Genfood für alle


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Eröffnet am:02.07.03 07:57von: SahneAnzahl Beiträge:2
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02.07.03 07:57

Genfood für alle

Umwelt: Gentechnik macht Landwirtschaft womöglich teurer

VDI nachrichten, 27.6.2003
Im Gentechnik-Streit zwischen den USA und der EU wächst der Druck auf Europa, seine Märkte für gentechnisch veränderte Nutzpflanzen zu öffnen. Noch in diesem Jahr könnten die Schranken fallen, obwohl die Risiken nicht geklärt sind.

Die gute alte Möhre kann da kaum mithalten: 130-mal soviel Karotin wie üblich sollen die Kartoffeln enthalten, die aus den Lebensmitteltechnik-Labors der Universität Karlsruhe kommen. Eingebaute Gene und spezielle Zucht haben die Knollen reich gefüllt mit dem Farbstoff, der vor Augenkrankheiten und unheilbarer Altersblindheit schützen soll sowie vor Krebs. Das jedenfalls versprechen ihre Schöpfer.
Für Gentechnik-Kritiker sind die neuen Kartoffeln bloß ein weiteres Gewächs, das es mit schärferen Gesetzen klein zu halten oder möglichst auszumerzen gilt. Wenn es um Pflanzen geht mit künstlich verändertem Erbgut, spaltet sich die Welt in zwei Lager. Die einen, hauptsächlich in den USA, bauen Gentech-Pflanzen routinemäßig an. Die anderen, hauptsächlich europäische Verbraucher und Umweltschutzverbände, sträuben sich. 70 % der Europäer wollen laut Bundesverband der Verbraucherzentralen noch immer keine transgenen Lebensmittel.
„Die Europäer sollen endlich ihre Bedenken fallen lassen“, sagt Präsident George Bush, sie seien wissenschaftlich nicht haltbar. Auf der Biotech-Konferenz in Washington forderte Bush diese Woche die EU auf, das Gentech-Moratorium, das seit 1998 gilt, aufzuheben. Noch in diesem Jahr könnte das geschehen: Mit neuen Verordnungen der EU-Kommission über Kennzeichnung und Rückverfolgung gentechnisch veränderter Pflanzen. Stimmt das EU-Parlament zu, könnten Gentech-Lebensmittel noch in diesem Jahr zugelassen werden.
Risiken für die Gesundheit schließen die Forscher aus. Doch für die Landwirtschaft könnten die Pflanzen Nachteile bringen. So haben Schweizer Forscher untersucht, wie sich „Bt-Mais“ auf den Boden auswirkt, der in den USA auf mehreren Millionen Hektar angebaut wird. Der Mais produziert das Gift des Bakteriums Bacillus thurigiensis, was ihn vor Schädlingen schützt.
Die Forscher der Universität Bern haben Beutelchen mit Genmaisblättern im Boden vergraben, um einmal im Monat zu messen, wie viel Bt-Gift übrig geblieben ist. Verblüfft stellten sie fest, dass sich der Stoff noch nach 240 Tagen nachweisen ließ. „Außerdem wurde das Gift auf dem Feld langsamer abgebaut als im Laborversuch“, sagt der Berner Forscher Wolfgang Nentwig. Auch nach 80 Tagen im Boden enthielten die Beutelchen noch genug Wirkstoff, um die Larven des Maiszünslers zu töten – jene Schädlinge, gegen die sich das Bt-Gift richtet.
Sollten gentechnisch veränderte Pflanzen für den flächendeckenden Anbau freigegeben werden, stellt sich außerdem die Frage: Ist traditionelle Landwirtschaft dann noch möglich? Als sicher gilt, dass viele transgene Pflanzen, wie normale Pflanzen auch, routinemäßig ihre Gene auf verwandte Arten übertragen. Es sei davon auszugehen, „dass in die Umwelt eingebrachte Genkonstrukte auf lange Sicht kaum in ihrer Verbreitung einzudämmen sein werden“, heißt es vom Bundesamts für Naturschutz. Eine Studie im Auftrag der EU-Kommission kommt zu dem Ergebnis: „Die Produktion von Gentech-freien Pflanzen ist nicht möglich in einer Region, in der auch transgene Pflanzen wachsen.“ Selbst wenn die Bauern eine Verunreinigung von einem Prozent akzeptieren würden, wären je nach Pflanze Mehrkosten zwischen einem und 41 % zu erwarten.   ELKE BODDERAS
 

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    #2
02.07.03 10:37
ist die traditionelle Landwirtschaft bald am Ende.
In Zukunft brauchen wir wohl keine Medikamente mehr sondern
nur noch das entsprechende Genfood ;-)
 

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