Die Rache der Espressomaschine


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Neuester Beitrag: 04.06.10 23:00
Eröffnet am:04.06.10 22:18von: bammieAnzahl Beiträge:6
Neuester Beitrag:04.06.10 23:00von: MathouLeser gesamt:3.994
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8970 Postings, 7490 Tage bammieDie Rache der Espressomaschine

 
  
    #1
5
04.06.10 22:18

Der erfolgsverwöhnte Mensch neigt dazu, sich auch in der Freizeit  Herausforderungen zu stellen. Reiner Luxus ist out – seit ihn sich jeder  leisten kann.

 

Mein Nachbar hat sich neulich eine Espressohebelmaschine geleistet. Rein  mechanisch, traditionsreich und sündhaft teuer. Der Druckkolben besteht  aus einem handgebogenen Vanadium-Molybdän-Chrom-Gemisch mit  aufgesetzten Messingschlitzschrauben und einem detailgetreuen  Manometer-Nachbau aus der legendären U-Boot-Flotte der deutschen  Wehrmacht. Der mitgelieferte limitierte Sonderdruck zur „Geschichte der  Espressomaschine“ aus geschöpftem Büttenpapier mit Goldschnitt wird in  einer dreifach geölten Kirschholzkiste mit einem Bakelitverschluss  geliefert und bietet den Informationsgehalt einer gesamten  Brockhaus-Sonderausgabe.

Nachdem mein Nachbar den gesamten Vormittag damit verbrachte, den  Startknopf seiner Neuerwerbung zu finden, fing das Drama erst an. Denn  um aus ihr einen einigermaßen trinkbaren Espresso herauszubekommen,  benötigt man einen gut durchtrainierten Körper, eine Anwärmzeit von  mindestens 60 Minuten und ein mehrsemestriges Studium in den  italienischen Abruzzen. Warum nur tun sich Leute solcherlei Irrsinn an?

Je erfolgreicher man im Beruf ist, desto schwerer macht man es sich  offenbar im Alltag. Zum Beispiel mit dem Vorglühen von röhrenbetriebenen  Endstufen oder dem nächtelangen Herstellen von Pasta mit einer in  Einzelfertigung hergestellten mundgeblasenen Nudelmaschine aus  biologisch abbaubarem Gusseisen. Während das einfache Volk Kluburlaub  all inclusive macht, fahren Bankdirektoren auf dem Kilimandscharo  Mountainbike. Oder sie kurven durch die Stadt auf lächerlichen  Liegefahrrädern, deren einziger Vorteil darin besteht, dass sie öfter  von einem Lkw übersehen werden.

 

weiter auf:

www.welt.de/debatte/article7882655/Die-Rache-der-Espressomaschine.html

 

Da gibt es nichts hinzuzufügen. 100% Zustimmung 

 

greetz

 

3024 Postings, 7305 Tage Mathoudas mit den Röhren hat aber was

 
  
    #2
1
04.06.10 22:29
und wer sich durch den MP3-Player, früher hieß sowas Walkman, akustisch noch nicht weggebeamt hat hat auch was davon. OK. die E-Werke auch.  

4679 Postings, 5127 Tage Monsieur Hulotund -

 
  
    #3
2
04.06.10 22:32
man spart Heizkosten :-)  

34698 Postings, 8611 Tage DarkKnightIch kenne einen Vorstand einer namhaften

 
  
    #4
5
04.06.10 22:44
Versicherung, der fliegt am Wochenende aufn Flohmarkt in London, um noch eine gut erhaltene Schallplatte einer Rockband zu bekommen (Verhaldungssache, geschätzter Preis: 100 Euro), übernachtet dort, fliegt zurück (weiter 500 Euro), um auf einer 10.000 Euro teuren Anlage Musik zu hören, die "so origninal rüberkommt, das gibts auf MP3 einfach nicht".

Aufn Konzert stattdessen für 10 Euro Eintritt geht er nicht: "zu laut, zu schmutzig und zuviel Volk".

War mal beim Essen eingeladen: in der 40.000 Euro-Küche hat seine Haushaltshilfe gekocht: fettfreies Putengeschnetzteltes mit Reis (alles ohne Salz).

In jeder Kantine kriegt ein Koch sowas um die Ohren.

Der fährt auch Mountain-Bike: jedes Wochenende 150 km am Tag.

Bin gespannt, wann der vor "Gesundheit" und keimfreiem Leben umkippt.

GESCHENKT ... so ein Leben.  

7753 Postings, 8478 Tage Mr_BlueBoar, kennst du fertige Typen

 
  
    #5
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04.06.10 22:46

3024 Postings, 7305 Tage MathouIn der Küche würd ich gern m,al was zaubern

 
  
    #6
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04.06.10 23:00
dem Banausen kann geholfen werden  

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