Endlich Sex anstatt Ariva

NexMed: Patent für weibliches Viagra ?    

Schon seit langem versuchen Pharmaunternehmen weltweit auch von weiblichen Sexualstörungen zu profitieren. Doch nun ist es doch tatsächlich einem kleinen noch wenig bekannten Unternehmen der Biotechbranche gelungen, ein erstes Patent für ein entsprechendes Produkt zu erhalten.

NexMed heißt das Unternehmen, das erst kürzlich ein Patent für den weiblichen Counterpart von Viagra erhalten hat. Wie das Unternehmen mitteilte, handelt es sich bei dem Präparat gegen die weibliche sexuelle Dysfunktion um eine Creme, die aber frühestens in drei Jahren auf den Markt kommen wird. Einige Forscher halten die sexuelle Dysfunktion bei Frauen für eine reine Erfindung der Pharmaindustrie, um den Markt für Präparate wie Viagra, dessen Umsatzpotenzial bei stattlichen $1,5 Milliarden im Jahr liegt, auch für weibliche Produkte zu erschließen. Ein entsprechender Bericht wurde erst Anfang des Jahres im renommierten Wissenschaftsmagazin British Medical Journal (BMJ) publiziert.

Die Befürworter verweisen dagegen auf einen 1999 im Journal der American Medical Association veröffentlichten Artikel. Demnach leiden laut einer wissenschaftlichen Studie etwa 43 Prozent aller Frauen zwischen 18 und 54 Jahren unter "irgendeiner Art von sexueller Dysfunktion". Die korrekte Definition der weiblichen sexuellen Dysfunktion blieben die Forscher allerdings schuldig. Marktforschungen zufolge beläuft sich das Marktpotenzial für Präparate gegen sexuelle Störungen bei Frauen auf nicht unerhebliche $6 Milliarden jährlich, wovon mit Sicherheit nicht nur NexMed profitieren dürfte.

Sollte sich die von NexMed angepriesene Creme tatsächlich als hilfreich für derartige Störungen erweisen, dürfte schon bald mit einer Schwemme ähnlicher Präparate zu rechnen sein. Doch das erste Produkt, das ganz spezifisch bei weiblichen Sexualstörungen Anwendung finden wird, dürfte wohl die NexMed Creme sein. Andere Unternehmen haben sich bisher eher auf die Präparate gestürzt, die auch bei Männern die sexuelle Lust steigern. Das Patent für die einzelnen Bestandteile der Creme besitzt NexMed ja nun und für den Erfolg des Präparates dürfte angesichts der Marktdaten ebenfalls gesorgt sein. Umfragen bestätigen nämlich, dass Erregungsstörungen auch bei Frauen vor der Menopause sehr häufig vorkommen.

Ein Bestandteil der Creme ist eine Substanz, die sich bereits bei Produkten gegen männliche Sexualstörungen bewährt hat. Die Substanz nennt sich Prostaglandin, ist ein natürlich vorkommendes Derivat bestimmter ungesättigter Fettsäuren und hat auf Grund ihres körpereigenen Charakters kaum Nebenwirkungen. Die NexMed Forscher wollen dennoch ihre Versuche erst einmal mit sehr niedrigen Konzentrationen an Prostaglandin starten. Die Wirkung, die auf einer gesteigerten Durchblutung im Genitalbereich basiert, sollte laut NexMed innerhalb von nur fünf bis zehn Minuten eintreten.

Quelle : http://www.biotech-experte.de