Deutsche Bank schreibt schwarze Zahlen


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1391 Postings, 8361 Tage aabb-ciscoDeutsche Bank schreibt schwarze Zahlen

 
  
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29.04.02 07:14
AUSBLICK: Deutsche Bank mit schwarzen Zahlen im ersten Quartal
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank wird nach einem verlustreichen vierten Quartal am kommenden Montag (29. April) für die ersten drei Monate des laufenden Jahres wieder Gewinne ausweisen. Das erhoffen sich die von dpa-AFX befragten Analysten. Das dürfte auch nicht allzu schwer sein, hatte die Bank doch erst am 19. April den Verlust im vierten Quartals wegen der Umstellung auf das US-Bilanzierungssystem US-GAAP von 800 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro gesteigert.

Allerdings dürfte der Gewinn weit hinter dem Niveau des Vorjahresquartals (912 Millionen Euro) zurückbleiben, denn die Deutsche Bank  mit ihrer starken Ausrichtung auf das Investment Banking und die Vermögensverwaltung leidet besonders unter den schwachen Kapitalmärkten. Außerdem müsse berücksichtigt werden, dass ein guter Teil der Ergebnisverbesserung auf das Konto von Anteilsverkäufen gehen.

Die Deutsche Bank hat ihren Anteil an der Münchener Rück  von 7,2 auf 5,51 Prozent sowie an der Allianz  von 4 auf 3,34 Prozent gesenkt. Nicht ganz einig sind sich die Experten, wie sich die Risikovorsorge von Deutschlands größter Bank entwickeln wird. Die Schätzungen reichen hier von etwas über 150 Millionen Euro bis hin zu 610 Millionen Euro.

PRIVATKUNDENGESCHÄFT ZUR DISPOSITION

Auskunft erhoffen sich die Analysten auch darüber, ob das Privatkundengeschäft verkauft wird oder nicht. Laut Presseberichten macht sich der designierte Vorstandschef Josef Ackermann dafür stark, dass die Deutsche Bank 24 nicht veräußert wird. Allerdings will er die Bank-Tochter umbenennen.

Die Analysten von Lehman Brothers setzen auf mehr Ertrag als im vierten Quartal. Allerdings lasse die wirkliche Ertragswende noch auf sich warten – diese müsste aber in der zweiten Jahreshälfte kommen. Dabei setzen die Analysten vor allem auf ein starkes Investment Banking. Hier liege allerdings ein Problem: Niemand weiß, wann sich die Börsen samt Konjunktur erholen. Sonst könne das Investment Banking natürlich nicht als Ertragsmotor funktionieren. Zunächst könnte ein Aktienrückkauf, den die Lehman-Experten noch in diesem Jahr erwarten, etwas Vertrauen in die Aktie zurückbringen.

SCHÄTZUNGEN FÜR RISIKOVORSORGE GEHEN WEIT AUSEINANDER

Die Lehman-Analysten erwarten für das zweite Halbjahr insgesamt einen fast doppelt so hohen Vorsteuergewinn (2,1 Milliarden) wie in der ersten Jahreshälfte (1,1 Milliarden Euro). Das erste Quartal dürfte daran mit 503 Millionen Euro den kleineren Anteil haben. Die Risikovorsorge sollte in den ersten drei Monaten laut Lehman 250 Millionen Euro betragen (nach 112 Millionen Euro vor einem Jahr).

Die Analysten von ABN Amro gehen davon aus, dass die Risikovorsorge in diesem Jahr um 40 Prozent steigen wird. Das werde Folgen für die Bewertung und die Profitabilität der Bank haben, hieß es seitens der Niederländer. Helaba Trust geht gar von 610 Millionen Euro aus. Andreas Pläsier von der Berenberg prognostiziert eine Risikovorsorge von 350 Millionen Euro.

Sebastian Reuter von der HelabaTrust erwartet einen Konzerngewinn von 938 Millionen Euro, einen steigenden Zinsüberschuss (2,165 Milliarden Euro) sowie einen rückläufigen Provisionsüberschuss (2,478 Milliarden).Nach Ansicht von Reuter dürfte die Deutsche Bank Fortschritte auf der Kostenseite gemacht haben, aber eine Quote von schätzungsweise 79 Prozent sei immer noch zu hoch und dürfte neben der Risikovorsorge ein weiterer belastender Faktor sein.

JP MORGAN: VORSTEUERGEWINN OHNE SONDEREFFEKTE VON 401 MILLION EURO

Die Zuversicht für die Kostenseite teilen auch die Analysten von JP Morgan, die einen Vorsteuergewinn von 401 Millionen Euro ohne jegliche Sondereffekte erwarten. Sie wiesen darauf hin, dass die Bank im vierten Quartal allein 100 Millionen für die Umstellung auf US-GAAP ausgeben musste. Die Analysten von Oppenheim bewegen sich bei ihrer Gewinnprognose in ähnlichem Rahmen: Sie erwarten 430 Millionen Euro Gewinn vor Steuern ohne Berücksichtigung der Anteilsverkäufe an Münchener Rück und Allianz, die nach ihrer Ansicht allein 900 Millionen Euro ausmachten.

Berenberg-Analyst Pläsier rechnet im ersten Quartal ebenfalls mit einem Turnaround gegenüber dem vierten Quartal. Er erwartet einen Vorsteuergewinn von 1,157 Milliarden Euro. Das wäre ein Viertel mehr als im ersten Quartal des Vorjahres. Netto geht der Analyst von 718 Millionen Euro Gewinn aus. Das wären fast 90 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Nach seiner Ansicht dürfte sich der Zinsüberschuss erhöht haben (auf 2,18 Milliarden Euro), das Handelsergebnis sollte mit 1,511 Milliarden das vierte Quartal weit überflügeln, werde aber das Vorjahresquartal nicht toppen. Der Provisionsüberschuss (2,664 Milliarden Euro) werde etwas geringer ausfallen als in den ersten drei Monaten 2001, aber kaum niedriger als im vierten Quartal./aka/mr/zb

 

95441 Postings, 8482 Tage Happy EndDeutsche Bank trickst sich dicker

 
  
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29.04.02 09:22
Der deutsche Bankenprimus trifft ins Schwarze und ist sogar einen Hauch besser als erwartet. Die Erträge gingen zurück, besonders das Handelsergebnis. Doch die Deutsche Bank sorgt vor verkauft Beteiligungen so, dass es passt. Gleichmäßig verstreut, kann sie so noch einige Quartale ihr Ergebnis aufbessern. Der Verkauf von 1,7 Prozent an der Münchener Rück und von 0,7 Prozent an der Allianz brachten dem Konzern im ersten Quartal eine Milliarde außerordentlichen Ertrag. Dadurch weist die Deutsche Bank ein gegenüber dem Vorjahr um 39 Prozent gestiegenes Vorsteuerergebnis von rund 1,3 Milliarden Euro aus. Den künftigen Vorstandschef treibt die Angst vor einer feindlichen Übernahme um. Der Kurspflege muss eine erfolgreiche Strategie folgen, um die Aktie auch langfristig höher zu hieven.  

sharper.de  

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