EZB senkt Leitzins auf 4,5%


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Neuester Beitrag: 10.05.01 15:52
Eröffnet am:10.05.01 13:51von: TurboAnzahl Beiträge:11
Neuester Beitrag:10.05.01 15:52von: sir charlesLeser gesamt:3.586
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770 Postings, 8961 Tage TurboEZB senkt Leitzins auf 4,5%

 
  
    #1
1
10.05.01 13:51
EZB senkt Leitzinsen - Hauptrefinanzierungsgeschäft bei 4,50%
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf ihrer Sitzung am Donnerstag die Leitzinsen überraschend gesenkt. Hauptrefinanzierungsgeschäfte werden als Zinstender mit einem Zinssatz von 4,50% ausgeschrieben, teilte die EZB am Donnerstag in Frankfurt mit. Der Satz für die Einlagenfazilität beträgt nunmehr 3,50% und der für die Spitzenrefinanzierungsfa zilität 5,50%./wö/ub




info@dpa-AFX.de

 
 

2111 Postings, 8437 Tage moniqueWarum schießen dann die Kurse so nach oben?

 
  
    #2
10.05.01 13:54
Sell on good news oder sind das keine guten Nachrichten?  

4690 Postings, 8595 Tage proxicomi@ monique

 
  
    #3
10.05.01 13:58
wie lange bist du schon involviert in das thema börse?



gruß
proxi  

1564 Postings, 8641 Tage Seth GeckoAus Nichtbörsianer-Sicht eine wirklich negative

 
  
    #4
1
10.05.01 14:01
Überraschung! Zinssenkung der EZB! Die haben doch immer gesagt, daß wegen der Inflationsrate eine Zinssenkung eher nicht in Betracht gezogen würde. Steht es nun doch sooo schlecht um die Euro-Konjunktur (deutsche Verhältnisse im ganzen EU-Bereich???)

Bleibt nur noch zu hoffen, daß sich die US-Konjunktur jetzt tatsächlich stabilisiert, um bald wieder anzuziehen

cu, seth (dessen Depot sich natürlich über die Senkung freut, aber welchen Börsianer interessiert schon Europa (<-Ironie))  

2111 Postings, 8437 Tage moniqueproxicomi: warum? o.T.

 
  
    #5
10.05.01 14:02

1564 Postings, 8641 Tage Seth Geckoder oberlehrer: "sell on good news" ist ein weiser

 
  
    #6
10.05.01 14:04
Ratschlag (wirklich weise!), aber die Mehrheit der Anleger befolgt in NICHT.
Die Börsenrealität (en gros) heißt: buy after good news (und das ist meist grundverkehrt)  

9161 Postings, 8925 Tage hjw2Man nimmt eher eine höhere Inflationsrate in Kauf,

 
  
    #7
10.05.01 14:05
als eine höhere Arbeitslosenquote...  

2111 Postings, 8437 Tage moniqueDie Fahnenstange bildet den Wimpel aus!

 
  
    #8
10.05.01 14:07

NEMAX 50  

1564 Postings, 8641 Tage Seth Geckowohl wahr, hjw. Aber ich hasse diese ewigen ...

 
  
    #9
10.05.01 14:10
... stagflationären Verhältnisse der westlichen (zum Teil sozialen) Marktwirtschaften. :-(((  

2284 Postings, 8597 Tage Speculator...und was heißt das jetzt für den Euro und für...

 
  
    #10
10.05.01 15:42
...Amerika???

Der Euro fällt (zumindestens momentan), der Dollar wird stärker, der Export von Amerika nach Europa wird noch teurer!
Erinnern wir uns: als letztes Jahr eine Reihe von US-Unternehmen wie (Coca Cola, Procter&Gambler, etc.) aufgrund des schwachen Euros ihre Gewinnerwartungen verfehlten!

mfG: Speculator  

5535 Postings, 8876 Tage sir charlesHier eine Analyse zu dem ganzen

 
  
    #11
10.05.01 15:52
ZB senkt Zinsen um 25 BP

Sie schlägt zu, wenn es keiner erwartet. Fast kein Analyst hat mit diesem
Schritt gerechnet. Damit hat die EZB die fühere Strategie der Deutschen
Bundesbank übernommen: Zinsschritte sind dann am effektivsten, wenn keiner
damit rechnet (?). Das Timing ist insoweit überraschend, als im April die
Preise in der Eurozone wieder deutlich anstiegen und auch für Mai noch mit
keiner Verbesserung gerechnet werden darf. Dies wurde auch bis zuletzt von
führenden Mitgliedern der EZB als Grund für das Zuwarten mit Zinssenkungen
angeführt. Ein Grund für den überraschenden Zinsschritt müsste daher eher in
den zuletzt deutlich schwächeren Konjunkturzahlen (insbesondere für
Deutschland) gesucht werden. Alles in allem dürfte dieser Schritt am Markt mehr
Verwirrung gestiftet haben, und die Glaubwürdigkeit der EZB neuerlich
untergraben haben.

Der für die Refinanzierung der Geschäftsbanken maßgebliche Mindestbietungssatz
beim Zinstender wurde um 25 BP auf 4,50 gesenkt. Dies dürfte die Einleitung der
lang erwarteten Zinssenkungsphase sein. Mit dem nächsten Schritt ist erst mit
Jahresmitte (weitere 25 BP) zu rechnen. Bis dahin sind weiterhin recht negative
Konjunkturzahlen zu erwarten. Vor dem Hintergrund enttäuschender
Inflationszahlen wird die EZB allerdings für die nächste Zinssenkung erst eine
Entspannung auf der Preisseite abwarten müssen.

Die erste Marktreaktion: Der Euro konnte nur vorübergehend gewinnen, am
Rentenmarkt profitierten kurze Laufzeiten deutlich, während der lange
Laufzeitenbereich ebenfalls nur vorübergehend zulegen konnte. Der 3-M Euribor
fiel ebenfalls stark, und befindet sich mit rund 4,50% bereits auf dem Niveau
unserer Juni-Prognose.

Der weitere Ausblick wird davon abhängen, ob es der EZB gelingt, das
Marktvertrauen (wieder)zugewinnen. Den EUR sehen wir die nächsten 3-6 Monate
unverändert in einer Bandbreite zwischen 0,87 - 0,93 schwanken. Das Vertrauen
des Rentenmarktes in die EZB wurde durch diesen Schritt eher geschwächt.
Dennoch solten lange Laufzeiten über die nächsten Monate auf Grund der
schwächeren Konjunkturzahlen profitieren können (Korrekturen auf Grund von
Inflationsängsten/mangelnden Vertrauens in die EZB-Politik sollten daher für
ein Übergewichten langer Laufzeiten genutzt werden).


Die europäischen Aktienmärkte befinden sich im Spannungsfeld positiver
Zinssignale und ungünstiger Wachstumsaussichten. Angesichts des derzeit
geringen Zinssenkungsspielraums der EZB scheinen mittelfristig die rückläufigen
Gewinnerwartungen die Oberhand zu gewinnen.
Bereits jetzt gehen die Gewinnerwartungen für das heurige Jahr im Eilzugstempo
nach unten. Berücksichtigt man die Telekomunternehmen - aufgrund der hohen
"Sondererträge" (Verkauf von Beteiligungen) im vergangenen Jahr nicht - so ist
die Wachstumsrate auf 3,9% (DJES50) gefallen. In den nächsten Monaten ist mit
weiteren starken Revisionen nach unten zu rechnen.
Wenngleich die schwer gewichteten Banken von der Zinssenkung profitieren, so
scheinen Gewinnwachstumsraten bei 15,3% -  wie sie zur Zeit für dieses Jahr
erwartet werden - unrealistisch.  Weitere Stärkephasen (+5 bis 10%) bei den
europäischen Aktienmärkten würden wir zu Gewinnmitnahmen nützen.
 

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