Culture Club
Seite 1354 von 2364 Neuester Beitrag: 25.04.24 18:41 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 60.075 |
Neuester Beitrag: | 25.04.24 18:41 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 5.821.773 |
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Roundabout also die berühmte, für ihre 'Opfer' immer wieder auch quälende Ambivalenz, die in der Binnenperspektive allerdings mit 'Offenheit für alle Richtungen (mit Ausnahme von Fill)' verwechselt wird. Ein echter Libertärer, der sie beide sein wollen, würde jedoch 'rote Linien' kennen und erkennen. Er könnte auch begründetet einen fundamentalen Standpunkt beziehen, ohne bei nächster Gelegenheit das Gegenteil zu verkünden. Das können beide nicht, insofern zählen sie zu den unfreiwilligen Profiteuren der 'marxistischen' Postmoderne und dem von dieser angeleitetem 'Werteverlust'. Die Auseinandersetzung mit diesem Typus kann häufig anregend sein, es bleibt allerdings ein Fremdgeschmack auf der Zunge.
Alleine die polemisch–unverschämte Eingangsbehauptung „ Der bewertet extremistische Posts regelmässig positiv, die beispielsweise eine Frau mit Adolf gleichsetzen, nur weil die Ertrinkende aus dem Meer fischt.“ ist gleich auf einer erstaunlichen Vielzahl von Ebenen grundverkehrt.
Das Post:
...diese blutjunge Rotzgöre Carola „Rambo“ Rackete tritt in die Fußstapfen einer Ulrike Meinhof.
Bloß dass heute „gerettet“ wird, statt zu schiessen...Wenn deutsche Herrenmenschen wieder unter Anwendung von Gewalt Lebensraum in anderen Ländern erzwingen wollen, wird mir sehr übel... Der hässliche Deutsche sät wieder in der gleichen Überheblichkeit und Grossmannssucht Zwietracht und Feindseligkeit in Europa ...
https://www.ariva.de/forum/...age-472111?no_deny_list=1&page=3728
Diese für jeden Libertären oder Bürgerlichen oder Konservativen komplett irre Gleichsetzung der humanitären Seenotrettung sowohl mit der RAF als auch mit dem NS-Eroberungskrieg wird wie folgt bewertet:
Interessant Zanoni1 01.07.19
Gut analysiert boersali. 30.06.19
Gut analysiert Shlomo . 30.06.19
Gut analysiert patsmelv 30.06.19
Interessant HMKacz. 30.06.19
Uninteressant Fillorkill 30.06.19
Man beachte, dass Malko sich nicht angeschlossen hatte. Zanoni, der 'FDP-Wähler', bewertet dergleichen Posts regelmässig positiv, ohne jemals ein kritisches Wort anzubringen. Im Anschluss geht er dann in den Indieschuppen, Weltmusik hören, die illegale Migranten in seine Stadt gebracht haben.
Er holt getrieben von einem Jesus-Komplex und der erfolgreichen Überwindung eigener Krisenerfahrung auf allen möglichen Gebieten weit aus, um den Widersprüchen einer bürgerlichen Existenz und in ihrer Moral einen Entry zum 'richtigen' Leben abzuringen. Weil er die krisenbehaftete bürgerliche Sittlichkeit sich nicht anders denn als verschwörerisches Teufelswerk von 'Kulturmarxisten' erklären kann und will, eignet er sich besonders gut als intellektuelle Referenz für die Altright - obgleich er sich bei Gelegenheit auch immer mal wieder entschieden von dieser Rolle distanziert.
Ich halte es persönlich mit meinen Bewertungen in der Regel so, dass ich Beiträge, denen ich überwiegend zustimme mit "gut analysiert" bewerte, auch dort müssen allerdings keineswegs 100% aller einzelnen Aussagen, Überlegungen und Schlüsse mit erfasst sein, ansonsten könnte man dieses Prädikat subjektiv praktisch auch so wie gut wie gar nicht vergeben.
Mit "interessant" bewerte ich hingegen Postings, bei denen ich bestimmte Überlegungen und Aspekte für Interessant, im Sinne von bedenkenswert, halte, ohne ihnen dabei aber gleichzeitig auch unbedingt weitgehend zustimmen zu können, oder Beiträge, bei denen im Grunde reine Bekundungen getätigt werden, die im Grunde nicht wirklich einen Raum für ein Analysefeedback eröffnen.
Dem oben zitierten Post habe ich mich indessen nicht mit "ga" angeschlossen, und ich stimme ihm in seiner in Teilen geschmacklosen Polemik auch keineswegs zu. Es finden sich darin allerdings einige Gedanken die ich dennoch für bedenkenswert und auch berechtigt halte. Des Weiteren war es auch ein Gegenvotum zu Fill's Bewertung mit "uninteressant".
Da macht man es sich m.E. doch etwas zu einfach, auch wenn ich den Impuls dazu erstmal nachvollziehen kann.
Ich persönlich habe neben der teils üblen Polemik wie gesagt zumindest doch ein paar mehr als berechtigte und durchaus relevante Aspekte gefunden, die ich auch entsprechend bewerten wollte.
Das Verhalten der Seewatchkapitänin finde ich persönlich ebenfalls äußerst problematisch.
Kritisiert wird dabei aber keineswegs, wie Du behauptest die Seenotrettung (auf diesen abwegigen Gedanken muss man überhaupt erst mal kommen) sondern, dass sie in der Art und Weise, wie sie dabei vorgeht, das Geschäft der Schlepper unterstützt, die bestehende Situation in Europa hinsichtlich der ungeregelten Migrationsproblematik völlig ignoriert und sich zudem über geltendes Recht hinwegsetzt.
Wenn ein Schiff systematisch vor ausländischen Küsten nach Schiffen in schlechtem Zustand Ausschau hält, den Besatzungen dann anbietet, bei ihr mit an Bord zu kommen und sie nach Europa zu bringen, so ist die Grenze zwischen Seenotrettung und dem Schleppergeschäft bzw. einer aktiven und bewussten Unterstützung illegaler Migration m.E. wenig scharf.
Angesichts der ganzen Problematik dieses Themas halte ich das für wenig verantwortlich, des Weiteren kippt sie mit solchen eigenmächtigen Methoden am Ende nur Wasser auf Mühlen von rechtspopulistischen Parteien.
Zum anderen fragt man sich auch, inwieweit die Geretteten hier nicht auch ein bisschen für die Zwecke, persönliche Vorstellungen einer bestimmten Migrationspolitik durchzusetzen oder vielmehr aufzuzwingen, instrumentalisiert werden. Der Eindruck drängt sich mir jedenfalls auf.
Für einen Albert Schweizer der Meere halte ich sie hingegen eher nicht.
Die Art und Weise ihrer Methoden sowie auch ihre Vorstellungen und Forderungen, die sie hinsichtlich Migrationspolitik ja auch öffentlich sehr sendungsbewußt formuliert, zeigt indessen auch ein sehr schwach ausgeprägtes Bewußtsein für dessen weitere Konsequenzen, sowohl hinsichtlich der Möglichkeiten, sowas in Europa realistischer Weise durchsetzen zu können, der politischen und gesellschaftlichen Folgen, die ein ernsthafter Versuch sowas durchzusetzen nach sich ziehen würde, sowie dann schließlich auch hinsichtlich der Konsequenzen, die es hätte, wenn man sich mit diesen Vorstellungen denn tatsächlich durchsetzen würde.
Das exzessive Festhalten am Guten, bzw. an den absoluten Vorstellungen und Forderungen die man an das Gute hat, führt bekanntlich nicht selten zu seinem Gegenteil.
Der Vergleich mit der RAF beinhaltet da neben dem vordergründig skandalösen äußerst unangebrachten polemischen Moment, dann m.E. auf einer etwas abstrakteren Metaebene doch eine gewisse Tiefe, sowie eine grundsätzlich keineswegs unberechtigte Mahnung.
Für den teils unangebrachten Tonfall des besagten Posts habe ich indessen auf einer emotionalen Ebene dann auch ein gewisses Verständnis ohne ihn deswegen gutzuheißen.
Auf den Grund dafür verweist m.E. diese Formulierung hier, die Du oben auch bereits zitiert hast:
"Bloß dass heute „gerettet“ wird, statt zu schiessen"
Es wird vordergründig etwas absolut großartiges und Ehrwürdiges getan, das Schönste wozu der Mensch vielleicht überhaupt in der Lage ist, es werden Menschen gerettet!
Man kann froh sein, dass es Menschen gibt, die sich so etwas zur Aufgabe machen, toll dass es solche Menschen gibt. Und ich denke auch, dass diese Betrachtung tief in unserer menschlichen Natur liegt, so dürften es fast alle innerlich empfinden.
Wenn so etwas nun allerdings instrumentalisiert wird, um unter diesem Deckmantel (und Mitteln die für ein Rettung im Grunde gar nicht erforderlich wären) anderen seine eigenen selbstgerechten Vorstellungen von Moral aufzwingen zu können, so hinterlässt das mehr als einen unangenehmen Beigeschmack.
Dass es gerade die edelsten Regungen des Menschen sind, die hier ausgenutzt und gewissermaßen exploitet werden, ist dazu geeignet eine besondere Wut auszulösen.
Insofern habe ich mich dann auch nicht zu sehr mit den wütenden polemischen Übertreibungen aufgehalten, sondern eben das als interessant bewertet, was ich dort im Sinne obiger Überlegungen auch für bedenkenswert halte.
Es ist übrigens mittlerweile eine fast schon regelmäßige Marotte von Dir, mir Bewertungen von anderen Beiträgen unter die Nase zu halten, wobei Du dabei zum einen unsinniger Weise weder zwischen "ga" und "interessant" differenzierst, und zum anderen auch nicht in der Lage zu sein scheinst, Dir vorstellen zu können, dass "interessant" aus recht unterschiedlichen Überlegungen und Motiven vergeben werden kann.
Du konstruierst daraus für Dich regelmäßig völlig überzogen Bilder, die schlichtweg nicht stimmen.
Ich wollte nun aber eigentlich nicht anfangen, Sekundärliteratur zu meinen Bewertungen herauszugeben, das wäre vermutlich auch nicht sonderlich interessant.
Ich halte, dass im Grunde auch eher für einen Deiner Tricks eine Reaktion meinerseits zu Triggern. Schön und Gut möchte man sagen, es gäbe im Austausch allerdings wohl produktiveres und sicher auch schöneres, als vermeintliche Missverständnisse auszuräumen.
So muss bei Dir auch alles und jeder mit allen möglichen Adjektiven und Plaketten versehen und beschriftet werden und die Motive werden kraft überlegenem Herrschaftswissen des auktorialen Erzählers sogar gleich mit ausgewiesen. So beanspruchst Du nicht nur die Deutungshoheit über Sachverhalte und -zusammenhänge sondern auch über die hier schreibenden Charaktere.
Was Du Du dabei jedoch in einer üblicherweise recht anmaßenden, wenn auch hintergründig durchaus humorvollen Art und Weise zusammenspinnst, hat - Du hast es sicher bereits geahnt - m.E. in der Regel weniger mit den anderen als mit Dir selber zu tun.
Was veranschaulicht wird ist Deine Art zu denken, und mit Sachverhalten und bestimmten Meinungen umzugehen, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Die kann man nun teilen, oder eben auch nicht
;-)