INFINEON: Rote Zahlen, schwarze Zukunft
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 21.01.02 16:20 | ||||
Eröffnet am: | 21.01.02 08:37 | von: Happy End | Anzahl Beiträge: | 8 |
Neuester Beitrag: | 21.01.02 16:20 | von: FloridaUSA | Leser gesamt: | 2.461 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 7 | |
Bewertet mit: | ||||
Frankfurt am Main - Der Gewinn vor Finanzergebnis und Steuern (Ebit) lag im abgelaufenen ersten Quartal bei minus 564 Millionen Euro. Der Umsatz brach gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um fast 40 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro ein.
Infineon-Chef Ulrich Schumacher hatte am Wochenende in einem Interview in der "Frankfurter Allgemeinen" Zweifel an einer baldigen Erholung des Halbleitersektors geäußert. Es sei durchaus möglich, dass die derzeit wieder anziehende Nachfrage nach Chips keine konjunkturellen Ursachen habe. Eventuell deckten sich die Unternehmen derzeit auf Vorrat mit Chips ein, da sie eine Konsolidierung der Halbleiter-Industrie und daraus resultierend höhere Preise befürchteten. Seit dem 1. Januar sind die Preise für Dram-Speicherelemente um 50 Prozent gestiegen.
Börse wartet auf Ausblick
In der Pflichtmitteilung zu den Quartalsergebnissen gibt sich Infineon zurückhaltend. Die Entwicklung des Marktes bleibe "auch für die nächsten sechs Monate ungewiss". Klare Signale für eine nachhaltige Erholung gebe es derzeit nicht.
Im Laufe des Vormittags wird Schumacher weitere Details zu dem erwarteten Geschäftsverlauf 2002 bekannt geben. Die Börse erwartet Angaben zum Auftragseingang aus der Mobilfunkindustrie. Hier hatte Infineon angedeutet, dass die Bestellungen im November deutlich angezogen hätten. Möglich sei auch, dass das Unternehmen seine für 2001 geplanten Investitionen erhöhe, sagte Analyst Van Vu Ngoc vom französischen Broker Exane. Derzeit plant Infineon, im laufenden Jahr 900 Millionen Euro zu investieren.
Ngoc geht nicht davon aus, dass das Unternehmen einen Zeitplan für die Rückkehr in die Gewinnzone veröffentlichen wird. Goldman Sachs rechnet mit einem "moderat positiven Ebit" im vierten Quartal (per 30. September 2002), allerdings könne sich im laufenden Quartal das Wachstum im Bereich PC-Arbeitsspeicher verlangsamen.
Der Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) habe im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2001/02 bei 564 Mio. Euro gelegen nach einem Minus von 882 Mio. Euro im Vorquartal, teilte Infineon am Montag mit. Der Nettoverlust verkleinerte sich auf 331 (Vorquartal: minus 523) Mio. Euro, Der Umsatz sank wegen der Branchenkrise verglichen mit dem Vorjahresquartal auf 1,03 Mrd. Euro (1,085). Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Ebit von minus 556 Mio. Euro und einem Umsatz von 1,027 Mrd. Euro gerechnet.
Der Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit) des Bereichs Speicherprodukte habe im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2001/02 bei 371 Mio. Euro gelegen nach einem Fehlbetrag von 522 Mio. Euro im Vorquartal, teilte Infineon weiter mit. Der Umsatz sei um 18 Prozent auf 285 Mio. Euro gestiegen. Die Speichersparte hatte im Boomjahr 2000 noch mehr als 80 Prozent des Infineon-Gewinns ausgemacht.
Infineon sieht trotz der hohen Verluste Licht am Ende des Tunnels. "Wir sind der Ansicht, dass wir die schlimmste Phase der dramatischsten Rezession im Halbleitermarkt hinter uns haben", sagte Infineon-Chef Ulrich Schumacher am Montag in München. Es gebe erste positive Zeichen einer steigenden Nachfrage in einzelnen Segmenten. Klare Signale für eine nachhaltige Erholung des Gesamtmarktes fehlten aber noch. Daher seien Prognosen für die kommenden sechs Monate schwierig.
Die Zahlen waren nicht so schlecht wie erwartet.
Um 15:15 in der Telebörse sollen die nochmal besprochen werden. Denke das auch morgen auf der HV ein positiver Ausblick kommt (siehe Siemens die letzte Woche am Tag der HV von 69 bis 73 gelaufen sind).
Für mich ein kurzfristiger trade. Jemand eine Meinung dazu?
Heal
Gruß,
T.
HAMBURG (dpa-AFX) - Nach den Infineon-Geschäftszahlen für das erste Quartal hat die Berenberg Bank die Aktien des Chipkonzerns weiter mit "Halten" eingestuft. Für Analyst Oliver Wojahn ist das Ergebnis "auf den ersten Blick besser als erwartet ausgefallen". In einem Gespräch mit dpa-AFX begründete er dies am Montag mit Umsätzen aus einem ehemaligen Joint Venture, die im Berichtszeitraum verbucht worden seien.
Wenn man die Umsätze aus den gemeinsamen Aktivitäten mit der Osram Opto Semiconductors nicht berücksichtigen worden sei, dann wären die Geschäftszahlen "in etwa wie erwartet ausgefallen". Was für Wojahn "ein bisschen erschreckend ist", sind schwache Geschäfte in den Bereichen drahtgebundene Kommunikation und Sicherheits- & Chipkarten-ICs. Man sei eigentlich darauf vorbereitet gewesen, dass die Bereiche nicht sehr gut laufen. "Aber dass es derart in den Keller geht, hätte ich nicht gedacht", sagte der Experte.
Trotz der anziehenden Chippreise der vergangenen Wochen: Die Hersteller seien noch weit davon entfernt, bei den aktuellen Preisen für Halbleiter profitabel zu arbeiten. Es zeichne sich zwar in einigen Bereichen ab, dass sich etwas zum Positiven ändert. Aber Analyst Wojahn bleibt vorerst noch weiter zurückhaltend bei Infineon eingestellt. Denn wie schnell die konjunkturelle Erholung in der Chipbranche kommt und wie lange sie anhält, sei völlig ungewiss. "In den nächsten Quartalen kann es noch vergleichsweise grausam aussehen", sagte Wojahn.
Nach einer hauseigenen Definition erwartet die Berenberg Bank mit der Bewertung "Halten" eine Kursentwicklung, die in den kommenden zwölf Monaten dem Dax-Durchschnitt entspricht./jkr/akr/