Deutscher Gotteskrieger ist frei.


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Neuester Beitrag: 10.02.04 13:15
Eröffnet am:30.01.04 08:28von: klecks1Anzahl Beiträge:9
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8554 Postings, 8496 Tage klecks1Deutscher Gotteskrieger ist frei.

 
  
    #1
30.01.04 08:28
DEUTSCHER GOTTESKRIEGER

"Ich habe Angst, wenn er rauskommt"

Von Lisa Erdmann

Unter den auf dem Köln/Bonner Flughafen ausgetauschten israelischen Gefangenen ist auch der Deutsche Steven Smyrek. Seit 1997 saß der zum Islam konvertierte Detmolder im Hochsicherheitsgefängnis Aschkelon. Er hatte bei der Hisbollah angeheuert und wollte als Selbstmordattentäter zum Märtyrer werden. Fast sieben Jahre Haft haben ihn weiter radikalisiert.

AP
Haftende für Smyrek: "Was könnte er machen?"
In Deutschland bleiben wollte er zunächst nicht. Der blonde, blauäugige Möchtegern-Selbstmordattentäter mit dem deutschen Pass hatte vor, nach dem Gefangenen-Austausch sofort weiter in den Libanon zu reisen. Aber nun soll er sich in letzter Minute umentschieden haben und doch in der Bundesrepublik geblieben sein.
Im Gefängnis hat Steven Smyrek arabisch gelernt. Er spricht heute von "wir" nicht mehr von "denen", wie noch im Prozess, wenn er über die Hisbollah redet. Der 32-Jährige hat sich tiefer denn je in seine radikalen Vorstellungen verstrickt. Seine Mutter sagt, "ich habe Angst, wenn er rauskommt, was könnte er machen?" Er selbst sagte der ARD in einem Interview, das vor zwei Wochen ausgestrahlt wurde: "Um die Auszeichnung eines Schahid, eines Märtyrers zu erhalten, würde ich mein Leben geben. Für die Sache, für den Islam, für Allah."

Vor zehn Jahren konvertierte Smyrek zum Islam, nennt sich seitdem Abd el-Karim. Hier fand er Halt, Regeln, Hierarchien, denen er sich beugen konnte. Etwas nach dem er bis dahin sein Leben lang gesucht hatte.

1971 wurde er in Detmold geboren, die Ehe seiner Eltern scheiterte. Als er sieben Jahre alt war, heiratete seine Mutter erneut - einen britischen Soldaten. Mit ihm ging die Familie bald darauf nach England. Smyrek besucht ein Militärinternat, sieht seine Mutter nur hin und wieder am Wochenende. Freundschaften und militärischer Drill geben ihm ein Gefühl der Geborgenheit. Den Schulabschluss schafft er nicht, aber die Begeisterung für die Armee bleibt. Mit 18 geht er zurück nach Deutschland und zur Bundeswehr. Aber nach vier Jahren hört er dort auf. Zu ruhig, sagt er. "Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich in die Fremdenlegion gegangen wäre", bilanziert er während seiner späteren Haft in einem Interview. "Die Legion ist sehr hart, sogar härter als die US-Marines. Du wirst zum Killer ausgebildet."

Rastloser Kleinkrimineller

Stattdessen versucht er sich als Kleinkrimineller. Er dealte mit Drogen, wurde wegen Raubes verurteilt, lebte in Detmold, Herford und Braunschweig. Rastlos. "Steven hatte ständig Schwierigkeiten mit der Polizei", sagte seine Mutter später beim Prozess in Israel. "Andere konnten sich herauswinden. Nicht Steven, er war immer der Dumme."



AP
Steven Smyrek während seiner Gerichtsverhandlung in Israel: "Er brauchte keine Gehirnwäsche
Erst als er den Islam entdeckt, findet er ein Ziel für sich. Freunde aus der Zeit sagen, dass er mit dem Religionswechsel selbstsicherer geworden sei. Seine frühere Nervosität und Unsicherheit sei damals verschwunden. Er arbeitete in einer Herforder Pizzeria, die einem Türken gehört. Der Zusammenhalt der Familie beeindruckt ihn. Er liest den Koran, kann Teile auswendig, wendet sich von Drogen und Alkohol ab, beschwert sich über Mädchen, die zu kurze Röcke tragen. Er wurde so fanatisch, dass er seinen türkischen Freunden damit auf die Nerven ging. "Er brauchte keine Gehirnwäsche", sagte einer von ihnen später dem SPIEGEL. "Das kam alles aus ihm selbst."
Wenig später verrannte er sich in die Idee, sich dem bewaffneten Kampf gegen Israel anzuschließen. In der Moschee in Braunschweig fragte er völlig offen nach Kontakten zur Hisbollah so als würde er sich nach dem Weg zur nächsten Bushaltestelle erkundigen. Schnell geriet er so ins Visier der deutschen Fahnder, die hier Kontaktleute hatten. Doch er geriet am Ende auch an die gewünschten Kontakte. Als er vor seinen Braunschweiger Kumpels im Sommer 1997 damit prahlte, er würde zu einer Reise ohne Wiederkehr nach Israel aufbrechen, nahmen die ihn gar nicht ernst.

Er reiste in den Libanon und absolvierte ein Terrortraining in der Bekaa-Ebene, lernte mit Waffen, Sprengstoff und Minen umzugehen. Ob die Hisbollah ihn tatsächlich als Selbstmordattentäter einsetzen wollte, ist unklar. Denn einer, der die Geheimdienste an den Hacken kleben hat, weckte bei der Terrororganisation Verdacht. Zunächst hatte er nur einen Auftrag: Nach Israel zu reisen, um als Urlauber getarnt mögliche Anschlagsziele auszuspionieren.

Reise unter Aufsicht der Geheimdienste

Den Weg nach Tel Aviv trat er unter Aufsicht der europäischen Geheimdienste an - ohne es zu wissen. Die deutschen Behörden baten die niederländischen Kollegen am Flughafen von Amsterdam Smyrek zu überprüfen. Sie filzten ihn intensiv, entdeckten aber lediglich eine Kamera, 4000 Dollar und eine Landkarte von Israel. Er reiste weiter ohne Verdacht zu schöpfen. Am Airport von Tel Aviv war die Aktion allerdings endgültig vorbei: Dort wurde er festgenommen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Dem israelischen Geheimdienst war es offenbar zu gefährlich, den Deutschen nur zu beobachten. Sie stecken ihn in Untersuchungshaft und machen ihm den Prozess. 1999 wurde er wegen Vorbereitung eines Selbstmordanschlags zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Auch ohne den Gefangenenaustausch wäre Smyrek vermutlich bald frei gekommen. Den größten Teil seiner Strafe hat er abgesessen. In Deutschland droht im keine Strafverfolgung mehr, denn die Staatsanwaltschaft Hannover hat ihren Haftbefehl aufgehoben, weil er seine Strafe in Israel abgegolten habe. Doch sicher ist, dass die Geheimdienste den deutschen Gotteskrieger im Blick behalten werden.

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8554 Postings, 8496 Tage klecks1DPA-Meldung

 
  
    #2
30.01.04 08:43
Hisbollah-Chef droht mit Entführung weiterer israelischer Soldaten
 
Der palästinensische Selbstmordattentäter Ali Jahara aus Bethlehem hat zehn Menschen mit in den Tod gerissen und weitere 50 mit seiner Bombe verletzt.  

Beirut/Tel Aviv/Köln (dpa) - Nach dem Gefangenenaustausch mit Israel hat der Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz, Scheich Hassan Nasrallah, die Entführung weiterer israelischer Soldaten angedroht. Bei der Heimkehr von 21 Libanesen aus Israel versprach Nasrallah am Donnerstag in Beirut, keinen (arabischen) Gefangenen in Israel zurückzulassen. Zuvor hatte der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon die militanten Organisationen vor weiteren Entführungen gewarnt.

Nach der Ankunft der sterblichen Überreste von drei israelischen Soldaten fand am Donnerstagabend auf dem Flughafen von Tel Aviv eine militärische Ehrenzeremonie statt. Der ebenfalls ausgetauschte Geschäftsmann Elchanan Tennenboim, der nach Medienberichten im Rahmen krimineller Geschäfte in den Libanon gelockt wurd, wurde nach seiner Ankunft in Israel von seiner Familie und seinem Anwalt begrüßt.

Unweit von Scharons Amtssitz sprengte sich am Morgen ein 24- jähriger Palästinenser in einem Bus in die Luft. Außer dem Attentäter starben zehn Menschen. Mehr als 50 Fahrgäste und Passanten wurden verletzt. Wenig später bekannten sich die Al-Aksa-Brigaden, die zur Fatah-Organisation von Jassir Arafat gehören, zu dem Anschlag. In einer Videoaufzeichnung erklärte der Täter, seine Aktion sei ein Racheakt für die Tötung von neun Palästinensern in Gaza.

Die Vereinbarung zwischen Israel und der Hisbollah war unter monatelanger Vermittlung des Geheimdienstkoordinators im Kanzleramt, Ernst Uhrlau, zu Stande gekommen. Auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln-Bonn hatten israelische Gesandte die Leichen der drei Soldaten sowie Tennenboim übernommen, die zuvor von der Hisbollah übergeben worden waren. Sie waren gegen in Köln gegen etwa 30 von Israel freigelassene Araber getauscht worden. Zudem entließ Israel mehr als 400 Palästinenser aus dem Gefängnis und übergab die Leichen von rund 60 getöteten Hisbollah-Kämpfern.

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8554 Postings, 8496 Tage klecks1Frankfurter...

 
  
    #3
30.01.04 09:12
Deutsche Nahost-Vermittlung
Vertrauen, Sachverstand und viel Geduld
Von Johannes Leithäuser, Berlin

29. Januar 2004 Der Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hizbullah basiert auf einer doppelten deutschen Hilfe. Für seine Einfädelung bedurfte es der Kontakte, die von Geheimdienst-Repräsentanten der Bundesrepublik schon jahrzehntelang im arabischen Raum gepflegt werden. Für seinen Abschluß war ein hohes Maß an technischem Sachverstand in der Personenidentifizierung notwendig, wie es außer dem Bundeskriminalamt nur wenige Sicherheitsagenturen auf der Welt anbieten können.

Hilfreich erwies sich drittens Routine. Die Aktion - nach der hohen Zahl freigelassener arabischer Extremisten eine der größten Austauschaktionen, die Israel unternommen hat und eines der wichtigsten Vorhaben deutscher Diplomatie in der Region - folgte in der Vorbereitung und im Ablauf teilweise Mustern, wie sie schon einmal vor acht Jahren in Gebrauch gewesen waren. Damals war unter der Patronage der damaligen Bundesregierung ein erster Austausch von getöteten israelischen Soldaten und Hizbullah-Mitgliedern zustande gekommen.

Agentenkürzel 008

In jener Zeit war, auf eine Anfang 1995 vom israelischen Ministerpräsidenten Rabin gegenüber Bundeskanzler Kohl geäußerte Anfrage hin, der für die Koordination der Geheimdienste zuständige Kanzleramtsminister Schmidbauer tätig geworden. Die Anfrage wurde unter den Regierungschefs Scharon und Schröder nochmals bekräftigt. Die Vermittlungsaufgabe ging dann von Schmidbauer in die Hände seines Nachfolgers als Geheimdienstkoordinator im Kanzleramt, Uhrlau, über.

Das Anfangskapital aller Bemühungen bestand aus Beziehungen und Kontakten Schmidbauers im Nahen Osten. Er hatte sie zu Beginn der neunziger Jahre erworben und gefestigt, als er die Freilassung zweier deutscher Geiseln - Strübig und Kempner - im Libanon erreichte. Mutmaßungen lauteten, der Hebel zu diesem Erfolg seien Schmidbauers Verbindungen zum iranischen Geheimdienst gewesen, welcher wiederum auf die Führung der Hizbullah eingewirkt habe.

Kohls Kanzleramtsminister erwarb mit seinen Aktionen einen Nimbus, der mit dem Agentenkürzel "008" etikettiert wurde und dazu beitrug, ein öffentliches Bild solcher Verhandlungsmissionen und Austauschakte zu bewahren, das lange zuvor in der Zeit des Kalten Krieges geformt worden war und sich aus Bestandteilen wie Sonnenbrillen, Stacheldraht, hochgeklappten Mantelkragen, Nebel, Nacht und Nieselpfützen zusammensetzte. Doch nur wenige dieser Fragmente spiegeln die heutige Wirklichkeit, auch wenn nach wie vor Limousinen mit abgedunkelten Scheiben zum Einsatz kommen oder genau fixierte Ablaufpläne einzuhalten sind, weil beide Seiten nur schrittweise, Zug um Zug, ihre Faustpfänder aus der Hand geben.

Schauplatz Beirut

Der erfahrenste aktive Beteiligte in der deutschen Vermittlungsriege ist der gegenwärtige Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Hanning, der zuvor in den neunziger Jahren der für Sicherheitsdienste zuständige Abteilungsleiter im Bundeskanzleramt war. In jener Funktion betreute er auch unter Schmidbauer die operative Abwicklung der ersten großen Austauschaktion im Jahre 1996 (zu einem weiteren Austausch kam es 1999). Damals war Beirut Schauplatz der entscheidenden Vorgänge; dort hatten die Repräsentanten der deutschen Sicherheitsdienste Gelegenheit, mit Hilfe mitgebrachter kriminalistischer Fachleute die Identität der toten Israelis zu klären, um den Austausch in Gang setzen zu können. Wie bei der jetzt vorbereiteten Aktion auch wurde damals bis zum letzten Moment verhandelt; in Berichten über die Aktion des Sommers 1996 wird das Zitat Hannings überliefert: "Wir haben richtig gefeilscht."

Der damalige Abteilungsleiter des Kanzleramts blieb während der gesamten Austauschaktion, die sich teilweise auf dem Luftweg zwischen Beirut und Tel Aviv, teilweise über die Landgrenzen Israels hinweg vollzog, in Beirut - als Sicherheitspfand in Obhut der Hizbullah. Und auch jetzt beobachtete der BND-Präsident Hanning wieder die Austauschaktion aus nächster Nähe, flog am frühen Donnerstagmorgen wieder nach Beirut. Wieder war zuvor die Frage der Identität der drei Leichname zu klären, die Israel zusammen mit der lebenden Geisel Tannenbaum von der Hizbullah herausverlangte.

Der technische Fortschritt - die Identifikation mittels DNA-Proben - vereinfacht diese Vorgänge; israelische Mediziner wandten die neuen Techniken gemeinsam mit deutschen Fachleuten am Donnerstag bei den aus Beirut nach Köln/Wahn transportierten Leichnamen an, israelische Rabbiner vollzogen die notwendige religiöse Bestätigung. Im Kreis der deutschen Vermittler wird gesagt, es seien Geduld und ein profundes Verständnis der kulturellen Bestimmtheiten beider Seiten notwendig, um zu Erfolgen zu kommen. Das gelte beispielsweise auch, um die Bedeutung zu erfassen, die für den Staat Israel die Heimholung der getöteten Soldaten habe: Der Verpflichtung zur Bestattung der Toten nach religiösem Gesetz, in der die Voraussetzung zu einer späteren Wiederauferstehung liegt, folgt das politisch begründete Versprechen, die eigenen Soldaten niemals, auch nach dem Tode nicht, in der Fremde im Stich zu lassen.

Das Schicksal Ron Arads

Während der Präsident des Bundesnachrichtendienstes am Donnerstag in Beirut auf den Vollzug des Austausches wartete, hielt sich der Geheimdienstkoordinator Uhrlau in Tel Aviv auf, um dort den Ablauf der vereinbarten Schritte zu beobachten. Im Schnittpunkt der Linien, die in beiden Orten ihren Ausgang nahmen, am Flughafen Köln/Wahn, wurden die Verabredungen vollzogen: Israel sandte per Flugzeug jene arabischen Gefangenen, die nicht direkt in ihre palästinensischen Heimatorte zurückgebracht wurden, aus dem Libanon kamen die israelischen Toten und die Geisel Tannenbaum.

Der Aufenthalt in den Ausgangsorten des Austausches gab den beiden deutschen Vermittlern am Donnerstag überdies Gelegenheit, über weitere Schritte in ihrer Mission zu verhandeln. Die beziehen sich auf den spektakulärsten und zugleich diffizilsten Fall: auf den 1986 über dem Libanon abgestürzten und seither vermißten Militärpiloten Ron Arad. Mit der Suche nach Ron Arad begannen vor mehr als neun Jahren die deutschen Bemühungen um Verabredungen zwischen Israel und den arabischen Extremisten, mit der Suche nach Arad könnten sie in unbestimmter Zukunft enden. Immerhin heißt es, es sei vereinbart worden, in festen Konsultationsrunden das Schicksal Arads aufzuklären, von dem es lange schon keine eindeutigen Lebenszeichen mehr gibt. Auch wird als Anlaß zur Hoffnung gewertet, daß der Hizbullah-Führer Nasrallah als Verhandlungspartner in diesen Aktionen nach Ansicht von Beobachtern zunehmend auch nach politischem Gewicht und Vertrauenskapital strebt. Schließlich bleibt in Spekulationen die Mutmaßung lebendig, auch die in deutschen Gefängnissen einsitzenden vier Terroristen könnten einst in einem Austauschhandel, der das Schicksal Arads klärte, eine Rolle spielen. Sie hatten im Auftrag des iranischen Geheimdienstes in Berlin einst einen tödlichen Anschlag auf iranische Oppositionelle in einem Restaurant namens Mykonos verübt und waren dafür 1997 in Deutschland verurteilt worden.

Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. Januar 2004 / Seite 3
Bildmaterial: dpa/dpaweb, REUTERS, AP.

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8554 Postings, 8496 Tage klecks1Die Deutschen holen sich den Terror

 
  
    #4
31.01.04 04:43
ins Land. Hauptsache die Welt ist nach aussen in Ordnung. Wir sollten nur noch auf den Knien rutschen...


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1555 Postings, 7469 Tage Bruchbude...

 
  
    #5
31.01.04 07:37
Angeblich habe vier Terroristen in Deutschland Asyl beantragt. Wie kann sowas sein??  

8554 Postings, 8496 Tage klecks1Noch nicht bei uns...

 
  
    #6
01.02.04 10:44
SELBSTMORDATTENTAT

Israel sinnt auf Vergeltung

Empörung in Israel: Der Weltsicherheitsrat hat auf algerisches Betreiben hin abgelehnt, den gestrigen Selbstmordanschlag in Jerusalem zu verurteilen. Die Regierung von Ariel Scharon ließ währenddessen Militär im Wohnort des Attentäters auffahren.

New York - Nach Angaben von Diplomaten forderte Algerien, das einzige arabische Land im Uno-Sicherheitsrat in den dreistündigen Beratungen in New York, dass auch der Tod von acht Palästinensern bei einer israelischen Militäraktion am Mittwoch in Gaza in dem Dokument verurteilt werden müsse. Einige weitere Ratsmitglieder hätten in den Beratungen die algerische Position unterstützt.
Israel bezeichnete dies als ungeheuerlich. Der stellvertretende israelische Uno-Botschafter Arje Mekel sagte auf einer Pressekonferenz, seine Regierung sei bestürzt darüber, "dass der Rat keinen Weg gefunden hat, das Töten unschuldiger Menschen zu verurteilen". Der Versuch Algeriens, "eine Parallele zwischen einem Gefecht israelischer Soldaten mit bewaffneten Palästinensern und einem Selbstmordanschlag in einem Bus zu ziehen, der zehn Zivilisten tötet, ist absolut ungeheuerlich", sagte er.


 IN SPIEGEL ONLINE

·  Hisbollah-Drohung: "Weitere Entführungen möglich" (29.01.2004)

·  Gefangenenaustausch: Lobeshymnen auf die Terror-Miliz (29.01.2004)

·  Deutscher Gotteskrieger: "Ich habe Angst, wenn er rauskommt" (29.01.2004)


 

Israel plane, seine Empörung in Briefen an den Ratspräsidenten und Uno-Generalsekretär Kofi Annan auszudrücken. Israel sei ebenfalls darüber bestürzt, dass Annan in einer Erklärung zum Nahen Osten gestern den Anschlag nicht erwähnt habe. Annan hatte diejenigen verurteilt, die Gewalt und Terror ausübten und an Israelis und Palästinenser appelliert, wieder Friedensverhandlungen aufzunehmen.

Die israelische Regierung beriet nach Angaben aus Sicherheitskreisen in der Nacht über mögliche militärische Vergeltungsaktionen. An dem Treffen hätten Ministerpräsident Ariel Scharon und Verteidigungsminister Schaul Mofas teilgenommen, hieß es.


Nach Angaben des Armeerundfunks solle es aber keinen harten Gegenschlag geben. Wie der Sender am Morgen berichtete, sind an einer Operation im Lager Deheische bei Betlehem, aus dem der Attentäter stammen soll, etwa 20 Militärfahrzeuge beteiligt. Ziel der Aktion sei die Festnahme von Verdächtigen. Die in der Nacht begonnene Aktion dauere an, hieß es. Angaben über Zusammenstöße mit militanten Palästinensern lagen zunächst nicht vor.

Palästinensische Augenzeugen berichteten, Jeeps und gepanzerte Fahrzeuge der Armee seien in dem Gebiet aufgefahren. Sie würden unterstützt von Kampfhubschraubern. Die israelische Armee wollte sich zunächst nicht zu den Berichten äußern.

In Jerusalem hatte sich gestern ein Selbstmordattentäter fast zeitgleich zu einem von Deutschland vermittelten Gefangenenaustausch zwischen Israel und der radikal-islamischen Hisbollah in die Luft gesprengt. Dabei wurden zehn Menschen getötet. Zu dem Anschlag bekannten sich die radikal-islamischen Aksa-Brigaden. Auch die gewalttätige Palästinenser-Organisation Hamas deutete an, sie sei an dem Anschlag beteiligt gewesen.

Ein militanter Palästinenser wurde am Morgen bei einer israelischen Militäraktion in der Nähe von Hebron im Westjordanland getötet. Nach palästinensischen Angaben wurde der Mann erschossen, als er vor israelischen Soldaten flüchten wollte. Die Soldaten wollten den Mann festnehmen.


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562 Postings, 8686 Tage bogardEine Karte zu Lage

 
  
    #7
01.02.04 11:51

8554 Postings, 8496 Tage klecks1RAP - brutal

 
  
    #8
10.02.04 09:53
DAS WIRD JA IMMER SCHLIMMER

Islamisten werben Nachwuchs mit Rap-Videos

Radikale Islamisten gehen neue Wege, um Nachwuchs zu rekrutieren: Mit einem englischsprachigen Rap-Video versuchen sie gezielt, junge Muslime aus sozial benachteiligten Schichten als Kämpfer und Attentäter anzuwerben.

"Werft sie ins Feuer"
Das Lied mit dem Titel "Dirty Kuffar" (Dreckige Ungläubige) ruft zum "Heiligen Krieg gegen Kreuzzügler und abtrünnige Araber" auf. "Werft Bush und Blair ins Feuer. Seid bereit für die Schlacht gegen die Ungläubigen", textet der vermummte Rapper Sheik Terra - den Koran in der einen, die Pistole in der anderen Hand. Der Sänger der Londoner "Soul Salah Crew" sympathisiert offen mit Osama bin Laden und seinem Terrornetzwerk El Kaida.


Brutale Szenen
Das vierminütige Dschihad-Video beginnt mit Aufnahmen von US-Soldaten, die einen Iraker töten und dabei jubeln. Es folgen Hasstiraden auf den Westen und Lobpreisungen auf Bin Ladens Taten. Eine der brutalsten Szenen zeigt einen tschetschenischen Dschihad-Kämpfer der einen gefangenen russischen Soldaten mit einer Kalaschnikow durchlöchert.


Höhnisches Lachen über den Elften September
Ansonsten allerlei Absurdes: So verwandelt sich El Kaidas zweiter Mann, Ayman al-Zawahiri, in einen Löwen, während US-Präsident George W. Bush zum Schimpansen wird. Saudi-Arabiens König Fahd hat einen Auftritt als Teufel. Ägyptens "abtrünniger" Präsident Hosni Mubarak mutiert zum Vampir. Der israelische Premierminister Ariel Sharon wird als Schwein gezeigt, Palästinenser-Präsident Yassir Arafat als Verräter gebrandmarkt. Der Rap endet mit einem höhnischen Lachen des Sängers vor den Bildern des 11. September.

Vertrieb über das Internet
Das Video wird über die Website einer Londoner Islamistengruppe vertrieben. Kopf des "Kommittee für die Verteidigung der legitimen Rechte Saudi-Arabiens" (CDLR) ist der Extremist Muhammad al-Massari. Er flüchtete 1994 vor dem saudischen Regime nach Großbritannien.

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Botschaft des "Heiligen Kriegs"
Al-Massari sieht kein Problem darin westliche Musik im MTV-Stil zu nutzen, um die Botschaft des "Heiligen Kriegs" zu verbreiten. Er sagte, es sei eine effektive Methode, junge Muslime für die islamistische Sache zu begeistern. "Ich kenne keinen jungen Muslimen, der das Video noch nicht gesehen hat. Es wird überall verkauft. Jeder, den ich in der Moschee treffe, fragt danach", erzählt Al-Massari. Auch aus dem Ausland bestehe eine große Nachfrage.
 

8554 Postings, 8496 Tage klecks1El-Kaida

 
  
    #9
10.02.04 13:15
"Die einzige Möglichkeit, den Kampf zu verlängern"

Anschläge auf die US-Truppen, Anschläge auf Schiiten, Anschläge auf Kurden - wer steckt dahinter? Ein neu aufgetauchtes Dokument könnte - falls es echt ist - die unübersichtliche Situation im Irak erklären. Den USA liegt nach Angaben der "New York Times" ein Plan von El Kaida vor, wonach Anschläge auf Schiiten einen Bürgerkrieg im Irak auslösen sollen. Das auf einer Diskette entdeckte Schreiben stammt offenbar aus der Feder des jordanischen El-Kaida Manns Abu Musab el Sarqawi und richtet sich an die Spitzen der Organisation, Osama bin Laden und seinen Vize Ayman el-Sawahiri.

Racheakte provozieren
Der Sprecher des US-Zivilverwalters im Irak Paul Bremer sagte, der 17 Seiten lange Brief sehe Angriffe auf Schreine und Anführer der irakischen Schiiten vor, um Racheakte gegen andere ethnische Gruppen zu provozieren.


Die verschlafenen Sunniten aufwecken
Seine Botschaft ist beruhigend und erschreckend zugleich. Beruhigend, weil Sarqawi sich bitter darüber beschwert, die Iraker, namentlich die sunnitische Minderheit, habe gar keine Lust auf einen Guerilla-Krieg. Umso perfider die Lösung: Um die "verschlafenen Sunniten, die Angst vor Zerstörung und Tod haben, aufzuwecken", sollten sie in einen Bürgerkrieg mit der schiitischen Mehrheit getrieben werden.


Sarqawis rechte Hand festgenommen
Wie die Zeitung unter Berufung auf amerikanische Geheimdienstler berichtet, hätten US-Soldaten den Brief, der höchstwahrscheinlich von Sarqawi sei, bei der Razzia in einem Unterschlupf in Bagdad gefunden. Eine Verhaftung hatte die Amerikaner auf die Spur gebracht: Im vergangenen Monat hatten US-Soldaten Sarqawis rechte Hand, den Pakistaner Hassan Ghul an der irakisch-iranischen Grenze festgenommen.

Suche nach einem Vorwand
In dem Brief bittet dessen Autor die El-Kaida-Führung um Hilfe: Nur wenige Iraker seien bereit, beim Dschihad gegen die Amerikaner zu helfen. Wenn im Juni eine provisorische irakische Regierung die Macht übernähme, verliere die Bewegung "den Vorwand" um den Krieg weiterzuführen. Die Führung so die Bitte in dem Brief, solle dabei mithelfen, die Schiiten in die Schlacht hineinzuziehen.


Die Iraker in den Bürgerkrieg treiben
Gemeint ist damit allerdings nicht, die Schiiten für den Kampf an der Seite der Sunniten zu gewinnen. "Wenn wir es schaffen, sie in einen Bürgerkrieg zu treiben, wird das die Sunniten auf den Plan rufen. Dies ist die einzige Möglichkeit, den Kampf zwischen den Ungläubigen und uns zu verlängern." Mit anderen Worten: Die Terror-Gruppe ist wieder einnmal bereit, das Leben zahlloser unbeteiligter Glaubensbrüder zu opfern, um ihren militärisch aussichtslosen Propaganda-Krieg gegen den Westen voranzutreiben.


Auch für Tod von Schiitenführer el-Hakim verantwortlich?
Begonnen hat die Gruppe ihre blutige Arbeit bereits vor einiger Zeit: El-Kaida sei vermutlich für mindestens drei große Autobomben-Anschläge und zahlreiche "kleinere" mit insgesamt über hundert Toten verantwortlich hieß es. Dazu gehört auch der katastrophale Anschlag auf die Imam-Ali-Moschee in Nadschaf bei der am 29. August auch der Schiitenführer Ayatollah Mohammed Bakr el-Hakim getötet worden war.



Fünf Millionen Dollar Belohnung für Sarkawi
Sarkawi hat nach US-Angaben im Irak Verbindungen zur radikalen Gruppe Ansar el Islam. Im Oktober hatten die USA eine Belohnung von bis zu fünf Millionen Dollar (etwa 3,9 Millionen Euro) für Informationen ausgesetzt, die zu seiner Ergreifung führen. In Jordanien ist er wegen der Planung von Angriffen auf US- und israelische Ziele in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden.

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