Mach's mir, bring den Müll runter!


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Neuester Beitrag: 14.05.03 17:20
Eröffnet am:14.05.03 15:19von: Happy EndAnzahl Beiträge:3
Neuester Beitrag:14.05.03 17:20von: vega2000Leser gesamt:547
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95441 Postings, 8513 Tage Happy EndMach's mir, bring den Müll runter!

 
  
    #1
14.05.03 15:19
Reden ist Silber, Schweigen ist männlich!  Ja, ich gebe es zu, auch wenn ich damit eins der ältesten Geheimnisse der Menschheit verrate: Wir Frauen haben alle ein Redegelübde abgelegt. Während Männer schon als kleine Jungs lieber wortkarg unter der Decke mit ihrem "Matz" spielen, wird jede Frau frühzeitig von ihrer Mutter abgerichtet, wenigstens 20.000 Worte am Tag abzusondern. Aber es gibt Ausnahmen. Ich habe herausgefunden, daß es auch Männer gibt, die viel reden können, Die kommunikativ sind und aufopfernd. Die besorgt sind und die Signale des Partners wahrnehmen und verarbeiten.

Doch, es ist wirklich wahr. Es gibt Männer, die Erfüllung in einer Beziehung suchen. Mit Streicheleinheiten, mit Blickkontakt, sogar mit lieben Worten wird sein Gegenüber bedacht. Seine Augen sind nur auf ihn gerichtet. Sie wachen nervös und besorgt bis tief in die Nacht neben ihm und sorgen sich um sein Befinden. Manche beten sogar. Beim geringsten Anzeichen von Verstimmung greifen sie ein, besänftigen, vergessen alles um sich herum und ruhen nicht eher, bis Harmonie und Gesundheit wieder hergestellt sind. Sie haben sicher längst erraten, wovon ich rede. Klar: Von Männern und ihren Computern.

Was will Mann mehr?
Männer sprechen im Durchschnitt 7000 Wörter am Tag. Die meisten weniger, Rhetorik-Dozenten sicher mehr. Das ist über die Entwicklung der Sprache und Jahrtausende gesehen schon eine Leistung, wenn man mal von der nur lückenhaften Gedächtnisleistung für eingegangene Versprechen absieht. Trotzdem sollte dieser an sich ausreichende Vorrat an Wörtern jeder Frau in diesem Land genügend Hoffnung geben, sich wenigstens einmal am Tag mit seinem Halbgöttergatten über die wichtigsten Dinge austauschen zu können. Das Dumme ist nur, daß er 6900 Worte bereits vergeigt hat, bevor er Abends die Wohnungstür aufschließt. Nach dem Gequassele mit Kunden am Telefon oder an der Tür, in Meetings mit Kollegen, dem netten Schwätzchen mit der Kollegin und der Bedienung im Firmenbistro bleiben also unter dem Strich am Ende des Tages nur noch 100 Wörter übrig und Gnade ihnen Gott, wenn er vorher noch am Kiosk vorbei kommt oder der Kassierer an der Tankstelle weiblich ist!

Was passiert also am Abend? In der Regel "Tach Schatz!" (2 Wörter), gefolgt von "Wie war Dein Tag?" (2+4=6 Wörter) und/ oder "Was gibt's zu Essen?" (6+4=10 Wörter). Eventuell quittiert der Mann die Antwort der Frau (100 - 200 Wörter) auf die Frage "Wie war Dein Tag" mit einem "Hm!" oder "Grml!". Wären summa summarum bei großzügiger Betrachtung 11 Wörter, Rest 89. Jetzt wird es schon wirklich eng, weil die eigentliche Kommunikation ja noch gar nicht begonnen hat!

Das Gespräch geht also folgendermaßen weiter:
Frau: "Findest du nicht, wir sollten mit meinen Eltern mal wieder essen gehen?"
Mann: "Hmm."
Frau: "Unsere Tochter hat in Sozialkunde eine Eins bekommen!"
Mann: "Aha."
Frau: "Soll ich Dir nicht lieber ein paar Joghurts und Obst kaufen, als dieses schwere Zeugs, was Du immer ißt?"
Mann: "Mmmnööö"
Frau: "Wann willst Du denn endlich mal das Regal an die Wand schrauben?"
Mann: "Frmblgrümpfnzwrbl..." (Letzteres bedeutet nun wirklich nichts, stellt aber ein eigenes Wort dar, das zwangsläufig mitgezählt werden muß!)
Jetzt kommt's! Achtung, meine Damen, aufgepaßt!
Frau: "Wie hast Du es eigentlich geschafft, deinen Rechner so toll zu konfigurieren?"
Es folgt eine halbstündige Einweisung in die esotherische Welt der Computer und das mit 1264 Wörtern!

Das ist eine interessante Erfahrung, die zwei Dinge bedeutet:
1.) Männer reden nicht über Themen, die sie nicht interessieren. Hier könnte jetzt eine lange Liste folgen, die allerdings den Rahmen dieses Textes sprengen würde. Sie würde alle Begriffe beinhalten, die sich nicht direkt um Computer, Autos, Fußball, Alkohol oder andere Frauen dreht. (Ich gebe zu, daß diese Erkenntnis nicht wirklich neu oder rästelhaft ist, weil auch die Zahl der Männer, auf die die Beschreibung zutrifft, nicht unbedingt klein ist.)
2.) Männer haben einen Geheimvorrat an Wörtern in einem von der Wissenschaft noch unentdeckten Hirnareal.

Clit Eastwood am Bildschirm
Jetzt könnte frau ja annehmen, daß sich Männer, die das Maul nicht aufbekommen, sich aufraffen, ein paar Zeilen an den Partner zu übermitteln. Aber Pustekuchen! Ich bin sicher, die meisten deutschen Frauen haben so wenige Beweise dafür, daß ihr Mann überhaupt schreiben kann, daß sie bereit wären, Statistiken über das Analphabetentum in diesem Lande anzuzweifeln. Außer..., und da wären wir jetzt wieder beim Computer: Der gleiche Mann, der ihnen in zehn Jahren Ehe nicht eine einzige nette persönliche Zeile geschrieben hat (ausgenommen vielleicht von ein paar Lippenbekenntnissen auf einem Notizzettel, verbunden mit dem Wunsch, sie möge beim Einkaufen doch bitte an seine Kasslerkotletts denken, die er sich für's Wochenende gewünscht hat), setzt akribisch Zeile für Zeile eines völlig nutzlosen Computerprogramms zusammen oder chatet Abende lang mit "Mausi", "Xenia" oder "Titten-Tier", auch wenn er weiß, daß sich andere Männer hinter den Pseudonymen verbergen.

Die Sprachblockade muß auch der Grund sein, warum Männer Pornoseiten im Internet besuchen. Es ist nicht, wie ich lange vermutet habe, das immer welker werdende Fleisch der eigenen Frau, die nach drei Geburten vor dem Spiegel und auf der Waage verzweifelt darum kämpft, noch geachtet zu werden. Nein, es ist etwas völlig anderes: Die Frauen auf Playboy.de quatschen nicht. Die perfekte Frau! Eine Rose ohne Dornen. Der Mann kann hier die ganze Pracht genießen, ohne sich lästiges Gebabbel anhören zu müssen. Eine Internetseite, auf der gefallene Mädchen ihre Reize zur Schau stellen und über die Soundkarte fragen: "Kannst du dir nicht wenigstens die Füße abtreten!" hätte in der Männerwelt keine Chance, ausgenommen vielleicht in einer Fetischecke. Vielleicht sollte ich das, in abgewandelter Form, bei uns Zuhause auch mal probieren: Ich räkel mich auf dem Bett und stöhne: "Mach's mir, bring den Müll runter! Zeig mir deinen gelben Sack! Das macht mich voll scharf!".

Bleibt also der Kerl und sein Rechner. Der alte Mann und die Maus. Manchmal, wenn ich meinen so beobachte, bin ich aber auch froh, nicht an Stelle des Zauberkastens zu sein. Da kann es durchaus auch mal laut zugehen und dann gibt es schon mal einen leichten Klaps, wenn der Kasten nicht spurt und ein paar Worte, die er in Gegenwart der Kinder niemals benutzen würde. Da geht's mir ja noch richtig gut. Aber warum schlägt er seinen Monitor, wenn er den Computer meint? Aber auch dafür gibt es sicher eine Erklärung und ein gesondertes Hirnareal, aber davon verstehen wir Frauen ja bekanntlich nichts.

 

3051 Postings, 8925 Tage ruhrpottHi Happy. Wat machen die Bilder?

 
  
    #2
14.05.03 16:23
Viele Grüße



aus dem Ruhrpott  

Clubmitglied, 50066 Postings, 8631 Tage vega2000Ich kenne Männer die Posten wahnsinnig viel

 
  
    #3
14.05.03 17:20
Quelle:zyn.de  

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