TOD DEM IRAKISCHEN VOLK!...Ein politischer Beitrag


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Neuester Beitrag: 23.02.03 22:52
Eröffnet am:08.02.03 21:09von: NaseAnzahl Beiträge:29
Neuester Beitrag:23.02.03 22:52von: Dr.UdoBroem.Leser gesamt:2.345
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1578 Postings, 9170 Tage NaseTOD DEM IRAKISCHEN VOLK!...Ein politischer Beitrag

 
  
    #1
2
08.02.03 21:09
Als Bill Clinton Präsident der US war,
schien die Welt noch in Ordnung zu sein.
Zwar gab es auch in seiner Zeit Krieg,
Tod und Mordschlag in vielen Ländern,
aber trotzdem war es eine schöne Zeit.
Die Wirtschaftsinteressen waren stärker
als alle anderen möglichen und weiteren
Interessen.
Die Welt war auf dem Weg sich zu vereinen,
sich zu globalisieren, eine wirtschaftliche
Einheit zu werden. Der weitere Schritt wäre,
wenn auch in einigen Jahrzehnten, vielleicht
auch Jahrhunderten, die politische Einheit
einer Föderation...a la Star Trek (Hmm ??)?

Aber seit Bill Clinton nicht mehr Präsident
der USA ist, sondern ein Republikaner namens
Bill W(arum bloss er)Bush, steht die Welt
wieder Kopf.
Warum sind es eigentlich immer die Republikaner,
die ein Feindbild haben müssen, warum bloss ?
Der Kalte Krieg ist vorüber, alle haben sich
gefreut und die Welt atmete auf. Und nun...nun
sucht man andere Feinbilder.
Zuerst der Islam, danach Nord-Korea und eines
Tages Deutschland.
Den Anfang hat bereits der amerikanische Ver-
teidigungsminister RUMSFELD gemacht, der die
Bundesrepublik mit Schurkenstaaten wie Kuba
oder Syrien gleichstellte.
Warum ? Weil Deutschland das erste Mal gegen
die Politik der USA ist.
Ist das nicht ihr Recht ?

Der 11. September 2001 war eines der schwärzesten
Tage in der amerikanischen Geschichte.
Für den feigen Terroranschlag auf das World Trade
Center, bei dem über 4000 Menschen sterben mussten,
ist Osama Bin Laden verantwortlich.
Osama Bin Laden ist immer noch am Leben und wurde
bisher nicht gefunden.
Wie um Gottes Willen kommt man plötzlich wieder
auf den Irak ?
Wie kommt man aus Afghanistan von einem Tag auf den
anderen wieder auf die Idee, dass es noch so
vielen Jahren Zeit ist, wieder einmal paar
Tage Bagdad zu bombardieren ?

Wann hat de USA die Welt nicht getäuscht, und wann
hatte die USA nicht seine Hände im Spiel.
Nur ein paar Beispiele :

Adolf Hitler / Nazi-Deutschland :

Amerikanische Unternehmen liefern nach 1933
unzählige Teile für Bomber-Flieger, Panzer und
Waffen nach Deutschland.
Ford produziert über hundertausend Fahrzeuge
für die deutsche Wehrmacht.

_____________________________________________

Fidel Castro :

Die Amerikaner unterstützen Fidel Castro, dessen
Konkurrent Che Guevera ein bekennder Sozialist
ist. Fidel Castro bezeichnet sich jedoch als
Demokrat, wird deshalb von den Amerikanern bei
seiner Revolution von amerikanischen Soldaten
und mit Waffen und Munition unterstützt.
Nach seiner Machtergreifung outet sich Fidel
Castro als Sozialist und Marxist.
Er wird zum Todfeind der USA.
______________________________________________

Irak / Saddam Hussein

Die Amerikaner unterstützen Saddam Hussein
im Krieg gegen den Iran im ersten Golfkrieg.
Sie liefern Waffen, Munition bis Bomben und
Granaten im Kampf Saddam Husseins gegen Chomeini,
der den USA indirekt den Krieg erklärt hatte.
Über eine Million Menschen sterben.
_______________________________________________

Afghanistan

Die USA unterstützen die Mudschaheddin und spätere
Taliban im Kampf gegen die Sowjet-Rotarmisten, die
das Land besetzt hatten.
Sie liefern Waffen, Munition, Bomben und andere
Verteidigungs- und Angriffsmittel an die afghanischen
Gotteskrieger.
________________________________________________

Osama Bin Laden

Von der CIA ausgebildeter Kämpfer und Millionär.
Den Rest kennen wir.
________________________________________________

Und so weiter und so weiter und so weiter und so
weiter.
Es gibt keine einzige Gegend in der weiten Welt,
in der die Amerikaner nicht ihre Hände im Spiel
hatten.
Und nun : Bald erklärt die USA Deutschland den
Krieg, weil Deutschland anderer Meinung ist als
die USA.
Anscheinend erwarten die Republikaner ein :
TOD SADDAM HUSSEIN ! TOD DEM IRAKISCHEN VOLK !
aus Deutschland.
Aber diese Zeiten sind längst vorbei, Mr. Bush..
längst vorbei.
Das ist nicht unser Krieg...

Gruss
Nase
 
3 Postings ausgeblendet.
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1578 Postings, 9170 Tage NaseDer Irak-Krieg rückt immer näher...

 
  
    #5
22.02.03 23:26
Ob 1. oder 2. Resolution...eine
dritte wird auf jeden Fall nicht
folgen.
Egal, wie die UN entscheidet, ist
der Krieg doch wohl eine bereits
beschlossene Sache.

Natürlich wünscht man sich, dass
ein Diktator und Tyrann, wie Saddam
Hussein einer ist, so schnell wie
möglich verschwindet.
Manchmal scheint ein Krieg aber
nicht die beste Alternative zu sein,
dafür aber eine wirkungsvolle ?
Kann sein...kann aber auch nicht sein.


Gruss
Nase  

79561 Postings, 8957 Tage KickySenator Robert C.Byrd sagte vor kurzem

 
  
    #6
22.02.03 23:35
°Man kann die Wut und den Schock eines jeden Präsidenten nach den üblen Anschlägen vom 11. September verstehen. Man kann auch die Frustration nachvollziehen, die entsteht, wenn man nur einen Schatten, einen gestaltlosen Feind verfolgt, an dem Vergeltung zu üben nahezu unmöglich ist. Doch es ist unentschuldbar, die eigene Frustration und den Ärger durch eine extrem destabilisierende und gefährliche Außenpolitik zu einem Debakel werden zu lassen, wie es der Welt gerade vorgeführt wird von einer Regierung, die die furchteinflößende Macht und Verantwortung hat, das Schicksal der größten Supermacht der Welt zu bestimmen.

das andere Amerika...  

34698 Postings, 8649 Tage DarkKnightund Nicht-Senator DarkKnight sagte vor kurzem

 
  
    #7
23.02.03 01:09
Alles was Kohle bringt, macht Sinn. Und wir machen nichts Sinnloses.

Womit bewiesen wäre, den Amis gehts um die Kohle. Und nicht ums Öl.

Ich bin jetzt auch im anderen Lager.  

9161 Postings, 8963 Tage hjw2Die Große Weigerung braucht Weile

 
  
    #8
23.02.03 08:42
Die Große Weigerung braucht Weile
DIE KINDER: Peter Marcuse über seinen Vater, hoffnungsvollen Widerstand, Wahrheit und Lüge

Der Sohn des deutsch-jüdischen Philosophen Herbert Marcuse (1898-1979), der mit Adorno und Horkheimer zum brillanten Dreigestirn der »Frankfurter Schule« gehörte, ist Professor für Stadtplanung an der Columbia University in New York. Peter Marcuse (Jg. 1928) befragten Gabriele Oertel und Karlen Vesper.


ND: Die Große Weigerung – ein leidenschaftlicher Appell von Herbert Marcuse. Er scheint sich dieser Tage zu erfüllen, denkt man an die weltweiten Proteste gegen die Hegemonialbestrebungen der US-Regierung. Sind Sie zufrieden?
Marcuse: Zufrieden sicherlich nicht. Die große Weigerung, die mein Vater im Sinn hatte, war wesentlich weiter gefasst, beinhaltete die Entscheidung, nicht teilzunehmen an den ökonomischen, politischen und kulturellen Kreisläufen, die den Spätkapitalismus ausmachen: Konsumwahn, die Instrumentalisierung des Ästhetischen, Unterdrückung, Ausbeutung der Liebe.... Ich sehe nicht, dass sich dagegen eine Große Weigerung ausbreitet. Im Gegenteil, das System absorbiert immer mehr Lebensbereiche – rund um den Erdball. Aber es sind kleinere Verweigerungen zu registrieren, die an Kraft gewinnen, so die Opposition zur real existierenden Globalisierung, zur Anbetung des Marktes oder eben gegen einen Krieg im Irak. Es gibt viele sichtbare Hoffnungszeichen, der Funke der Verweigerung ist nicht tot.

Wie wird von den US-Bürgern der sich formierende Widerstand in Europa und andernorts wahrgenommen?
Niemand, den ich kenne, unterstützt den Krieg. Selbst viele, die George W. Bush gewählt hatten, haben ernsthafte Zweifel. Aber viele Leute betrachten die Kriegsgefahr als zweitrangig. Sie richten ihre Energie nicht darauf, die Gründe für den Krieg zu eruieren, die vorgelegten Beweise genau zu prüfen und die uns gegebenen Erklärungen in Frage zu stellen. Dies zu tun, erfordert Kraft und wirft eine Reihe unbequemer Fragen auf. Ich glaube, es gibt in den Vereinigten Staaten eine viel größere Trennung zwischen dem Privaten und dem Öffentlichen als in Europa. Viele Leute hier trauen den Politikern nicht mehr, schreiben Politik als eine verlorene Sache ab. Sie konzentrieren sich auf ihr Privatleben, ihre Sorgen und Probleme.

Aber der 15. Februar war auch bei US-Bürgern im Kalender rot angestrichen.
Ja, und auch wir nahmen an der großen Antikriegsdemonstration in New York teil. Ähnliche Aktionen fanden überall in den Vereinigten Staaten statt. Aber man schenkt uns in Washington kein Gehör.
Es freut uns zu wissen, dass 70 Prozent der Bevölkerung in fast allen europäischen Ländern gegen den Krieg sind. Aber auch deren Regierungen, ob in Spanien, Italien, Britannien, hören nicht auf sie. Wir – das meint alle Amerikaner, die sich Gedanken machen, besorgt sind – werten die Antikriegshaltung so vieler Europäer nicht als Antiamerikanismus, sondern als Protest gegen eine konkrete Politik, ein konkretes Regime in Amerika. Wir begrüßen derartige Positionen und hoffen, dass sie Wirkung auf die europäischen Regierungen und unsere eigene zeitigen.

Dustin Hoffman hat gerade auf der Berlinale davon gesprochen, dass ihn die gegenwärtigen Ereignisse an Vietnam erinnern. Ist zu erwarten, dass sich in den USA eine machtvolle Bewegung wie seinerzeit gegen den Vietnamkrieg formiert?
Noch nicht. Eine Lektion aus Vietnam ist aber, dass man den Krieg in Frage stellen muss, bevor er beginnt! Und viele tun dies. Eine lautstarke, mächtige Antikriegsbewegung wird jedoch wohl erst zum Tragen kommen, wenn die konkreten Kosten für die Amerikaner deutlich werden. Deren Blick geht unglücklicherweise – angesichts der Last des Alltags – nicht sehr weit in die Zukunft. Die Sorge für Andere, die man nicht kennt, nicht unmittelbar sieht oder hört, muss sich erst entwickeln. Es braucht eine Weile, bis sie ins Bewusstsein, in das eigene tägliche Leben dringt.

Herbert Marcuse gilt als geistiger Vater der Neuen Linken und Urheber der studentischen Rebellion der 60er Jahre. Unterstellt wird ihm aber auch, verantwortlich zu sein für die Radikalisierung und Brutalisierung des Protestes. Er habe Gewalt und Terror in seinem Aufsatz »Repressive Toleranz« von 1965 legitimiert.
Mein Vater hat niemals dem Terror das Wort geredet. Er hat z.B. die Baader-Meinhof-Gruppe verurteilt für die Anwendung einer Taktik, die nur gerechtfertigt wäre, wenn tatsächlich keine anderen Mittel des Protestes oder der Veränderung möglich sind. Solch eine Situation ist in liberalen Demokratien nicht gegeben. Das war ganz anders unterm Faschismus...

Er sprach vom »Naturrecht« auf Widerstand – für unterdrückte, überwältigte Minderheiten, die letztlich die etablierte Gewalt zerbrechen werden.
Mein Vater glaubte in der Tat an eine Radikalisierung des Protestes. Er hoffte, dass die Kritik, so am Rassismus, im Zusammenhang mit den tieferen Strukturen des Kapitalismus und der gesamten herrschenden Ordnung erfolgt. Seine Kritik der »repressiven« Toleranz bezog sich auf Ansichten, die alle Standpunkte als gleichermaßen gültig betrachten, nicht zwischen Wahrheit und Lüge, Menschlichkeit und realem Terror unterscheiden. Gewalt gegen Menschen – so seine Überzeugung – ist überwiegend ein Instrument der Unterdrückung, das zu verurteilen ist, und kein Instrument der Befreiung.

Er wurde also von militanten Jüngern gründlich missverstanden. Auch von den Steinewerfern, die Schaufenster- und Autoscheiben demolierten?
Im Gegensatz zu jeglicher Form der Gewalt gegen Menschen wertete er Eigentumsbeschädigung etwas anders – nämlich als ein begrenztes, direktes und symbolisches Mittel, eine Botschaft zu transportieren. Aber ich glaube nicht, dass er je Gewalt als wünschenswert erachtete.

Herbert Marcuse selbst sprach vom »Vatermord« durch radikale Eleven. Wie nahm der Sohn dieses Wort auf?
Nie persönlich! Er diskutierte diese Tatsache im Freudschen Sinne, im psycho-analytischen Zusammenhang und als Teil der Dynamik, die historischen Entwicklungen zu Grunde liegt.

Wie bewerten Sie solch erstaunliche Entwicklungen wie den atemberaubenden Weg des Joseph Fischer vom Systemgegner zum Außenminister?
Mein Vater unterstützte die außerparlamentarische Opposition in Deutschland und hatte ernste Zweifel daran, ob es ratsam sei, dass sich die Grünen zu einer politischen Partei entwickelten. Ich erinnere mich an seine Diskussionen mit Rudi Dutschke. Mein Vater befürchtete, dass eine Bewegung, die sich am Spiel der Machtausübung beteiligen will, ihre Prinzipien aufgeben oder zumindest Kompromisse eingehen wird. Nach meiner Ansicht beherrschen einige die Kunst des Mitspielens in der Machtpolitik besser als andere. Wenn jedoch der Punkt erreicht ist, der Kompromisse erfordert, die zu weit gehen, sollte man das Spiel aufgeben.
Ein Joschka Fischer als Außenminister ist mir lieber als manch anderer. Ich wünsche mir jedoch eine Grüne Partei, die offen miserable Politik kritisiert und gemäß ihren Prinzipien die Stimme erhebt, statt eine, die – nur um im Dunstkreis der Macht zu bleiben – ihre Prinzipien über Bord wirft.

An der Schwelle zum 21. Jahrhundert erfüllt sich der Wunsch des US-Chefanklägers in Nürnberg, Robert H. Jackson, eine Institution zu schaffen, die jene zur Verantwortung zieht, die ihre Macht dazu ausnutzen, »um ein Unheil auszulösen, das kein Heim in der Welt unberührt lässt«. Bush ignoriert das Gericht in Den Haag. Wird dies in den USA diskutiert?
Es gibt durchaus eine große Unzufriedenheit mit der Haltung der Bush-Administration hinsichtlich des Internationalen Gerichtshofes. Es besteht eine Kluft zwischen der Intention, die Missetaten anderer irgendwo auf der Welt hart zu bestrafen, aber eigene vor Sühne und Strafe zu schützen. Wir sind eine Nation, deren Bürger an Law and Order glauben und ihr Rechtssystem respektieren. Nach meiner Beobachtung ist die Entscheidung von Bush, den Internationalen Gerichtshof zu negieren, in den USA weitgehend unpopulär, aber im Kongress gab es hierzu noch keine politischen Debatten.

In der Antiglobalisierungsbewegung sehen Sie also eine Kraft der Negation, wie sie in Ansätzen der Marcuschen Großen Weigerung entsprechen könnte...
Ja, sie gedeiht wahrscheinlich da augenblicklich breiter als anderswo, wenn nicht sogar tiefer.

Sie beklagen aber, dass es keine gemeinsame Sprache der Globalisierungskritiker gibt. Wie können der landlose Bauer in Brasilien und der ostdeutsche Leuna-Werker mit einer Stimme reden?
Eine schwierige Frage, mit der sich auch das Weltsozialforum in Porto Alegre auseinander setzte. Ich habe keine einfache Antwort. Das grundsätzliche, prinzipiell einigende Band wäre der Kampf gegen ungerechte Verteilung und Entfremdung, die der Kapitalismus hervorbringt – es geht nicht um Anti-Globalisierung an sich, denn es gibt viele Formen der Globalisierung, die man sich vorstellen kann. Aber ob es je ein ultimatives Bindemittel, dass alle zusammenhält, geben wird, kann ich nicht sagen.

In einigen Prognosen irrte Herbert Marcuse, doch er hat sich deshalb nicht in den Elfenbeinturm zurückgezogen, sondern in Anlehnung an Hegel gemeint: »Wenn die Tatsachen nicht mit der Theorie übereinstimmen – umso schlimmer für die Tatsachen.« Zynismus, Eingeständnis eigener Ratlosigkeit oder Trotz?
Wenn die Entwicklung sich nicht so gestaltet, wie man es erwartet, versucht man zu verstehen, warum das so ist und handelt entsprechend. Das tat er. Und ich bin mir nicht so sicher, dass seine Analysen bzw. Prognosen falsch waren. Geschichte braucht Zeit und hat einen langen Atem. Sie bewegte sich nicht so schnell in die Richtung, die er erhoffte. Die von ihm erkannten Widersprüche und Möglichkeiten aber sind geblieben.

Ihr Vater hat einst auch gemeint, dass sich in allen kapitalistischen Ländern »amerikanische Tendenzen später oder früher durchsetzen werden«. Ist der Prophet da nicht widerlegt, denkt man an die kulturelle Selbstbehauptung Frankreichs oder die noch verteidigte Sozialstaatsidee in Skandinavien?
Der französische Widerstand gegen eine »Amerikanisierung« der französischen Kultur kann gesehen werden als ein Zeichen der Stärke der französischen Unabhängigkeit oder ein Zeichen der Bedrohung, die man in einer »Amerikanisierung« sieht – also Selbstbewusstsein oder Furcht. Ich denke, beides trifft zu. Wenn ich allerdings auf die Länder Osteuropas schaue, dann bin ich doch geschockt, wie schnell der Wunsch nach einem besseren Leben zum Verlangen nach dem »american way of life« konvertiert.

Nach dem Anschlag auf das World Trade Center vermuteten Sie in einem Aufsatz »Our City will change«, dass nunmehr der Wolkenkratzer-Wahn kuriert sei. Die zur Neubebauung von Ground Zero konkurrierenden Vorschläge warten indes mit noch höheren Skyscraper auf?
Ja, beide bevorzugten Modelle weisen eine sehr hohe Konstruktion aus, aber beide sehen nur 60 bis 70 zu vermietende Etagen vor. Der Eigentümer, der wahrscheinlich dort bauen wird, ist der Meinung, dass kein Markt vorhanden ist für sehr hochgelegene Büroräume. Und in der Tat gibt es den momentan nicht.

Sie haben die DDR bereist. Welchen Eindruck machten deren Städte auf Sie?
Sie lagen weit hinter modernen Standards der Technologie und Infrastruktur, aber sie hatten gewisse Vorteile: soziale Planung, wenig Kommerzialisierung. Dies vermisst man heute. Aber eine Politik, die den Erhalt und die Nutzung der Innenstädte unterschätzt – zu Gunsten einer wiederum verständlichen Neubebauung und Entwicklung der Außenbezirke – schadet letztlich jeder Stadtentwicklung.

Als Kind haben Sie mit Ihren Eltern Nazideutschland verlassen müssen. Woran erinnern Sie sich noch? Was bedeutet Ihnen das Land, in dem Ihre Wiege stand?
Direkte Erinnerungen habe ich nicht mehr, aber einige vage Bilder. So etwas bleibt. Ich fühle mich immer noch verwandt mit Deutschland, habe Freude an der deutschen Sprache und ein Gefühl für die deutsche Kultur, was mich manchmal überrascht. Ich leugne nicht, ich bin durch und durch ein Amerikaner. Aber bei meinen Besuchen in Deutschland habe ich doch stets noch ein gewisses Gefühl der Zugehörigkeit und Anteilnahme.

Ihr Vater war ein scharfer Kritiker nicht nur des Kapitalismus, sondern auch des Staatssozialismus. Welche Erfahrungen machten Sie mit und in der DDR?
Es ist nicht leicht, darauf in der Kürze eine Antwort zu geben. Wir kamen in die DDR, nachdem wir sechs Jahre zuvor ein Sabbat-Jahr in Frankfurt verbracht hatten. Wir wollten den Unterschied herausfinden. Der war natürlich überdeutlich. Vieles in der DDR war negativ: von der Unterdrückung der Gedankenfreiheit – die Bücher meines Vaters waren in den Bibliotheken restriktivem Zugang unterworfen und wurden niemals in den Läden zum Kauf angeboten – bis hin zu der Allmacht einer rigiden Staats-Partei-Bürokratie, der technischen Unterentwicklung, den Reisebeschränkungen und all dem. Aber es gab auch einiges, was uns gefiel: die zwischenmenschlichen Beziehungen, frei von Kommerzialisierung, Konkurrenz, Habsucht.
Selbst der technologische Rückstand hatte einige nette Nebeneffekte. Als wir das erste Mal in der DDR waren, hatten wir kein Telefon. Und als die Telegrammbotin bei uns klingelte, um erste Nachrichten zu bringen, kam sie auf eine Tasse Tee und zu einen Plausch herein und erzählte uns eine Menge über das Leben in der DDR. Da waren wir bestens informiert.
Es ist unproduktiv, sich nicht stetig um Effizienz zu bemühen, aber andererseits hat dies auch einige Vorteile.

Sie haben sich Anfang der 90er über die Stasi-Hysterie in der Bundesrepublik gewundert. Sensibilisiert durch den Vorwurf geheimdienstlicher Tätigkeit, den Ignoranten Ihrem Vater machten?
Das ist eine Fehlinterpretation. Mein Vater hatte nie irgendetwas mit Spionage zu tun. Nach reichlicher Überlegung hat er sich während des Zweiten Weltkrieges zeitweilig dem Office of Strategic Services als politischer Analytiker zur Verfügung gestellt, für psychologische Dokumente als Teil der Kriegsführung gegen den Faschismus. Die Stasi war ein internes polizeiliches Sicherheitssystem – etwas, wofür mein Vater keinerlei Sympathien hatte, egal in welchem Land.

Wo ist Ihr Vater eigentlich begraben?
Noch nicht. Als er 1979 bei einem Deutschland-Besuch in Starnberg starb, hielten wir eine kleine Zeremonie ab, standen mit einigen Freunden im Kreis in einem Wald. Seine Leiche wurde in einem Krematorium eingeäschert und in eine entsprechende Einrichtung in die USA gebracht. Mein Vater war nicht sentimental; er wusste, die Asche ist weder Körper noch Geist.
Mein Sohn Harold, der deutsche Geschichte lehrt und ein Buch über das Nachkriegskapitel von Dachau schrieb, hat eine informative Website über meinen Vater angelegt. Vor ein paar Jahren stellte jemand die gleiche Frage wie Sie. Nun begannen wir darüber nachzudenken, diskutierten und entschieden, dass Berlin der Ort der ewigen Ruhestätte sein sollte. Wir haben eine Grabstätte auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof erworben und wollen die Urne dort zu seinem Geburtstag im Juli der Erde anvertrauen. Wir denken, damit allen gerecht zu werden.

»Eine Gesellschaft ohne Krieg, ohne Grausamkeit, ohne Brutalität, ohne Unterdrückung, ohne Dummheit, ohne Hässlichkeit: dass eine solche Gesellschaft möglich ist, daran zweifle ich überhaupt nicht.« Herbert Marcuse. Teilt der Sohn den Optimismus?
Ja.


(ND 22.02.03)
 

19279 Postings, 8903 Tage ruhrpottzockerDer olle Marcuse !

 
  
    #9
23.02.03 09:34

"Mein Vater unterstützte die außerparlamentarische Opposition in Deutschland und hatte ernste Zweifel daran, ob es ratsam sei, dass sich die Grünen zu einer politischen Partei entwickelten."

Das alte Thema !

Pragmatismus gegen Theoriebesessenheit ! Kompromissbereitschaft gegen Konpromisslosigkeit ! Anpassungsfähigkeit gegen Schubladendenken !

Hätten sie sich nicht zu einer pllitischen Partei entwickelt, hätten sie auch nichts bewirkt. Ich erinnere an die Ditfurth. Was hat sie seit ihrem Rückzug bewirkt ? Nichts ! Die Grünen haben aber etwas bewirkt. Darüber besteht wohl über alle Parteigrenzen hinweg Einigkeit. Sie haben natürlich nicht IHRE Welt schaffen können. Aber ist es überhaupt ratsam, wenn irgendeine Gruppierung IHRE Welt, IHR Programm zu 100 % umsetzen kann ? Gibt es überhaupt DAS Programm, DIE eine Welt ?

Wer sich ernsthaft mit Politik beschäftigt, wird gemerkt haben, wie oft die eigenen Meinungen wechselten. Das heisst, sie wechselten natürlich nur dann, wenn der oder die Betreffende frei von Verbohrtheit war. Letztendlich hat niemand die Weisheit mit dem Löffel gefressen. Irren ist menschlich.

Wer meint, dass es DAS eine seligmachende Programm gibt, der meint auch, dass man als kluger Kopf an der Börse zwangsläufig Millionär werden muss !

Ich bin jedenfalls froh, dass sich die Grünen zu einer politischen Partei entwickelt haben. Einige ihrer Ideen und Gedanken konnten umgesetzt werden. Sie sind zu einem Machtfaktor in unserem Lande geworden. Negative Begleitumstände dabei nehme ich gerne in Kauf. Durch die Grünen ist die politische Welt bunter geworden. Es gibt nichts Schlimmeres als eine eintönige, langweilige politische Welt.

Das unterscheidet uns im übrigen auch erheblich von den USA. Die Unterschiede dort zwischen Demokraten und Republikanern sind verschwindend gering. Dementsprechend ist das Engagement der Bürger klein. Ich behaupte auch, dass ist der wesentliche Grund, warum es dem Durchschnittseuropäer besser geht als dem Durchschnitts-Ami.

Der Vorteil, den wir alle von der politischen Entwicklung der Grünen haben, wird aktuell durch die Person des Ausenministers personifiziert. Er steht für Intelligenz, Charme und Zurückhaltung sowie für konsequentes Werben für eine gewaltfreie Politik. Damit stehen wir wieder vor der Frage: Kompromissbereit oder kompromisslos ? Gewisse Dinge kann man nur beschränkt beeinflussen. Fischer wird nicht entscheiden, ob es zum Krieg kommt oder nicht. Ich behaupte aber, sein minimales Ziel, mit dazu beigetragen zu haben, dass der Krieg zumindest aufgeschoben wurde, hat er schon erreicht. Ein großer Teil Europas hat zudem klar sichtbar für die ganze Welt Flagge gegen eine totale USA-Hörigkeit gezeigt. Im Hinblick auf die Zukunft kann man das nicht hoch genug einschätzen - unabhängig davon, wie der Konflikt ausgeht.

         

 

3067 Postings, 7812 Tage clipdie frage ist doch die:

 
  
    #10
23.02.03 09:36
wann steht endlich das volk auf und schmeisst diese korrupten, lügenden, nur immer an sich denkenden, kohle scheffelnden, vor einem (oder massenhaften) mord nicht zurückschreckenden, wirtschaft ruinierenden..... usw. und so fort..... Politiker aus ihrem Amt, mit Sack (kann man von mir aus auch abschneiden) und Pack. Besser noch auf eine winzige Insel ohne Boot, eine für Männer *g eine für Frauen!

Wer will solche Führungsspitzen eigenlich noch länger ertragen?

 

19279 Postings, 8903 Tage ruhrpottzockerWenn es wirklich so schlimm ist, clip, wie

 
  
    #11
23.02.03 09:49

du schreibst, was ich übrigens für absoluten Nonsens halte, aber man kann ja geteilter Meinung sein, also wenn es wirklich so schlimm ist, dann bleibt eigentlich nur übrig, den Schuss zu ziehen, und das beinahe zwangsläufig, dass nämlich die Passivität des Bürgers, wobei man darüber streiten kann, ob es sie denn auch tatsächlich gibt, dass also diese angebliche Passivität alternativ nur zwei Gründe haben kann, die im Bürger selber liegen, nämlich entweder der Bürger ist total bekloppt, weil er die Wahrheit nicht erkennt, oder der Bürger ist abgrundtief faul, weil er lieber zuhause in seinem warmen Sessel herumsitzt und meckert, statt sich zu engagieren, oder aber, das käme jetzt auch noch als Erklärung in Betracht, der Bürger findet das Verhalten seiner sich angeblich fast ausnahmslos sich bereichernden Politiker und Wirtschaftskäpitäne eigentlich gar nicht schlecht, vielleicht sogar bewundernswert, wobei in mir der Verdacht sich aufdrängen würde, wenn es denn wirklich so wäre, dass dann dieser Bürger vielleicht sogar Neid empfinden könnte, wenn er zusieht, wie die Engagierten sich bereichern, und dass er das selber gerne machen würde, aber nicht weiss, wie er das anstellen soll.

Also ich zähle mich zu diesen Bürgern nicht. Ich stehe deshalb nicht auf.  

4420 Postings, 8569 Tage Spitfire33Jeder der ein gutes Geschäft macht, also sich

 
  
    #12
23.02.03 11:05
bereichert, betrügt einen Anderen. Ob ich dazu in der Lage bin, ist nicht der Punkt.
Das ich keinen anderen bewußt betrüge und auch nicht vorhabe andere zu betrügen ist  der Punkt.

Das ich dabei zu einer absoluten Minderheit gehöre, ist mir bewußt, aber vollkommen egal. Macht Euch nur alle die Taschen voll und seid glücklich dabei.  

9161 Postings, 8963 Tage hjw2rz, gutes statement von dir

 
  
    #13
23.02.03 11:25

clip, rz, es ist noch nicht schlimm genug.....

spitti,denke ein gutes geschäft ist wenn die beteiligten zufrieden sind  

3067 Postings, 7812 Tage clipr-zocker...

 
  
    #14
23.02.03 13:24
der bürger wird doch nach strich und faden ausgenommen und beschissen. für mich ist es mitlerweile eine verarsche die ich nicht ändern kann. so kommt es sehr vielen vor, die nicht wählen gehen, weil sie keine chance haben irgend etwas mit ihrer stimme zu bewirken oder im system zu ändern. später mehr.



 

19279 Postings, 8903 Tage ruhrpottzockerVerarscht und beschissen ?

 
  
    #15
23.02.03 14:44

Von den Politikern ?

Das kommt mir so vor wie die Story vom bösen schwarzen Mann ! Der Politiker als der böse Wolf und die Bürger als die unschuldigen Geißlein ?

Ich könnte mich kringeln vor Lachen !

Wenn es so wäre, dann hielte ich es für gerecht. Getreu der Story von dem Herrn Keuner, der dem Jungen, dem andere gerade einen Taler geklaut hatten, sagte, wenn du dich nicht gewehrt hast, dann gib auch noch den anderen Taler her.

Ich stehe nicht auf solche Märchen.

Ich sehe auch nicht alles so negativ. Natürlich gibt es Cliquenwirtschaft. Aber wer hat die angerichtet ? Gruppen von Bürgern. In der Regel Teile der engagierten Bürger.

Es kommt eben immer auf das Motiv des Engagements an.

Wer Besseres sich vorstellen kann, soll sich engagieren - oder die Klappe halten und schon gar nicht jammern !

 

1380 Postings, 8951 Tage volvicentschuldige mal

 
  
    #16
23.02.03 15:04
bitte. aber wir können ja nun nicht alle berufspolitiker werden oder?

ausserdem hat sich die etablierte parteienlandschaft super gegen querschläger wie mich abegesichert. ich habe mich die letzten 6 monate intensiver bemüht was ich tun kann. es ist ein grauen. um auf bundespolitischer eben auch nur ansatzweise ideen einbringen zu können/dürfen (ich rede hier nicht davon, dass ich gleich MdB werden will, sondern nur programmatische vorschläge einbringen will), musste mindestens 10 jahre dorfpolitik auf dem buckel haben. sonst darfste gar nicht mitspielen.

und wer sich auf das system einlässt - und da mitmacht, der wird in den 10 jahren schon auf linie getrimmt. wenn man erstmal sein leben der politik gewidmet hat - und nach vielen jahren selber am drücker ist, dann wird man sich nicht mehr für seine ideale einsetzen. dann nutzt man die macht auch nur noch zu seinem vorteil.

insofern ist das perfekt. wählen darf jeder. kann es auch sein lassen. aber es ändert beides nichts. die regierung wird so und so gebildet. und am ende ist jeder verantwortlich, weil eine wahl-enthaltung keine gültige ausrede ist - im gegenteil.

volvic  

19279 Postings, 8903 Tage ruhrpottzockerTrimmen lässt sich nur, wer

 
  
    #17
23.02.03 15:13

sich trimmen lassen will !

Berufspolitiker zu werden, ist gar nicht nötig. Wenn der Berufpolitiker dann, nachdem er Mist gemacht hat, merkt, er kriegt zuhause den Arsch voll, ist er automatisch vorsichtiger. Nichts scheut er mehr als Abstimmungen.

Man kann eine ganze Menge erreichen, wenn man will. Dass die Parteifürsten gar nicht an neuen aktiven Mitgliedern so sehr interessiert sind, ist natürlich klar. Die Basis kritisiert gerne. Je kleiner die Basis desto leichter hat es der Fürst.

Das sagt eigentlich schon alles. Eine rebellische Basis mus her. Deshalb haben sich die Grünen von allen Parteien auch noch am besten entwickelt.

Jeder kann mitmachen. Es ist gar nicht so schwer. Aber einfacher ist jammern. Das gebe ich zu ! Verständnis habe ich dafür nicht die Bohne ! Sollen diese Typen ruhig sich weiter ärgern. Ich gönne es ihnen von Herzen - wie das dieser Herr Keuner auch gemacht hat.

 

1380 Postings, 8951 Tage volvicalso ich gönne es mir auch

 
  
    #18
23.02.03 16:36
wo ich doch jetzt nicht mehr zu den melksäuen dieses staates gehöre. klar, auf mich allein kann die regierung verzichten. aber wenn das alle so machen?

ich habe in den letzten 4 jahren gut 55 kilo euro sozialversicherungsbeiträge gezahlt (kein geheimnis, ist der höchstsatz, 1172 euro im monat, mehr zahlt keiner). dazu nochmal on top knapp doppelt soviel an einkommenssteuern. von den ganzen zusätzlichen indirekten steuern (kfz, mineralöl, mwst., zinsertragsteuer, etc. etc.) ganz zu schweigen.

mit den aktuellen reformen steigt mein beitrag zu den sozialkassen von 13.284,00 euro pro jahr auf 15.912,00 euro. das haben die einfach mal so schwup die wup geändert. weil mir tuts ja nicht weh, ich verdien ja eh so viel, gelle?! und daher soll ich auch nicht jammern, nicht klagen - das ist ja böese. nein, ich muss mich politisch auch noch aktiv engagieren damit ich nicht so rücksichtslos abgezockt werde?!

aber ne, nicht mit mir! jetzt können die partei-"fürsten" und gleich ganz deutschland ohne mich weiter machen.
bin jetzt unternehmer, kassiere erheblich an förderung und zuschüssen, und - oh wunder - ich mache nicht 1 cent gewinn, zahle also auch keine steuern. bis auf eine unvermeidbare restmenge nichtmal mehr mehrwertsteuer. mensch, das tut mir jetzt aber leider ;-).

ich kann nur jedem der in deutschland ein einkommen über 54.000 euro im jahr hat raten das selbe zu tun. dann können die mal sehen wer hier den sozialstaat noch durchfüttert!!!

volvic
 

3067 Postings, 7812 Tage clipr-zocker, ich weiss ja nicht wo du lebst

 
  
    #19
23.02.03 18:06
realität kann ich das nicht nenen. geh mal auf die strasse und sprech mit den leuten. da gibt es einfach zu viele die die jetzige politik als absolut unfähig und überholt sehen. nicht jeder hat das zeug politiker zu werden, wir leben aber in dieser gesellschaft und die meisten bezahlen auch steuern.

es gibt einfach zu viel SCHEISSE die hier gebaut wird. und niemand muss dafür haften, ausser er wird vorzeitig in den wohlverdieneten Ruhestand mit einer super pension geschickt. für viele ist das ein abgekartetes spiel, aber so leicht mit dem ändern für die Wähler ist es nun mal nicht.

mir kommt es immer noch so vor wie im mittelalter, nur dass es beim 10. nicht geblieben ist. die frage ist noch immer die gleiche: wie kann man aus dem volk mehr rauspressen. zuvielen denen es gut geht, soll es bewusst nicht geben und das ganze soll so kompliziert wie möglich gestalten werden, damit die verwirrung gross bleibt. Bürokratie lang lebe sie hoch

ich lass mich jedoch von dir gerne eines besseren belehren was ich ändern kann, jedoch politiker werden will ich nicht. mit diesen Klüngel will ich nicht zusammenarbeiten!

meine devise bleibt, ich kann den anderen nicht ändern schon gar nicht die welt verbessern, ich kann nur mich ändern.

mir stinkt es nur, dass man in D (ein anders land kenne ich nicht gut genug) so ausgebremst (ausgenützt, belogen und verarscht) wird.

es wird zeit, dass die politik und ihre netten damen und herren sich gravierend ändern!

oder sind sie doch nur marionetten und holzpuppen und ich kann wirklich nur eintritt (steuern) bezahlen und zuschauen.


 

34698 Postings, 8649 Tage DarkKnight@clip: ich weiß wo der rpz lebt.

 
  
    #20
23.02.03 18:24
7 Minuten zu Fuß nebem der Ali seiner Bude. Und dorthin verirren sich mit Sicherheit keine Politiker, sondern echte Menschen.

Und ich wiederhole meine Meinung jetzt in anderen Worten:

Politiker waren auch mal Menschen und in dem Ali seiner Bude, und sie sind gewählt worden, weil alle in dem Ali seiner Bude gemeint hat: Ho, da kommt ein Ehrlicher. Dann ist der Ehrliche nach Bonn gegangen und nach spätestens 5 Monaten Consommé, Paté, Soufflée und Tartes aux Raisins fraiches hat er wohl vergessen, wo er herkam und früher Hühnerherzkes gemampft hat, oder Rot-Weiß-Essen. Aber auch das ist menschlich.

Scheißspiel eben. Es gibt keine Rettung.  

3067 Postings, 7812 Tage clipich mag aber kein kasperltheater mehr sehen!

 
  
    #21
23.02.03 18:41
ich kenne die folgen auswendig, der eintritt steht in keinem verhältnis mehr zu dem was gebracht wird.

solche luschen, querpfeiffen und beckenrandschwimmer, die da mit spitzer mütze über die bühne laufen, erträgt man nicht bis in alle ewigkeit.

 

19279 Postings, 8903 Tage ruhrpottzockerDanke für die Blumen, DK !

 
  
    #22
23.02.03 18:56

Datt hasse abba schön geschrieben, datt mitti Bude.

Abba vonne Grammatik hasse wohl nich so viel weck, wa ? Datt heisst DEM Ali seine Pommesbude.

Weile du sonn Töften biss, tu ich dich datt ma vordeklinieren:

Erss Singular:
Nominativ: der Ali
Genitiv:   dem Ali sein oder seine
Akkusativ: den Ali

Getz Plural:
Nominativ: die Alis
Genitiv:   den Alis ihr oder ihre
Akkusativ: die Alis

Na ? So schwer ist datt doch nich, datt Hochdeutsch !  

4690 Postings, 8633 Tage proxicomi@hjw und sein kommunistische PDS-Hetzblatt ND

 
  
    #23
23.02.03 19:34
dir zu liebe, nur für dich.
Agitation und Psychokrieg kommunistischer Diktaturen

von Gerhard Löwenthal (†)

Immer deutlicher zeigte sich in den Jahren nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Blocks, wie massiv Moskau Einfluss auf die westlichen Länder genommen hat. Bis heute wird dieser Einfluss durch Desinformation und Agitation oft unterschätzt und verharmlost. Ist der Kommunismus tot? Haben sich die alten Kader aufgelöst, haben sich die Ideologen zu Demokraten umgewandelt?

Damit es keine Missverständnisse gibt, muss ich vorausschicken, dass natürlich auch die Nazi-Diktatur Agitation und Psychokrieg betrieben hat: massive, brutale, verzerrende Propaganda und Agitation. Aber die Nazi-Diktatur dauerte "nur" 12 Jahre und ging dann total unter, und zwar endgültig. Die kommunistische Diktatur, die von Moskau ausging und ausgeht, dauerte über 70 Jahre - im geteilten Deutschland über 40 Jahre - und hatte weltanschauliche Metastasen überall in Osteuropa und z.T. auch in Mitteleuropa.

Alte Kader am Werk
Selbst hochgestellte Politiker behaupten bis heute, der Kommunismus sei tot. Nur hat mir noch keiner die Leiche gezeigt. Deshalb bin ich der Meinung, man muss der "Auferstehung" dieser Leiche Aufmerksamkeit widmen, besonders natürlich dem Grundprinzip, das dahintersteckt. So findet man zum Beispiel die alten Kaderleute der ehemaligen DDR heute wieder am Werk. Das ist besonders für die dortige Bevölkerung unangenehm: Wenn die Menschen z.B. auf die Arbeitsämter kommen, sitzen da wieder die alten Kaderchefs und üben nach wie vor ihre Macht über die Menschen aus. Nicht wenige von diesen Altkadern sind natürlich auch vom Westen unterstützt worden. Westliche Fabrikanten, die Betriebe in der ehemaligen DDR übernommen haben, haben die Leute mit übernommen. Und nur wenige von denen gehören wirklich zu den Gewandelten, die meisten sind Gewendete: Gewendet sind sie alle, denn nach aussen offen zum Sozialismus zu bekennen, geht ja im Augenblick nicht. Gewandelt haben sich in der Tat nur sehr wenige.

Die alten Kader existieren also noch. Verfolgen sie ihre alten Ziele weiter? Mit welchen Mitteln?

Der Bolschewismus hat in dieses Jahrhundert das eingeführt, was man den psychologischen Krieg nennen kann. Es handelt sich darum, das Moralische und das Psychische zu treffen. Dieser Typus von Krieg, der in die moderne Geschichte Einzug hielt, hat es in erster Linie nicht darauf abgesehen, den Gegner als organisierte Kraft zu zerstören, sondern darauf, ihm alle seine Chancen zum Leben und zur Hoffnung zu nehmen.

Ich will Ihnen anhand von zwei Zitaten klarmachen, mit welchem Gegner wir es zu tun haben, zwei Zitate, die aufzeigen - auch wenn die kommunistische Zentrale in dieser Form nicht mehr existiert -, was das dahintersteckende Prinzip ist. Das eine Zitat stammt von Manuilski, dem sowjetischen Psychologen und langjährigen Leiter der früheren Komintern, der Zentrale der kommunistischen Bewegung. Er hat einmal in einer Grundsatzerklärung 1931 gesagt:

"... mit geballter Faust zerschmettern"
"Gewiss, heute sind wir noch nicht stark genug, um anzugreifen. Unsere Zeit wird in 20 oder 30 Jahren kommen. Und zum Siegen brauchen wir einen Moment der Überraschung. Die Bourgeoisie muss eingeschläfert werden. Wir werden deshalb damit beginnen, die theatralischste Friedensbewegung zu entfachen, die je existiert hat. Es wird elektrisierende Vorschläge uns ausserordentliche Zugeständnisse geben. Die kapitalistischen Länder, stupide und dekadent, werden mit Vergnügen an ihrer eigenen Zerstörung arbeiten. Sie werden auf den Leim der Gelegenheiten zu neuer Freundschaft kriechen, und sobald sich ihr Schutzgürtel entblösst, werden wir sie mit unserer geballten Faust zerschmettern."

Der eine oder andere wird schon gemerkt haben, wie diese Kampfansage an die bürgerliche Gesellschaft sich ausgewirkt hat. Können Sie sich noch daran erinnern, was sich in den 60er und 70er Jahren nicht nur in Deutschland abgespielt hat? Wir wissen heute, dass z.B. hinter der Friedensbewegung die Sowjetunion stand, dass sie in Moskau erfunden, angeleitet und finanziert worden ist. Ich breche jetzt einen Stab über die vielen jungen Leute. Die sind hinter einer Fahne hergelaufen, von der sie gar nicht wussten, welche Fahne das eigentlich war. Auf Grund des Mangels an Entschlossenheit und an Klarsicht im Westen ist es zu dem gekommen, was Manuilski vorausgesagt hat.

"Sie werden auf dem Leim der Gelegenheiten zu neuer Freundschaft kriechen", sagte Manuilski 1931. Und in welcher Situation befinden wir uns heute?

Zum Beispiel die berühmte Parole vom "europäischen Haus": Im Sommer 1997 hat der russische Ministerpräsident Tschernomyrdin angekündigt, dass die Russen der Europäischen Gemeinschaft beitreten wollen. Oder was spielt sich mit der Nato ab? Die totale Aushöhlung, die totale Deformierung dessen, was die Nato wirklich war - eine Verteidigungsgemeinschaft von kulturell und weltanschaulich gleichartigen Ländern -, ist im Gange! Jetzt gibt es schon einen besonderen Pakt mit Russland. Verstehen Sie jetzt, warum ich an dieses Zitat von Manuilski erinnert habe? Es ist eine der grundlegenden Kampfansagen an die westliche Welt gewesen!

Schnellstmöglicher Sieg des Kommunismus
Das wir Grund zur Vorsicht haben, zeigt das andere Zitat, das aus einer internen Rede Breschnews vor seinen Kadergenossen in den 60er Jahren stammt: "Einige Genossen begreifen unsere europäische Politik nicht. Sie denken, dass sie dem Sieg des Kommunismus die Tür verschliessen. Sie müssen aber begreifen, dass genau das Gegenteil zutrifft. Dass unsere europäische Politik dem schnellstmöglichen Sieg des Kommunismus in diesem Teil der Welt die Tür weit öffnet." Das Hauptziel der damaligen sowjetischen Politik - als zentrales Thema für die Europäische Sicherheitskonferenz - war nämlich, die USA aus Europa herauszudrängen, die Nato zu schwächen, dabei aber auf keinen Fall eine Schwächung der sowjetischen Streitkräfte zuzulassen. Die Sowjetunion wollte nicht in direkte militärische Berührung mit den USA kommen. Da die nukleare Macht der USA riesengross war, stellte jede solche Berührung ein zu grosses Risiko dar. Sollten sich aber die USA aus Europa zurückziehen, dann wäre dieses Risiko beseitigt gewesen, und in gewissen Situationen hätten dann sowjetische militärische Eingriffe in westliche Länder erwogen werden können. In einer Situation, in der die Menschen den Frieden wollen, wäre es für die USA sehr schwer gewesen, auf eine sowjetische Intervention mit dem nuklearen Konflikt zu antworten. Die Konsequenzen hat man im Vietnamkrieg gesehen.

Die Geschichte scheint Breschnew in die Irre geführt zu haben, denn es kam anders. Aber die Ideologen haben von ihrem Endziel nicht abgelassen. Das Endziel bleibt auch heute die Ausdehnung der marxistischen Ideologie über die ganze Erde.

Gemeinhin wird doch die sowjetische Politik im Westen, grob gesagt, in die Zeit vor und in die Zeit nach Gorbatschow eingeteilt. Haben Glasnost und Perestroika nicht eine radikale Veränderung der politischen Ziele dokumentiert?

Gorbatschow war einer der Jüngeren, den die Gerontokratie des Kreml vorzeigen konnte - er war einer der geschicktesten: Was Gorbatschow mit den beiden Schlagworten Glasnost und Perstroika gemacht hat, war nichts anderes als eine taktisch-strategische Veränderung, wie man das - unveränderte! - Endziel erreichen kann. Die beiden Schlagworte Perestroika und Glasnost sind Agitprop: Agitation und Propaganda. Als Gorbatschow kam, habe ich angefangen, seine Reden und Bücher zu lesen: In seinem ersten Buch, das auch in deutscher Sprache erschien, war praktisch auf jeder Seite fünf- bis zehnmal von Lenin die Rede. Und wenn einer sich in der damaligen Situation 1985/86 unentwegt zu Lenin bekennt, dann gibt er damit zum Ausdruck, dass er ein in der Wolle gefärbter Leninist ist, also selbstverständlich dem Endziel der Ausbreitung der bolschewistischen Herrschaft über die Welt verpflichtet bleibt.

Glasnost: Offenheit oder Public Relations
Ich wollte wissen, was die Begriffe Glasnost (lt. Duden: Öffentlichkeit) und Perestroika (lt. Duden: Umbau) wirklich heissen. Jemand, der Russisch kann, hat in der grossen Enzyklopädie in Moskau nachgesehen und festgestellt: Für Glasnost - uns wurde gesagt, dass heisse Offenheit - stand dort Öffentlichkeit. Und in einem russisch-englischen Lexikon stand Public Relations. Genau das war es und nichts anderes. Denn die Politik insgesamt hatte sich nicht geändert, man hatte sich nur darauf festgelegt, sich verbindlicher und weltoffener darzustellen.

Hier begann, was manche im Westen fälschlicherweise für eine Neuorientierung der sowjetischen Politik hielten, was in Wahrheit aber nichts anderes war als die Fortsetzung - nur mit anderen Mitteln. Sollte man nicht statt Perestroika, Umbau, eher Peredischka sagen: Atempause? Bedenken Sie: Als alle Welt vom Untergang des Kommunismus redete, wurde im Jahr 1994 in Sofia in Anwesenheit von Vertretern von 22 kommunistischen Parteien die Komintern wieder gegründet, die kommunistische Internationale, die zwischendurch mal aufgelöst war, sozusagen in der Periode des Tauwetters, um nach aussen hin den Eindruck zu erwecken, man beabsichtige wirklich eine andere Politik.

In der westlichen Presse gab es keine Meldung und schon gar keine Kommentierung zu diesem hochinteressanten Strategiewechsel. War Gorbatschows "Kurswechsel" nur gekonnte Öffentlichkeitsarbeit?

Die Desinformationsabteilungen der Geheimpolizeien waren und sind Instrumente der Agitprop-Methoden. Der Begriff Desinformation stammt aus der Sprache der Geheimdienste der Sowjetunion und der übrigen Oststaaten, die ein Spiegelbild der sowjetischen Geheimpolizei waren und im Westen eine sehr intensive Tätigkeit betrieben haben.

Einer der Grundsätze der psychologischen Kriegsführung heisst: Alles solange wiederholen, bis die Leute es kapiert haben. Das ist nach meiner Erfahrung, nach 52 Jahren Journalismus - einem Journalismus, der in weiten Teilen in der Auseinandersetzung mit der gegnerischen Ideologie bestanden hat -, etwas Entscheidendes. Ich zitiere, was Sunzu, der chinesische Kriegsherr, etwa 500 v. Chr. gesagt hat: "Die grösste Kunst besteht darin, den Widerstand des Feindes ohne Kampf zu brechen: Zersetzt alles, was im Landes des Gegners gut ist; verwickelt die Vertreter der herrschenden Schichten in verbrecherische Unternehmungen; unterhöhlt auch sonst ihre Stellung und ihr Ansehen; gebt sie der öffentlichen Schande ihrer Mitbürger preis; nutzt die Arbeit der niedrigsten und abscheulichsten Menschen; stört mit allen Mitteln die Tätigkeit der Regierungen; verbreitet Uneinigkeit und Streit unter den Bürgern des feindlichen Landes; hetzt die Jungen gegen die Alten; zerstört mit allen Mitteln die Ausrüstung, die Versorgung, die Ordnung der feindlichen Streitkräfte; entwertet alte Überlieferungen und Götter; seid grosszügig mit Angeboten und Geschenken und Nachrichten, um Komplizen zu kaufen; bringt überall geheime Kundschafter unter."

Da kommt das entscheidende Wort vor: Die Zersetzung ist das Kernprinzip der Agitprop. Obwohl es in der alten Form nicht mehr existiert, wird es natürlich von dem nach wie vor erhaltenen Kader weiter betrieben. Das ist ein grosses Problem, mit dem wir in Deutschland nach der Wiedervereinigung zu tun haben.

Instrumente zur Destabilisierung
Von Sunzu bis zum Ex-KGB-Mitarbeiter Michail Gorbatschow oder dem Ex-Stasi-Spionagechef Markus Wolf ist es aber ein langer Weg.

Wenn heute ein Mann wie der ehemalige Chef der Spionageabteilung der Stasi, ein Meister in der Desinformation, seine sogenannten Memoiren schreibt und dabei so tut, als sei er im Grunde nichts anderes gewesen als ein Geheimdienstchef, so einer wie die im Westen auch, dann ist das eine Lüge, denn auch die Spionageabteilungen waren eingebunden in die Geheimpolizei und in die Unterdrückung der eigenen Bevölkerung und waren im wesentlichen Instrumente zur Destabilisierung der westlichen Gesellschaft. Deshalb ist Wolf bei seinem alten Metier geblieben, nämlich dem eines Cheflügners: Wenn man sein Buch in die Hand nimmt, entdeckt man auf beinahe jeder Seite Falschdarstellungen und Lügen, wobei es sich bei den sogenannten Enthüllungen auch nur mit Toten beschäftigt, die sich nicht mehr wehren können.

Ich habe mir natürlich ausser der deutschen Ausgabe dieses Machwerkes von Markus Wolf auch die englische besorgt und festgestellt, dass sie in vielen Punkten andere Aussagen enthält; offenbar weiss er nicht mehr ganz genau, was er in der anderen Ausgabe zu dem bestimmten Punkt geschrieben hat. Ich fand es besonders aufschlussreich, dass in der englischen eine Motto von Sunzu stand. Nicht das eben zitierte, ein anderes. Aber es ist doch aufschlussreich, dass sie ihre eigenen Strategien offensichtlich an dem orientiert haben, was schon früher, auch schon vor über 2000 Jahren, geschrieben wurde und was über die Jahrzehnte und Jahrhunderte hinwegoffensichtlich seine Richtigkeit bewiesen hat.

Sie haben in ihrer journalistischen Laufbahn, u.a. beim Rias Berlin und später als Leiter des ZDF-Magazins, hautnah miterlebt, was Agitprop ist und wie die kommunistische Ideologie verbreitet wurde.

Ich begann sehr früh. 1946 wurde die Berliner Universität - sie lag im sowjetische besetzten Sektor - wieder aufgemacht. Die Sowjets versuchten, sich die Universität dienstbar zu machen und sie in eine kommunistische Kaderschule zu verwandeln. Dagegen protestierten wir. Wir, das waren zu neunzig Prozent ehemalige Verfolgte des Naziregimes, die wir nicht bereit waren, uns einer roten Diktatur unterzuordnen, nachdem wir mit Mühe und Not einer braunen entkommen waren. In dieser Zeit haben wir diese Methoden von Agitation und Propaganda täglich, beinahe stündlich, studieren können.

Sie Sowjets taten natürlich alles, um die Lage zu ihren Gunsten zu wenden. Vergessen Sie nicht: Sie waren 1945 die einzigen, die mit einem kompletten und geschlossenen Deutschland-Konzept angerückt waren. Das russische Konzept war ganz einfach. Es bestand aus einen Satz von Lenin: Wer Berlin hat, hat Deutschland, wer Deutschland hat, hat Europa. Dass das nicht aufging, lag zunächst daran, das sie Berlin als Vier-Mächte-Stadt nicht als Symbol für sich alleine beanspruchen konnten. Als es nun auch mit dem Zuckerbrot, d.h. mit zusätzlichen Lebensmittelrationen, nicht klappte, kam dann die Blockade von Berlin, als nächster Versuch, Berlin unter sowjetischer Herrschaft zu bekommen. Das scheiterte daran, dass inzwischen eine Reihe von Amerikanern erkannt hatte, dass hier wohl Widerstand angesagt war, ausschlaggebend aber war der Freiheitswille der Berliner, die nicht bereit waren, sich dem sowjetischen Machtbereich einverleiben zu lassen.

Man scheute aber auch vor militärischer Gewalt nicht zurück.

In die Reihe von Versuchen, sich Deutschland zu unterwerfen, gehört auch der 17. Juni 1953. Die Sowjets mussten damals den Aufstand niederschlagen - was sie 1989/90 nicht wieder taten. Wenn sie 1989/90 das SED-Regime mit militärischer Gewalt in der ehemaligen DDR an der Macht gehalten hätten, dann hätten sie ihre eigene "Politik des Lächelns" damit zerstört. Dies war das Glück - oder wollten sie es auch gar nicht anders? Es stellt sich die Frage, ob wir nicht eine riesige "Perestroika-Täuschung" erlebten. Über die "Perestroika-Täuschung" hat ein ehemaliger KGB-Offizier, der bereits 1961 in den Westen geflüchtet ist, ein höchst lesenswertes Buch geschrieben1. Er hat bereits in den frühen 80er Jahren vorausgesagt, was dann tatsächlich eingetreten ist. Das Buch ist leider nur in Englisch erhältlich. Deutsche Verleger meinen wohl, es lohne sich nicht, "kalten Kaffee" zu übersetzen.

Dass die kommunistischen Geheimdienste einen gigantischen Aufwand trieben und mit ihren strategischen Täuschungs- und Manipulationsoperationen im Westen sehr erfolgreich waren, ist heute bekannt und dokumentiert2. Mit der "Friedensbewegung" zum Beispiel - vom KGB inszeniert - wurden Millionen Menschen getäuscht und instrumentalisiert. Sie haben eingangs erwähnt, man müsse der "Auferstehung" des Grundprinzips des Kommunismus Aufmerksamkeit schenken. Die alten Kader sind noch da, die Ideologie wurde nicht "aufgearbeitet". Doch wer gibt heute die Aufträge?

Eine Kommandozentrale, die das alles lenkt und steuert, gibt es wohl zurzeit nicht. Der Prozess ist in Gang gesetzt worden mit der "Bewusstseinsveränderung". Dieser Prozess hat zu einer massiven Aushöhlung der Werteordnung geführt, der Verfall dieser bürgerlichen Werteordnung ist heute unübersehbar. Ob Sie das Thema Drogen anschneiden, den Umgang mit Kindern, das Thema Euthanasie, was immer Sie wollen: Bestimmte Wertvorstellungen sind ausgehöhlt worden. Wir müssen ein Bündel von Motiven berücksichtigen, die da zusammengekommen sind. Aber sicher ist: Wir müssen uns gegen diese Entwicklungen zur Wehr setzen.

Herr Löwenthal, vielen Dank für das Gespräch.


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denn furchtbar noch ist der schoß, aus dem es kroch.....


gruß
proxi  

42940 Postings, 8419 Tage Dr.UdoBroemmeDas Böse ist immer und überall!

 
  
    #24
23.02.03 19:54
Hast du echt keine anderen Sorgen, als die Machtübernahme der Welt durch kommunistische Kader?
Es gibt ja viele Interpretationen des politischen Weltgeschehens, aber deine ist eine der abstrusesten.


 

19279 Postings, 8903 Tage ruhrpottzockerDoc, es waren schon immer Kommunisten

 
  
    #25
23.02.03 20:02

unterschiedlicher Schattierungen, die sich öffentlich auf das Bitterste bekämpften. Proxi hält alle möglichen Leute hier für mit ihm konkurrierende Kommunisten. Allerdings war mir seine Sekte der nationalen Kommunisten bisher noch unbekannt.
 

59073 Postings, 8560 Tage zombi17Jungens , laßt uns chatten !

 
  
    #26
23.02.03 20:05
Dieses Gelaber interresiert doch keine Sau  

34698 Postings, 8649 Tage DarkKnightFür alle, die den Text von proxi als überlang

 
  
    #27
23.02.03 22:32
empfinden: hier die Kurzfassung.

Die Russen wollten Frieden um jeden Preis (im Gegensatz zu den Amis, Anmerkung von mir), dafür haben sie sogar viel Geld ausgegeben, uns unterwandert und tragen dafür den Makel der bösen Buben in dieser Welt.

Das freut mich, proxi, ich wußte immer: Du kannst kein schlechter Mensch sein. Wir sind einer Meinung.  

9161 Postings, 8963 Tage hjw2danke , dk o. T.

 
  
    #28
23.02.03 22:43

42940 Postings, 8419 Tage Dr.UdoBroemmeKompliment Darki!

 
  
    #29
23.02.03 22:52
Ich hätte das nicht so kurz und prägnant auf den Punkt bringen können.

 

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