Saddam böse, Amerika gut


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Neuester Beitrag: 09.04.03 14:35
Eröffnet am:09.04.03 13:59von: calexaAnzahl Beiträge:6
Neuester Beitrag:09.04.03 14:35von: calexaLeser gesamt:748
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4691 Postings, 8258 Tage calexaSaddam böse, Amerika gut

 
  
    #1
09.04.03 13:59
In Bagdad treffen die Amerikaner auf weniger Widerstand als erwartet. Immer mehr Iraker begrüßen die US-Truppen.

Der letzte Akt hat begonnen: Stars-and-Stripes, die US-Fahne, weht über dem Atomenergiezentrum im Südosten der irakischen Hauptstadt. In dem Neubaukomplex hat Mohamed El Baradei, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO, mehrere Monate nach Spuren irakischer Nuklearwaffenprogramme gefahndet - ohne Erfolg. Nun werden die US-Experten die Anlage selbst unter die Lupe nehmen. "Bisher haben wir keine ABC-Waffen in Irak gefunden", gibt General Jim Mattis, Kommandeur der 1. Division der Marines, zu.

Gleich nebenan rollen Tausende Marines über die Brücke über den Diyala-Fluss nach Bagdad. Hunderte schwere Artilleriegeschütze, Bradley-Truppentransporter, Abrams-Panzer und Lastwagen überqueren den Nebenarm des Tigris, der die Stadtgrenze im Osten markiert.


Iraker zerstören Brücken

Die Iraker haben eine Brücke auf einer Länge von rund 30 Metern gesprengt, um den Vormarsch der Marines zu verzögern. Doch deren Ingenieure haben in nur fünf Stunden eine schwere Metallkonstruktion über den fehlenden Brückenteil geschoben, die das Gewicht eines Panzers mühelos aushalten kann.

Die zweite Brücke über den Diyala in Alwan al Hamid konnten die Marines nach einem schweren Feuergefecht fast unzerstört sichern. Die Iraker haben bei der Schlacht mehrere Panzer und Artilleriegeschütze eingesetzt, die meist durch Präzisionsbomben und Raketen aus der Luft zerstört wurden. Der Gestank von verbranntem Gummi, Öl und Leichen hängt in der Luft. Mehrere irakische Leichen liegen herum, einige sind mit Decken zugedeckt. Ihre Beine, mit Gummilatschen an den Füssen, schauen heraus.

Drei Kampfregimenter der Marines sind bereits zehn Kilometer in die Stadt vorgedrungen, ohne auf großen Wiederstand zu stoßen. Etwa 22.000 Soldaten sind an der Operation beteiligt. "Wir könnten den Widerstand mühelos mit schweren Waffen erdrücken", sagt Oberst John Pomfret. "Doch wir wollen die Zivilbevölkerung schützen und Infrastruktur erhalten. Nur so können wir den Leuten beweisen, dass es uns um einen Regimewechsel geht, und dass wir keinen Krieg gegen das irakische Volk führen." Immer wieder greifen versprengte irakische Einheiten die US-Truppen aus Wohnvierteln heraus an. "Sie schießen auf uns aus Wohnungen, in denen sie Frauen, Kinder und Alte als Schutzschilde festhalten", schimpft General Jim Mattis, Kommandeur der 1. Division der Marines. "Ich habe noch nie gegen einen derart schäbigen und feigen Gegner gekämpft."


Irakischen Soldaten legen Uniformen ab

Den wohl heftigsten Widerstand leisten arabische Söldner, die Saddam in Ägypten, Jordanien und Sudan angeworben hatte. Die irakischen Soldaten nehmen dagegen immer öfter ihre Uniformen ab und versuchen, in der Zivilbevölkerung unterzutauchen. "Wir halten sie nicht auf, wenn sie aus Bagdad fliehen", sagt Mattis. "Es gibt nur ein Paar Figuren, mit denen wir ein ernstes Gespräch führen wollen."

Die Straße nach Bagdad ist von Menschen gesäumt. Viele winken und grüßen die Sieger, andere sind sichtlich verängstigt und halten sich zurück. Manche sind mit dem Plündern so beschäftigt, dass sie nicht einmal Zeit haben aufzublicken.

"Wir werden hier recht freundlich aufgenommen", sagt Oberst Mike Marletto vom 5. Regiment der 11. Marines. Dem Bauern, dessen Feld das Regiment zertrampelt hat, ist bereits eine Entschädigung zugesagt worden. Seit die Amerikaner vor Bagdad stehen, scheint die Stimmung in der Bevölkerung - vor allem in Zentralirak - gedreht zu haben. Die meisten Menschen haben ihre Angst vor den Koalitionstruppen verloren, selbst nach Einbruch der Dunkelheit ist der Verkehr lebhaft. Die Menschen bieten den US-Truppen Zigaretten und Softdrinks an, versuchen, ihre wertlosen Dinar gegen Dollar zu tauschen. Die Marines verteilen Süßigkeiten an die zahllosen Kinder, die mit nach oben zeigenden Daumen an den Straßen stehen.

"Saddam war böse!", schimpft ein Mann und spuckt theatralisch auf eine Banknote, auf der der Diktator abgebildet ist. Der Lehrer Schakir preist die Sieger: "Amerika ist gut!" Aber er will nicht, dass die Amerikaner zu lange in seinem Land bleiben: "Die Iraker müssen das Land selbst regieren."

So long,
Calexa
www.investorweb.de  

7089 Postings, 8056 Tage MützenmacherHey, heute früher aufgestanden -

 
  
    #2
09.04.03 14:00
dieser Artikel war noch nicht da ;-)))  

4691 Postings, 8258 Tage calexaJippih!!!! o. T.

 
  
    #3
09.04.03 14:01

4691 Postings, 8258 Tage calexaJippih!! o. T.

 
  
    #4
09.04.03 14:01

4934 Postings, 8883 Tage n1608Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt ein bißchen Atom

 
  
    #5
09.04.03 14:02
müll im Irak zu vergraben. Dann könnten alle das Gesicht waren.  

4691 Postings, 8258 Tage calexaNa wenn das nicht rauskommt... o. T.

 
  
    #6
09.04.03 14:35

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