er zum zweitgrößten Zahltag seiner Karriere, der ihm etwa 20 Millionen Dollar bescheren würde, oder aber bleibt er am Strand in Jamaica liegen?» Klitschko jedenfalls habe seinen Job überzeugend erledigt. Die «New York Post» titelte: «Klitschko: Hallo Lennox - Vitali fordert, nachdem er Johnson verprügelt hat, den Champ heraus.»

Der 32 Jahre alte Profi aus dem Hamburger Universum Boxstall habe bei seinem ungeduldigen Warten auf ein erneutes Duell mit Lewis keine Zeit verschwendet, bemerkte die «Los Angeles Times»: «In Kurzarbeit setzte Klitschko sein Zeichen fürs Rematch.» «Klitschko schlägt Kirk und alle Zweifel K.o.», titelte indes die «New York Daily News» und prophezeite: «Wir haben in Klitschko den kommenden Schwergewichts-Champion gesehen. Er verdient unsere Aufmerksamkeit».

Auch in Großbritannien befürchten die Medien Schlimmes für ihren Landsmann. «Lennox Lewis könnte einen Rücktritt als weise Entscheidung betrachten, nachdem er zuschauen musste, wie sein Rivale Vitali Klitschko in New York Kirk Johnson demolierte», heißt es im «Daily Mirror». Die angesehene Tageszeitung «The Guardian» stellt fest: «Klitschko sieht wie ein Champion aus.»

Auch für den so unerschütterlich wirkenden Vitali sind solche Formulierungen Balsam für die Seele. «Nicht nur die amerikanischen Fans haben nach dem Fight gegen Chris Byrd gesagt, dass ich ein Weichei sei, kein Herz für einen Boxer habe. Nach dem Lewis-Kampf hat sich das jedoch total verkehrt. Viele Leute sind zu mir gekommen, haben sich entschuldigt, ihre Worte zurückgenommen und glauben seitdem an mich. Mit dem Sieg gegen Johnson habe ich sicher noch mehr Vertrauen gewonnen», sagte der 2,02 Meter große Hüne. Sollte Lewis nicht zum zweiten Mal gegen ihn antreten wollen und seine Karriere beenden, würde Vitali gegen den WBC-Weltranglisten-Zweiten Corrie Sanders (Südafrika) um den dann vakanten WM-Gürtel boxen.

Anerkennung zollten die US-Medien auch Klitschkos Promotor Klaus-Peter Kohl. Wie der Hamburger Geschäftsmann die promovierten Sportwissenschaftler über so viele Jahre geduldig und mit Sachverstand aufgebaut und auch in weniger guten Phasen zu ihnen gehalten hat, sei für die Brüder von unschätzbarem Wert. Kein anderer Promotor hätte sich so viel Zeit genommen, um seine Klienten an die Spitze der Weltranglisten zu führen. HBO-Sportchef Kerrie Davis meinte, Kohls Hartnäckigkeit zahle sich jetzt aus. «Seine Philosophie von der Langfristigkeit ist bespielhaft», sagte Davis, der alsbald mit Kohl die ersten konkreten Verhandlungen über den WM-Kampf von Vitali führen wird. Bange ist ihm dabei nicht, «denn die Zusammenarbeit mit Peter hat immer bestens geklappt.»



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