K O L U M N E / Gegen den Trend arbeiten


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Neuester Beitrag: 27.01.01 15:25
Eröffnet am:27.01.01 15:11von: proxicomiAnzahl Beiträge:2
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4690 Postings, 8595 Tage proxicomiK O L U M N E / Gegen den Trend arbeiten

 
  
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27.01.01 15:11
K O L U M N E  


Gegen den Trend arbeiten  


Ökonomen können sich auf Marktindikatoren häufig nicht verlassen. Oft tritt das Gegenteil dessen ein, was Beobachter erwarten. Nach dieser Theorie könnte die Rezessionsgefahr in den USA gebannt sein, meint Georg Thilenius. Neben den bekannten Indikatoren für Wirtschaft und Börse gibt es noch einige andere Indikatoren mit hoher Treffsicherheit. Diese Indikatoren sind allerdings wissenschaftlich keineswegs begründbar, haben aber einen hohen empirischen Wert.
Das heißt auf deutsch, dass sich die Dinge oft so entwickeln, wie Indikatoren des wirklichen Lebens anzeigen und nicht die der Wissenschaft. Dazu gehört besonders die Stimmung der Allgemeinheit.

Und zwar sagt diese Theorie der gegensätzlichen Meinung, dass immer das Gegenteil von den geschieht, was die große Masse der Bevölkerung gerade annimmt. Wenn also die Stimmung der Allgemeinheit, so wie sie sich in populären Zeitungen niederschlägt, sehr optimistisch ist, droht Ärger an der Börse.

Wenn alle Angst haben, dass etwas unangenehmes passiert, hat der Wind bereits begonnen, sich zu drehen und es stehen in Wirklichkeit gute Nachrichten ins Haus.
Der amerikanische Ökonom Gene Epstein hat diese Nicht-Wissenschaft perfektioniert und dazu ein sehr einleuchtendes Beispiel gebracht. In diesen Tagen hat die breite Masse in USA Angst vor der Rezession.

Der Einbruch der Kurse der Technologiewerte in den letzten Wochen des Jahres 2000, Pleiten von bekannten Kaufhäusern und Entlassungen von Mitarbeitern an vielen Stellen der Wirtschaft scheinen eine klare Sprache zu sprechen.

Um die Stimmung beurteilen zu können, hat Epstein nachgesehen, wie oft in den wesentlichen Zeitungen der USA das Wort Rezession mindestens fünf Mal zwischen den 2. und dem 14. Januar erschienen ist. Er erhielt 343 Meldungen. In derselben Zeitspanne des Vorjahres waren es genau 20 Meldungen.

Der Schluss ist klar: Wenn die Allgemeinheit heftig darüber diskutiert, ist die Rezession schon vorbei, sofern es überhaupt eine gegeben hat. Wenn keiner - oder fast keiner - daran denkt, besteht eher ein Risiko.

In Deutschland kennen wir dasselbe Phänomen: Die populäre Illustrierte Stern, die sich unter anderem durch die Publikation der gefälschten Hitler-Tagebücher hervorgetan hat - Originalzitat von damals:" Die Geschichte muss neu geschrieben werden" - hat im Sommer 2000 in der Nähe des Index-Höchststandes eine Titelgeschichte über die Segnungen des Neuen Marktes veröffentlicht. Was folgte war eines der schlimmsten Börsenjahre, die es je gab. Dax und Nemax rauschten in die Tiefe.


gruß
proxi




 

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27.01.01 15:25
 

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