Begründung zum Ausbruch von FJH (?)
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 22.04.05 11:19 | ||||
Eröffnet am: | 22.04.05 11:19 | von: EinsamerSam. | Anzahl Beiträge: | 1 |
Neuester Beitrag: | 22.04.05 11:19 | von: EinsamerSam. | Leser gesamt: | 4.030 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 6 | |
Bewertet mit: | ||||
Die FJH AG konnte heute Morgen um 16,97% auf 3,24 Euro zulegen. Das Unternehmen (bis Ende Juli 2003 FJA AG) entwickelt und vertreibt Softwareprodukte für die Versicherungswirtschaft, die Finanzdienstleistungsbranche und für Bausparkassen. Darüber hinaus bietet das international tätige Unternehmen entsprechende Beratungsleistungen an. Im Bereich der Anwendungssysteme für Versicherungsgesellschaften und der versicherungsspezifischen Beratung gehört FJH nach eigener Einschätzung zu den Marktführern im deutschsprachigen Raum. Das Produktspektrum umfasst hier aufeinander abgestimmte Standardsoftware für Produktentwicklung, Verwaltung und Vertrieb einer Versicherung. Die weitreichende Funktionsfähigkeit der FJH-Standardsoftware auch bei steigenden Anforderungen (Skalierbarkeit) macht die Produkte des Unternehmen nach eigener Auffassung für einen breiten Kundenkreis aus der Versicherungswirtschaft interessant. Zentrales Produkt von FJH ist die Standardsoftware "Life Factory", die in der Verwaltung von Versicherungsbeständen bei Lebensversicherungen eingesetzt wird. Die Releasefamilie 3 der Life Factory ist stark durch die neuen Versicherungsprodukte, die im Zuge der Reform der privaten und betrieblichen Alterversorgung in Deutschland entwickelt wurden, bestimmt. In 2002 wurde die Releasefamilie 4 mit unveränderten fachlichen Inhalten, aber mit neuer thin-client-Technologie, am Markt eingeführt. Zudem hatte FJH die ausgelagerte Bestandsverwaltung im Angebot. Weitere Produkte sind die "Health Factory" sowie "FJA SymAss (Verwaltung für Schaden, Unfall- und Lebensversicherung) und "FJA ZINEX" (für In- und Exkasso). In den gut 20 Jahren ihrer Geschäftstätigkeit habe sich FJH wichtige Kernkompetenzen erworben, heißt es. Verwaltungs- und Vertriebssysteme würden so erstellt, dass sie durch Einstellung zahlreicher Parameter flexibel an die Bedürfnisse des jeweiligen Kunden angepasst werden könnten. Neue Informationstechnologien könnten schnell und nutzbringend eingesetzt werden. Die spezielle Fokussierung der FJH ermögliche es den Versicherungsunternehmen, durch die Kombination von fachlichem Know-how und Informatik die Kundenbeziehungen zu verbessern (Customer Relationship Management). Zudem könnten Versicherungsgesellschaften durch Einsatz neuer Medien und Technologien - insbesondere durch Internet und Intranet - neue Möglichkeiten für die Geschäftsabwicklung verwirklichen. Darüber hinaus könnten Konzernplattformen eingeführt werden, wobei das FJH-System zwischen verschiedenen Tochtergesellschaften eines Konzerns differenzieren könne (Mandantenfähigkeit). Schließlich würden Individualprojekte zielgerichtet durchgeführt. Ihre Geschäftstätigkeit hat die FJH in verschiedene Bereiche unterteilt. Im Geschäftsfeld Standardsoftware sind die Entwicklung von entsprechender Software für zentrale operative Aufgaben von Versicherungsunternehmen, deren Implementierung im Rahmen eines Customizing-Prozesses sowie ihre Weiterentwicklung zusammengefasst. Im Arbeitsgebiet Altersvorsorge engagiert sich die FJH seit mehr als einem Jahrzehnt bei der Umsetzung des schweizerischen Gesetzes über die Berufliche Vorsorge (BVG). Die hier gewonnenen Erfahrungen werden mit dem fundierten Wissen über die deutschen Lösungen im Bereich betriebliche Altersvorsorge und Pensionsmanagement sowie den länderspezifischen Ausprägungen von Verwaltungssystemen für Gruppenversicherungen (Kollektiv-Verwaltungssysteme) gebündelt und den Kunden im Rahmen von Projekten oder zur Erstellung von Softwarelösungen zur Verfügung gestellt. Die Mitarbeiter des Geschäftsbereiches Systemintegration sind Spezialisten auf Themengebieten wie Reengineering, Prozess-Management, Bestandsmigration und Großprojekt-Techniken. Einen Schwerpunkt bildet hier die Erstellung großer Anwendungssysteme, und für die Bestandsmigration werden Konzepte und Vorgehensmodelle zur Verfügung gestellt sowie entsprechende Projekte durchgeführt. Mit ihrem Arbeitsgebiet Vertriebssysteme und Serviceportale hilft FJH Finanzdienstleistungsunternehmen bei der Umsetzung von eBusiness-Strategien. Mittels der Produkte "FJH Serviceportal" und "FJH Vertriebssystem" könnten ihre Kunden vielfältige Funktionen aus den Bereichen Beratung, Vertrieb und Service für mobile und stationäre Anwender abdecken, erklärt das Unternehmen. So entstünden durchgängige Prozessketten vom Frontend bis zum Backoffice. Selbst die Nutzung ausgewählter Funktionen für den direkten Endkundenkontakt sei möglich. Die FJH-Gruppe verfügt neben Geschäftsstellen im Inland über Tochtergesellschaften in der Schweiz (seit 1994), in Österreich (seit 1996) und in den USA (seit 1998). In 2000 war dann die slowenische OdaTeam d.o.o. mehrheitlich (80%) übernommen worden, die seither das Osteuropageschäft von FJH im Blick hat. Strategische Bedeutung hatte die im Mai 2003 erfolgte Übernahme der auf betriebliche Altersvorsorge spezialisierten HEUBECK AG. Die Konsolidierung erfolgte erstmals im dritten Quartal 2003. Der nicht genannte Kaufpreis wurde teilweise durch die Ausgabe von 570.000 neuen Aktien und teilweise durch Barmittel (davon 16 Mill. Euro über Kredite) finanziert. FJH sah sich im Geschäftsjahr 2003 mit äußerst ungünstigen Rahmenbedingungen konfrontiert. Die Versicherungsbranche habe angesichts der ungünstigen Wirtschaftslage und der Kursverluste an den Kapitalmärkten unter enormen Kostendruck gestanden, so wird erklärt. Gleichzeitig hätten die Kunden sehr zurückhaltend aufgrund der anhaltenden Debatte über die Besteuerung bei Versicherungsunternehmen und von Altersvorsorgeprodukten agiert. Hinzu kam schließlich noch eine anonyme Anzeige wegen unkorrekter Bilanzierung im Oktober 2003, die laut FJH bestehende und potenzielle Kunden verunsicherte und erhebliche Managementkapazitäten band und damit das traditionell umsatzstärkste vierte Quartal belastete. In diesem Umfeld rutschte der Konzernumsatz um 7,7% auf 120,1 (i.V. 130,2) Mill. Euro hinab.
Der Kursanstieg am heutigen Morgen ist vermutlich auf die baldige Bekanntgabe der Zahlen am 27.04.2005 zurückzuführen.
Quelle: CdC Capital
...be invested
Der Einsame Samariter