"Alles Unsinn" 8.9. 23:29 - Kamps


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Eröffnet am:08.09.01 23:31von: roschAnzahl Beiträge:11
Neuester Beitrag:01.02.02 10:49von: estrichLeser gesamt:1.912
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489 Postings, 8326 Tage rosch"Alles Unsinn" 8.9. 23:29 - Kamps

 
  
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08.09.01 23:31
Samstag, 08. September 2001     Berlin, 23:29 Uhr

"Alles Unsinn"  

Lange hat er geschwiegen. Jetzt redet er. Heiner Kamps über die Börse und das Brotbacken - und die Gerüchte über den neuen Partner Barilla - Interview


WELT am SONNTAG: Herr Kamps, Sie waren früher Wasserballer. Mit Untergängen kennen Sie sich also gut aus. Steht Bäcker Kamps das Wasser bis zum Hals?
Heiner Kamps: Alles Unsinn. An der Stärke des Unternehmens gibt es nichts zu kritisieren. Wir machen in diesem Jahr einen voraussichtlichen Brutto-Umsatz von zwei Milliarden Euro, steigern unser Betriebsergebnis erneut, und alle Tochtergesellschaften liefern einen positiven Ergebnisbeitrag ab. Wir liegen mit unserer Strategie voll im Plan.

WamS: Aber nach der Gewinnwarnung im Juli brach die Aktie um 40 Prozent auf 5,02 Euro ein.

Kamps: Wir kümmern uns um das operative Geschäft. Das ist unsere Möglichkeit, den Kurs zu beeinflussen. Die Börse ist ein selbstständiger Marktplatz.

WamS: Haben Sie selbst keine Fehler gemacht?
Kamps: Wir haben einige Dinge zu optimistisch gesehen und die Latte zu hoch gelegt. Dafür ist Kamps von der Börse abgestraft worden. Die Umsetzung unserer Ziele dauert ein bisschen länger als geplant, aber sie findet statt. Sie dürfen nicht vergessen, dass wir zum Börsenstart 380 Backshops hatten und nicht, wie jetzt, 2100. Dazu beliefern wir täglich 24 000 Supermärkte mit anderen Produkten. Kamps ist dennoch ein profitables Unternehmen mit steigenden Erträgen. Und wir arbeiten in einem der sichersten Märkte der Welt. Denn Brot wird immer gegessen.

WamS: Bei dem momentanen Kurs und der breiten Streuung der Aktien ist Kamps ein typischer Übernahmekandidat.

Kamps: Das mag stimmen. Aber wir sind der Marktführer in Europa. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand eine feindliche Übernahme wagt, ohne vorher mit mir als Vorstandsvorsitzendem und dem operativen Management zu sprechen.

WamS: Auch nicht die Mailänder Barilla-Gruppe?

Kamps: Auch die nicht. Wir haben definitiv keine meldepflichtige Information über einen Erwerb von Kamps-Aktien durch Barilla in unseren Schubladen liegen.

WamS: Also besitzt Barilla keine Anteile an Kamps?

Kamps: Ich kann keine Erklärung für Barilla abgeben.

WamS: Aber Sie haben sich, noch bevor die Diskussion aufkam, mit dem Barilla-Vorstand unterhalten.

Kamps: Das ist richtig. Es hat ein Gespräch im Frühjahr stattgefunden. Dabei ging es aber nur um das normale Tagesgeschäft.

WamS: Was heißt das?

Kamps: Wir haben über die zukünftige Marktentwicklung geredet, denn wir sind in denselben Märkten tätig und haben dieselben Kunden.

WamS: Wie wird sich der Markt denn in den nächsten Jahren verändern?

Kamps: Der Brotmarkt ist ähnlich strukturiert wie der Biermarkt. Es wird in Zukunft ein, zwei Global Player geben. Zu denen wollen wir gehören. Und daneben werden viele lokale und regionale Betriebe existieren.

WamS: Würde vor diesem Hintergrund für Sie eine weitere Partnerschaft mit einem anderen großen europäischen Unternehmen nicht Sinn machen, um selbst weiter zu expandieren?

Kamps: Natürlich gibt es strategisch interessante mögliche Partner in Europa. Dazu gehört auch Barilla. Aber eines ist klar - wir sind nicht auf Barilla oder sonst wen angewiesen. Wir sind mit Abstand Marktführer. Kein großer europäischer Konzern kommt an uns vorbei, um selbst zu expandieren.

WamS: Fühlen Sie sich unangreifbar?

Kamps: Natürlich ist es möglich, Anteile von über fünf Prozent von Kamps zu kaufen. Aber was hätte ein Investor davon? Ich würde mich für das Vertrauen in unseren Betrieb bedanken. Operativen Einfluss hätten die Anteilseigner dadurch nicht.

WamS: Ist Kamps seit dem Börsengang 1998 zu schnell gewachsen? Immerhin wurden seitdem Unternehmen im Gesamtwert von über einer Milliarde Euro gekauft.

Kamps: 1999 und 2000 war die einmalige Chance, viele Betriebe zu akquirieren. Die mussten wir nutzen. Der Kapitalmarkt war bereit, also haben wir zugegriffen. Die Alternative wäre gewesen, nichts zu tun.

WamS: Und jetzt kommen Sie auf 750 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Haben Sie ein Verschuldungsproblem?

Kamps: Wie kommen Sie denn darauf? Wir haben kein Problem mit Schulden. Natürlich mussten wir unsere Verbindlichkeiten erhöhen. Immerhin haben wir 19 Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren gekauft. Jetzt sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir nicht weiter zukaufen können. Aber wir wollen es im Moment auch nicht. Wir nutzen die nächsten zwei bis drei Jahre, um diese Unternehmen zu integrieren und auszubauen.

WamS: Wie wollen Sie Ihre Verbindlichkeiten verringern?

Kamps: Wir haben 23 Produktionsstätten geschlossen. In Zukunft werden wir mehr Geld verdienen, weil wir die Ergebnisse ständig verbessern und Effekte durch Optimierung erzielen.

WamS: Welche Effekte sind das?

Kamps: Wir wollen Einkauf und Logistik optimieren und mehr Umsatz auf bestehender Fläche machen. Unser Ziel ist es, in diesem Jahr die Schulden um 50 Millionen Euro zu reduzieren, im nächsten um 100 und 2003 um 120 Millionen. Nebenbei investieren wir aber immer noch in neue Maschinen. Außerdem dürfen Sie nicht vergessen, dass das Bäckerei-Geschäft ein Cash-Geschäft ist. Da haben wir jeden Abend Geld in der Kasse.

WamS: Wie viel Schuld geben Sie den Analysten an der momentanen Situation? Die finden Ihr Unternehmen offenbar nicht mehr so spannend wie noch zu Börsenbeginn.

Kamps: Die Analysten trifft keine Schuld. Bis Kamps an die Börse ging, gab es kein vergleichbares Unternehmen. Außerdem brauchen Analysten verlässliche Zahlen. Die haben wir ihnen mit unserer Gewinnwarnung Mitte Juli nicht mehr gegeben. Aber in Zukunft werden wir deren Vertrauen wieder zurückgewinnen.

WamS: Warum sind Sie als Person eigentlich so interessant für die Öffentlichkeit, offenbar interessanter als andere Vorstandsvorsitzende?

Kamps: Das kann ich nur vermuten. Vielleicht, weil ich als Unternehmer mit Ecken und Kanten gesehen werde. Für viele ist meine berufliche Karriere eine seltene Erfolgsstory. Solche Menschen findet man unter börsennotierten Top-Konzernen nur noch selten. Da sind eher die stromlinienförmigen Spitzen-Manager ohne Visionen vertreten.

Das Gespräch führte Wolfgang Pott.


WKN: 628060

http://www.welt.de/daten/2001/09/09/0909un280843.htx




 

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9439 Postings, 8311 Tage Zick-Zockkamps seit 11.09. plus 143% !!! meinungen ? o.T.

 
  
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21.11.01 08:52
 

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31.01.02 23:50

 

9439 Postings, 8311 Tage Zick-Zockgreif nie in ein fallendes messer ?

 
  
    #6
31.01.02 23:57
780213, BNP PARIBAS EM.-U.HANDEL.GMBH KOS01/20.12.02, KAMPS 12 €,   2,74 €



noch fragen, kienzle?
 

9439 Postings, 8311 Tage Zick-Zockwar jemand drin!

 
  
    #7
01.02.02 09:33
;-)  

10683 Postings, 8994 Tage estrichDas ist Kamps

 
  
    #8
01.02.02 09:43
 

1594 Postings, 8849 Tage mothyIch bin zufrieden mit Kamps ;-)))

 
  
    #9
01.02.02 10:25
hab aber wohl damal zu frü noch gekauft

hab am 18.07.01 Kamps gekauft zu 6,60 €  siehe auch Posting vom 18.07
http://www.ariva.de/board/...all&showthread=1&nr=74208&search=mothy&0

auf dem jetzigen Niveau sind das rund 60 % plus
Leider war das wohl zu früh, denn der Kurs ging ja danach noch weiter runter,
in der Beziehung muss ich estrich recht geben.
auch wenn ich wohl meinen durchschnittlichen einstandkurs gedrückt habe damals werd ich wohl meinen einstandkurs nicht wieder sehen, obwohl jetzt wären es ja "nur noch" 85 % Steigerung :-)  

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818 Postings, 8524 Tage HopesAußerdem schmecken die Brötchen nicht.....

 
  
    #10
01.02.02 10:45
und Schweinepreise hat er auch, der Heiner Kamps...

Pe  

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10683 Postings, 8994 Tage estrichIch esse gerade ein Brot von Heiner

 
  
    #11
01.02.02 10:49
und muß gestehen, es mundet mir sehr wohl!  

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