Der USA Bären-Thread
https://www.zerohedge.com/news/2018-12-13/...ans-amid-record-outflows
...loan prices have fallen precipitously as loan funds suffered dramatic redemptions in recent days, most notably the Blackstone leverage-loan ETF, SRLN, which last week saw its largest ever one-day outflow since its inception.
Dies rächt sich nun: Im leverage loan market hat eine neue Kreditklemme eingesetzt., die u. a. das zugehörige ETF auf steilen Südkurs schickte (Chart in # 954).
Die Zentralbanken liefern auch keine Hilfe mehr. In USA sind die Leitzinsen bereits bei über 3 %, und die EZB will QE zum Jahreswechsel einstellen.
JPM musste vorgestern die Konditionen für ein 210-Mio. $ loan deutlich verbessern (aus Sicht der Kapitalgeber), um das Geld noch vom eintrocknenden Markt eintreiben zu können.
Auch bei Firmen wie General Electric rächt sich jetzt, dass die früheren CEOs bei Kursen um 30 Dollar reichlich Aktien-Rückkäufe auf Kredit vorgenommen hatten. Warren Buffett hatte guten Grund, sich bei den Kursen von seinen GE-Anteilen zu trennen. GE schiebt 100 Mrd. Schulden (50 Mrd. "netto") vor sich her - bei aktuell 60 Mrd. MK. Der GE-Kurs fiel von 19 Dollar Anfang 2018 auf vorgestern 6,66 (Kursniveau vom März 2009). Auch CDS auf GE-Bonds sind hochgeschossen. Moody's hat kürzlich das GE-Kredit-Rating runtergestuft. Es ist zwar noch deutlich über "junk", aber bei 100 Mrd. Schulden ist dies kritisch. Die "Aktienrückkäufe zu Höchstkursen" hatten den füheren GE-CEOs die Taschen gefüllt. Nun müssen die Aktionäre für die Langzeitfolgen ausbaden. Mit Pech (neue Rezession in USA, und dazu leistet die neue Kreditklemme Vorschub) könnte die Schuldenlast für GE eine Todesspirale auslösen, zumal auch GE-Capital strauchelt.
https://www.zerohedge.com/news/2018-12-07/...w-primary-market-freezes
Investors had finally also joined the bandwagon and are now fleeing an ETF tracking an index of low-grade debt as credit spreads blow out and cracks appeared across virtually all credit products.
...JPMorgan had to slash the price on a $210 million loan to 93 cents on the dollar from par to sweeten investor demand and help finance a private jet takeover. This represented one of the steepest discounts seen in the leveraged loan market this year. And with the market on the verge of freezing, the size of the deal was cut by $70 million from the originally targeted amount.
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Wenn das so weiter geht, haben wir am Aktienmarkt im Oktober 2018 ein Langzeithoch gesehen.
Ob die fallenden Kurse der Junkbonds die Aktien (nach unten) ziehen oder nachgebende Aktienkurse die Junkbonds gen Süden schicken, ist ein "Henne/Ei"-Problem.
Ich tippe auf ersteres. Der Bondmarkt hat wesentlich mehr Volumen als der Aktienmarkt, und Bond-Anleger sind vorsichtiger als Aktionöre, weil bei ihnen relativ hohe Einsätze (das Geld, dass sie für den Kauf der Bonds ausgegeben hatten) nur die Mickerrenditen der Zentralbank-Bläh-Ära entgegenstehen. Diese Mickerrenditen gegen immer weniger Ausgleich für die steigende Ausfallgefahr, die bei "Junk" natürlich immer noch recht groß ist. Folglich werden die Junkbonds verkauft (solange es noch zu vernünftigen Kursen, wenn auch mit Verlust, geht), was die Kurse runterbringt.
Der HYG-Chart zeigt, dass diese Entwicklung gerade erst begonnen hat. In einer akuten Finanzkrise können sich nicht nur Aktien halbieren, sondern auch die Junkbond-Kurse. D.h. HYG könnte bis 40 Dollar abstürzen.
Ein schönes Beispiel wie man eine Kurve interpretiert, vielleicht gemäß den eigenen Erwartungen/Befürchtungen.
Was ist passiert? GD 50 wird nach unten durchstoßen. GD 200 ist noch relativ weit weg.
Aber: Anfang 2018 ist genau dasselbe passiert. Folgen: Keine.
Der Chart auf Jahresbasis zeigt keinen Trendbruch, lediglich ein Seitwärtsgeschiebe. Ausgang: offen.
Denn es sind die Fundamentals, die die Kurse bewegen. Und Kreditklemmen, wie wir sie aktuell im Junkbond-Markt sehen (# 954), haben die fatale Eigenschaft, sich lawinenartig fortzupflanzen - siehe zweites Halbjahr 2008.
Im Mai 2008 sahen die Chart auch noch ziemlich gut aus. Der Prognosewert dieses "guten Aussehens" ging jedoch gegen Null, da die hübsche Optik nur die Vergangenheit widerspiegelt, aber nicht die (damalige Lehman-)Zukunft.
D.h. je langsamer sich fundamentale Schwächen im kollektiven Bewusstsein festsetzen bzw. je länger sich Permabullen die realistisch betrachtet hässliche Realität schönlügen, desto länger täuscht der scheinbar rosige Zustand der Chart.
Der HYG-Chart zeigt lediglich, dass die Kurse leicht gesunken sind, d.h. dass die aufkommende Risikoscheu sich auch bereits "tätlich" in ersten Abverkäufen von Junkbonds gezeigt hat.
Ob sich der Trend fortsetzt, lässt sich aus dem Chart nicht ernsthaft herleiten. Wohl aber aus den Fundamentals, denn über 3 % Zinsen in USA sind beim aktuellen Zustand der Weltwirtschaft nicht von Pappe, und dass die EZB ihr QE im Januar auslaufen lässt, ist (angesichts des noch labileren Zustands der Eurozone) erst recht nicht bullisch.
Und in EU ist sowieso das Gegenteil der Fall. Die EZB unternimmt alles Mögliche Kredite unter das Volk (in die Wirtschaft) zu bringen.
Beispiel: www.justetf.com/de/...B144%2BA%2529&tab=comparison&period=ytd
09:46 Flash U.S. manufacturing PMI slips to 53.9 in December vs. 55.3, a 13-month low
Ich schlage hier zwei Fliegen mit einer Klappe:
1. Ich zeige den Indexchart mit der besten Performance seit Ende 2008 - plus 1200 %.
2. Ich beantworte die Fragen von Katzenpirat in # 969.
Für diejenigen, die von Charttechnik nichts halten: Charts sind mE keineswegs Ausdruck lediglich von Fundamentals, sondern Ausdruck davon, wie die Marktmacher (speziell die großen Vermögensverwalter) die Fundamentals und das Marktumfeld (politische und gesamtwirtschaftliche Aspekte) einschätzen. Es ist Fakt, dass die Kurse von Einzelwerten und Indizes in den letzten Jahren speziell durch Aktienrückkäufe - vielfach weit über das fundamental vertretbare Maß hinaus - stark nach oben verzerrt wurden.
Zombie candles
Gestern gab es beim NDX lediglich einen Wert, der knapp positiv schloss (plus 0,3 Punkte). Der Niedergang um rund 173 Ounkte wurde angeführt von Amazon, Apple und Microsoft. Sehr selten kommt es vor, dass der NDX prozentual mehr verliert als der Composite Index, wie es gestern der Fall war.
Hier noch der Chart des NDX Wertes Adobe Systems: