Die unterschiedliche Sicht auf Merkel

Für viele Ostdeutsche scheint Merkel banal und gewöhnlich zu sein. Vermutlich sehen sie in
in ihr ein bekanntes Sozialisationsprodukt der Ära Honecker, ausgestattet mit moralischen
Sprüchen bzw. Phrasen. Anders die Westdeutschen, hier scheint der Anteil der infantilen
bzw. infantilisierten Bevölkerungsanteile viel höher, die süchtig auf moralische Sprüche
sind, damit sie sich großartig fühlen. Diese moralische Phrasen werden ihnen anscheinend
u. a. von Merkel geliefert, weshalb Merkel bei denen hoch im Kurs steht.  

das Surfen auf der moralischen Phrasenwelle nicht aus, weshalb sie weiterer Stützung für ihr
aufgeblasenes Größenselbst bedürfen. Anscheinend finden sie diese in - ihrem Sinne nach -
moralisch minderwertigeren Menschen. Für ihr aufgeblasenes Größenselbst könnte es da nicht
reichen, z. B. den Ostdeutschen oder Teilen von ihnen  ihre moralische Minderwertigkeit vorzuhalten,
nein, es muss das stärkste Geschütz der Diffamierung, nämlich Nazi, aufgefahren werden. Allerdings:
Nazi ist mit der Vergasung von Juden verbunden und deshalb so gut wie nie zutreffend. Da zahl-
reiche Westdeutsche sich in einem moralischen Phrasensystem befinden, das wenig mit der Realtät
zu tun hat und dabei von medialen Echokammern und auch von bestimmten linken Parteien
unterstützt werden, ficht sie das wenig an. Glauben sie doch, sich in einem heroischen
Abwehrkampf gegen die drohende Machtübernahme von Rechtsaußen zu stehen. Nur: Eine
Machtübernahme von Rechtsaußen - d. h. was diese Leute als Rechtsaußen ansehen - ist vom Stimmenanteil (13 %) vollkommen unrealistisch. Viel wahrscheinlicher könnte vom Stimmen-
anteil eine Links-Diktatur sein. Aber gerade darin zeigt sich die Infantilität dieser Leute,
dass sie sich im Abwehrkampf gegen eine Rechtsdikatur halluzinieren, die überhaupt nichts
mit der Realität zu tun hat.


 

- besonders häufig bei den Grünen, aber auch bei anderen Linksparteien vorzufinden -
beschränkt sich die Phantasterei nun allerdings nicht allein auf die politische Situation
Deutschlands, sondern auch auf die Person Merkel, der man Herzensgüte und hohe
moralische Maßstäbe (wie bei sich selbst) andichtet. Wenn man den nachfolgenden Artikel
liest, so war die Energiewende jedoch keine Herzensangelegenheit der Kanzlerin, was auch der Funktionselite bekannt ist, sondern ebenso wie die Grenzöffnung auf Ratschlag von Demoskopen
erfolgt. Ähnlich auch Höhler, bereits 2012 in ihrem Buch "Die Patin", S. 107, dass die Energiewende
nur wegen der Demonstrationen (Fukushima) und mehrerer bevorstehender Landtags-
wahlen erfolgte und nicht aus tiefer persönlicher Überzeugung.

www.cicero.de/innenpolitik/...-niederlagen-zeitgeist-afd/plus

Denn anders als vielfach behauptet, waren weder die „Energiewende“ noch die „Grenzöffnung“ (um nur zwei Beispiele zu nennen) ein Herzensanliegen der Bundeskanzlerin. Sie war jeweils lediglich einem kühlen Machtkalkül gefolgt – und den Ratschlägen der Demoskopen. Ohnehin wäre es eine Fehlannahme, Angela Merkel politischen Weitblick zu unterstellen. Auch das ist übrigens in weiten Teilen der CDU-Funktionselite hinlänglich bekannt.