Hausse hat Anleger auf falschem Fuß erwischt 


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Neuester Beitrag: 12.10.01 06:31
Eröffnet am:11.10.01 22:26von: 9745400lopiAnzahl Beiträge:10
Neuester Beitrag:12.10.01 06:31von: healLeser gesamt:2.307
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1282 Postings, 8519 Tage 9745400lopiHausse hat Anleger auf falschem Fuß erwischt 

 
  
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11.10.01 22:26
Dax legt größten 14-Tages-Gewinn in der deutschen Aktiengeschichte hin. Einige Experten warnen aber vor Bullenfalle



Berlin – Preussag plus 60 Prozent, BMW plus 55 Prozent, Deutsche Bank plus 49 Prozent und Siemens plus 44 Prozent – Zahlen, die es an der Börse schon lange nicht mehr gab. Doch seit Freitag, dem 21. September, scheinen ungeachtet aller politischen und wirtschaftlichen Risiken die guten alten Zeiten gleich in noch schöneren Farben wieder zurück. Der Dax legte seither um fast 25 Prozent zu. Das ist der größte Kurszuwachs in der deutschen Aktiengeschichte innerhalb von gerade einmal 14 Handelstagen.
Noch eindrucksvoller präsentiert sich die Kursrallye vom Intraday-Tiefpunkt bei 3539,18 Zählern. Von hier schoss das Marktbarometer sogar um ein Drittel in die Höhe. Damit hat der Dax nicht nur die Verluste nach den Anschlägen am 11. September ausgeglichen, sondern steht sogar über dem Vorterror-Niveau. Behielte der Dax sein Aufwärtstempo bei, stünde er schon in 30 Handelstagen wieder auf dem Allzeithoch von 8064,97 Zählern. Und auch am Neuen Markt und den US-Börsen scheinen die Terroranschläge vergessen.
„Wir haben jetzt den umgekehrten Fall vom Abschwung – es gibt nur Käufer, aber keine Verkäufer“, beschreibt der Händler eines großen US-Hauses die momentane Situation. Bereits kleine Umsätze reichten aus, um die Kurse kräftig nach oben zu treiben. „Nach den konzertierten Zinssenkungen strömt jetzt das billige Notenbankgeld in die Aktienmärkte – womit ehrlicherweise niemand gerechnet hat“, so der Händler.
Tatsächlich hat die Hausse der vergangenen beiden Wochen die meisten Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt. Viele Profis, die mit Leerverkäufen auf weiter fallende Kurse spekulierten, mussten sich eindecken und schoben damit die Rallye weiter an. Aber auch Fondsmanager wurden von der Hausse überrascht. Einige sitzen noch immer auf hohen Liquiditätsbeständen und werden jetzt erst wieder in den Markt gezogen.
Mit der Rallye haben sich die Bullen eindrucksvoll zurückgemeldet. Sie hatten schon länger argumentiert, dass die Folgen der Anschläge unter Börsengesichtspunkten gar nicht so negativ seien. „Es klingt pervers, aber der Anschlag hat endlich die nötige Bereinigung für einen schnelleren Aufstieg gebracht“, sagt Thomas Tilse, Stratege der Adig. Die Unternehmen schenkten erst jetzt den Anlegern reinen Wein ein, die Ökonomen führten erst jetzt mehrheitlich das Wort Rezession im Munde. Das habe den Blick für den Ernst der Lage geschärft. „Jetzt werden alle Register gezogen – mit Hilfe der Notenbankpolitiken sowie der staatlichen Konjunkturprogramme ist eine V-förmige Erholung wahrscheinlicher geworden“, sagt Tilse. Gleichwohl glaubt der Stratege nicht an einen glatten Durchmarsch der Märkte bis zu den alten Höchstständen. „Bis zum Jahresende werden wir zwischen 4200 und 5000 Punkte pendeln“, so seine Prognose.
Denn Tilse findet auch einige Argumente der Bären für plausibel. Die Börsen-Pessimisten verweisen auf die gestiegene Unsicherheit nach den Anschlägen und fordern für Aktien eine höhere Risikoprämie. Das hieße im Klartext, dass Unternehmenspapiere nie wieder in alte Bewertungen hineinwachsen dürften. Pessimistische Börsianer warnen Anleger davor, wieder unbeschwert in den Aktienmarkt zu investieren. Es könne sich beim jüngsten Kursanstieg um eine Bullenfalle gehandelt haben.
Deka-Fondsmanager Trudbert Merkel setzt dagegen. „Vielleicht werden bestimmte Branchen dauerhaft einen Abschlag bekommen. Der Gesamtmarkt wird jedoch mit dem neuen Risikoprofil leben lernen.“ Er rechnet in den kommenden drei Monaten mit einer Bodenbildung beim Dax zwischen 4500 und 5000 Punkten, sollten nicht weitere Schocknachrichten die Märkte ereilen. "Wenn klar wird, dass es 2002 mit der Konjunktur aufwärts geht, sehen wir sogar noch bessere Kurse."
 

4009 Postings, 9046 Tage erzengelAb Morgen geht´s bergab :-( o.T.

 
  
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11.10.01 22:30

34698 Postings, 8658 Tage DarkKnight3% Wirtschaftswachstum ist die jüngste

 
  
    #3
11.10.01 22:30
Prognose für U.S., aber diese Zahl ist noch nicht "Common Sense" ... ich glaube weniger an Bullenfalle als an weitere 50% up  

4691 Postings, 8274 Tage calexaDer letzte Satz

 
  
    #4
11.10.01 22:30
Ich bitte darum, besonders dem letzten Satz besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Denn er beinhaltet etwas, was kein Anleger mit Börsenerfahrung weiß....(vorsicht Satire)

So long,
Calexa  

10587 Postings, 8653 Tage 1Mio.€Bin mal gespannt ob es wirklich eine bullenfalle

 
  
    #5
11.10.01 22:30
ist!Ende Oktober sind wir ein klein wenig klüger.

Gruss Mio.  

10587 Postings, 8653 Tage 1Mio.€Wow 4 antworten um die gleiche zeit !REKORD!!!! o.T.

 
  
    #6
11.10.01 22:32

1282 Postings, 8519 Tage 9745400lopi***********Exklusive Börsenparty*********

 
  
    #7
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11.10.01 22:36
Da verstehe noch einer die Börsen-Welt. Ständig war in den vergangenen Tagen von der "großen Verunsicherung" der Investoren die Rede, doch wenn man sich den Dax anschaut, kann man diese nicht erkennen. Im Gegenteil scheint Unbekümmertheit vorzuherrschen: Der Index klettert und klettert - als hätte sich seit den Terroranschlägen in den USA nichts verändert. Dabei sagen die Unternehmen selbst, dass sich ihre Ertragslage verschlechtert hat, und immer mehr Volkswirte rechnen mit einer Rezession.
Schlechte Nachrichten gleich fallende Kurse: Diese Regel scheint in jeder Hinsicht außer Kraft gesetzt. Beispiele dafür gab es in dieser Woche genug. Die Telekom erleidet eine Niederlage im Streit um das Ortsnetz - die Aktie legt zu. Die EU-Wettbewerbsbehörde verhängt ein millionenschweres Bußgeld gegen Daimler-Chrysler - unbeirrt verbucht der Autotitel ein dickes Plus. Am Neuen Markt wird gegen Lipro das Insolvenzverfahren eingeleitet - der Kurs verdreifacht sich binnen Stunden. Vor zwei, drei Monaten hätten solche Meldungen für heftige Abschläge gesorgt. Jetzt können sie den Kaufrausch am Markt nicht stoppen.
Prompt geht eine neue Angst unter den Anlegern um. Das Horrorszenario ist nicht mehr der Crash, sondern die Furcht, den Anschluss verpasst zu haben. Wer die Warnungen vor einem erneuten Test der Tiefstände ernst genommen hat und noch nicht engagiert ist, fragt sich: Findet die neue Börsenparty ohne mich statt? Es juckt in den Fingern, alle Vorsicht über Bord zu werfen und blind zuzukaufen - scheinen die Kurse doch wie in den besten Zeiten nur eine Richtung zu kennen: aufwärts.
Wie schnell doch die Gier wieder da ist. Nichts zeigt dies deutlicher als Lipro - ein insolventes Unternehmen ist rational gesehen wertlos. Hier regiert das Prinzip Hoffnung, Spekulanten machen den Kurs. Die Entwicklung bei den Standardwerten legt dagegen die Schlussfolgerung nahe, dass die Stimmung tatsächlich ins Positive gedreht hat. Wenn das passiert, werden schlechte Nachrichten anders bewertet. Dann heißt es: "Das ist schon eingepreist", und die Aktien steigen trotzdem weiter. "Kurse machen Nachrichten, nicht andersherum", drückt das Phänomen ein Analyst aus, der weiß: "Börse ist vor allem Psychologie".
Gerade deswegen wird sich die Stimmung auch wieder eintrüben. Daher sollten sich Anleger jetzt sagen: Solche schwachen Tage - und es kann noch einmal sehr schwache Tage geben - können immer noch zum Einstieg genutzt werden. Ein Trost ist immerhin, dass auch Fondsprofis die Kurse davon gelaufen sind. Zudem wird der derzeitige Aufschwung nur von wenigen Marktteilnehmern getragen; die Masse hält sich in der Tat noch zurück. Das bedeutet, dass weiterhin viel Liquidität vorhanden ist - und es noch viel Luft nach oben gibt.  

4691 Postings, 8274 Tage calexaBörsenhistorie

 
  
    #8
11.10.01 22:40
Wer sich ein bißchen mit der Geschichte der Weltbörsen und ihren zuweilen auf denersten Blick verwirrenden Reaktionen auf bestimmte Ereignisse auseinandergesetzt hat, weiß, daß es alles andere als die absolute Börsenregel ist, daß es auf schlechte Nachrichten immer nur bergab mit den Kursen gehen muß. Dies trifft eher nur dann immer zu, wenn die Unternehmensnachrichten schlecht werden. Poitische Börsen haben kurze Beine!!!

So long,
Calexa  

536 Postings, 8514 Tage Ingo PapeIch sag ja nur Untertassenformation !!! o.T.

 
  
    #9
11.10.01 23:56

3140 Postings, 8851 Tage healLeider leider hats mich auch auf dem falschen Fuß

 
  
    #10
12.10.01 06:31
erwischt und schon sind die guten Kurse weg. Zuuuu lange gewartet und es sieht nicht so aus als wenns nochmal runter geht. Doch wenn ich jetzt noch einsteige gehts garantiert wieder runter :-(
Und da sitz ich nun auch noch auf LBC und warte, warte und warte.....

Heal  

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